Als Coach erfolgreich ins Jahr 2018 starten

Coaches sind auch nur Menschen. Das heißt: Auch sie setzen von ihren „guten“ Vorsätzen zu Jahresbeginn häufig nur wenige um. Fassen Sie sich also ruhig selbst an die Nase: Hier einige Tipps, wie Sie als Coach 2018 nicht nur erfolgreich starten, sondern auch langfristig die Weichen in Richtung Erfolg stellen.

 

Tipp 1: „Vorsätze fassen und umsetzen“ – das ist ein zentrales Thema in fast jedem Coaching. Gönnen also auch Sie sich als Coach zum Beispiel in der besinnlichen Zeit zwischen den Jahren eine Auszeit, und denken Sie darüber nach: Was sollte ich tun, damit ich künftig beruflich (noch) erfolgreicher bin und ein erfülltes und zufriedenes Leben führe?

Tipp 2: Alle guten Vorsätze sind „Schall und Rauch“, wenn sie nicht in einer Lebensvision verankert sind. Ermitteln Sie deshalb nicht nur, wie Sie zum Beispiel Ihre Umsätze steigern können, sondern auch, wie sie – gemäß dem Lebens-Balance-Modell von Nossrath Peseschkian – die erforderliche Balance zwischen den vier Lebensbereichen „Arbeit/Beruf“ „Sinn/Kultur“, „Körper/Gesundheit“ und „Familie/Beziehung“ bewahren können, sodass Sie nicht ausbrennen.

Tipp 3: Beruflicher Erfolg ist zwar nicht alles, doch er ist für unsere Lebenszufriedenheit wichtig. Denn Probleme im Bereich, „Arbeit/Beruf“ wirken sich meist auf die anderen Lebensbereiche aus. So ist zum Beispiel, wer nicht weiß, wie er (künftig) seinen Lebensunterhalt bestreiten soll, in der Regel auch im Umgang mit anderen Menschen angespannt (Bereich „Familie/Beziehung“). Zudem fragt er sich irgendwann: Was soll das Ganze? (Bereich: „Sinn/Kultur“). Und wenn aus dem Stress Dauerstress wird? Dann wirkt sich das auch auf die körperliche Gesundheit aus (Bereich „Körper/Gesundheit“). Messen Sie deshalb bei Ihrer Lebensplanung beziehungsweise Planung des Jahres 2018 dem Lebensbereich „Arbeit/Beruf“ eine angemessene Bedeutung bei.

Tipp 4: Fragen Sie sich beispielsweise in den Tagen zwischen den Jahren, welche Ziele Sie 2018 erreichen möchten – zum Beispiel: den Umsatz/Ertrag steigern, Ihren Ruf als „Experte für …“ festigen, Ihre Bekanntheit in Ihrer Zielgruppe steigern. Achten Sie dabei – wie jeder erfahrene Projektmanager – darauf, dass Ihre Ziele konkret und messbar sind, damit Sie deren Erreichen kontrollieren können. Formulieren Sie also Ziele wie: „Ich erhalte 20 Prozent mehr Anfragen als 2017.“ Oder: „Ich wandle 50 Prozent der Anfragen in Aufträge um.“ Oder: „Ich kann bei 80 Prozent der Neukunden einen Stundensatz von 120 Euro erzielen.“

Tipp 5: Fragen Sie sich im Rahmen Ihrer Zieldefinition auch, was sich im zurückliegenden Jahr oder in den vergangenen zwei, drei Jahren in Ihrem Arbeitsumfeld verändert hat und welche Herausforderungen und Chancen hieraus für Sie eventuell resultieren. Zum Beispiel: Die Zahl meiner Mitbewerber ist stark gestiegen. Oder: Immer mehr Coaches bieten auch ein Online-Coaching an. Oder: Meine Zielkunden drängen häufiger auf eine schnelle, pragmatische Problemlösung. Oder: Ein überzeugender Web-Auftritt wird für die Kundenakquise immer wichtiger. Berücksichtigen Sie diese Punkte bei Ihre Ziel- und Marketingplanung.

Tipp 5: Ziele erreicht man nicht einfach so; man muss etwas dafür tun. Sie wissen zudem, dass die wirklich wichtigen Dinge im Leben eigentlich nie dringend sind. So ist es zum Beispiel nie dringend, regelmäßig joggen zu gehen. Es ist wäre aber wichtig für unsere Gesundheit. Es ist auch selten dringend, die Freunde zu treffen. Es ist aber wichtig für unsere sozialen Beziehungen. Deshalb schieben wir die wirklich wichtigen Dinge oft auf die lange Bank. Das gilt auch für den Marketingbereich. Es sind nie dringend, ein Mailing an die Zielkunden zu senden – außer es steht ein konkreter Seminartermin vor der Tür. Es ist nie dringend, die eigene Webseite für Suchmaschinen zu optimieren. Es wäre aber wichtig für Generieren von Neukunden. Also schieben wir auch diese Dinge oft auf die lange Bank, obwohl sie neben Ihrer fachlichen Expertise die Basis für Ihren Erfolg legen. Erstellen Sie deshalb für sich einen konkreten Maßnahmenplan – mit terminierten Aufgaben. Also zum Beispiel:

