8 Tipps für gesunde Ernährung im Büro

Viele Berufstätige schaffen es nicht, eine gesundheitsbewusste Ernährung im Berufsalltag zu verfolgen. Die Folgen sind Müdigkeit, Hungerattacken und Konzentrationsschwächen. Fehlende Zeit, Unwissenheit oder schlicht Faulheit werden als Ausrede benutzt, auf die Kantine oder Fertigprodukte zurückzugreifen. Doch eine gesunde Ernährung muss weder viel Zeit kosten, noch kompliziert sein. Wie Sie diese umsetzen und was bei einer gesundheitsbewussten Ernährung im Berufsalltag zu beachten ist, erfahren Sie in den folgenden acht Ernährungstipps.

Tipp 1: Gesamtenergieverbrauch des eigenen Körpers kennen

Berechnen Sie ihren Grund- (Energieumsatz zur Aufrechterhaltung lebenswichtiger Körperfunktionen) und Leistungsumsatz (Energieumsatz für Muskelarbeit, geistige Arbeit, Schwangerschaft, Stillen). Es ist wichtig, diesen zu kennen, damit Sie ihre Ernährung individuell an den eigenen Stoffwechsel anpassen können. Von Vorteil ist es auch, wenn Sie in der Lage dazu sind, auf die Schnelle die Gesamtkalorien einer Mahlzeit zu überschlagen. So behalten Sie einen Überblick über Ihre Kalorienbilanz und bekommen ein Gefühl dafür, wie viel Sie zu sich nehmen. Exaktes Kalorientracking mit Handy-Apps ist nicht zwingend notwendig, da es auf Dauer psychisch anstrengend sein kann. Hilfreich bei der Berechnung Ihres Kalorienbedarfs sind einfache Formeln oder bereits fertige Rechner, die Sie im Internet unter dem Suchbegriff „Grundumsatz“ oder „Leistungsumsatz“ finden.

Tipp 2: Mit gesundem Frühstück in den Arbeitstag starten

Viele gehen morgens nüchtern aus dem Haus zur Arbeit, meist reicht es nur noch für einen schnellen Kaffee oder Tee. Es ist zwingend notwendig, spätestens bei der Arbeit ein Eiweiß-, ballaststoffreiches Frühstück mit moderaten langkettigen Kohlenhydraten (verzichten Sie auf zu stark verarbeitete Lebensmittel wie Brot, Kuchen, Weizenbrötchen, gezuckerte Cornflakes) zu sich zu nehmen. Und warum? Über Nacht befindet sich der Körper in einer Fastenphase. Folglich ist am Morgen der Blutzuckerspiegel tief im Keller, die Kohlenhydratspeicher sind entleert und der Körper möchte für den Tag mit neuer Energie in Form von Glukose versorgt werden. Darüber hinaus wird der Stoffwechsel beschleunigt, Heißhungerattacken im Laufe des Tages vermieden und man bleibt bis zum Mittagstisch gut gesättigt. Gut zu wissen: Für den Eintritt des Sättigungsgefühls ist die Magenfüllung mit volumenhaltiger Nahrung wie Salat oder Gemüse ausschlaggebend und nicht die Menge der Kalorien. In der Ernährungsberatung wird oft auf einen hohen eiweiß- und ballaststoffreichen Anteil mit wenigen Kohlenhydraten verwiesen. Was natürlich nicht falsch ist, den Blutzuckerspiegel schon am Morgen möglichst niedrig zu halten. Wer jedoch von einer hohen Gehirnleistung in Meetings oder bei Verhandlungen profitieren möchte, sollte auf eine moderate Kohlenhydratzufuhr Wert legen.

Wie kann ein schnell zubereitetes, gesundes Frühstück aussehen? Zum Beispiel so:

Mischen Sie 80gr Haferflocken, Hirseflocken, Müsli (ungezuckert) oder in fettarmer Milch gekochter Milchreis mit ein paar Löffeln Obst (wie Apfel, Banane, Kirschen, Himbeeren, Tropenfrüchte oder Trockenobst). Eine Handvoll Nüsse (Walnüsse, Cashewnüsse, Paranüsse, Haselnüsse) hinzufügen, mit 150gr fettarmen Joghurt oder Quark vermengen und 30gr Whey-Protein, Zimt, Süßstoff oder Stevia hinzufügen.

Alternativ: 80gr Reis-, Mais- oder Dinkelwaffeln mit 150gr fettarmen Hüttenkäse oder Quark bestreichen und mit einem Teelöffel Diätmarmelade, fettarmen Käse oder fettarmer Wurst (Gekochter Schinken, Hähnchen- oder Putenaufschnitt) belegen.

Tipp 3: Mittagsmahlzeit für die Arbeitswoche vorbereiten

Wenn Sie kein typischer Kantinengänger sind, umso besser. Denn selbst zubereitete Speisen schmecken einfach am besten und Sie lernen schneller, die richtigen Nahrungsmittel für eine gesunde Mittagsmahlzeit zu kombinieren.

Sie können z. B. Reis, Kartoffeln oder Vollkornnudeln mit fettarmem Fleisch wie Hähnchenbrust, Rinder- oder Schweinesteak, gemischtem Hackfleisch und grünem Gemüse kombinieren. Alle Zutaten, auch Gemüse wie Brokkoli, Kaiserschoten und Rosenkohl, kann man für drei Tage im Voraus kochen und in Tupperware im Kühlschrank gut aufbewahren. Oft stehen am Arbeitsplatz Mikrowellen zur Verfügung, so kann man das Mittagsessen vor Ort aufwärmen. Wenn Sie sich dann noch frisch einen kleinen Salat mit Olivenöl, Apfelessig oder Balsamico und einer Kräutermischung zubereiten, sind Sie ausreichend mit Vitaminen und gesunden Fetten versorgt.

Wenn Sie doch mal mit Kollegen oder Kunden in der Kantine Essen gehen, dann achten Sie darauf, sich mit mehr eiweißreichem Fisch oder fettarmem Fleisch mit moderaten Kohlenhydraten in Kombination mit viel grünem Gemüse und Salat zu ernähren. Wichtig: Fett- und zuckerhaltige Soßen und Brühen meiden.

Tipp 4: Den kleinen Hunger effektiv bändigen

Für Zwischendurch oder den kleinen Hunger wählen Sie einen festen Platz am Schreibtisch oder im Großraumbüro, an der eine kleine Schüssel mit frisch geschnittenem Obst und Gemüse steht. Obst und Gemüse besitzen wenige Kalorien und viele Ballaststoffe. Besser schnell mal einen gesunden Snack zwischen den Meetings zu sich nehmen, als zum Schokoriegel, Plätzchen oder Süßigkeiten zu greifen.

Tipp 5: Ausreichend Flüssigkeit ist Pflicht

Zu einer gesundheitsbewussten Ernährung am Arbeitsplatz gehört auch die Versorgung des Organismus mit genügend Flüssigkeit. Wählen Sie auch hier einen festen Platz an Ihrem Schreibtisch, damit Sie die Flasche Wasser oder die Kanne Früchte-, Ingwer- oder Grünentee mit frischer Zitrone, bei Bedarf gesüßt mit Stevia, Xylit oder etwas Süßstoff, griffbereit stehen haben. Zuckerhaltige Getränke wie Cola, Limonade oder pure Säfte sollten Sie besser meiden, denn zu viel Zucker steigert den Durst, anstatt ihn zu löschen. Außerdem enthalten diese Getränke eine Menge versteckter Kalorien, die oft zu Krankheiten wie Adipositas, Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen.

Durch zu geringe Flüssigkeitszufuhr können sich typische Symptome wie z. B. Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme oder Antriebslosigkeit einstellen. Daher trinken Sie mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag, besser mehr. Betätigen Sie sich zusätzlich sportlich, wird ein Liter Wasser pro 20kg Körpergewicht empfohlen. Durch ausreichend Flüssigkeit im Körper werden die Nieren gut durchgespült und Giftstoffe können besser abtransportiert werden. Kleiner Tipp: Trinken Sie ein großes lauwarmes Glas Wasser vor den großen Mahlzeiten, so sind Sie sind schneller gesättigt.

Tipp 6: Gesunde Fette nicht vergessen

Grundsätzlich sollte darauf geachtet werden, nicht zu viel schlechte Fette, die sogenannten Transfettsäuren, aufzunehmen. Vorwiegend sind diese in Butter, Schmalz, fettigem Fleisch oder in industriell gehärteten Fettsäuren, die beim Frittieren für Chips, Pommes oder Tütengerichte entstehen, zu finden. Versuchen Sie stattdessen, mehr auf gesunde Fette wie Omega 3-Fettsäuren aus Fisch, Lachsölkapseln, Wildfleisch, Leinöl oder Walnüssen zu setzen und zum Braten auf Kokosöl, Rapsöl oder Olivenöl auszuweichen. Aber Vorsicht: Übertreiben dürfen Sie es nicht. Denn Fette haben doppelt so viele Kalorien wie Eiweiß oder Kohlenhydrate. 50gr am Tag an gesunden Fetten sollten Sie zu sich nehmen. Falls es mal bisschen mehr ist, nehmen Sie einfach etwas weniger Kohlenhydrate zu sich, damit Sie ihre Kalorienbilanz am Tag wieder ausgleichen. Warum eigentlich gesunde Fette? Sie können durch eine ausreichende Zufuhr dauerhaft die Blutfettwerte bzw. schlechtes Cholesterin senken, gutes HDL-Cholesterin steigern und somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Außerdem werden entzündungshemmende, immunsystemstimulierende Enzyme und Hormone daraus gebildet und die Leistungsfähigkeit im Sport und Beruf kann gesteigert werden.

