Der Wandel in der Wissensgesellschaft hat die Unternehmen längst erreicht.
Die Arbeitswelt steckt mitten in einem großen Veränderungsprozess. Angetrieben durch die Frage nach dem Sinn suchen Mitarbeiter immer häufiger Unternehmen, die ihren Wertvorstellungen von Arbeit entsprechen. Sie stellen die Wachstumsökonomie mit ihren Auswirkungen infrage und entscheiden sich für Alternativen. Darauf sind viele Führungskräfte noch nicht vorbereitet.
Gute Mitarbeiter arbeiten selbstbestimmt
Die Führung unserer Unternehmen verändert sich nachhaltig. Arbeit wird durch Individuen erledigt, die selbst denken und ihr Kapital im eigenen Kopf haben und damit auch das der Organisation, für die sie arbeiten. Wir brauchen Menschen, die mit Überraschungen und Veränderungen souverän umgehen können – und nicht klammern und sich bedroht fühlen. Wissen, was man weiß, das heißt auch, wissen wer man ist, was man kann und was man will. So wird man nicht zum Spielball. Kompetente Mitarbeiter stellen ihre Arbeit immer wieder in Frage: “Mache ich den Job wirklich, weil ich das gern mache und gut kann? Ist das, was ich dafür bekomme und zwar nicht nur das Geld, die Sache wert?”
„Es geht nicht darum, als Unternehmen etwas Besonderes zu bieten, es geht darum, etwas Besonderes zu sein.“
Gute Leute sind kritisch. Sie möchten Teil von etwas Besonderem sein. Mitarbeiter legen Wert auf Nachhaltigkeit und Sinn. Sie erwarten von Unternehmen die Einhaltung dessen, was sie in ihren Leitlinien versprechen. Ihnen ist klar, was sie können und sie tun nicht, was andere von ihnen erwarten. Sie fordern Feedback und wollen wissen, wo sie stehen. So bestimmen sie die Unternehmenskultur mit und beeinflussen auch die Art und Weise, wie Unternehmen ihre Zukunft gestalten.
Führung schafft Raum für Veränderung und Entwicklung
Das Verständnis für Komplexität und das vernetzte, ganzheitliche Denken sind in der Führung zukünftig unerlässlich. Führungskräfte entscheiden nicht mehr allein. Sie müssen ihren Mitarbeitern Fragen stellen wie: “Was wollen wir in unserem Unternehmen gemeinsam machen und erreichen?” Dies erfordert Räume zum Experimentieren und Ausprobieren neuer Ideen.
In der Organisation der Wissensgesellschaft geht es darum, wie man Kompetenzen zusammenführt. Die Leute gegeneinander ausspielen, um selbst an der Macht zu bleiben, wird schnell abgestraft. Entscheidend ist, Menschen wertzuschätzen und zu wissen, wie sie sich bei ihrer Arbeit fühlen. Sie brauchen Freiräume, um eigene Entscheidungen zu treffen. Führungskräfte müssen mehr denn je einen guten Umgang mit ihren Emotionen pflegen. Das führt auch zu einem achtsamen Umgang mit sich selbst und anderen.
Kunden verstärken diese Transformation. Sie wollen zukünftig keine Produkte mehr, sie wollen Lösungen für ihre Probleme.
Ziele erreichen, statt Probleme lösen
Was können Sie tun, wenn Sie das Gefühl haben, dass ihr Unternehmen auf keinem guten Weg ist? Lassen Sie sich nicht nur durch Meinungen, Stimmungen und Empfindungen beeinflussen. Sammeln Sie auch Fakten, wie z. B. Krankheitsraten, Fluktuation, Fehltage, besuchte Seminare, Kundenreklamationen. Es gibt einige Kennzahlen, aus denen Sie ein Stimmungsbild ablesen können. Letztendlich hilft eine Mitarbeiterbefragung, die meist schonungslos offenlegt, wo die Probleme sind.
Fangen Sie nicht an, einzelne Probleme zu lösen. Entwickeln Sie ein Zukunftsbild von Ihrem Unternehmen. Es macht mehr Freude Ziele zu erreichen, als Probleme zu lösen. Dazu kann ein Workshop dienen, bei dem Sie Ihre Mitarbeiter mit in den Zukunftsprozess integrieren.
Nehmen Sie aber nicht nur Impulse von Innen auf. Achten Sie auch auf das Umfeld, in dem Ihr Unternehmen wirkt. Was passiert in Ihrer Branche, auf den Märkten, in der Gesellschaft und hat Einfluss auf die Zukunft Ihres Unternehmens. Ein solches Zukunftsbild wirkt wie ein Leitbild und gibt Orientierung. Das Erreichen dieses Zukunftsbildes funktioniert jedoch nicht mit den klassischen Managementmethoden. Ein wirksames Zukunftsbild erzeugt Resonanz und setzt Energie und Eigendynamik frei, die Sie auf jeden Fall für den Veränderungsprozess nutzen können.