Work-Love-Balance: Eine steile Karriere oder doch die große Liebe?

Die wenigsten Menschen meistern die Herausforderung, Karriere und Liebe unter einen Hut zu bringen, 100%ig. Gibt es in einem der beiden Bereiche Probleme, wirkt sich das aber oft unweigerlich auch auf den anderen aus. Deshalb ist es sinnvoll, gute Strategien zur Hand zu haben, Karriere und Liebe gekonnt miteinander zu verbinden.

So, wie sich die berufliche Laufbahn nicht einfach ergibt, muss auch in einer Liebesbeziehung Zeit und Arbeit investiert werden – und das möglichst in einem guten Verhältnis. Daran zu arbeiten lohnt sich, denn eine gute Work-Love-Balance beflügelt: Es gibt mehr Effektivität im Job und gleichzeitig mehr Zufriedenheit im Liebesleben.

Was weiß die Wissenschaft über die Work-Love-Balance?

Dass die Balance zwischen Liebe und Karriere keine Esoterik ist, hat auch die Wissenschaft längst erkannt. Es gibt umfangreiche Studien, die sich mit der Frage beschäftigen: Wie verbinden Menschen erfolgreich Work & Love, die so genannten Work-Love-Balancer? Aber zunächst einmal zu den ernüchternden Fakten…

Wie viele Work-Love-Balancer gibt es? In einer Studie mit 989 Teilnehmenden schafften es gerade mal 31% beide Lebensbereiche glücklich zu leben (Seiffge-Krenke & Luyckx, 2014). Im Vergleich dazu waren 55% mittelmäßig und 14% wenig glücklich.

Welchen Einfluss haben die Arbeitszeit und das Zeitmanagement auf die Work-Love-Balance? In einer anderen Studie wurden 76 Paare mit akademischer Ausbildung drei Mal am Tag zu ihrer Beziehungszufriedenheit befragt (Unger, Niessen, Sonnentag & Neff, 2014). Die Antworten wurden anschließend in Zusammenhang mit ihrer Arbeitszeit gesetzt. Ganz global zeigte sich, dass die Beziehungszufriedenheit sehr dynamisch war, sich also häufig änderte. Und überraschenderweise fanden die Forscherinnen heraus: Es gibt keinen Zusammenhang zwischen langen Arbeitszeiten und einer „schlechten“ Beziehung!

Wenn es gut in einer Beziehung lief, tendierten die Menschen sogar dazu, viel Zeit auf Arbeit zu verbringen. Merkten sie allerdings, beispielsweise am Morgen, dass sie gerade nicht zufrieden mit ihrer Beziehung waren, dann wirkte sich das auch auf die Arbeitszeit aus: Die Befragten arbeiteten dann bewusst weniger. Gerade weil die eigenen Ressourcen begrenzt sind, wurden in „schlechten Zeiten“ die Ressourcen verlagert – zugunsten der Beziehung. Hier sind gute Selbstregulations-Strategien gefragt, vor allem in den Bereichen Zeitmanagement und Problemlösestrategien.

Was machen Work-Love-Balancer anders? Auch eine weitere Studie mit 285 Paaren mit akademischer Ausbildung zeigte über sechs Monate hinweg: Work-Love-Balancer setzten ganz bewusst Prioritäten (Unger, Sonnentag, Niessen & Kuonath, 2015)! Wenn man wenig Zeit im Privatleben hat und gleichzeitig viele Ziele erreichen möchte, muss man zwangsläufig eine Sache auswählen. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit eine erfüllende Freizeit zu haben. Wer also versucht bei langen Arbeitszeiten gleichzeitig eine glückliche Beziehung zu haben, Spanisch zu lernen und einer ehrenamtlichen Tätigkeit nachzugehen, läuft Gefahr nichts von alldem wirklich zu erreichen bzw. zu genießen. Für Work-Love-Balancer ist es so, dass lange Arbeitszeiten dem Liebesglück keinen Abbruch taten, solange man in der Freizeit den Fokus auf die Liebe legt.

Was ist nun die Nummer 1: Work oder Love? Weitere Studien aus der positiven Psychologie weisen darauf hin, dass eine glückliche Partnerschaft, genauso wie gute Freundschaften, die Lebensqualität mehr erhöhen als ein hoher sozialer Status oder eine steile Karriere (z.B. Kahneman, 2006; Schnittker, 2008). Dies scheinen Work-Love-Balancer, oft unbewusst, zu wissen und setzen dies konsequent um. Die Waage verschiebt sich im Zweifel also mehr zur Love-Seite.

All das mögen vielleicht keine neuen bahnbrechenden Erkenntnisse sein. Aber nichtsdestotrotz zeigt die Wissenschaft, wie wichtig es ist, sich selbst regelmäßig an die Bedeutung des eigenen Liebesglücks zu erinnern!

3 Tipps für eine gute Work-Love-Balance:

1. Wenn Sie merken, dass es in der Beziehung gerade nicht gut läuft, dann arbeiten Sie weniger. Nutzen Sie die gewonnene Zeit zu zweit, um die Liebe wieder zu entflammen!

2. Stellen Sie ein gutes Zeitmanagement für die Arbeit und die Liebe auf. Sie können beispielsweise ein regelmäßiges „Beziehungs-Meeting“ machen, um die aktuelle Gefühlslage zu besprechen und zukünftige Aktivitäten bzw. gemeinsame Visionen zu planen.

3. Priorisieren Sie die Liebe in Ihrer Freizeit. Teilen Sie Ressourcen dafür bewusst ein. Verschieben Sie dafür unerledigte – egal ob berufliche oder private – Aufgaben auf den nächsten Tag, um dann abzuschalten und die gemeinsame Zeit zu genießen.

Weiterführende Literatur

Kahneman, D. (2006). Would you be happier if you were richer? A focusing illusion. Science, 312(5782), 1908–1910.

Schnittker, J. (2008). Happiness and success: genes, families, and the psychological effects of socioeconomic position and social support. American Journal of Sociology, 114(1), 233–259.

Seiffge-Krenke, I. & Luyckx, K. (2014). Competent in work and love? Emerging adults’ trajectories in dealing with work–partnership conflicts and links to health functioning. Emerging Adulthood, 2(1), 48–58.

Unger, D., Niessen, C., Sonnentag, S. & Neff, A. (2014). A question of time: Daily time allocation between work and private life. Journal of Occupational and Organizational Psychology, 87(1), 158–176.

Unger, D., Sonnentag, S., Niessen, C. & Kuonath, A. (2015). The longer your work hours, the worse your relationship? The role of selective optimization with compensation in the associations of working time with relationship satisfaction and self-disclosure in dual-career couples. Human Relations, 68(12), 1889–1912.

Mit diesen drei Profi-Tipps richtige Entscheidungen treffen

Ob beruflich oder privat, in unserem Leben geraten wir immer wieder in Situationen, in denen wir Weichen neu stellen und weitreichende Entscheidungen treffen müssen. Diese drei Selbst-Coaching-Mechanismen helfen Ihnen dabei.

