Exklusives Tutorial mit Duden: Hier den ersten Artikel lesen

Viele Coaches sind selbst als Autoren tätig – ob auf der eigenen Website, in einem Blog oder auf Social Media-Kanälen. Heben Sie sich mit guter Web-Kommunikation und unverwechselbaren Texten von der Konkurrenz ab – Schreib-Coach und Duden-Autorin Petra van Laak zeigt, wie Ihnen das gelingt und geht dabei konkret auf Ihre Situation als Coach und die Bedürfnisse Ihrer Zielgruppen ein. Den ersten der sechs exklusiven Artikel aus der Kooperation von XING Coaches + Trainer und Duden können Sie kostenfrei hier lesen. Weitere Infos zur Aktion finden Sie hier.

Die 3 Todsünden beim Schreiben über sich selbst – erster Teil des exklusiven Duden-Tutorials für Coaches

Wie Sie als Coach zielgruppengerecht schreiben

Kürzlich auf einer Netzwerkveranstaltung gewesen, Flyer mitgenommen, darauf stand: „Systemischer Coach, Schwerpunkt Work-Life-Balance und Veränderungsprozesse. Unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Lebensumstände lege ich Wert auf die Analyse Ihres beruflichen und persönlichen Umfeldes und arbeite mit Ihnen gemeinsam daran, ein besseres Gleichgewicht zwischen Arbeit und Leben zu erlangen.“

Mal ehrlich – haut diese Antwort Sie vom Hocker? Das klingt irgendwie schwammig, lahm und ist ohne jeglichen Esprit. Woran liegt’s? An drei Dingen:

3 Fehler, die Sie beim Schreiben vermeiden können

1. Schreiben Sie für Ihre Zielgruppe, anstatt sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.

2. Treffen Sie prägnante Aussagen, statt ungenau zu beschreiben.

3. Wählen Sie eine menschennahe Sprache anstelle von verschwurbelten Formulierungen.

Knöpfen wir uns das mal einzeln vor:

1. Schreiben Sie für Ihre Zielgruppe, anstatt sich selbst in den Mittelpunkt zu stellen.

Für wen schreiben Sie eigentlich? Sind es Führungskräfte? Personaler? Sind es Einzelpersonen, die schnelle Orientierung brauchen? Sind es junge Teams? Existenzgründer? Entscheider? Multiplikatoren? – Machen Sie sich klar, wer Ihre Leser sind. Das hat nämlich erhebliche Auswirkungen auf die Art der Ansprache. In unserer Agentur unterscheiden wir zwischen sieben verschiedenen Sprach-Zielgruppen. Ein frappierend einfaches System, um genau den richtigen Ton zu treffen, was Ihre bedeutsamste Zielgruppe angeht. Hier mal im Schnelldurchlauf die bewährten sieben Sprach-Zielgruppen:

– Faktenhungrige

– Traditionsbewusste

– Gefühlsbetonte

– Innovationsbegeisterte

– Konsum-Immune

– Alltagspraktiker

– Ahnungslose

Vielleicht haben Sie ja schon auf Anhieb Ihre Leserschaft identifiziert? Mehr zu den Eigenarten und Bedürfnissen dieser sieben Zielgruppen erfahren Sie auf den Seiten 15 ff in Kapitel 1 meines Tat-Gebers „Clever texten fürs Web“.

Beispiel: Ihre Zielgruppe sind Führungskräfte. Diese fallen meist in die Sprach-Zielgruppe der Faktenhungrigen. Was brauchen die Faktenhungrigen? Für Sie steht brauchbare Information im Vordergrund. Sie erreichen sie am besten mit Zahlen, Daten, relevanten Details und einem sachlichen Sprachstil. Hören Sie bloß damit auf, sich selbst in blumigen Worten zu beschreiben. Denken Sie immer daran, was Ihre Zielgruppe braucht. Im Falle der faktenhungrigen Führungskräfte sollten Sie lieber darüber schreiben, was die Person davon hat, wenn sie bei Ihnen als Klient aufschlägt (der berühmte Kunden-Benefit). Vergessen Sie die „Ich-bin-so-toll-Perspektive“. Nehmen Sie die „Das-ist-Ihr-Benefit-Perspektive“ ein.

Lieber nicht: Unter Berücksichtigung Ihrer individuellen Lebensumstände lege ich Wert auf die Analyse Ihres beruflichen und persönlichen Umfeldes.