Tipp 7: Langsam und bewusst Essen

Im Arbeitsalltag kommt es oft vor, dass Sie zwischen den Meetings und Kundenterminen die Nahrung unbewusst in sich hineinschlingen. Das stellt den Magen auf eine Probe, denn es muss viel Energie für die Verdauung aufgewendet werden. Achten Sie daher auf langsames und bewusstes Kauen, damit eine optimale, gesunde Verdauung ablaufen kann. Der Verdauungsprozess fängt nicht im Magen an, sondern schon beim ersten Bissen im Mund. Des Weiteren ist es ratsam, feste Zeiten für die Nahrungsaufnahme einzuplanen. Nur so können Sie sich einen Überblick über ihre Essgewohnheiten verschaffen. Zur optimalen Kontrolle führen Sie eine Woche lang ein Ernährungstagebuch, damit Sie schlechte Gewohnheiten sofort erkennen und eliminieren können.

Tipp 8: Natürlichkeit den Vorzug geben

Industriell verarbeitete Lebensmittel sollten gemieden werden. Diese enthalten oft zu viel Zucker, Salz, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe und gehärtete Fette. Und genau diese Inhaltsstoffe führen häufig zu Krankheiten und hemmen den angestrebten Gewichtsverlust. Natürliche Lebensmittel wie frisches Obst und Gemüse, Vollkornprodukte oder naturbelassene Milch- oder Fleischprodukte gibt es nicht nur auf dem Wochenmarkt, sondern auch in immer mehr Supermärkten. Wann immer es möglich ist, greifen Sie also auf frische Lebensmittel zurück.

 

Dieser Beitrag ist Teil der “Neujahrsspecial”-Reihe des XING Coaches Magazins. Eine Übersicht aller Artikel aus der Reihe finden Sie hier.

Als Coach erfolgreich ins Jahr 2018 starten

Coaches sind auch nur Menschen. Das heißt: Auch sie setzen von ihren „guten“ Vorsätzen zu Jahresbeginn häufig nur wenige um. Fassen Sie sich also ruhig selbst an die Nase: Hier einige Tipps, wie Sie als Coach 2018 nicht nur erfolgreich starten, sondern auch langfristig die Weichen in Richtung Erfolg stellen.

 

Tipp 1: „Vorsätze fassen und umsetzen“ – das ist ein zentrales Thema in fast jedem Coaching. Gönnen also auch Sie sich als Coach zum Beispiel in der besinnlichen Zeit zwischen den Jahren eine Auszeit, und denken Sie darüber nach: Was sollte ich tun, damit ich künftig beruflich (noch) erfolgreicher bin und ein erfülltes und zufriedenes Leben führe?

Tipp 2: Alle guten Vorsätze sind „Schall und Rauch“, wenn sie nicht in einer Lebensvision verankert sind. Ermitteln Sie deshalb nicht nur, wie Sie zum Beispiel Ihre Umsätze steigern können, sondern auch, wie sie – gemäß dem Lebens-Balance-Modell von Nossrath Peseschkian – die erforderliche Balance zwischen den vier Lebensbereichen „Arbeit/Beruf“ „Sinn/Kultur“, „Körper/Gesundheit“ und „Familie/Beziehung“ bewahren können, sodass Sie nicht ausbrennen.

Tipp 3: Beruflicher Erfolg ist zwar nicht alles, doch er ist für unsere Lebenszufriedenheit wichtig. Denn Probleme im Bereich, „Arbeit/Beruf“ wirken sich meist auf die anderen Lebensbereiche aus. So ist zum Beispiel, wer nicht weiß, wie er (künftig) seinen Lebensunterhalt bestreiten soll, in der Regel auch im Umgang mit anderen Menschen angespannt (Bereich „Familie/Beziehung“). Zudem fragt er sich irgendwann: Was soll das Ganze? (Bereich: „Sinn/Kultur“). Und wenn aus dem Stress Dauerstress wird? Dann wirkt sich das auch auf die körperliche Gesundheit aus (Bereich „Körper/Gesundheit“). Messen Sie deshalb bei Ihrer Lebensplanung beziehungsweise Planung des Jahres 2018 dem Lebensbereich „Arbeit/Beruf“ eine angemessene Bedeutung bei.

Tipp 4: Fragen Sie sich beispielsweise in den Tagen zwischen den Jahren, welche Ziele Sie 2018 erreichen möchten – zum Beispiel: den Umsatz/Ertrag steigern, Ihren Ruf als „Experte für …“ festigen, Ihre Bekanntheit in Ihrer Zielgruppe steigern. Achten Sie dabei – wie jeder erfahrene Projektmanager – darauf, dass Ihre Ziele konkret und messbar sind, damit Sie deren Erreichen kontrollieren können. Formulieren Sie also Ziele wie: „Ich erhalte 20 Prozent mehr Anfragen als 2017.“ Oder: „Ich wandle 50 Prozent der Anfragen in Aufträge um.“ Oder: „Ich kann bei 80 Prozent der Neukunden einen Stundensatz von 120 Euro erzielen.“

Tipp 5: Fragen Sie sich im Rahmen Ihrer Zieldefinition auch, was sich im zurückliegenden Jahr oder in den vergangenen zwei, drei Jahren in Ihrem Arbeitsumfeld verändert hat und welche Herausforderungen und Chancen hieraus für Sie eventuell resultieren. Zum Beispiel: Die Zahl meiner Mitbewerber ist stark gestiegen. Oder: Immer mehr Coaches bieten auch ein Online-Coaching an. Oder: Meine Zielkunden drängen häufiger auf eine schnelle, pragmatische Problemlösung. Oder: Ein überzeugender Web-Auftritt wird für die Kundenakquise immer wichtiger. Berücksichtigen Sie diese Punkte bei Ihre Ziel- und Marketingplanung.

Tipp 5: Ziele erreicht man nicht einfach so; man muss etwas dafür tun. Sie wissen zudem, dass die wirklich wichtigen Dinge im Leben eigentlich nie dringend sind. So ist es zum Beispiel nie dringend, regelmäßig joggen zu gehen. Es ist wäre aber wichtig für unsere Gesundheit. Es ist auch selten dringend, die Freunde zu treffen. Es ist aber wichtig für unsere sozialen Beziehungen. Deshalb schieben wir die wirklich wichtigen Dinge oft auf die lange Bank. Das gilt auch für den Marketingbereich. Es sind nie dringend, ein Mailing an die Zielkunden zu senden – außer es steht ein konkreter Seminartermin vor der Tür. Es ist nie dringend, die eigene Webseite für Suchmaschinen zu optimieren. Es wäre aber wichtig für Generieren von Neukunden. Also schieben wir auch diese Dinge oft auf die lange Bank, obwohl sie neben Ihrer fachlichen Expertise die Basis für Ihren Erfolg legen. Erstellen Sie deshalb für sich einen konkreten Maßnahmenplan – mit terminierten Aufgaben. Also zum Beispiel:

  • „15. Januar: 1. Mailing an …..; Inhalt: …..“
  • „8. Februar: Neues Coaching-Angebot ist definiert.“
  • „8. März: Neues Coaching-Angebot steht auf der Webseite; Pressemitteilung wird versandt.“
  • „15. April: 2. Mailing an …; Inhalt ….“
  • „………..“

Überlegen Sie sich auch, welche Vorarbeiten beispielsweise für das Versenden Ihrer Mailings nötig sind (zum Beispiel: Adressen generieren, Anschreiben formulieren). Terminieren Sie auch diese Aufgaben, so dass Sie am Schluss eine konkrete To-do-Liste haben.

Tipp 6: In unserer modernen, von Veränderung geprägten Welt geraten wir Menschen häufiger in Situationen, in denen wir Berater und Unterstützer brachen – zum Beispiel, weil uns Know-how und Erfahrung fehlt oder weil wir uns aufgrund innerer Interessen-Konflikte nicht entscheiden können (sonst würde Sie ja auch niemand als Coach engagieren). Das gilt auch für Sie. Auch Sie benötigen ab und zu Unterstützung – zum Beispiel beim Schärfen Ihrer Positionierung. Oder beim Entwickeln oder Umsetzen Ihrer Marketingstrategie. Beispielweise, weil Sie nicht wissen, weil man eine Webseite optimiert. Oder weil es Ihnen nicht gelingt, Artikel in Print- und Online-Medien zu platzieren. Oder weil Ihnen schlicht die Zeit für die vorgenannten Aufgaben fehlt. Überlegen Sie sich also, wenn der Entwurf Ihres Marketingplan steht: An welchen Punkten brauche ich eine fachliche oder operative Unterstützung?

