Mit 3 Leitfragen zu größerer Authentizität und mehr Wohlbefinden

Nicht immer agieren wir bei der Arbeit so authentisch, wie wir uns das vielleicht wünschen würden. Dabei hat authentisch sein viele Vorteile: Wir kommunizieren klarer, sind überzeugender und uns wird mehr Vertrauen entgegengebracht. Und wie immer mehr Studien belegen: Authentizität hat positive Auswirkungen auf unsere Gesundheit. Wie schaffen wir es also, authentischer zu werden? Klarheit- und Passion-Expertin Elisabeth Pine ebnet Ihnen den Weg zu mehr Authentizität mit 3 hilfreichen Fragen.

 

In der Karnevalszeit schlüpfen wir gerne in andere Rollen, setzen Masken auf und feiern. Im Arbeitsleben tragen auch viele Menschen Masken oder sie schlüpfen in Rollen, die ihnen nicht entsprechen – und dann ist ihnen gar nicht nach Feiern zumute. Im Gegenteil. Wer zu lange sein wahres Wesen verleugnet, leidet und nicht wenige werden krank darüber. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Menschen nach mehr Authentizität sehnen. Denn authentisch sein tut uns gut. Diese Tatsache ist nicht nur etwas, was uns intuitiv richtig erscheint, sondern auch Studien belegen den positiven Zusammenhang von Authentizität und Gesundheit. 

Der Mehrfachnutzen von Authentizität

Das ist besonders für Führungskräfte spannend. Denn wer authentisch führt, tut nicht nur etwas für seine eigene Gesundheit, sondern auch für die Gesundheit seines Teams! Und dadurch profitiert natürlich auch die gesamte Organisation: Die Loyalität zum Unternehmen wird gefestigt, der Krankenstand sinkt, und die Produktivität steigt. Wenn Authentizität einen solch hohen Nutzen hat, für uns selbst, für unsere Teams, für unsere Unternehmen – dann ist es an der Zeit, uns selbst und andere zu ermutigen, selbst-bewusster und stimmiger zu leben.

Selbstbewusst und authentisch

Selbstbewusst und authentisch zu sein geht Hand in Hand, in zweierlei Hinsicht. Zum einen trauen sich Menschen mit einem gesunden Selbstbewusstsein eher, ganz sie selbst zu sein. Zum anderen geht es gerade darum, sich seines wahren Selbst bewusst zu werden, sich zu befragen, zu reflektieren. Denn: Authentisch kann ich sein, wenn ich weiß, wer ich bin und was ich wirklich will.

Hier drei hilfreiche Leitfragen für Ihre Reflektion und Ihren Weg zu größerer Authentizität:

Leitfrage 1: Was ist mir wirklich wichtig?

Um aus dieser Frage das Doppelte herauszuholen, lesen Sie sie zunächst mit der Betonung auf „wirklich“. So vieles scheint uns wichtig, aber ist es das wirklich? Hinterfragen Sie: Warum ist mir das besonders wichtig, was steckt dahinter? Je besser Sie Ihr „Warum“ kennen, desto klarer können Sie agieren.

Wiederholen Sie die Frage nun mit dem Fokus auf „mir“. Also ist etwas wirklich mir wichtig oder eher meinem Chef, meinen Eltern, meinem Partner, meinen Kindern? Verschaffen Sie sich Klarheit darüber, woher Ihre Wünsche und Wertvorstellungen kommen. Haben Sie sie unreflektiert oder bewusst zu Ihren eigenen gemacht? Wenn sie einmal stimmig waren, sind sie es noch?

Leitfrage 2: Was ist mein Fokus?

Wenn Sie herausgefunden haben, was Ihnen wirklich wichtig ist, prüfen Sie doch mal, wie viel Zeit und Energie Sie dafür in den letzten Wochen aufgewendet haben. Nicht so viel, wie Sie es sich wünschen würden? Das könnte eventuell daran liegen, dass Sie Ihren Fokus oft auf vermeintlich Dringendes, statt auf Wichtiges legen. Vielleicht lassen Sie sich von Ihren E-Mails oder Messages treiben. Dann geht es Ihnen wie vielen anderen, die am Tag zahlreiche Mails abarbeiten, aber abends trotzdem das Gefühl haben, nichts geschafft zu haben. Werden Sie sich bewusst, dass Ihre Inbox die Agenda der anderen darstellt. Bestimmen Sie selbst, wie viel Energie Sie darauf verwenden wollen. Hier ist absichtlich nicht die Rede von Zeit, denn: Unsere Zeit können wir nicht immer selbstbestimmt managen – unsere Energie schon! Richten Sie Ihren Fokus und Ihre Energie immer mehr auf Ihre wahren Wünsche.

Leitfrage 3: Was sind meine Leidenschaften?

Wie gut kennen Sie eigentlich Ihre wahren Wünsche, Ihre Leidenschaften, das, wofür Sie sich begeistern? Bis vor ein paar Jahren wären solche Fragen im Business-Kontext wohl noch als unpassend empfunden worden. Inzwischen erkennen jedoch immer mehr Unternehmen, wie wichtig dieser Aspekt ist. Ein Hirnforscher hat einmal gesagt: „Begeisterung ist wie Dünger für unser Gehirn. Wir können nur dann unser volles Potential entfalten, wenn wir uns für etwas begeistern.“ Machen Sie nicht Halt, wenn Sie bereits Ihre Stärken kennen, sondern forschen Sie weiter.  Es stimmt: Wenn Sie etwas leidenschaftlich gern tun, sind Sie oft besonders gut darin. Aber umgekehrt ist das nicht immer der Fall: Nur, weil Sie etwas gut tun, heißt das nicht unbedingt, dass Sie es auch besonders gerne tun. Deshalb lohnt sich ein zweiter und dritter Blick darauf, um noch größere Klarheit zu gewinnen.

Zeit der Besinnung

Nach der Karnevalszeit, nach dem Absetzen der Masken, folgt eine Zeit der Besinnung. Gönnen auch Sie sich die Zeit, sich Ihres wahren Selbst zu besinnen, zu reflektieren, sich Ihrer wahren Werte, Wünsche und Leidenschaften bewusst zu werden. Dann trauen Sie sich, ganz authentisch danach zu handeln.

Ihre zunehmende Authentizität fördert nicht nur Ihr eigenes Wohlbefinden, sondern strahlt aus auf alle, mit denen Sie arbeiten.