Beim Coaching wie auch beim Selbst-Coaching steht die Annahme im Mittelpunkt, dass jeder gesunde Mensch die Lösung seiner Probleme bereits in sich trägt. Auch sind viele unserer Probleme selbstkonstruiert, durch die Art, wie wir Situationen und Konstellationen bewerten. Wenn wir lernen, die Probleme neu zu bewerten und zu hinterfragen, werden sie oft lösbar. Darum geht es im Coaching: Ein Coach unterstützt dabei, Brücken zwischen aktuellem und künftigen Leben zu schlagen. In dieser Rolle unterstützt er Selbstreflexionsprozesse, die dazu führen, Ursachen für Probleme zu erkennen und mögliche Lösungswege zu finden. Diese Reflexion können Menschen auch ohne professionelle begleitende Unterstützung bei sich auslösen, wenn sie über die nötige Stabilität verfügen, um nicht in eine Problemtrance zu verfallen, bei der das Problem immer größer und unlösbarer erscheint. Mit diesen drei Erkenntnissen wird Selbst-Coaching erfolgreich:

1. Es gibt nicht den einen richtigen, für alle Zeit gültigen Weg

Eine Voraussetzung für das erfolgreichen Selbstcoaching ist die Erkenntnis, dass es nicht den einen richtigen Weg gibt, den wir finden müssen, um bis ans Lebensende glücklich zu werden. Unsere Bedürfnisse ändern sich im Verlauf unseres Lebens, deshalb müssen wir uns diese Fragen immer wieder stellen:
– Was ist mir wichtig?
– Welches Leben will ich führen?
– Wie kann ich es realisieren?

2. Selbst-Coaching setzt Lernprozess voraus

Beim Selbst-Coaching werden Sie Phasen erleben, in denen passiert wochenlang scheinbar nichts, zum Beispiel, wenn Sie regelmäßig über ein Problem nachdenken oder eine Verhaltensänderung erreichen wollen. Doch dann plötzlich, scheinbar aus heiterem Himmel kommt der berühmte Geistesblitz, die Problemlösung ist vor Ihren Augen. Denn während Sie sich scheinbar nur mit anderen Dingen beschäftigen, bleibt Ihr Gehirn am Ball. Haben Sie Geduld, Sie werden, sofern Sie Ihr Gehirn weiterhin mit den nötigen Reizen versorgen, auch irgendwann das gewünschte Verhalten zeigen.

3. Nutzen Sie die Kraft der Imagination

Für ein erfolgreiches Selbst-Coaching ist es wichtig, sich Ihre angestrebte Zukunft regelmäßig bildhaft vorzustellen. Diese Imagination ist ein wirksames Instrument, sich Ihrem Ziel Schritt für Schritt zu nähern. „Egal, ob du glaubst, du kannst es, oder ob du glaubst, du kannst es nicht, du hast immer recht!“, diese Aussage, die Henry Ford zugeschrieben wird, macht deutlich, wie groß der Einfluss unserer Erwartungen auf das Ergebnis ist.

Wie Sie auf leidige Killerphrasen & Scheinargumente clever kontern

Plötzlich und unerwartet wird eine Scheinargumentation – auch Killerphrase genannt – in einem Gespräch oder in einer Diskussionsrunde eingesetzt. Häufig ist man so perplex, dass einem keine schlagfertige Antwort einfällt. Lernen Sie hier, was hinter den Phrasen steckt und wie Sie ihnen entgegnen können.

 

Typische Killerphrasen

„Es ist, wie es ist.“

„Kann schon sein, doch ist nicht relevant.“

„Nehmen Sie nicht immer alles so persönlich.“

„Nicht so negativ, bitte!“

„Kommen Sie erst einmal in mein Alter, dann werden Sie verstehen.“

„Das hat schon damals nicht funktioniert.“

„Das weiß doch jedes Kind.“

„Versuchen Sie es erst gar nicht, das interessiert hier in der Firma niemanden.“

„Alles braucht seine Zeit.“

„Ich habe auch nur zwei Hände.“

 

Verdecktes Motiv

Wer Killerphrasen – in einem entsprechenden Kontext – zum Einsatz bringt, hat immer ein verdecktes Motiv. Die Absicht ist „scheinbar“ nicht erkennbar, doch das Ziel ist für denjenigen, der Scheinargumente liefert, dem Grunde nach ganz klar. Wenn Sie in einem Meeting sind könnten Sie unter zahlreichen anderen, die folgenden Arten von Motiven erkennen:

 

Sicherheit: Verhinderung von Veränderungen

„Bis jetzt hat das immer sehr gut funktioniert, auch ohne, dass…“

 

Macht: Autoritätsverlust

„Sie brauchen mehr Erfahrung, um diesen Sachverhalt als Ganzes beurteilen zu können“

 

Angst: Angriff

„Es gibt intelligentere Fragen, als die die Sie gerade gestellt haben“. Die Frage lautet doch,…?

 

Wie Sie auf Killerphrasen selbstbewusst kontern können

Zunächst ist für Sie wichtig, dass eine Killerphrase immer im Kontext zu betrachten ist.

Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie angegriffen wurden oder dass das Gespräch durch den Einsatz einer Killerphrase auf dem „schnellen Weg“ in eine bestimmte Richtung gelenkt werden soll, dann gilt es selbstbewusst zu kontern, um die „Scheinargumentation“ transparent und damit obsolet zu machen.

 

Unser Tipp: Nutzen Sie die Methode: „Zurück zu Dir!“ – nur diesmal im umgekehrten Sinne. Die Paraphrasierung aus der Kommunikationstheorie eignet sich aus unserer Sicht hervorragend um auf Killerphrasen selbstbewusst zu kontern.

 

Und wie geht das? Sie wiederholen das Gesagte und beschreiben sachlich fundiert was bei Ihnen angekommen ist.

 

Ganz im Sinne: „Alles braucht seine Zeit“ – Wenn ich das richtig verstanden habe, dann möchten Sie abwarten bis etwas passiert. Richtig?

Bei Schwierigkeiten werden wir selbstmitleidig

Wenn uns große Anstrengungen erwarten oder wir mit unvorhergesehenen Schwierigkeiten konfrontiert sind, verlieren wir aus den Augen, wer uns unterstützen will. Dies ist das Fazit einer Studie der amerikanischen Sozialpsychologen Shai Davidai und Thomas Gilovich.

