Führung 4.0 – diese Schlüsselkompetenzen brauchen Führungskräfte in der digitalen Transformation

Eine amerikanische Studie von Jack Zenger und Joseph Folkmann zeigt, dass es einen Zusammenhang von Unternehmenserfolg und der Führungsqualität gibt. Dies sind die Schlüsselkompetenzen, mit denen Führungskräfte im Zeitalter der digitalen Transformation ausgerüstet sein sollten.

Im Rahmen ihrer Studie haben Jack Zenger und Joseph Folkmann 16 Kompetenzen identifiziert, die bei herausragenden Vorgesetzten überdurchschnittlich häufig vorhanden sind. Sie lassen sich in fünf Bereiche unterteilen:

– Ergebnisorientierung
– Veränderungen vorantreiben
– Charakter/Persönlichkeit
– Interpersonelle Fähigkeiten
– Individuelle Fähigkeiten

1. Ergebnisorientierung: Die Führungskraft handelt ergebnisorientiert, setzt herausfordernde Ziele und ergreift Initiative.

2. Veränderungen vorantreiben: Die Führungskraft entwickelt strategische Perspektiven, zeigt Veränderungsinitiative, verbindet und repräsentiert die Organisation nach außen.

3. Persönlichkeit / Charakter: Die Führungskraft zeigt hohe Integrität und Ehrlichkeit.

4. Interpersonelle Fähigkeiten: Die Führungskraft kommuniziert kraftvoll und effektiv, inspiriert und motiviert Mitarbeiter zu Höchstleistungen, baut Beziehungen auf, entwickelt und fördert Mitarbeiter, die Zusammenarbeit und das Teamwork.

5. Individuelle Fähigkeiten: Die Führungskraft hat berufliche Fachkenntnisse sowie Problemlösungs- und Analysekompetenz, ist innovativ und entwickelt sich selbst weiter.

Der zentrale Aspekt ist die Persönlichkeit, der Charakter. Exzellente Führungskräfte zeichnen sich dadurch aus, dass sie nicht nur ihre Schwächen kennen, sondern insbesondere mit ihren Stärken arbeiten. Sie verfügen über eine Kongruenz in der Selbst- und Fremdwahrnehmung, wirken deshalb authentisch und glaubwürdig. Sie müssen ihre Lebensmotive, ihre intrinsischen Treiber kennen. Diese Fragen gilt es zu beantworten: Wer sind Sie? Was treibt Sie an? Was ist Ihre Mission? Was haben Sie der Welt anzubieten?

 

Mitarbeiter inspirieren und motivieren – die wichtigste Kompetenz?

Das bedeutet, Führungskräfte müssen nicht in allen Bereichen perfekt sein. Sie müssen jedoch in einigen Bereichen herausragend sein. Der Studie zufolge nimmt die Kompetenz “inspiriert und motiviert Mitarbeiter zu Höchstleistungen” eine Schlüsselrolle ein. In den USA gilt diese Kompetenz als wichtigste Fähigkeit.
Eine interessante, zu klärende Frage ist, inwieweit diese Inspirationskompetenz bei deutschen Führungskräften vorhanden ist.

Demnach setzen Führungskräfte mit dieser Kompetenz ein großes Vertrauen in die Mitarbeiter voraus und glauben daran, dass sie Erfolge erzielen werden. Hier gilt der Leitsatz “Kontrolle ist gut, Vertrauen ist besser”. Die Inspirationskompetenz nach Zenger und Folkmann ist eng verknüpft mit der Vorbildfunktion und der Bereitschaft, Veränderungen proaktiv mitzugestalten und die Initiative zu ergreifen. Sie verstehen auch, dass menschliches Verhalten ganz wesentlich von Emotionen geprägt ist und, dass sie in der Lage sind, diese wahrzunehmen und bewusst eine Kultur zu kreieren, in der Gefühle gelebt und nicht unterdrückt werden.

 

Ehrlichkeit und Integrität – der Schlüssel zur Vertrauenskultur

Die Schlüsselkompetenz “zeigt hohe Integrität und Ehrlichkeit” ist ebenfalls zentral. Führungskräfte mit dieser Kompetenz gehen mit gutem Beispiel voran und leben die Werte des Unternehmens. Sie stehen für Versprechen und Zusagen ein. Sie gewinnen dadurch Vertrauen und schaffen eine Vertrauenskultur. Sie sind verlässlich, praktizieren und fördern Verbindlichkeit. Die Studie zeigt auf, dass Führungskräfte besonders dann als integer und ehrlich wahrgenommen werden, wenn sie einerseits Inspirationskraft und Motivation vermitteln und anderseits ergebnisorientiert handeln.

Das Wissen um solche Kompetenzen und Korrelationen spielt bei der Führungskräfteentwicklung eine zentrale Rolle. Ein professionelles Coaching lohnt sich, um vorhandene Führungskompetenzen zu analysieren und erfolgreich weiterzuentwickeln.