Tipp 7: Checken Sie anschließend nochmals, ob Ihr Plan realistisch ist. Denn Ihr Budget an Zeit und Geld ist, ebenso wie das jedes anderen Unternehmens, begrenzt. Nehmen Sie, sofern nötig, die erforderlichen Korrekturen vor, und stimmen Sie Ihre Planungen mit den Personen ab, auf deren fachliche oder operative (zum Beispiel Mitarbeiter, Geschäftspartner) oder emotionale Unterstützung (zum Beispiel Lebenspartner) Sie angewiesen sind. Sonst sind Folge-Probleme vorprogrammiert. Und wenn es ganz Dicke kommt: Dann haben Sie am Jahresende zwar Ihre beruflichen Ziele erreicht, doch leider hat Sie zwischenzeitlich Ihr Lebenspartner verlassen.

Tipp 8: Ohne eine gewisse Ausdauer und Selbstdisziplin kommt man, wenn man etwas verändern oder erreichen möchte, nie ans Ziel – das wissen Sie als Coach. Doch leider haben auch Sie, wie jeder Mensch, schwache Momente. Organisieren Sie sich deshalb die nötige (mentale) Unterstützung – zum Beispiel, indem Sie Ihre administrative Hilfskraft oder Ihren Lebens- oder Geschäftspartner bitten, Ihnen regelmäßig auf die Füße zu treten. Oder indem Sie sich alle zwei, drei Monate mit einem Marketingcoach treffen, der Ihnen ein Feedback gibt und mit Ihnen die nächsten Aktivitäten plant.

Tipp 9: Ein Plan ist ein Plan …. und keine „heilige Kuh“. Halten Sie sich also nicht sklavisch an ihn, sondern haben Sie bei Bedarf die nötige Souveränität von ihm abzuweichen. Denn ob zum Beispiel ein Mailing am 1. oder 3. März Ihr Haus verlässt, ist letztlich meist „piep-egal“. Entscheidend ist: Sie bearbeiten Ihren Markt außer mit einer gewissen Systematik, auch mit der erforderlichen Ausdauer, Hartnäckigkeit und Konsequenz. Dann haben Sie auch den gewünschten Erfolg.

Und noch ein abschließender Tipp: Haben Sie es gemerkt? Im obigen Text stehen eigentlich nur Dinge, die Sie als Coach in Ihren Coachings auch Ihren Klienten Tag für Tag ans Herz legen. Das heißt: Sie müssen eigentlich nur Ihr Wissen als Coach auf Ihr eigenes Leben übertragen. Dann werden Sie nicht nur beruflich noch erfolgreicher sein, Sie sind auch – was noch wichtiger ist – mit sich und Ihrem Leben zufrieden.

 

Dieser Beitrag ist Teil der “Neujahrsspecial”-Reihe des XING Coaches Magazins. Eine Übersicht aller Artikel aus der Reihe finden Sie hier.

So klappt es mit den Vorsätzen für 2018

Mit den guten Vorsätzen ist es so eine Sache, die wenigsten werden wirklich in die Tat umgesetzt. Warum eigentlich nicht? Wir haben erfahrene Coaches gefragt, wie wir es schaffen, am Ball zu bleiben und die Chancen auf Erfolg zu erhöhen.

 

Schritt 1: Funktionierende Vorsätze und Ziele finden

Seien Sie ehrlich zu sich selbst: Stellen sich als erstes also folgende Fragen: Möchte ich das Verhalten XY wirklich verändern? Oder ist es bloß ein Vorsatz, „weil man das halt immer am Jahresende so macht“? Was genau stört mich am bisherigen Verhalten eigentlich? Und was bin ich bereit zu investieren? Wenn Sie nicht mindestens fünf Minuten pro Tag für ihren Vorsatz opfern möchten, wird ihr Vorhaben mit großer Wahrscheinlichkeit zum Scheitern verurteilt sein. Von größter Bedeutung ist also die Motivation für Ihr Unterfangen. Seien Sie von Anfang an ehrlich zu sich selbst. Nichts ist frustrierender als später zu erkennen, dass man sich selbst etwas vorgemacht hat. von Alexander Witt

Werden Sie konkret: Denken Sie daran, dass unkonkrete und unrealistische Ziele zum Scheitern verurteilt sind. Kennen Sie die SMART-Kriterien? Ziele sollen nach fünf Kriterien formuliert werden, sonst wird es frustrierend! S= spezifisch M= messbar A= aktionsorientiert  R= realistisch T= terminiert. Durch diese Kriterien aktivieren Sie ein „Hinzu-Handeln“. Vermeiden Sie Konjunktive in der Formulierung und nutzen Sie die Gegenwartsform. Tun Sie so, als ob Sie schon an Ihrem Ziel wären. von Cora Besser-Siegmund

Wahren Sie Kontinuität: Neue Ziele müssen realistisch sein und bitte kein Ausdruck von Träumereien. In der Regel ist das Leben gekennzeichnet durch Kontinuität, also formulieren Sie Ihre Ziele auch als Ausdruck von Kontinuität. Nun kann es immer wieder vorkommen, dass Sie beruflich, persönlich oder gesundheitlich in einer (wichtigen/dramatischen) Umbruchsituation sind. Dann ist es hilfreich, eine generelle Standortbestimmung durchzuführen. von Dr. Rolf Meier

Stellen Sie das Neue Jahr unter ein Motto: Bei komplexen Zielen ist es oft hilfreich, ein Zielmotto festzulegen. Was ist mir in diesem Jahr besonders wichtig? Was strebe ich an? Wohin will ich wirklich? Darauf aufbauend können Sie das Neue Jahr unter ein spezielles Motto stellen. Solch ein Zielmotto steuert unser Verhalten wirksam, da es sowohl die Zielrichtung beinhaltet als auch notwendige Handlungsflexibilität zulässt. Im Alltag sollten Sie Entscheidungen danach treffen, ob Sie dieser Schritt Ihrem gewünschten Motto näher bringt. von Andreas Steinhübel

Überdenken Sie die Konsequenzen: Gibt es Schattenseiten Ihres Ziels? Überlegen Sie, welche Nachteile auftreten können und wie Sie mit diesen Folgen umgehen. Das bereitet Sie optimal vor! So können Sie auch blockierenden Verhaltensweisen auf die Spur kommen, die unbewusst Sabotage üben. Vergessen Sie dabei nicht, dass diese Verhaltensweisen Ihnen nicht per-se schaden wollen, auch wenn es auf dem ersten Blick so aussehen kann. von Cora Besser-Siegmund

Hinterfragen Sie Ihre Bedürfnisse: Ziele lassen sich nach danach unterscheiden, ob sie eine Haltung, ein Ergebnis oder ein Verhalten adressieren. Wenn es rein um ein Ergebnis geht, machen viele die Erfahrung, dass sie nicht nachhaltig genug sind und ihre Ressourcenaktivierung unterbrochen wurde. Dieses Problem kann mit einem Haltungsziel behoben werden. Formulieren Sie Ihr Ziel daher mit Bedacht: Ist es rein auf ein erwünschtes Ergebnis ausgerichtet oder berücksichtigt es auch Ihre Bedürfnisse? von Dirk Frowein

Schritt 2: Jetzt geht es an die erfolgreiche Umsetzung

Beginnen Sie mit kleinen Anpassungen: Eingefahrene Denkmuster  und Routinen in Kleinigkeiten verändern schafft Erfolgserlebnisse und veranlasst unser Gehirn zu neuen Verknüpfungen. Unsere Perspektive kann sich verändern. Damit wird auch unser Blick frei für mögliche Gelegenheiten und Chancen, die uns weiter zur Realisierung unserer Ziele führen können. von Sevira Patricia Landsberg

Setzen Sie auf „Wenn-dann-Pläne“: Schmieden Sie Pläne für Ihr zukünftiges Handeln. „Wenn ich dienstags nach der Arbeit nach Hause komme, dann gehe ich zum Sport“. Durch die „wenn-dann-Pläne“ wird das Handeln mental vorbereitet und die „Hürde“ zur Aktivierung wird erleichtert. von Cora Besser-Siegmund

Suchen Sie sich Unterstützung: Innere und äußere Unterstützer erhöhen die Motivation zur Zielerreichung. Hier eine Liste von hilfreichen inneren Helfern:
– Der Sinn-Satz („Wozu mache ich das überhaupt?“)
– Die Belohnung („Was tue ich mir Gutes?“)
– Das Ziel-Foto („Wie sehe ich aus, wenn ich das Ziel erreicht habe?“)
Äußere Helfer können sein: Der Solidarpartner („Na, wieder ein Stück geschafft!“), Der Mitgehende („Ich hab die Laufschuhe schon mal dabei!“) von Andreas Steinhübel

Erinnern Sie sich regelmäßig an Ihr Ziel: Rufen Sie sich Ihren Vorsatz in Erinnerung, am besten täglich. Das kann ganz altmodisch ein Knoten im Taschentuch sein oder – im digitalen Zeitalter – ein entsprechend programmierter Handy-Wecker. Denkbar ist aber auch ein selbst gedrehtes Video, das sich zu bestimmten Zeiten selbst abspielt und eine motivierende Botschaft enthält: „Mach jetzt Pause und kümmere Dich um XY!“ Auch ein Windows-Hintergrundbild mit einer bestimmten Message kann hilfreich sein. Verbunden mit einer direkten Aufforderung können solche Reize kleine Wunder bewirken! von Alexander Witt