Besser so: Von 365 Tagen im Jahr arbeiten Sie 360 – das ist zu viel! Die spannende Frage ist doch: Warum tun Sie das? Wir schauen uns das gemeinsam sehr genau an und definieren 10 Meilensteine. Von 46 Klienten, die im letzten Jahr ein Coaching bei mir durchlaufen haben, berichten 43 davon, dass sie die gemeinsam erarbeiteten Ziele erfolgreich umsetzen konnten.

2. Treffen Sie prägnante Aussagen, statt ungenau zu beschreiben. 

„Unterstütze ich Sie in allen Veränderungsprozessen…“ – Nee, das ist ungenau. Was machen Sie, wenn Sie mit Ihrem Klienten zusammen sind? Nicht vergessen: Der Leser stößt ja meist in einer Situation auf Ihr Angebot, in der er selbst nicht genau weiß, wie es weitergehen soll. Also braucht er schon beim Lesen über Ihre Angebot Anleitung.

Beispiel: Sie bieten Begleitung in Change-Prozessen an. So könnte eine prägnante Aussage lauten:

„Sie stecken mitten in einer unklaren Situation, in der nur eines gewiss ist: Es wird sich etwas ändern. Und darauf möchten Sie gut vorbereitet sein, denn wer liebt schon Überraschungen, wenn es um den Beruf und die eigene Existenz geht? Wir analysieren gemeinsam Ihre Potenziale und gehen mögliche Szenarien durch. Wir überlegen, welche Richtung für Sie die vielversprechendste ist. Dabei kommt es auf verschiedene Faktoren an: Die Bezahlung muss stimmen, klar. Aber was ist mit der Möglichkeit, sich kreativ im Job entfalten zu können? Und mit dem Genuss, in guten Teams zu arbeiten? Und mit der Vereinbarkeit von Familie, Freundschaft und Freizeit?“ (Und so weiter.)

Jetzt weiß der Klient viel besser, was ihn erwartet. Beschreiben Sie alles, was Sie tun, so konkret wie möglich, und das am besten aus der Perspektive Ihres Kunden. Mehr Beispiele gibt es im ersten Kapitel des praxisnahen Ratgebers „Clever texten fürs Web“. 

3. Wählen Sie eine menschennahe Sprache anstelle von verschwurbelten Formulierungen.

Wir denken oft, dass wir professioneller rüberkommen, wenn wir gestelzt formulieren. Das Gegenteil ist der Fall! Wir schaffen Distanz zwischen dem Leser und uns. Vorsicht bei Wörtern, die auf „–ung“ enden. Dann haben wir es meist mit dem umständlichen Nominalstil zu tun. Wenn Sie schreiben, dann orientieren Sie sich lieber an der gesprochenen Sprache. Wie würden Sie Ihre Arbeit Ihrem Nachbarn erklären?

Lieber nicht: „Unter Berücksichtigung…lege ich Wert auf die Überarbeitung…“

Besser so: „Ich schaue mir an, wo Sie im Leben stehen, bei der Arbeit und so weiter. Wie nehmen Sie sich selbst wahr? Was glauben Sie, wie Sie auf andere wirken?“ (Und so weiter.)

Das klingt gleich viel persönlicher und menschenfreundlicher. Um so schreiben zu können, braucht es kein literarisches Talent, sondern einfach nur ein lässiges Sich-Einlassen auf die Möglichkeiten, die uns der Duktus der gesprochenen Sprache bietet.

 

Das Coaching-Business ist zum Teil sehr abstrakt und erklärungsbedürftig. Gerade deshalb sollten Sie sich immer wieder beim Schreiben in Ihre Leser-Zielgruppe hineinversetzen und so einfach und lebendig wie möglich schreiben. Ihre beste Freundin, Ihr bester Freund sollte Ihre Texte wirklich gerne lesen wollen. Mehr zum Schreiben für Ihre Zielgruppe und zum prägnanten Formulieren gibt es in den ersten drei Kapiteln meines Buches „Clever texten fürs Web“ zu lesen.

Angenehme Lektüre und immer schön am Schreiben bleiben!

Ihre

Petra van Laak

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Folgende Themen erwarten Sie in den weiteren Artikeln:

– Storytelling für Coaches

– Wie, Sie haben keine aktuelle Website?

– Blogartikel, die ganz zu Ende gelesen werden

– Business-Netzwerke clever nutzen

– Können Sie das Wort “Newsletter” auch nicht mehr hören?

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