Raus aus der Stressfalle: 3 Schritte zur Burnout-Prävention

Harte Deadlines, starke Koordinationskompetenz sowie konstant hohe Erwartungen der Geschäftsleitung und Kunden – ein Job im Marketing erfordert vor allem Flexibilität, Organisationstalent und Durchhaltevermögen. Von der viel zitierten „Branchenkultur“ fühlen sich deswegen meist engagierte Kreative und dynamische Mitarbeiter angesprochen, die gerne viel bewegen wollen. Frühzeitige Präventionsmaßnahmen helfen nicht nur Stress zu kanalisieren, sondern auch die Freude an der Arbeit zu bewahren.

Insbesondere die mobile 24/7-Arbeitsweise sorgt dafür, dass die Stressbelastung im Job rapide zunimmt. Marketing-Mitarbeiter zählen daher mittlerweile zu den Burnout Risikoberufsgruppen. Das oft genannte und mittlerweile als Modebegriff abgetane Burnout ist ein Platzhalter für mehrere persönliche Krisentypen, die mit eher unauffälligen Frühsymptomen beginnen und mit völliger Arbeitsunfähigkeit und im schlimmsten Fall sogar mit Suizid enden können – es gibt daher sehr gute Gründe die Krankheit ernst zu nehmen und auf sich zu achten.

 

Drei unterschiedliche Stressfaktoren

Die Tücke des Burnouts setzt sich oftmals aus drei unterschiedlichen Stressfaktoren zusammen, die in der Regel mit Versagensängsten verknüpft sind. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um Leistungsdruck, negativen Erfahrungen aus der Vergangenheit und Zukunftssorgen. Angst wird zum bestimmenden Faktor und Teil eines intensiven Selbstgesprächs mit rigiden Glaubenssätzen, die Betroffenen die Präsenz in Alltags- und Arbeitssituationen raubt. Doch mit Hilfe einer kleinen Übung lässt sich die Psyche stabilisieren. Die folgenden drei Schritte genügen:

 

1. Bewusstsein aktivieren

Beobachten Sie aktiv Ihr tägliches Stresslevel sowie den Umgang mit Ihren Mitmenschen. Wirkt sich dieses über längere Zeit negativ auf den Umgang mit Familie, Freunden und Kollegen aus, sollten Sie Maßnahmen ergreifen und sich folgende Fragen stellen:
– Wie oft habe ich mich beklagt beziehungsweise über etwas oder jemanden geärgert?
– Habe ich dabei das Gefühl der Enttäuschung erlebt?
– Habe ich bei der Bearbeitung von Aufgaben das Gefühl gehabt, dass die Zeit nicht ausreicht?
Ein „weiter so“ wird Probleme nicht lösen und schlimmstenfalls zu einem Zusammenbruch führen. Suchen Sie Ruhe, um die eigene Situation, die eigenen Glaubenssätze und das persönliche gesundheitliche Befinden zu reflektieren.

 

2. Präsenz stärken

Weder Familie, Freunde oder Arbeitgeber profitieren davon, wenn ein geliebter und geschätzter Mensch an einem Burnout leidet. Ein wichtiger Schritt der Übung: die eigene Präsenz stärken! Folgende Fragen bieten dabei einen hilfreichen Zugang:
– Warum bin ich rastlos?
– Was sind meine aktuellen Ängste und Sorgen?
– Was passiert, wenn ich so wie jetzt weitermache?

 

3. Bewusst Loslassen

Atmen Sie tief ein, und schließen Sie die Augen, um sich und die eigene aktuelle Situation von außen betrachten zu können. Stellen Sie sich vor sieben Jahre sind vergangen. Fragen Sie sich welchen Stellenwert Ihre aktuellen Sorgen dann haben? Die einfache, aber sehr wirkungsvolle Übung hilft, schwierige Themen weniger persönlich zu nehmen, Emotionen besser unter Kontrolle zu halten und kreative Problemlösungsstrategien zu erarbeiten.
Wichtig: Auch im Alltag und beim Drang zu Handeln ist es entscheidend, einen kurzen Moment innezuhalten und erst dann zu reagieren. Es ist etwa für einen Anrufer völlig in Ordnung und für den Einzelnen entspannend, das Telefon bewusst dreimal klingeln zu lassen und erst dann ein Gespräch entgegenzunehmen – das hilft, Atem zu holen und sich besser auf das kommende Gespräch zu konzentrieren.

 

Mehr Ruhe und Kraft im Alltag

Wer die oben genannten, einfachen und schnellen Schritte drei bis fünf Mal am Tag zu fixen Zeiten, jeweils für zwei Minuten wiederholt, wird schnell Erfolge erzielen: Auch in einer Welt, die sich vermeintlich immer schneller dreht, kann jeder nach etwa drei Wochen echte Fortschritte erzielen. Die Stärkung des eigenen Bewusstseins bringt mehr Ruhe und Kraft in den eigenen Alltag. Der beste Beitrag zur Rettung der Welt ist, sich selbst vor Schaden zu schützen.