Bleiben Sie motiviert: Statistisch gesehen haben wir nach sechs Wochen einen Motivationsknick bei allen Aktionen, auch bei denen, die wir selbst wollten. Setzen Sie sich daher im Kalender nach fünf Wochen einen Merker und führen Sie am besten ein kurzes Gespräch mit Ihrem Solidarpartner: Was braucht es noch, um über die letzten Meter zu kommen? von Andreas Steinhübel

Setzen Sie sich nicht zu stark unter Druck: Eine Haltung von kindlicher Experimentierfreude ist bei Vorsätzen und Veränderungen generell hilfreich. Wenn etwas nicht klappt, dann ist es wichtig, sich nicht gleich als unfähig zu verurteilen – das spart Energie. Einfach wieder neu versuchen, über sich lachen können und auch einmal Pause machen. Unsere Entwicklung und unser Leben verlaufen nicht linear, sondern rhythmisch und in Sprüngen –  dem ist auch die Realisierung unserer Ziele unterworfen. von Sevira Patricia Landsberg

 

Dieser Beitrag ist Teil der “Neujahrsspecial”-Reihe des XING Coaches Magazins. Eine Übersicht aller Artikel aus der Reihe finden Sie hier.

Was Führungskräfte von Schachspielern lernen können

Glück im Spiel, Glück im Management! Strategisches Denken und überlegtes Handeln zählen zu den Grundzügen des Schachs. Ebenso wie in der Führung, zu der sich erstaunliche Parallelen herstellen lassen. Übertragen auf das Geschäftsleben können Führungskräfte im Alltag von diesen fünf Erkenntnissen des Schachspiels profitieren.

1. Qualität entscheidet

Wie oft glauben wir, unsere Produkte sind besser als die unserer Wettbewerber? Unsere Angebote und unsere Strategien einmalig? Wie beim Schach sollten wir erst einmal davon ausgehen, dass alles (ver)gleich(bar) ist. Dann machen wir vielleicht einen ganz anderen ersten Zug. Im Gegensatz zum Schachspiel, bei dem tatsächlich der Rahmen vorgegeben und immer gleich ist, ist es in der Geschäftswelt notwendig, sich mit der Ausgangslage deutlich intensiver zu beschäftigen. Wo steht das Unternehmen gerade? Wo stehe ich als Führungskraft? Was sind die Stärken des Produktes, unserer Dienstleistung etc. Nur wer weiß, wo er sich befindet, findet den richtigen Weg. Und der ist weder beim Schach noch in der Führung automatisch vorgegeben. Im Gegenteil: Die Dauer und der Verlauf des Weges zum Ziel sind zu Beginn in beiden Fällen vollkommen offen. Je nach Qualität der beiden Spieler kann sich die Partie sehr unterschiedlich gestalten.

2. Dame oder Springer?

Dame und Springer sind im Schachspiel zwei außergewöhnliche Figuren. Die Dame versteht es in alle Richtungen zu laufen, kann kurze wie lange Distanzen bewältigen und ist sowohl in der Verteidigung des Königs als auch in der Strategie des Angriffs die entscheidende Figur. Der Springer hingegen denkt und agiert „um die Ecke“. Nicht der gradlinige, sondern der richtungsändernde Weg ist sein Überraschungsmoment. Auch im Management sind beide Arten, sich auf dem Spielfeld zu bewegen, gefragt: Sowohl die über alle Entfernungen zielgerichtete, aber auch unterschiedlich schnelle Bewegung in alle Richtungen als auch das Denken um die Ecke.

3. Zug um Zug

Zugegeben steckt in beiden Figuren – Dame und Springer –  sehr viel Potenzial. Übertragen auf die Führungskompetenz heißt es deshalb immer genau abzuwägen, um den nächsten Zug gezielt machen zu können. Ist eine neue Stelle zu besetzen, müsste man idealerweise beide einstellen – auch wenn das meist nicht möglich ist. Außerdem gilt die Schach-Regel: Immer nur einen Zug machen! Danach ist der Gegenspieler dran. Führungskräfte müssen sich also sehr genau überlegen, was sie tun. Aus einer Vielzahl an Optionen wählen sie einen Zug aus und warten dann auf die Reaktion. Das verlangt viel Demut und Geduld. Wie oft erleben wir aber im geschäftlichen Umfeld eher eine Flut an Aktionen – an Zügen, ohne die Wirkung abzuwarten oder zu erfassen.

4. Achtsamkeit

Im Schach gilt die Regel „berührt – geführt“. Wenn ich einen Zug gemacht habe, dann habe ich diesen gemacht und kann ihn nicht rückgängig machen. Der nächste Zug obliegt meinem Gegenspieler. Führungskräfte müssen zunächst die Konsequenz akzeptieren, können aber dann auch wieder auf den Zug des Anderen reagieren. Im Schach wie im Geschäftsalltag führt das zu geradlinigen Entscheidungen und Aktionen. Ein weiterer Vorteil: Wir können uns von der sinnlosen Frage nach dem Warum befreien. War das jetzt richtig? Hätte ich nicht lieber …? Nein! Der Zug ist gemacht. Punkt! Nun ist zunächst einmal der Andere dran und dann kann ich wieder darauf reagieren.

5. Strategische Vorausschau

Gelegenheitsspieler spielen Schach eher in der einfachen Weise von Zug und Gegenzug. Profis überblicken weit mehr Züge im Voraus, wägen Möglichkeiten gegeneinander ab. Diese strategische Komponente ist es, die die Faszination des Schachspiels ausmacht. Eine deutliche Parallele findet sich im Management, wollen Führungskräfte in der oberen Liga mitspielen. Entscheidend für die Strategieentwicklung ist die Kombination aus Vorausdenken und der Gewissheit, den gemachten Zug nicht ungeschehen machen zu können. Das bedingt aber auch die Fähigkeit, sich der Situation zu stellen. Nach einem gemachten Zug nützt auch die beste Eingebung nichts mehr. Jetzt heißt es, sich auf die neue Gegebenheit einzustellen und vielleicht dieses Mal etwas genauer nach- oder vorauszudenken. Damit es tatsächlich heißt: Glück im Spiel, Glück im Management!

Vom zahnlosen Tiger zu funktionierenden Strukturen: So gelingt Projektarbeit wirklich

Projektarbeit führt viel zu oft zu Reibungsverlusten, demotivierten Mitarbeitern und dem Verschleudern wertvoller Ressourcen. Geht das nicht besser? Change-Coach Dieter Rösner erklärt, wo die Probleme liegen und welche Auswege es gibt.

Das Thema Projektmanagement beschäftigte und beschäftigt ganze Generationen von Managern, Projektleitern, Mitarbeitern und externen Beratern und Experten, ohne dass man sagen könnte, es wären bisher ideale Lösungen gefunden worden.

Warum Projektarbeit viel zu oft scheitert

Die starke Orientierung an akribisch definierten Zielen, langfristig-detailverliebten Planungsphasen, horrendem Aufwand an Dokumentation, dicken Projektmanagementhandbüchern mit einem Überangebot an Methoden und Tools, ineffizienten Meetings usw. im klassischen Projektmanagement, führen in vielen Projekten nicht zu der gewünschten Effektivität und Produktivität.

Zu komplizierte Software bleibt häufig links liegen, überfordert die Beteiligten und wird nicht als wirklich hilfreich erlebt. Auch die aktuelleren Versuche, mehr den Fokus auf die Projektrollen, die Kommunikation und Kooperation, sprich die Menschen im Projekt zu legen, greift häufig zu kurz. Die Verantwortung wird nach unten delegiert, was prinzipiell auch sinnvoll erscheint, ohne jedoch zu sehen, dass die Unternehmens- und Führungskultur als Kontext, vor allem für schnittstellenübergreifende Projekte, die entscheidende Größe für Erfolg oder Misserfolg von Projektprozessen darstellt.

So schlägt schwache oder zu dominante Führung im Unternehmen so gut wie immer auf die Führung von Projekten negativ durch. Abteilungsegoismen bremsen an Schnittstellen usw. Wird dies nicht hinterfragt und ggf. projektorientiert modifiziert, bleiben Projekte häufig “zahnlose Tiger” und können ihre Potenziale nicht oder nur unter großen Hindernissen und Mühen realisieren. Es greift also viel zu kurz, Projektmanagement nur als besondere Arbeitsform zu sehen und es nicht als wesentliches strategisches Element, das in die Zielsetzung, Strategieprozesse und die Kultur des Unternehmens aufzuwerten und einzubinden ist.

Aktuelle Entwicklungen im Projektmanagement

Die Komplexität dieses Arbeitsverfahrens stellt eine große Herausforderung, gerade für mittelständische Unternehmen, dar. Dabei könnten gerade hier, z.B. durch relativ flache Hierarchien, kurze Kommunikationswege, motivierte und engagierte Mitarbeiter gute bis optimale Voraussetzungen gegeben sein, ein effektives, gut eingepasstes Projektmanagementverfahren zu installieren und effektiv zu praktizieren. Welche aktuellen und innovativen Impulse gibt es, und wie können diese konkret aussehen?