Wir sind so intensiv damit beschäftigt, Probleme lösen zu wollen, dass wir die Ressourcen vergessen. Das hat Folgen: Mit Problemen konfrontiert, neigen wir sogar dazu, unfair zu werden, fanden Davidai und Gilovich in sieben Studien heraus. Stets glaubten die Teilnehmer, dass andere es wesentlich leichter hätten als sie selbst, und gaben an, sich „vom Schicksal“ ungerecht behandelt zu fühlen. So berichteten sie beispielsweise auf die Frage, ob ihre Eltern es ihnen oder ihren Geschwistern schwerer gemacht hätten, überdurchschnittlich oft, ihnen selbst sei es so ergangen – unabhängig davon, ob sie jüngere oder ältere Geschwister waren. Die Forscher nennen dieses Phänomen die „Gegenwind/Rückenwind-Asymmetrie“. Es sei wie beim Fahrradfahren: Gegenwind stört und nervt uns, wir wollen ihn weghaben. An Rückenwind dagegen gewöhnen wir uns rasch, sodass wir nicht mehr bemerken, wie er uns voranbringt.

Quelle: Diese Veröffentlichung ist Teil einer Kooperation mit dem Beltz-Verlag. Der Beitrag ist erschienen in Psychologie Heute 3/2017.

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Erfolg ist Kopfsache: So starten Sie den Karriereturbo

Insgeheim wünschen Sie sich Veränderung, einen wirklich tollen Job oder eine besser bezahlte Stelle? Doch im entscheidenden Moment verlässt Sie der Tatendrang. Selbstsicher Entscheidungen treffen und dazu zustehen, hängt von Ihrer inneren Einstellung ab. Lernen Sie, wie Sie Ihre Sorgen über Bord werfen und endlich durchstarten können.

Zu präsent ist jedoch meistens die Vorstellung der vermeintlichen Realität – zu präsent sind schlechte Wirtschaftslage, hohe Arbeitslosigkeit und Lohndumping. Zu präsent, um den Mut zur Veränderung zu finden. Die Angst, die Situation noch zu verschlechtern, ist in dem Moment für Viele stärker, als der Traum von neuen Möglichkeiten.

Fakt ist allerdings, dass unabhängig von Konjunktur und Wirtschaftslage es immer Menschen schaffen, ihre Träume umzusetzen oder mehr zu verdienen. Doch was ist der Unterschied zwischen dem Durchschnitt und diesen Menschen? Der Unterschied liegt wohl auf zwei Ebenen: den Gedanken, also der Einstellung zum Ziel und den getätigten Maßnahmen.

Gedanken sind der Ursprung jeder Veränderung

Es ist die Sprache, die wir sprechen, die unsere Erwartungen und Gedanken über die Welt bestimmen. Zum einen prägt uns die Sprache, die uns umgibt, also wie wir uns mit anderen Menschen austauschen oder die Sprache in den Medien und unserer Umwelt. Zum anderen ist aber vor allem auch die Sprache relevant, die wir zu uns selbst sprechen. Unsere Gedanken und Einstellung zu einem Ziel bestimmen maßgeblich die Chance auf den Erfolg.

Entdecken Sie Ihre persönliche Motivation

Mentaltraining hat nicht nur im Leistungssport seine Berechtigung – sondern auch im täglichen Leben. Wenn Sie Mut zur Veränderung aufbringen wollen, dann ist der erste Schritt, eine klare Vision von Ihrem Ziel zu schaffen. Was wollen Sie genau und warum? Fast noch wichtiger als das Was ist das Warum. Es definiert den inneren Antrieb zu Ihrem Ziel und der muss einfach stark genug sein. Also fassen Sie ein genaues Ziel ins Auge und überlegen Sie, warum genau Sie es erreichen wollen. Nachdem Sie wissen, was und warum Sie etwas wollen, ist es außerdem wichtig, daran zu glauben, dass Sie das Ziel erreichen können. Der Glaube versetzt Berge!

Ohne Handlungen keine Resultate

Der zweite wesentliche Faktor sind die getätigten Maßnahmen – das Tun. Die größten Schwierigkeiten entstehen hier darin erstmal überhaupt mal ins Tun zu kommen und außerdem eine ausreichende Anzahl an Wiederholungen zu schaffen. Es ist wie beim Sport – einmal Krafttraining macht Sie nicht zum Muskelprotz. Und um Ihren Traumjob zu finden ist vielleicht die eine oder andere Extrameile notwendig. Es mag auch sein, dass ein gewisser Preis dafür zu zahlen ist.

Mit den richtigen Handlungen, also der passenden Strategie, kommen Sie über kurz oder lang zu einem Resultat. Möglicherweise entspricht das Resultat zu Beginn noch nicht Ihren Idealvorstellungen. Dann heißt es Strategie und Mindset nachbessern – so lange, bis das Resultat stimmt.

Machen Sie sich also einen genauen Plan, welche Maßnahmen notwendig sind, damit Sie Ihr Ziel erreichen. Entwerfen Sie einen Projektplan mit Meilensteinen für Ihr eigenes Ziel. Vor allem große Ziele brauchen kleinere Meilensteine, damit Sie zwischendurch Erfolge feiern können. Das motiviert für die nächsten Etappen – bis zum nächsten Meilenstein.

Mit diesen 3 Tipps verwandeln Sie Neid in Erfolg

Sowohl privat als auch beruflich prägt Neid, wie kooperativ wir miteinander umgehen. Damit entscheidet er über Erfolg und Misserfolg von Teams, Projekten und Karrieren. Trotz seines negativen Rufs kann Neid zu Erfolg führen: Denn wer mit seinem eigenen und fremden Neid konstruktiv umzugehen weiß, wird große Herausforderungen im Beruf umso erfolgreicher meistern.

 

Neid gilt als eines der impulsivsten menschlichen Gefühle – wie keine andere Emotion macht er uns auf unsere unerfüllten Wünsche aufmerksam und ist damit ein idealer Indikator, um herauszufinden, was uns wirklich wichtig ist. Gleichzeitig kann Neid sehr destruktiv wirken, denn er beruht auf einem – für das eigene Selbstbewusstsein negativ ausgehenden – Vergleich mit einer anderen Person und schürt hierdurch spontane Aggressionen gegen das Gegenüber und das eigene Selbst. Er gefährdet damit wichtige zwischenmenschliche und berufliche Beziehungen, das persönliche Selbstbild, eigene Karrierechancen und ganze Unternehmen. Doch es gibt einen Weg, ihn für positive Zwecke zu nutzen.

 

Der konstruktive Umgang mit Neid

Wenn Sie das nächste Mal von Neid überrascht werden, beachten Sie diese drei Tipps, um das negative Gefühl in etwas Positives zu verwandeln:

 

  1. Trennen Sie Neid und Missgunst

Denn diese liegen in der eigenen Wahrnehmung häufig eng beieinander. Während Neid das bohrende Verlangen ist, den Erfolg eines anderen selbst verbuchen zu können, beinhaltet Missgunst auch den Wunsch, dass Erfolge, die einem selbst verwehrt sind, keinem anderen vergönnt sind. Hier liegt ein kleiner, aber wichtiger Unterschied: Indem Sie einem anderen seinen Erfolg nicht gönnen, vermitteln Sie ihm mangelnde Wertschätzung. Die gemeinsame Beziehung wird hierdurch gefährdet. Da Neid in jeder engen privaten und beruflichen Beziehung auftreten kann, lohnt es sich, die missgünstigen Aspekte und abwertenden Reaktionen zu bremsen und stattdessen nur den enthaltenen Wunsch auszusprechen, bis die Emotionen sich abgekühlt haben. Wenn Sie offen aussprechen, dass Sie den Erfolg des anderen ebenfalls gerne gehabt hätten, ohne ihn dem anderen zu missgönnen, entlasten Sie sich und die Beziehung. Ein Satz wie „Das hätte ich auch gerne erreicht!“ kann eine Konkurrenzsituation schlagartig entspannen und sichert Ihnen langfristig mehr Erfolg.