  • „15. Januar: 1. Mailing an …..; Inhalt: …..“
  • „8. Februar: Neues Coaching-Angebot ist definiert.“
  • „8. März: Neues Coaching-Angebot steht auf der Webseite; Pressemitteilung wird versandt.“
  • „15. April: 2. Mailing an …; Inhalt ….“
  • „………..“

Überlegen Sie sich auch, welche Vorarbeiten beispielsweise für das Versenden Ihrer Mailings nötig sind (zum Beispiel: Adressen generieren, Anschreiben formulieren). Terminieren Sie auch diese Aufgaben, so dass Sie am Schluss eine konkrete To-do-Liste haben.

Tipp 6: In unserer modernen, von Veränderung geprägten Welt geraten wir Menschen häufiger in Situationen, in denen wir Berater und Unterstützer brachen – zum Beispiel, weil uns Know-how und Erfahrung fehlt oder weil wir uns aufgrund innerer Interessen-Konflikte nicht entscheiden können (sonst würde Sie ja auch niemand als Coach engagieren). Das gilt auch für Sie. Auch Sie benötigen ab und zu Unterstützung – zum Beispiel beim Schärfen Ihrer Positionierung. Oder beim Entwickeln oder Umsetzen Ihrer Marketingstrategie. Beispielweise, weil Sie nicht wissen, weil man eine Webseite optimiert. Oder weil es Ihnen nicht gelingt, Artikel in Print- und Online-Medien zu platzieren. Oder weil Ihnen schlicht die Zeit für die vorgenannten Aufgaben fehlt. Überlegen Sie sich also, wenn der Entwurf Ihres Marketingplan steht: An welchen Punkten brauche ich eine fachliche oder operative Unterstützung?

Tipp 7: Checken Sie anschließend nochmals, ob Ihr Plan realistisch ist. Denn Ihr Budget an Zeit und Geld ist, ebenso wie das jedes anderen Unternehmens, begrenzt. Nehmen Sie, sofern nötig, die erforderlichen Korrekturen vor, und stimmen Sie Ihre Planungen mit den Personen ab, auf deren fachliche oder operative (zum Beispiel Mitarbeiter, Geschäftspartner) oder emotionale Unterstützung (zum Beispiel Lebenspartner) Sie angewiesen sind. Sonst sind Folge-Probleme vorprogrammiert. Und wenn es ganz Dicke kommt: Dann haben Sie am Jahresende zwar Ihre beruflichen Ziele erreicht, doch leider hat Sie zwischenzeitlich Ihr Lebenspartner verlassen.

Tipp 8: Ohne eine gewisse Ausdauer und Selbstdisziplin kommt man, wenn man etwas verändern oder erreichen möchte, nie ans Ziel – das wissen Sie als Coach. Doch leider haben auch Sie, wie jeder Mensch, schwache Momente. Organisieren Sie sich deshalb die nötige (mentale) Unterstützung – zum Beispiel, indem Sie Ihre administrative Hilfskraft oder Ihren Lebens- oder Geschäftspartner bitten, Ihnen regelmäßig auf die Füße zu treten. Oder indem Sie sich alle zwei, drei Monate mit einem Marketingcoach treffen, der Ihnen ein Feedback gibt und mit Ihnen die nächsten Aktivitäten plant.

Tipp 9: Ein Plan ist ein Plan …. und keine „heilige Kuh“. Halten Sie sich also nicht sklavisch an ihn, sondern haben Sie bei Bedarf die nötige Souveränität von ihm abzuweichen. Denn ob zum Beispiel ein Mailing am 1. oder 3. März Ihr Haus verlässt, ist letztlich meist „piep-egal“. Entscheidend ist: Sie bearbeiten Ihren Markt außer mit einer gewissen Systematik, auch mit der erforderlichen Ausdauer, Hartnäckigkeit und Konsequenz. Dann haben Sie auch den gewünschten Erfolg.

Und noch ein abschließender Tipp: Haben Sie es gemerkt? Im obigen Text stehen eigentlich nur Dinge, die Sie als Coach in Ihren Coachings auch Ihren Klienten Tag für Tag ans Herz legen. Das heißt: Sie müssen eigentlich nur Ihr Wissen als Coach auf Ihr eigenes Leben übertragen. Dann werden Sie nicht nur beruflich noch erfolgreicher sein, Sie sind auch – was noch wichtiger ist – mit sich und Ihrem Leben zufrieden.

 

Dieser Beitrag ist Teil der “Neujahrsspecial”-Reihe des XING Coaches Magazins. Eine Übersicht aller Artikel aus der Reihe finden Sie hier.