Agile Elemente als Lösung für die Zukunft?

In den letzten zehn Jahren macht eine Projektmanagementmethodik Furore, die als agiles Projektmanagement bezeichnet wird. Entstanden in den 90iger Jahren im Bereich der Softwareentwicklung greifen immer mehr Unternehmen auch in anderen Bereichen z.B. der Entwicklung von Hardware auf agile Elemente für ihre Projektarbeit zurück. Das agile Modell ist in der Lage, das klassische Projektmanagement entweder radikal abzulösen oder zumindest wertvolle Impulse für eine zeitgemäße Modifikation der Projektarbeit, im Sinne eines hybriden Vorgehens, zu sorgen. Agilität in diesem Zusammenhang heißt grundsätzlich, sich einfach, flexibel und gut strukturiert aufzustellen. Agile Elemente im Bereich Projektmanagement sind grobe, nicht zu detaillierte Ziele, kurzfristig ausgerichtete Planungseinheiten die in iterativen Arbeitsintervallen (Sprints) umgesetzt werden. Dazu neue, effektive „Meetingformate”, vor allem aber eine starke Orientierung an selbstorganisierter Teamarbeit. Dabei werden Planungs- und Aufgabenverteilung an das Projektteam übertragen und in die kollektive Verantwortung für das Ergebnis gegeben.

Dies bedeutet auch eine teilweise Neudefinition der Rollen Projektleiter, Auftraggeber und ggf. auch des Kunden. Unumgänglich ist es, das gesamt Umfeld in dem Projekte ablaufen, mit zu berücksichtigen und z.B. spezifische Leitlinien zur agilen Projektarbeit zu entwickeln. So können durchaus agile Elemente in klassische Projektstrukturen übertragen und gezielt auf die konkreten Bedürfnisse eines Unternehmens abgestimmt werden.

Wie ein mittelständisches Unternehmen agile Ideen mit klassischem Projektmanagement verknüpfen und so zu schnellem und erfolgreichem Handeln kommen kann, soll dieses Praxisbeispiel aufzeigen:

Praktische Erfahrungen im Change-Prozess aus Beraterperspektive

Erste und wichtigste Voraussetzung war der Wunsch und klar formulierte Absicht der Unternehmensleitung, projektorientiertes Arbeiten gezielt zu fördern, neu zu strukturieren und damit im Unternehmen als ein wesentliches Erfolgsprinzip sichtbar zu machen. Die Geschäftsführung wollte die Ressourcen (Geld, Zeit, Menschen) des Unternehmens besser als bisher nutzen und durch erfolgreiche Projekte vor allem schneller auf die Dynamik des Marktes reagieren.

Eine kurze Analyse und ehrliche Bewertung des bisher gelebten „Projektmanagements“ im Sinne einer Standortbestimmung zeigten deutliche Schwächen auf war die Ausgangsbasis für die Entscheidung der Geschäftsführung, einen Change-Prozess in Richtung agile Projektarbeit zu starten. Wesentliche Elemente, die das neue Projektmanagement kennzeichneten, wurden in einem agilen Prozessverlauf realisiert:

Durch die Entwicklung von werteorientierten „Projekt-Leitlinien“, die den Stellenwert des Projektmanagements in der Unternehmenskultur auf die gleiche Stufe mit dem Tagesgeschäft stellen, wurde ein für alle Mitarbeiter wahrnehmbares Zeichen für Change gesetzt. Hier wird die neue dynamische Projektstrategie am besten für alle im Unternehmen visionär sichtbar. Der klare Top-Down-Auftrag des Unternehmers war gesetzt und ist notwendig.

Behutsam neue Strukturen einführen

Die Einbindung und Selbstverpflichtung aller Führungskräfte in Workshops stärkte das Change-Projekt „Einführung eines unternehmensspezifischen dynamisch-agilen Projektmanagements“. Dies war eine Botschaft, dass es für Führung auch um Loslassen von Kompetenzen und die Abgabe von Ressourcen ging. Geliebte und gelebte Machtstrukturen werden im Sinne des Unternehmens in Frage gestellt und behutsam verändert. Im Unternehmen entstehen neue Strukturen, insbesondere agile Meetingstrukturen. Ganz im Sinne ergebnisorientierter Agilität werden Aufgaben in kurzfristigen Intervallen (Sprints) vereinbart und erledigt. Retrospektiven sichern einen ständigen Lern- und Verbesserungsprozess der dynamischen Projektarbeit.

Getragen werden die neuen Strukturen durch klar und neu interpretierte und definierte Rollen der Projektarbeit, legitimiert durch den Unternehmer. Als Beispiele seien Auftraggeber, agiler Projektleiter, Projektmitarbeiter, Gesamtprojektcoach und das Steuerungsgremium genannt. Klassische Rollenbegriffe werden neu definiert und gelebt. Insbesondere verändert sich auch die Art der Zusammenarbeit im jeweiligen Projektteam – die Teams organisieren sich mit Hilfe des agilen Projektleiters selbst. Selbstorganisation und damit Selbstverantwortung tragen zur Motivation und persönlichen Entwicklung der Teammitglieder bei. Der Umgang mit den neuen Rollenmustern und Strukturen setzt einen intensiven Lernprozess in Gang.

Durch Auswahl, Ausbildung und Wertschätzung der agilen Projektleiter und Mitarbeiter im Unternehmen wird die erforderliche Kompetenz geschaffen, Projekte dynamisch und erfolgsorientiert zu steuern und methodisch zu begleiten. Vor allem junge Mitarbeiter erfahren eine Aufwertung und sehen neue Möglichkeiten sich im Unternehmen einzubringen.

Kommunikation als wichtiger Erfolgsfaktor

Nach der Ausbildung erhalten alle Projektleiter Startprojekte für die agile Projektarbeit. Der Veränderungsprozess wird für alle im Unternehmen sichtbar und erfahrbar gemacht. Erstens durch Einbindung und zweitens durch gezielte Information. Die neuen, selbstorganisierten Team erhalten in der  Anfangsphase intensive Begleitung durch Beratung und Coaching, ebenso wie die Geschäftsführung als Auftraggeber. Wesentliches Erfolgselement des Change-Prozesses ist eine hohe und gut strukturierte Dichte der Kommunikation im Form von Austausch und Feedback zwischen den verschiedenen Funktionsträgern der Projekte im agilen Prozess, sei es in Meetings, Coachings oder Einzelgesprächen.

Wie bei allen Veränderungsprozessen sind Widerstände und Reibungen natürlicher Bestandteil der Einführung. Die Begleitung der Einführungsphase zum einen durch externe Organisationsentwicklung und durch einen internen Gesamtprojektleiter/Coach reflektiert die Dynamik der Veränderung permanent und passt das Modell bei Bedarf an neue Erfahrungen und Anforderungen an.

Fazit

Nach nun mehr als eineinhalb Jahren kann gesagt werden, dass der Prozess der agilen Projektpraxis in Eigenregie weiter erfolgreich umgesetzt wird. Die Mitarbeiter in den neu installierten Rollen erfüllen ihre Aufgaben wirkungsvoll und das Engagement der Beteiligten an den Projekten ist auf deutlich höherem Niveau als vorher. Projekte werden nun schneller und pünktlicher abgearbeitet und die Ergebnisse zeigen die gewünschte Qualität. Da der Gesamtprozess als dynamisches Vorgehen aufgefasst wird gab, und gibt es immer wieder Modifikationen im Sinne kontinuierlicher Verbesserungen. Vorsichtig kann auch diagnostiziert werden, dass sich Elemente von Agilität über das Projektthema hinaus in der Unternehmenskultur z.B. Führungsverständnis) bemerkbar machen.

Authentisch und selbstbewusst handeln: Erkennen Sie, was Ihnen wirklich wichtig ist

Wer sich seiner eigenen Werte bewusst ist und diese nach außen lebt, wird als authentisch wahrgenommen und ist glaubwürdig. Er entscheidet darüber hinaus selbstreflektierter und ist mit sich selbst im Reinen. Mit diesen fünf Schritten gelingt es.

Werte geben Orientierung und Entscheidungshilfe. Jemand, der seine Werte lebt, ist darüber hinaus glaubwürdig und erreicht seine Kollegen oder Mitarbeiter auf einer emotionalen Ebene.

Die Vorteile von Wertearbeit haben auch Personalentwickler längst erkannt: Die Bedeutung der persönlichen Werte in der beruflichen Weiterbildung hat deutlich zugenommen. Weil es immer stärker um die Förderung des persönlichen Engagements geht und Wertearbeit ein hierfür wichtiger Baustein ist. Es ist also nicht neu, dass sich vor allem Führungskräfte mit ihren eigenen Werten beschäftigen dürfen. Jüngst habe ich in einem Fortbildungsworkshop wieder einmal eine Liste von 60 Begriffen vorgelegt bekommen, aus denen ich für mich wichtige Werte auswählen sollte. Dabei handelte es sich um eine bunte Mischung aus Eigenschaften, Tugenden, Werten und Bedürfnissen. Kann das nicht auch anders – besser – gehen?