 

  1. Verbinden Sie Arbeit und Erfolg

Neid basiert auf einem sekundenschnellen Vergleich zwischen der eigenen Situation und der des Gegenübers. Dabei werden in der Regel zwei Momentaufnahmen miteinander verglichen, wodurch häufig der faire Blick auf die Vergangenheit und die im Vorwege geleistete Arbeit fehlt. Das Leben ist nicht immer fair, und mancher Vergleich kann Ihnen vor Augen führen, dass jemand einfach mehr Glück hatte als Sie. Doch die wenigsten Erfolge treten ohne Anstrengung ein. Bleiben Sie also objektiv in Ihrer Bewertung – dem anderen und sich selbst gegenüber. Nur dann, wenn Sie sich ein vollständiges Bild vom Aufwand gemacht haben, der für einen Erfolg notwendig war, ist Ihr Vergleich ehrlich und verändert eventuell Ihre erste Bewertung. Fragen Sie Ihr Gegenüber einfach, was für dessen Erfolg an Arbeit und Vorbereitung notwendig war. Wenn Sie ehrliches Interesse und Anerkennung zeigen, wird Ihre Frage in der Regel ehrlich und gerne beantwortet, sie kann sogar die persönliche Verbundenheit stärken: „Das ist ein großer Erfolg! Was hast Du getan, um das zu schaffen?“ Geben Sie Ihrem Gegenüber nie das Gefühl, mit der Frage die Leistung des anderen mindern zu wollen, sondern versuchen Sie zu verstehen und etwas Neues zu lernen.

 

  1. Entdecken Sie Wünsche und Träume

Häufig wünschen sich Menschen einen persönlichen Berater für ihr Leben, der ihnen hilft, Entscheidungen zu treffen und zu erkennen, was gut und wichtig für sie ist. Sie haben diesen Berater bereits, und das sogar kostenlos. Denn nichts und niemand ist so zuverlässig wie Ihr Neid, um Ihnen Ihre eigenen Bedürfnisse, Träume und den richtigen Weg zu weisen. Nutzen Sie Ihren Neid daher als persönlichen Kompass in einer Gesellschaft mit unzähligen Optionen und Lebensmodellen. Hierzu ist es notwendig, reflektiert und gelassen mit einsetzenden Neidimpulsen umzugehen. Wenn Sie beispielsweise Neid in sich aufsteigen spüren, sobald Ihr Gegenüber von einem neuen Jobangebot erzählt, erforschen Sie Ihren Neid: Ist es der Wunsch nach einer eigenen beruflichen Veränderung oder die Sehnsucht nach Anerkennung? Das Streben nach mehr Gehalt oder Ihre Lust auf ein Abenteuer, die sich rührt? Steht Ihnen eventuell ein Boreout bevor? Diese Unterscheidung ist elementar, um Ihre persönliche Erfolgsstrategie zu entwickeln. Sie können die Erkenntnisse für sich behalten und aktiv die nächsten Schritte für Ihre eigene Veränderung planen. Sie können den Gedanken aber auch offen aussprechen: „Beim Zuhören ist mir gerade klargeworden, wie sehr auch ich mir eine neue Herausforderung wünsche. Das werde ich jetzt angehen.“

Jeder fünfte ist hochsensibel. So machen Sie daraus eine Stärke.

Jeder Fünfte gilt als hochsensibel. Betroffene nehmen Reize intensiver wahr als andere. Das bringt viele Vorteile und Talente mit sich, Hochsensibilität kann im Alltag aber auch zur Belastung werden. Unsere Autorin weiß: Hochsensibel sein ist toll und anstrengend und völlig in Ordnung! Hier die wichtigsten Fakten und Hilfestellungen im Überblick.

Hochsensibilität ist ein Persönlichkeitsmerkmal, das laut aktueller Schätzung auf bis zu 20 Prozent der Bevölkerung zutrifft. Hochsensible Menschen verarbeiten Sinneseindrücke intensiver als ihre Mitmenschen, nehmen Empfindungen tiefer und vielschichtiger wahr. Das können Gerüche oder Geräusche sein, aber auch Stimmungen der Mitmenschen.

Stärken und Talente von Hochsensiblen

Hochsensible…

… haben ein sehr gutes Gespür für die Befindlichkeiten, Stimmungen und Emotionen anderer Menschen, erkennen die Bedürfnisse anderer häufig, noch bevor diese sie selbst bemerkt haben.

… sind geborene Lerner. Sie sind neugierig, vielseitig interessiert, haben eine hohe Begeisterungsfähigkeit und vielseitige Interessen und verfügen über ein ausgezeichnetes Langzeitgedächtnis.

… sind geschätzte Freunde und Kollegen. Sie sind kreativ, denken in größeren Zusammenhängen, haben ein hohes Verantwortungsbewusstsein, ein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn und helfen gern.

… sind hervorragende Beobachter, haben eine detailreiche Wahrnehmung, können schnell zwischen den Zeilen lesen und sind lebendige Lügendetektoren. Sie merken schnell, wenn das Gegenüber nicht authentisch ist, da sie Diskrepanzen zwischen Aussagen und Körpersprache sehr feinfühlig wahrnehmen. Aber auch für andere Gefahren haben Hochsensible einen sechsten Sinn.

… sind vielschichtige, komplexe und meist stabile Persönlichkeiten, selbstreflektiert und mit einem hohen Entwicklungspotenzial. Sie profitieren besonders stark von Entwicklungsangeboten, wie Ratgebern, Seminaren und Coachings.

… erfreuen sich besonders stark an Büchern, Kunst und Musik.

Herausforderungen und Erschwernisse für hochsensible Menschen

Wenn etwa 20 Prozent der Weltbevölkerung hochsensibel ist, dann sind es 80 Prozent nicht. Das bedeutet, dass die Welt eher nach den Gesetzen und Regeln der Normalsensiblen verläuft. Es sind vor allem zwei Dinge, unter denen viele Hochsensible leiden, die weitere Schwierigkeiten mit sich bringen können.