Zukunftsfähige Optimalbilder: Die beste Quelle für Werte

 Werte verbergen sich in positiv formulierten und mit Emotionen verknüpften Vorstellungen und Ideen über Optimalzustände. Eine Quelle von Werten sind demnach Fragen wie:

– „Wie sehe ich mich in fünf Jahren?“
– „Worauf kommt es mir an?“
– „Was ist mir wirklich wichtig?“
– „Wofür stehe ich ein?“

Um daraus Handlungsmuster ableiten zu können, haben sich nach meinen Erfahrungen die folgenden Schritte des wertebasierten Coachings bewährt:

1. Schritt: Herausforderungen kennen

Es klingt selbstverständlich und fast banal, aber es ist häufig sehr hilfreich, dass sich Führungskräfte zunächst über ihren professionellen Auftrag und ihre zukünftigen Herausforderungen Klarheit verschaffen. In diesem Schritt übernimmt der Coach die Rolle des Strategieberaters, er begleitet die Zukunftserkundung: „Was kommt in den nächsten Jahren auf Sie zu?“, „Welche Zeichen der Zeit weisen heute schon darauf hin, wie sich die Arbeitswelt in Ihrem Handlungsfeld verändert?“, „Was wird sich gravierend verändern?“

2. Schritt: Optimalbild kreieren

Den zugewiesenen Aufgaben und Herausforderungen wird im zweiten Schritt gegenüber gestellt, wie man selbst darauf reagieren will. Mit kreativen Methoden entstehen gemeinsam formulierte Ideal- oder Optimalbilder: Positive Annahmen und Ansprüche hinsichtlich Führung, Teamarbeit, Zusammenarbeit und Kommunikation werden formuliert und beschrieben.

3. Schritt: Werte schöpfen

Aus diesen Optimalbildern können nun Werte herausdestilliert werden, die dem einzelnen wichtig sind. In der Arbeitswelt hat sich hierbei eine Kategorisierung nach dem Werteviereck des Wirtschaftsethikers Prof. Dr. Josef Wieland bewährt. Diese vier Verhaltensdimensionen können unterschieden werden:

Leistungswerte: Nutzen, Kompetenz, Leistungsbereitschaft, Flexibilität, Innovationsorientierung und Qualität

Kooperationswerte: Loyalität, Teamgeist, Konfliktfähigkeit, Offenheit, Kommunikationsorientierung

Kommunikationswerte: Achtung, Zugehörigkeit, Offenheit, Transparenz, Verständigung, Risikobereitschaft

Moralische Werte: Integrität, Fairness, Ehrlichkeit, Vertragstreue, Verantwortung.

4. Schritt: Wertepaare bilden

Häufig werden im Coaching zunächst unübersichtlich viele Werte identifiziert. Der Wertekanon sollte aber überschaubar sein. Meine Empfehlung ist, diesen auf etwa acht Werte zu begrenzen. Deshalb wird zunächst priorisiert und damit die Anzahl der Werte reduziert. Danach werden daraus gegensätzliche, zusammenhängende Wertepaare gebildet. So können die Werte eine Bandbreite von Verhaltensoptionen bieten. Dabei geht es nicht einfach darum, das Gegenteil des ursprünglichen Wertes zu finden, denn dieser ist meist kontraproduktiv (Bsp: „Vertrauen“ – „Misstrauen“). Mit der Wertequadrat-Methode des Psychologen Friedemann Schulz von Thun werden positiv formulierte Gegenwerte gesucht. Ausgehend vom ursprünglichen Wert („Vertrauen“) wird zunächst hierfür nach einer entwertenden Übertreibung gesucht („Naivität, Gutgläubigkeit“). Danach legt man das Gegenteil davon fest („Misstrauen“). Zuletzt wird versucht, diesem Gegenteil etwas Positives abzugewinnen, einen nützlichen Kern zu finden („Realitätssinn“, „Realismus“ oder „Kontrolle“.) Dieser Schritt ist Denksport und man muss um die Ecke denken.

Folgende Wertepaare können sich beispielsweise hierbei ergeben:

– Innovation – Bewahren
– Vertrauen – Realismus
– Partizipation – Entscheidung
– Teamgeist – Einzelverantwortung
– Verantwortung – Unterstützung

5. Schritt: Handlungsprinzipien festlegen

Die Wertepaare bilden nun als Verhaltenskorridor den Rahmen für Ihr werteorientiertes Verhalten. Zu jedem Wertepaar können Sie zwei bis vier normative Handlungsgrundsätze (Handlungsprinzipien, Leitlinien, Grundsätze) formulieren und daran die Bedeutung ihrer Werte im Kontext der Gegenwerte betrachten und so besser einordnen.

Für eine neue Zukunft braucht es eine neue Art von Führungskräften

Ein Leader braucht einen Wechsel in seiner Identität. Es wird weniger Managing und dafür mehr Leading und Coaching von ihm gefragt sein, wenn es um die Führung von Menschen in transformativen Prozessen geht. Diese Kompetenzen in der Führungsmannschaft zu entwickeln passiert im Idealfall bevor das Unternehmen einen großen Veränderungsprozess starten will. Reines Skills-Training greift hierbei zu kurz.

Die Komplexität unserer heutigen Zeit, der Übergang und der kollektive Schritt in die Wissensgesellschaft, der als Folge des technischen Fortschritts heute von uns gefragt ist, macht es für uns alle – aber natürlich ganz besonders für die Leader der heutigen Zeit – erforderlich, Agilität und bewusste Haltungen auf allen Ebenen unserer menschlichen Funktionsmechanismen zu entwickeln. Es gilt, über Dinge nachzudenken, an die man sich gar nicht zu denken traut. Und etwas zu machen, an das man glaubt, anstatt sich damit zu beschäftigen, warum etwas nicht geht.

Veränderung oder Change ist hierbei kein vorgegebener, zeitlich vom Unternehmen begrenzter Prozess, sondern Veränderung passiert, während wir noch dabei sind Pläne zu machen, sagt man so schön. Veränderung passiert jeden Moment, ob wir es wollen oder nicht. Veränderung ist Leben. Leben und damit auch Arbeiten ist ein fortwährender Veränderungsprozess. Anstatt also darüber nachzudenken, ob und wie und wann ein Changeprozess initiiert und geplant werden sollte, ist es vielleicht sinnvoller zu realisieren, dass man sich bereits mitten drin befindet. Die eigentlich gute Idee ist, mehr darüber verstehen zu wollen. Über die Funktionsmechanismen von Veränderung und vor allen Dingen darüber, wie wir Menschen darauf reagieren, bzw. wie wir agil, kraftvoll und kreativ in einer sich ständig wandelnden Welt agieren können, besonders wenn wir eine Leadingposition innehaben.

So gestalten Sie aktiv die Zukunft mit

Veränderungsfähigkeiten bei allen Mitarbeitern im Unternehmen zu entwickeln macht fit für alle Herausforderungen in der Gegenwart und vor allen Dingen erlaubt es die aktive Mitgestaltung der Zukunft, die man wirklich möchte. Als Leader kann ich nur dann andere Menschen kraftvoll zu beabsichtigten Ergebnissen führen, wenn ich permanente Veränderung akzeptiere, ihre Funktionsmechanismen auf allen Ebenen verstehen und nutzen kann und trotzdem klar orientiert in meinem inneren Navigationssystem und den äußeren Markierungspunkten und der übergeordneten Ausrichtung bleiben kann:

– Dann fallen Entscheidungen leichter.

– Dann „weiß“ ich, wann ich Pläne loslassen, modifizieren oder erhalten muss. Welche Ressourcen ich anzapfen kann und welche ich dringend aufbauen und entwickeln muss

– Dann weiß ich, was und wie und wo und mit wem ich kommuniziere. Wann Coaching gebraucht wird, wann Managing und wann Leading, um die „Reise“ für und mit allen Beteiligten erfolgreich zu gestalten.

Dieses Wissen kommt aus einer umfassenderen Intelligenz des Leaders, die sowohl den Verstand, das Faktenwissen und die Erfahrung nutzt, aber auch die mehr visionären Informationen aus den Bereichen von Intuition und Instinkt. Damit meine ich nicht irgendwelche zufälligen Informationen, die wir heute so salopp als „Bauchgefühle“ bezeichnen, sondern ich spreche von klar differenzierbaren Hinweisen, die aus einer erweiterten Perspektive und aus dem bewussten Anzapfen aller Intelligenzbereiche wie Kopf, Herz und Bauch hervorgehen.

Es geht nicht um ein reines Skills-Training

Da wir Menschen aber normalerweise aus einer eher begrenzten Perspektive und Haltung heraus – die in unserem Five Steps-Coachingprozess auch „Die Box“ genannt wird – und meistens bewusst nur auf der Basis des Verstands agieren wollen, ist es klar, welch umfassenderer Entwicklungsbedarf sich hier für den Bereich Leadership-Development zeigt:

– Ein Entwicklungsbedarf, der nicht durch reine Skillstrainings gewährleistet werden kann.