1. Reizüberflutung: Es ist klar, dass man schneller ermüdet, wenn man alles intensiver wahrnimmt und verarbeitet und wenn man mit jedem mitleidet. Das kann zu Symptome führen, wie:
– Gefühl des Dauerstresses
– Erhöhte Schmerzempfindlichkeit
– Angegriffenes Immunsystem
– Symptome und Erkrankungen, die mit Dauerstress im Zusammenhang stehen (Muskelverspannungen, Migräne, Atemwegserkrankungen, Rückenschmerzen, Burnout, Depressionen, Angststörungen…)

2. Sich anders fühlen: Da die meisten Menschen die Welt weniger intensiv erleben und weniger mitbekommen, fühlen sich Hochsensible manchmal wie von einem anderen Stern. Das ist nicht jedermanns Sache. Wir wollen ja meistens nicht auffallen, nicht anders sein. Um nicht als „Sensibelchen“ abgestempelt zu werden, passen sich viele in ihrem schulischen oder beruflichen Alltag an, verstellen sich zum Teil, versuchen meist unbewusst ihr Inneres zu verstecken, um dazuzugehören. Sie können ja hervorragend beobachten und auch mitbekommen, welches Verhalten zu welcher Reaktion führt. Deswegen wird man Hochsensible bei der Arbeit meist gar nicht einfach so erkennen. Doch sich ständig zu verstellen ist anstrengend, stressig und macht auf die Dauer unglücklich.

Weitere typische Besonderheiten von Hochsensiblen sind:
– Stärker beeinflussbar durch Stimmungen anderer Menschen
– Langer emotionaler „Nachklang“ des Erlebten
– Hoher Anspruch an sich selbst
– Häufige Angst vor Zurückweisung
– Oftmals hohe Ansprüche an Freundschaften, Glaubwürdigkeit, Vertrauenswürdigkeit und Authentizität
– Überreaktionen auf Therapien und Medikamente

Wie Hochsensible mit der Situation am besten umgehen

Wenn Reizüberflutung und das Anderssein zur Belastung werden, bietet es sich an, genau dort anzufangen. Aus meiner Coaching-Erfahrung gibt es ein paar wichtige Schritte zu einem erfüllten hochsensiblen Leben:

1. Werden Sie sich und der Besonderheit der Hochsensibilität bewusst. Das hilft dabei, sich selbst besser zu verstehen, zu akzeptieren, dass die anderen Menschen anders fühlen oder sich anders verhalten. So werden Sie seltener enttäuscht, wie Sie Ihre Erwartungen anpassen. Sie vermuten, hochsensibel zu sein? Hier können Sie es testen.

2. Lernen Sie Ihre eigenen individuellen Talente und Stärken kennen. Das hilft dabei, sich in sich stark zu fühlen, sich nicht mehr verstellen zu müssen und Ihren eigenen Weg zu finden.

3. Finden Sie einen Beruf, der zu Ihnen in der aktuellen Situation passt, in dem Sie so sein können, wie Sie sind und der Sie stärkt, Erfüllung und Freude bringt.

4. Räumen Sie sich bewusst Pausen ein, lernen Sie das Bedürfnis nach Ruhe zu spüren und diesem nachzukommen. Das stärkt Ihre Gesundheit und Sie können Ihre Talente besser entfalten.

Inwieweit kann Coaching helfen?

Ein Coach, der selbst die Sensibilität und das Wissen besitzt, Hochsensible zu erkennen, kann ein wunderbarer Begleiter und Verstärker auf dem Weg der Selbsterkenntnis und Selbsterfüllung sein. Der Coach kann durch Empathie und passende Methoden unterstützen:
Stärkenanalyse: Eigene Talente zu finden und zu verstärken.
– Die typischen Selbstzweifel mit Realismus und Einfühlungsvermögen zu begegnen.
– Neue Ideen zu kreieren.
– Entspannungswege, die zu einem selbst passen, zu finden und zu entwickeln.

Wie finde ich den richtigen Coach?

Es gibt so viele, zum Teil auch selbsternannte, Coaches und Berater auf dem Markt. Da ist es schwer den Überblick zu finden. Folgende Punkte können bei der Auswahl helfen:

– Wie wünsche ich mir meinen Coach / Berater? Was sollte er können? (z.B.: psychologische Kenntnisse, Businesserfahrung…

– Lebenslauf des Coaches studieren: Was hat er wie lang gelernt, dass es ihm erlaubt, eine wirkliche Stütze für mich zu sein? Passt das zu dem, was ich suche?

– Am wichtigsten: Ein erstes Telefonat und/oder ein erstes Treffen, das man als gegenseitiges Beschnuppern betrachtet. Verlassen Sie sich auf Ihr Gefühl. Kommen Sie gut mit diesem Menschen aus? Fühlen Sie sich richtig aufgehoben? Wenn nicht, dann zeigen Sie keine Scheu und ziehen weiter. Ihre persönliche Entwicklung ist zu wichtig, um sie mit unpassenden Coaches zu teilen!

Wie Sie Ihre Ängste in den Griff bekommen

Der falsche Umgang mit Ängsten kann nicht nur Ihren Fortschritt hindern und Ihrer Karriere schaden, sondern Ihr Selbstbewusstsein zerstören. Die richtige Taktik im Umgang mit Ängsten: Machen Sie sie zu Verbündeten!

Wenn Sie Angst haben, werden Gehirnareale aktiviert, die Flucht-oder-Kampf-Reaktionen auslösen. Früher wären Sie vor einem bedrohlichen Angriff eines Raubtiers geflüchtet. Wenn diese Strategie nicht aufgegangen wäre, hätten Sie alle Ihre Kräfte für den Kampf mobilisiert. Heute haben sich die Umstände geändert.

Statt einem Raubtier werden wir mit einer Deadline, Kritik, einer unerwarteten Rechnung, einer Absage oder Krankheit konfrontiert. Die Fluchtreaktion zeichnet sich nicht länger durch buchstäbliches Wegrennen aus, sondern nimmt subtilere Formen an. Anstatt sich der Herausforderung zu stellen, wird sie aufgeschoben oder eine Ablenkung gefunden. Auch die Steigerungsform des Kämpfens wird in Ihrem Leben wohl kaum zur Tagesordnung zählen. Und doch kämpfen wir alle viel zu oft mit Ängsten. Wie? Ausrasten, hartnäckiges Diskutieren, Wutanfälle und fehlende emotionale Kontrolle sind einige moderne Kampfarten des 21. Jahrhunderts.

Gewinnen Sie Perspektive

Wenn Sie in den Klauen der Angst stecken, sollten Sie sich fragen: “In welcher Relation steht diese Angst zum Rest meines Lebens?” Wenn Sie eine Präsentation halten müssen und vor lauter Nervosität nicht klar denken können, wenn Sie Angst haben vor dem Fliegen und trotzdem nicht auf Ihren Urlaub in Übersee verzichten möchten, wenn Sie Angst haben, Ihre Meinung zu sagen, aber im Innersten wissen, dass Sie es tun müssen, um nicht länger zu leiden, dann sollten Sie Perspektive gewinnen und sich aus dieser Angst herausheben.

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie Ihnen dies gelingt: Stellen Sie sich vor, dass Sie die Situation aus der Vogelperspektive betrachten, meditieren Sie oder machen Sie Atemübungen. Angst löst eine Reihe von Stresshormonen wie Kortison und Adrenalin in Ihrem Körper aus, die Sie förmlich aus sich fahren lassen. Kommen Sie zurück in Ihren Körper, indem Sie in zwei Schritten zum objektiven Beobachter werden:  Nehmen Sie die Angst im ersten Schritt zur Kenntnis: “Nun, da ist diese Situation, die Ängste in mir auslöst. Ich befürchte, dass sie kein gutes Ende nehmen wird.”  Gewinnen Sie nun im zweiten Schritt Perspektive: “Wie könnte ich die Situation noch sehen? Wie könnte Sie sonst noch ausgehen?”

Verbünden Sie sich mit der Angst

Ein Weg zur Überwindung der Angst ist, durch sie hindurch zu gehen. Das ist leichter gesagt, als getan. Der häufigere Weg im Umgang mit der Angst ist die Vermeidung. Nehmen wir an, Sie leiden an Höhenangst oder der Angst, vor Menschen zu sprechen. Wie könnten Sie diese beiden Ängste erfolgreich vermeiden? Richtig, Sie verzichten darauf, auf hohe Berge oder Türme zu klettern und Sie suchen sich eine Aufgabe, bei der Sie nicht vor Menschen reden müssen. Diese Strategie funktioniert wunderbar, sofern Ihnen das Erklimmen von Bergen und das Reden vor Menschen nicht wichtig sind. Aber die Angst bleibt dadurch weiterhin bestehen, weil Sie sie unterdrücken.

Unterdrückte Ängste haben eine unglaublich starke Kraft, die gerne unterschätzt wird und sich in Form von körperlichen und emotionalen Symptomen bemerkbar machen kann. Kein Problem, da hilft ein Schmerz-, Aufputsch- oder Beruhigungsmittel. Dass es sich hierbei um einen Teufelskreis handelt, müssen wir an dieser Stelle nicht weiter vertiefen. Aber es gibt eine weitere Komponente, die wir uns betrachten sollten.

Was passiert, wenn Sie an Höhenangst oder der Angst, vor Menschen zu sprechen leiden und Ihnen das Besteigen von Bergen und sprechen vor Menschen etwas bedeutet oder es gar der nächste Schritt für ihren beruflichen oder persönlichen Durchbruch ist? Wie zufrieden sind Sie dann mit der Vermeidungsstrategie, wenn Sie spüren, dass Sie diese Sachen gerne tun würden, aber der Angst mehr Kraft geben? Oder wie hilfreich ersehen Sie das Vermeiden im Falle einer unerwarteten Herausforderung, die Ängste in Ihnen auslöst? Sie halten die niederschmetternden Laborresultate in Ihren Händen, Ihr Partner verlässt Sie unerwartet nach 30 Jahren Ehe, Sie gehen gut gelaunt ins Büro und erfahren von Ihrer sofortigen Kündigung.

In solchen Situationen stellt uns das Vermeiden und Unterdrücken von Ängsten vor eine Wand. Der einzige Weg, der Sie um diese Wand herumführt, ist sich mit Ihren Ängsten zu verbünden. Wie gelingt Ihnen das?

Vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeit, es zu schaffen

Wenn alle Stricke reißen und Sie vor lauter Angst nur noch Schwarz sehen, bleibt Ihnen nicht viel mehr übrig, als zu vertrauen. Vertrauen Sie, dass Sie diese schwierige Phase Ihres Lebens trotz Ihrer Angst meistern werden. Vertrauen Sie darauf, dass am Ende dieses dunklen Tunnels ein Licht auf Sie wartet.

Stellen Sie sich vor, Sie bereisen die Weltmeere auf einem großen Schiff. Was erwarten Sie? Ruhige, klare und sonnige Passagen? Keine Frage! Tiefe, raue, unruhige, stürmische Abschnitte? Mit Sicherheit haben Sie sich auch darauf eingestellt.

Das Leben ist wie eine Reise durch die Weltmeere. Wechselnd durchschwimmen wir ruhige, klare, sonnige Passagen und raue, unruhige, stürmische Abschnitte. Zurück zu Ihrer Cruise: Wie würden Sie sich verhalten, wenn Ihre Reise durch eine bedrohliche, stürmische Zone führt? Hätten Sie ein mulmiges Gefühl? Sehr wahrscheinlich. Wäre es Ihnen lieber, wenn Sie den Sturm umfahren könnten? Davon gehen wir aus. Aber kann Ihrem Wunsch immer gerecht werden. Nein. Und das wissen Sie, zumindest im Falle einer Cruise.

Käme es Ihnen in den Sinn, den Kapitän zu überreden, das Schiff anzuhalten? Würden Sie ausrasten oder sich bemitleiden, weil Sie sich in diesem Unwetter befinden? Würden Sie sich einreden, dass Sie zu schwach sind, um aus diesem Sturm jemals wieder herauszukommen? Natürlich nicht! Was würden Sie tun? Vielleicht würden Sie mit der Übelkeit kämpfen, vielleicht wünschten Sie sich, dass der Sturm bald vorbeizieht, vielleicht kämen Sie an die Grenzen Ihrer Komfortzone, aber Sie würden nichtsdestotrotz darauf vertrauen, dass der Sturm vorbeiziehen wird und sie ihn überstehen werden. Sie würden den Sturm und den unruhigen Abschnitt akzeptieren, auch wenn er unangenehm und unerwünscht ist.

Ängste sind wie unruhige, stürmische und bedrohliche Abschnitte auf unserer Lebensreise. Sie gehören dazu, aber es liegt in unserer Macht, wie wir damit umgehen. Wenn Sie sie vermeiden oder unterdrücken, verhalten Sie sich in etwa gleich, wie wenn Sie wegen der hohen Wellen und den stürmischen Bedingungen aufhören zu schwimmen oder noch schlimmer, Ihre Kräfte mit Schreien und panischen Bewegungen aufbrauchen. Die Kraft, die Sie weiterbringt liegt erstens in der Akzeptanz der Situation und zweitens im Weiterschwimmen, also dem Vertrauen auf Ihre Fähigkeit, dass Sie es schaffen werden.

Höhen und Tiefen, Stürme und Schönwetterphasen gehören zum Leben. Es ist niemals das Ziel, alle Ängste loszuwerden. Angst kann Sie zum Aufgeben bewegen, so wie sie Sie ebenso gut anspornen kann, weiterzugehen. Umgeben Sie sich mit positiven Menschen, mit denen Sie über Ihre Ängste sprechen können, die Sie anfeuern und an Sie glauben.

Gewinnen Sie Perspektive, verbünden Sie sich mit Ihren Ängsten und vertrauen Sie auf Ihre Fähigkeit, es zu schaffen!