– Ein Entwicklungsbedarf, der die Persönlichkeit des Leaders, seine Haltungen, seine Werte, seine Erfolge und Talente umfasst genauso wie seine Bewusstseins- und Selbstreflexionskompetenzen und das professionelle Verständnis der Wirkmechanismen von Menschen, Märkten, Feldern, Systemen, Teams und Gruppen.

Erst wenn ich als Leader mich selbst ergründen und verstehen und stärken kann, kann ich auch andere Menschen, Systeme und Dynamiken verstehen und stärken und in große Möglichkeiten und Ergebnisse führen, die man wirklich, wirklich will.

6 Anzeichen dafür, dass Sie ganz dringend eine Pause machen sollten

Hand auf’s Herz – gehören Sie auch zu denjenigen, die schon mal die Mittagspause ausfallen lassen, um eben noch die Präsentation für den Chef fertig zu machen? Nach Untersuchungen verzichtet etwa jeder vierte Mitarbeiter auf Arbeitspausen, mit fatalen Folgen. Warum wir es uns nicht leisten können, selbst bei Stress und Zeitnot auf Pausen zu verzichten und woran Sie erkennen, dass es an der Zeit ist, mal tief durchzuatmen.

Die wenigsten wissen: Arbeitspausen sind gesetzlich geregelt, die Mindestdauer bei einem 8-Stunden-Tag beträgt 30 Minuten. Der Hintergrund hierfür ist die Erkenntnis, dass Pausen dauerhaft die Produktivität und Leistungsfähigkeit steigern. Voraussetzung hierfür ist, dass Pausenzeiten nicht nur zum Mittagessen oder Kaffeetrinken dienen, sondern aktiv zur Erholung genutzt werden. Dabei reichen schon ein paar Minuten, um etwas für die eigene Gesundheit zu tun. Statt einer lästigen Arbeitsunterbrechung ist eine Pause ein ernst zu nehmendes Mittel mit dem Ziel, die Arbeitsqualität zu erhalten und zu verbessern.

Gerade bei flexiblen Arbeitszeiten haben die Beschäftigten selbst einen erheblichen Einfluss darauf, zu welchem Zeitpunkt sie eine Pause einlegen. Idealerweise orientieren sie sich dabei nicht allein an organisatorischen Erfordernissen, sondern behalten auch ihr persönliches Wohlbefinden im Blick. Spätestens bei Vorliegen eines oder mehrerer der folgenden Symptome ist eine Arbeitspause notwendig:

1. Sinkende Konzentration

2. Reduzierte Leistungsfähigkeit

3. Verminderte Kreativität

4. Erhöhte Fehlerquote

5. Körperliche Beschwerden (z.B. Rücken- oder Kopfschmerzen),

6. Hungergefühl, Unterzuckerung

Die Voraussetzung für eine gesunde Selbststeuerung ist, dass Sie einerseits die entsprechenden Signale an sich selbst beobachten und in Zusammenhang mit Ihrem Arbeitsverhalten bringen. Zugleich benötigen Sie das notwendige Knowhow, um sich je nach Bedarf gezielt entlasten zu können: Stressbewältigung kann man lernen! In Frage kommen vorzugsweise Methoden, die Aspekte der Bewegung und Entspannung miteinander kombinieren, wie beispielsweise Progressive Muskelentspannung oder Yoga, ThaiChi und Qi Gong. Diese Methoden trainieren die achtsame Eigenwahrnehmung und fördern die Fähigkeit, Körpersignale frühzeitig zu erkennen und dementsprechend vorbeugend zu handeln (z.B. rechtzeitig eine Arbeitspause einzulegen). Denken Sie immer daran: Eine aktiv gestaltete Pause das beste Mittel gegen Burn-out und andere stressbedingte Krankheiten.

Weiterführende Themen:

– So unterstützen Sie als Chef eine gute Pausenkultur

– 10 Lebensmittel für mehr Power bei der Arbeit

– 7 Tipps für die optimale Nutzung Ihrer Zeit

– Entspannung muß nicht schwer sein: 5 Tipps zum Stressabbau

Karriere-Boost: Diese Verhaltensweisen zeichnen erfolgreiche Menschen aus

Erfolgreich Karriere machen die Leute, die ein paar einfache Spielregeln beachten. Untersuchungen zeigen, dass diese Spielregeln völlig unabhängig von Fachwissen und fachlicher Qualifikation wirken. Wer hoch hinaus will, sollte vielmehr sein Verhalten auf den Prüfstand stellen.

1. Seien Sie generativ!

Das Prinzip der Generativität bedeutet, Nutzen zu bieten ohne Nutzen zu verlangen. Es ist eine Fähigkeit, die sich im Laufe des Lebens entwickelt, und von älteren Menschen wie selbstverständlich gelebt wird. Bei jungen Menschen ist diese Fähigkeit nicht sonderlich stark entwickelt.  Es lohnt sich jedoch, auch  schon in jungen Jahren diese Fähigkeit zu zeigen. Wer Erfolg haben will, der sollte anderen Menschen Nutzen bieten. Dadurch bauen Sie bereits im Vorfeld eventuell auftauchende Neidgefühle ab, falls Sie dann doch die gewünschte Karriere machen. Bieten Sie Ihren Kollegen, ihrem Vorgesetzten, Ihren Mitarbeitern Nutzen, seien Sie hilfsbereit, dann gönnt man es Ihnen, wenn Sie beruflichen Erfolg haben und die Karriereleiter aufsteigen. Aber Vorsicht: Lassen Sie Ihre Hilfsbereitschaft nicht darin ausarten, dass Sie ständig die unerledigten Arbeiten Ihrer Kollegen übernehmen. Erstens werden Sie bald ausgenutzt und zweitens bleibt Ihnen bald zu wenig Zeit für Ihren Arbeitsbereich. Der von Ihnen gebotene Nutzen sollte also immer so sein, dass Ihre Kollegen sich dadurch nicht verpflichtet fühlen. Wer Nutzen bietet, ohne dafür Nutzen zu verlangen, wird viel eher akzeptiert, als derjenige, der andere Menschen stets so stark unterstützt, dass diese anderen dadurch ständig das Gefühl haben, sich revanchieren zu müssen. Dieses Gefühl sollten Sie nicht aufkommen lassen.

Diese Hilfsbereitschaft ist dann besonders wirkungsvoll, wenn Sie anderen Menschen Ihre Privilegien zur Verfügung stellen. So können Sie zum Beispiel gezielt Ihre Beziehungen einsetzen. Sei es, dass Sie Karten für ein besonderes Tennisturnier besorgen können oder Beziehungen haben für eine Einladung zum Bundeskanzlerfest. Alle Aktivitäten, die man normalerweise nicht kaufen kann, können Sie hier einsetzen. Es geht nicht um Geschenke oder Aufmerksamkeiten, die sich der andere auch selbst kaufen könnte.  Denn sobald sich jemand durch ein Geschenk verpflichtet fühlt, fühlt er sich vielleicht auch in die Enge getrieben. So kann es passieren, dass Ihr Chef Ihre Beförderung unterlässt, um zu beweisen, dass Geschenke ihn nicht korrupt werden lassen.

2. Übernehmen Sie zusätzliche Aufgaben!

Wer zusätzliche Aufgaben übernimmt, gilt als belastbar. Belastbarkeit ist für viele Chefs ein Führungsindiz. Wer jedoch jede ihm übertragene zusätzliche Aufgabe ohne Murren übernimmt, gilt eher als Esel, den man immer und jederzeit bepacken kann. Daher ist es  notwendig, jede Aufgabe auf Zumutbarkeit hin zu untersuchen. Aufgaben, die ressortübergreifend sind, sollten Sie auf jeden Fall übernehmen. Aufgaben, die normalerweise von Mitarbeitern einer niedrigeren Hierarchiestufe übernommen werden, sollten Sie allenfalls ausnahmsweise übernehmen. Ihre Initiative sollten Sie organisatorischen Tätigkeiten widmen. Alle Arbeiten, die Ihre Führungskompetenz unter Beweis stellen, sollten Sie ruhig übernehmen. Dadurch stellen Sie unter Beweis, dass Sie für andere, „höhere” Aufgaben durchaus geeignet sind. Gleichzeitig können Sie üben und sich die ersten Sporen verdienen. So sind Sie für zukünftige Aufgaben gut gerüstet.

3. Machen Sie Vorschläge und bringen Sie Ideen ein!

In jeder Sitzung, jedem Meeting, jeder Diskussion geht es darum, Ideen zu entwickeln. Wer Karriere machen will, der sollte sich an der Entwicklung dieser Iden beteiligen. Dabei ist es wichtig, zwei Dinge zu tun:

1. Selbst Ideen einbringen und fundiert begründen. Dabei ist es wichtig, nicht gleich zu Beginn einer Sitzung diese Ideen einzubringen, sondern erst im Verlauf des Meetings. Für Sie ist es so möglich, Stimmungen und Trends besser einzuschätzen. Sie können leichter entscheiden, ob die einzubringenden Ideen auch eine Chance haben, akzeptiert zu werden.