Unpünktlich, prahlend, nur am Meckern: So werden Sie mit schwierigen Charakteren fertig

Angeber, Nörgler oder unzuverlässige Typen sind der Albtraum schlechthin – ob im Büro oder privat. Wenn Sie die Hoffnung haben, dass diese Menschen sich noch ändern: Vergessen Sie es. Beachten Sie stattdessen diese Tipps von Business-Coach Ilonka Lütjen, mit denen das Miteinander gleich viel einfacher wird.

 

Kennen Sie das? Anfangs finden Sie jemanden unausstehlich und später können Sie sich kaum daran erinnern, warum Sie so empfunden haben? Sobald Sie wissen, wie Sie mit welchem Typ am besten umgehen, umso weniger schwierige Charaktere gibt es plötzlich in Ihrem Umfeld. Denn ein positives Miteinander und erfolgreiche Kommunikation gelingen vor allem dann, wenn man sich mit den Eigenschaften des Gegenübers auseinandersetzt. Hier kommen drei „schwierige Typen“ und Empfehlungen, wie Sie mit ihnen umgehen können.

 

Der Unzuverlässige

Was für ein Typ ist er?

Auf ihn ist kein Verlass. Das, was er zusagt, hält er nicht immer ein. Auch zeitliche Zusagen meint er zwar ernst, aber oft kommt etwas dazwischen. Seiner Aussage nach liegt das dann außerhalb seiner Verantwortung. Sie fragen sich: „Soll ich ihn drängen – oder nicht? Welche Aufgaben kann ich ihm überhaupt geben?“

Was braucht er?

Dieser Typ braucht klare Aussagen: „Seien Sie um punkt 12 Uhr im Konferenzraum.“ Halten Sie vor allem auch selbst ihre Versprechungen ein, denn dieser Typ braucht Ihre Zuverlässigkeit – damit er daraus lernen kann.

Betonen Sie außerdem die Wichtigkeit Ihres Anliegens und die Konsequenzen, die bei Nichteinhaltung drohen. Zum Beispiel: „Bitte lassen Sie mir die Unterlagen bis morgen um 13 Uhr zukommen, andernfalls verlieren wir den Kunden und uns beiden droht Ärger.“

Wie gehen Sie mit ihm um?

Lassen Sie ihn die Konsequenzen seines Handels spüren. Einmal konsequent zu sein, bringt auf Dauer mehr, als immer nachzugeben. Wer nicht mitbekommt, welche Auswirkungen seine Nachlässigkeit hat, wird sein Verhalten auch nicht anpassen.

Außerdem wissen andere dann, woran sie bei Ihnen sind und können besser darauf eingehen.

 

Der Angeber                    

Was für ein Typ ist er?

Sein Motto: „Ich bin der Tollste.“ Bei jeder Gelegenheit erzählt er von seinen Erfolgen und Errungenschaften, wie klein sie auch sein mögen – ob der letzte Urlaub, der gewonnene Vertrag oder die neuen Schuhe. Verbunden mit einem geringschätzigen Lächeln als Reaktion auf die Äußerungen anderer schürt er außerdem regelmäßig Antipathie. Diese Verbindung aus eigener Überhöhung und der Geringschätzung anderer bringt seine Mitmenschen auf die Palme.

Was braucht er?

Er benötigt Lob und klare Aussagen. Bitte loben Sie allerdings nur, wenn Sie es ernst meinen – bei einigen Menschen fällt das natürlich schwerer, als bei anderen. Der Angeber will von jemandem ernst genommen werden, den auch er ernst nehmen kann. Ist das geschafft, wird er nicht mehr das große Bedürfnis verspüren, sich vor Ihnen beweisen zu müssen.

Wie gehen Sie mit ihm um?

Fangen Sie keine Diskussion über seine subjektive Selbsteinschätzung an, denn so erreichen Sie ihn nicht. Ebenfalls nicht förderlich ist es, wenn Sie auf den Zug aufspringen und den Angeber noch übertreffen wollen. Gehen Sie durch gezielte Aussagen auf ihn ein: „Ich habe gehört, Du hast ein neues Auto. Super, viel Spaß damit!“ Damit haben Sie sein Bedürfnis nach Aufmerksamkeit erfüllt und beugen Prahlerei vor.

 

Der Nörgler

Was für ein Typ ist er?

Sein Selbstverständnis: Ich habe etwas auszusetzen, also bin ich. Typische Aussagen von ihm sind: „Ja, aber…“ „Das Problem ist…“ Er findet in jeder Suppe ein Haar oder den noch so kleinsten Fussel auf dem Jackett. Lob auszudrücken oder anzunehmen ist gehört nicht zu seinen Stärken – stattdessen kann man ihm nichts Recht machen.

Was braucht er?

Er braucht Beweise dafür, dass sich meckern an dieser Stelle nicht lohnt. Erfragen Sie genau, was ihn konkret stört und versuchen Sie sachlich, ihm den Wind aus den Segeln zu nehmen. Perfektion gibt es beinahe nirgendwo und meist ist sie auch nicht notwendig.

Wie gehen Sie mit ihm um?

Machen Sie ihm deutlich, wie er wahrgenommen wird. Denn Nörgler merken keineswegs von selbst, dass sie an allem etwas auszusetzen haben. Aber Vorsicht: Nur kritisieren bringt nicht viel, kombinieren Sie das immer mit einem Lob und erklären Sie, was Sie an der Person besonders mögen. Setzen Sie dem Nörgler außerdem Grenzen und machen Sie ihm klar, wann Ihnen das Gemecker zu viel wird. Deutliche Worte wirken manchmal Wunder, denn dann kennt Ihr Gegenüber auch Ihre Empfindungen.

 

Fazit

Bei allen Typen ist es wichtig im Hinterkopf zu behalten, dass diese ihre Eigenarten keinesfalls als Bösartigkeit Ihnen gegenüber meinen. Häufig haben diese Personen einfach andere Empfindungen und Prioritäten als Sie – das führt dann zu Reibungen. Nehmen Sie das Verhalten des Gegenübers nicht persönlich, sondern versuchen Sie zu hinterfragen, warum sich die Person gerade so verhält. Gegenseitiges Verständnis ist der erste Schritt zu einem entspannten Miteinander.

 

Service-Info: Auch beruflich werden Sie es mit unterschiedlichen Cheftypen zu tun bekommen. Wir zeigen, wie Sie schon im Vorstellungsgespräch herausfinden, mit wem Sie es zu tun haben.

Stärken- und Schwächenanalyse: Verborgene Potenziale entdecken, beruflichen Erfolg steigern

Wenn wir unsere eigenen Stärken und Schwächen bewerten sollen, tun wir dies meist nur aus einer Perspektive: Wir schätzen unsere Stärken und verurteilen unsere Schwächen. Doch wenn wir unsere Perspektive ein wenig verändern, können wir noch viel mehr über uns selbst erfahren und auch die versteckten Stärken in unseren Schwächen erkennen. Steuern Sie durch eine Stärkenanalyse Ihren beruflichen und privaten Erfolg in Zukunft noch gezielter.