2. Schmettern Sie Fremdideen nicht mit Killerphrasen ab. Der Ideenlieferant wird es Ihnen danken, wenn Sie immer versuchen, die positive Seite seiner Idee zu beleuchten. Sie werden es dadurch auch leichter haben mit Ihren eigenen Ideen. Denn wer die Ideen andere gelten lässt, hat es leichter, wenn es um die Akzeptanz eigener Ideen geht.

4. Bitten Sie andere nicht zu oft um einen Gefallen!

Dadurch entsteht eine Abhängigkeit, die dazu führen kann, dass Sie bei der Karriereplanung deswegen übergangen werden, weil man Ihnen ja sonst schon so manchen anderen Gefallen getan hat. Wer andere zu oft um einen Gefallen bittet, der ist vielleicht bei der Bewältigung seiner Aufgaben überfordert. Allerdings können Sie Ihre Vorgesetzten bei der Bewältigung Ihrer Aufgabe ab und zu um deren Rat bitten. Menschen geben gern ihren Rat. Sie fühlen sich durch die Bitte um Rat kompetent. Geben Sie also Ihren Vorgesetzten dieses Gefühl von Kompetenz, dann fällt es Ihren Vorgesetzten leichter, Sie zu fördern.

5. Pflegen Sie Kontakte!

Viele Untersuchungen zeigen immer wieder, dass ab einer bestimmten Karrierestufe der Erfolg nicht mehr ausschlaggebend für weitere Karrierestufen ist. Für Executives oder Vorstände ist der Erfolg eher eine Selbstverständlichkeit. Der bisherige Erfolg war mit ausschlaggebend, um überhaupt in die Executiveebene aufzusteigen. Ab der Exectuvieebene zählen die Kontakte. Wer kann mit wem? Wer kennt wen? Wer Karriere beflügeln will, sollte also tunlichst darauf achten, die ‚richtigen‘ Leute zu kennen, mit den ‚richtigen‘ Menschen regelmäßig zu tun haben. Der Kontakt auf der Kollegenebene hilft sicher, akzeptiert zu werden, der Kontakt mit Menschen auf einer höheren Hierarchiestufe, auch mit Executives aus anderen Unternehmen, unterstützt die Bereitschaft, Sie in diesen Kreis aufzunehmen. Dazu gehört auch der regelmäßig gepflegte Kontakt zu Mitarbeitern aus anderen Unternehmen. Die externe Kontaktpflege ist ebenfalls wichtig.

Die Suche nach Sinn am Arbeitsplatz: 3 Faktoren zum Erschaffen einer Sinn-Kultur

Sinnerfülltes Arbeiten spielt eine zentrale Rolle für den Unternehmenserfolg, so ist das Ergebnis einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft pwc. Zwar sind sich 79% der befragten Manager darüber einig, doch nur 34% der Führungskräfte beziehen den Unternehmenssinn in Ihre Entscheidungen ein. Wie kommt es zu dieser Entkoppelung und was ist wichtig, damit eine Wertekultur im Unternehmen wirklich gelebt wird?

“In Gesprächen mit Unternehmensführern und Führungskräften steht der Aufbau einer Purpose-Kultur weit oben auf der Agenda,“ erklärt Peter Matthies, Gründer des Conscious Business Institutes in Kalifornien. „Nur wissen die meisten Führungskräfte nicht, wie eine derartige Kultur tatsächlich zu etablieren ist.“ Das Problem: Viele Unternehmen definieren Werte, proklamieren sie im Unternehmen, und erwarten, dass sie dann von der Belegschaft gelebt werden. Und später wundern sich die Unternehmensführer, dass die Belegschaft keine Ownership übernimmt. Aus der Arbeit mit globalen Klienten kristallisieren sich drei Punkte als grundlegend für die Erschaffung einer sinnerfüllten Arbeitskultur heraus – sowohl auf Unternehmens- als auch auf Teamebene:

1. Etablieren einer Sinn-Kultur fängt bei uns selbst an.

Eine Veränderung der Unternehmens- oder Teamkultur braucht Zeit und die Bereitschaft insbesondere der Führungskräfte, diesen Veränderungsprozess zu initiieren und langfristig selbst als Vorbild zu leben. Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich zu Beginn klar sind, ob Sie diese Kulturveränderung tragen, unterstützen und selber leben möchten. Wie verhalten Sie sich, wenn es hektisch wird oder Ihnen Kunden wegbrechen? Werden Sie auch dann die neuen Regeln und Vereinbarungen aufrecht erhalten? Und sich dazu an dem „höheren Sinn“ des Unternehmens orientieren? Oder fallen Sie in diesen kritischen Situationen doch auf traditionelle Methoden zurück? Können Sie also selber die angestrebte Kultur leben? Immer wieder treffen wir auf Organisationen, die viel Zeit und Kapital investieren, um Kulturveränderungen anzustoßen, ohne dass die (Top-) Führungsriege wirklich dahintersteht und den Prozess auch in schwierigen Zeiten unterstützt. Unterm Strich: Wenn Sie nicht bereit sind, die neue Sinn-Kulture zu leben, dann erwarten Sie es auch nicht von ihren Mitarbeitern.

2. Eine Sinn-Kultur besteht aus diesen zwei Komponenten.

Erstens einem höheren Sinn und zweitens einer Organisationskultur. Die Deklaration eines „Unternehmenssinns“ ohne die passende Organisationskultur führt nicht weit. Der „Purpose“ oder Sinn muss über die Ziele Einzelner und der Organisation hinausgehen. Er kann der Allgemeinheit, der Umwelt oder der Menschheit dienen – aber nicht der Geldbörse. Der höhere Sinn beschreibt das Spiel, das in der Organisation gespielt wird. Spielen wir Fußball oder Schach? Manche Menschen möchten reich oder berühmt werden; andere einen Beitrag leisten: ein fundamentaler Unterschied.

Die Kultur beschreibt die Spielregeln: Fahren wir auf der rechten oder der linken Fahrbahn? Was passiert, wenn wir den Ball beim Fußball in die Hand nehmen? Wie darf die Königin ziehen? Diese Regeln werden häufig in den Werten der Organisationen beschrieben. Aber was erleben Sie, wenn Sie durch die Flure Ihres Unternehmens gehen: Werden die Regeln auch im Alltag über alle Führungs­etagen hinweg gelebt? Und sind sie so formuliert, dass sie auch von Allen verstanden werden können? Nach unserer Erfahrung wird viel Zeit damit verbracht, gemeinsame Werte zu definieren, aber insbesonderen in schwierigen Zeiten verhalten sich Führungkräfte häufig nicht danach. Und wenn sich eine Person einseitig herausnimmt, die Regeln zu brechen, (beim Fußball den Ball in die Hand zu nehmen) zerbricht das Spiel.

3. Lassen Sie Ihre Mitarbeiter die Sinn-Kultur definieren.

In einem Beratungsprojekt hat ein Vice President einer globalen Organisation diesen Punkt übersehen. Er war so sehr von sinnerfülltem Arbeiten begeistert, dass er seinen Mitarbeitern den neuen Sinn, die Werte und das ganze neue Bild präsentiert hat – in einer durchaus inspirierenden Präsentation. Der gewünschte Effekt blieb aber leider aus: Die Mitarbeiter haben sich zurückgelehnt und gedacht: „Mal sehen, was er jetzt macht, ob wir ihm wirklich glauben können.“ Der Fehler: Er hat seine Kultur etablieren wollen, nicht ihre Kultur. Wieso sollten dann die Mitarbeiter „Ownership“ übernehmen?

In diesem Punkt zeigt sich die größte Diskrepanz zwischen Mitarbeitern und Wirtschaftsführern in der erwähnten pwc-Studie: 83% der Mitarbeiter möchten in der Alltagsarbeit (also ihrer Arbeit) Sinn erfahren (verglichen mit 52% der Wirtschaftsführer). Gemäß dieser Studie verstehen viele der befragten Wirtschaftsführer, dass eine Sinn-Kultur wertvoll ist, aber nur wenige von ihnen ermutigen die Führungskräfte, mit ihren Teams und Mitarbeitern über sinnerfülltes Arbeiten zu sprechen, die Mitarbeiter einzubeziehen. Dabei geht auch verloren, das 56% der Mitarbeiter den Wert einer Sinn-Kultur in einem starken Gemeinschaftsgefühl sehen, während nur 26% der befragten Wirtschaftsführer diesen Wert erkennen.

Der Einbezug der Mitarbeiter und die Sinn-Orientierung verändert dabei das Verständnis von Führung: Führen über Sinn-Kultur wird dabei zu dienendem Führen, zu Führen durch Ermächtigung, Inspiration und in der Haltung des Facilitators.

Fazit: Bevor Sie eine Sinn-Kultur etablieren, stellen Sie sich diese Fragen: Sind Sie bereit, dienend zu führen? Ihre Mitarbeiter die Organisationskultur definieren zu lassen?  Und Ihre Arbeit in erster Linie auf einen höheren Sinn auszurichten, anstatt dem traditionellen Zielesetzen oberste Priorität zu geben?

Wenn Sie das interessiert, nehmen Sie gerne an einem unserer kostenlosen Webinare von uns mit mehr Erfahrungen und Tipps zu „Creating A Purpose-Driven Culture” teil. Aktuelle Termine und Links zu Webinar-Aufzeichnungen finden Sie hier.