 

Stärken und Schwächen sind häufig nur zwei unterschiedliche Seiten einer Eigenschaft. Es kommt daher im Wesentlichen auf die Perspektive an, aus der Sie sich und andere betrachten, um das Beste aus sich herauszuholen. Die folgende Analyse kann Ihnen helfen, Ihre eigenen Stärken, die Risiken dieser Stärken sowie bislang unentdeckte Potenziale in Ihren Schwächen zu erkennen. Stellen Sie sich zunächst einen Würfel vor. Egal aus welcher Perspektive Sie auf den Würfel blicken, Sie können maximal drei Seiten gleichzeitig sehen. Es gibt jedoch immer auch die drei für uns auf den ersten Blick nicht sichtbaren, gegenüberliegenden Seiten des Würfels. Genauso verhält es sich mit unseren Stärken und Schwächen.

 

Stärken und Schwächen am Beispiel „Ehrgeiz“

Betrachten wir als Beispiel einmal die positiv konnotierte Eigenschaft „Ehrgeiz“. Wenn Sie sehr ehrgeizig sind, wird es Ihnen leichtfallen, die Vorteile dieser Eigenschaft zu benennen. Dabei sollten Sie stets drei Aspekte betrachten:

– Die Auswirkungen der Eigenschaft für Ihr eigenes Wohlbefinden,

– die Vereinbarkeit der Eigenschaft mit den Bedürfnissen anderer Menschen,

– und die Bedeutung der Eigenschaft für die Erreichung Ihrer übergeordneten Lebensziele.

 

Stellen Sie sich im ersten Schritt der Selbstanalyse folgende drei Fragen:

– Was ist der größte Vorteil, den ich durch meinen Ehrgeiz sicherstelle? Mögliche Antwort: „Ich erreiche die Ziele, die ich mir vornehme.“

– Was ist der größte Vorteil, den mein Ehrgeiz anderen bringt? Mögliche Antwort: „Mein Vorgesetzter und meine Kollegen können sich auf mich verlassen.“

– Was ist der größte Vorteil, den mein Ehrgeiz für meine übergeordneten Lebensziele hat? Mögliche Antwort: „Ich werde die Karriere machen, die ich mir für mein Leben wünsche.“

 

Im nächsten Schritt drehen Sie die Fragen um und analysieren – wie beim Würfel – die bislang nicht sichtbaren Kehrseiten der Eigenschaft:

– Was ist der größte Nachteil, den ich durch meinen Ehrgeiz habe? Mögliche Antwort: „Ich leide permanent unter innerer Anspannung und Zeitnot.“

– Was ist der größte Nachteil, den mein Ehrgeiz anderen bringt? Mögliche Antwort: „Ich bin für meinen Lebenspartner manchmal ganz schön anstrengend.“

– Was ist der größte Nachteil, den mein Ehrgeiz im Hinblick auf meine Lebensziele bewirkt? Mögliche Antwort: „Durch meinen hohen Anspruch kann ich meine Erfolge nur selten genießen.“

 

Häufig reicht diese kleine Übung bereits, um eine Eigenschaft oder eine Verhaltensweise mit anderen Augen zu sehen und Veränderungen herbeizuführen. In diesem Beispiel geht es primär darum, die Risiken einer eigentlich positiven Eigenschaft zu erkennen und durch gezielte Vorsätze noch erfolgreicher zu werden: „Wenn ich das nächste Projekt erfolgreich abgeschlossen habe, werde ich an dem Tag pünktlich Feierabend machen, meinen Partner zum Essen einladen und bewusst den Erfolg genießen.“

 

Die eigenen Schwächen in Stärken umwandeln

Natürlich funktioniert der Würfel auch in umgekehrter Richtungen, das bedeutet Sie können auch eine in Ihren Augen bislang vorhandene Schwäche analysieren und in neue Stärken verwandeln. Dieser Ansatz ist nicht nur für Sie hilfreich, sondern auch dann wenn Sie Führungskraft sind und Ihre Mitarbeiter optimal einsetzen wollen.

 

Stellen Sie sich im ersten Schritt der Selbstanalyse erneut folgende drei Fragen. Beginnen Sie bei vermeintlichen Schwächen mit den Nachteilen der Eigenschaft, dies ist häufig einfacher zu beantworten. Betrachten wir als Beispiel den eher negativ konnotierten „Jähzorn“:

– Was ist der größte Nachteil, den ich durch meinen Jähzorn habe? Mögliche Antwort: „Ich verliere während meiner Wutausbrüche die Kontrolle über mich selbst und schade meiner Gesundheit.“

– Was ist der größte Nachteil, den mein Jähzorn anderen bringt? Mögliche Antwort: „Ich verängstige Menschen, die mir nahestehen, und schade meinen Beziehungen.“

– Was ist der größte Nachteil, den mein Jähzorn im Hinblick auf meine Lebensziele bewirkt? Mögliche Antwort: „Durch meinen Jähzorn habe ich bereits Geschäftsbeziehungen zerstört, die hilfreich für meine Karriere gewesen wären.“

 

Im nächsten Schritt drehen Sie die Fragen um und analysieren – wie beim Würfel – die bislang nicht sichtbaren, positiven Kehrseiten der Eigenschaft:

– Was ist der größte Vorteil, den ich durch meinen Jähzorn sicherstelle? Mögliche Antwort: „Ich erkenne anhand meiner starken emotionalen Reaktion sofort, welche Dinge im Leben mir wirklich wichtig sind.“

– Was ist der größte Vorteil, den mein Jähzorn anderen bringt? Mögliche Antwort: „Freunde und Kollegen wissen bei mir sofort, woran Sie sind und was ich schätze und was nicht.“

– Was ist der größte Vorteil, den mein Jähzorn für meine übergeordneten Lebensziele hat? Mögliche Antwort: „Ich werde immer genug Energie haben, um für die wirklich wichtigen Dinge in meinem Leben zu kämpfen.“

 

Auch diese kleine Übung zur Analyse der eigenen Schwächen endet natürlich nicht hier, sondern sollte der Ausgangspunkt für einen Reflektionsprozess sein. Für das Beispiel Jähzorn bieten sich klärende Gespräche und neue Vorsätze im Umgang mit nahestehenden Personen an, um zukünftig noch erfolgreicher zu werden. Eine möglicher Ansatz wäre: „Wenn ich das nächste Mal jähzornig werde, sage ich meinem Gegenüber, dass die Intensität meiner Reaktion nichts mit ihm zu tun hat, sondern dass das Thema mir einfach sehr wichtig ist.“ So vermeidet man Konflikte, Stress und fördert den eigenen Erfolg.

 

Service-Info: Nachdem Sie jetzt Ihre Stärken und Schwächen kennen, können Sie jetzt die fünf zentrale Fähigkeiten für die moderne Jobwelt für sich nutzen.