Wie es gelingt, resignierte Mitarbeiter zu reanimieren

In Deutschland halten sich 97% der Chefs für eine gute Führungskraft. Die Gallup-Studie hat anderes herausgefunden: Die deutsche Wirtschaft könnte 105 Mrd. Euro einsparen, wenn die Chefs ihre Führungsaufgaben konstruktiv wahrnähmen, sagen die Zahlen des renommierten Marktforschungsinstituts für 2016. 70 Prozent der anonym befragten deutschen Arbeitnehmer hätten nur eine geringe emotionale Bindung an ihr Unternehmen und machten „Dienst nach Vorschrift“, weitere 15% hätten innerlich gekündigt. Kein Wunder, ist es doch keine Seltenheit, dass fachlich kompetente Mitarbeiter zu Führungskräften gekürt werden, ohne dass ihre Führungsqualitäten geprüft werden.

Rückzug ins Schneckenhaus

Wer nicht motiviert ist, zieht sich zurück. Die erbrachte Leistung muss gut genug sein, den Arbeitsplatz nicht zu riskieren. Aber mehr ist nicht drin. Mitarbeiter haben unterschiedliche Vorstellungen von ihrer Arbeit und unterschiedliche Bedürfnisse. In ihrer individuellen Leistungsfähigkeit anerkannt zu werden, schafft Beziehung zu den Mitarbeitern. Doch wollen und können sich Chefs darauf einlassen?

 

Leih mir mal Dein Ohr

Natürlich muss nicht täglich über Privates getratscht werden, schon gar nicht über andere. Aber es kann der Führungskraft nicht egal sein, wie es den Mitarbeitern geht. Wahrnehmung und Anerkennung sind nicht mit dem Gehalt abgegolten. Also Rückgriff auf die Zauberformel Achtsamkeit ? „Leih mir mal Dein Ohr“ – Menschen möchten, dass wir Ihnen zuhören. Das scheint so schwer zu sein, weil wir oft gehetzt durch den Arbeitsalltag taumeln. Aber ohne Zeit füreinander können wir uns nicht begegnen – das gilt beruflich und privat gleichermaßen.Was Führungskräfte brauchen, ist mentale Präsenz. Immer wieder bewusst ins Hier und Jetzt zu kommen, macht Beziehung überhaupt erst möglich.

 

Zeigen Sie Emotionen

Immer nur „sachlich bleiben“ zu wollen, ist ein Rohrkrepierer. Ohne emotionale Zuwendung und Empathie bliebe Beziehung eine leere Hülle. Auch Führungskräfte dürfen emotional sein – sich freuen, sich enttäuscht äußern, Ratlosigkeit zeigen oder sich als unterstützungsbedürftig outen. Führungskräfte können lernen, aufmerksam und konzentriert mit sich und ihren Mitarbeitern umzugehen. Führung braucht Zeit, Beziehung und Vertrauen wollen individuell erarbeitet sein. Wenn das Unternehmen seinen Mitarbeitern diese Zeit nicht gibt, wird konstruktive, vertrauensstarke Führung nicht möglich sein. Es gilt  herauszufinden, warum Mitarbeiter sich verweigern. Statt sie aufzugeben, lohnt sich die Mühe, sie zu reanimieren.

 

Tipps für Führungskräfte

– Nehmen Sie sich Zeit für Gespräche

– Üben Sie mentale Präsenz

– Gehen Sie in Blickkontakt

– Vermeiden Sie ständige Vorwürfe und Schuldzuweisungen

– Erkennen Sie stattdessen Leistung an

– Hören Sie auf, immer sachlich bleiben zu wollen

– Finden Sie den Mut zur Emotionalität im Job

– Investieren Sie Zeit, um Zeit zu sparen

Führung ist ein Leistungssport

Fühlen Sie sich als Führungskraft auch manchmal ausgepowert? Im Beruf müssen Sie Höchstleistungen bringen – genau wie ein Leistungssportler. Von Führungskräften wird Flexibilität, Veränderungsbereitschaft und die Bewältigung von komplexen Themen in immer kürzerer Zeit verlangt.

In Zeiten zunehmender Belastung auf Grund erhöhter Anforderungen wird die Eigenverantwortung für die Prävention von eignen Gesundheitsschäden zu einem immer wichtigeren Thema. Um für die anfallenden Führungsaufgaben dauerhaft leistungsfähig zu bleiben, ist es daher zunehmend wichtig, sich physisch und psychisch fit zu halten.

Sechs Dinge, auf die Führungskräfte besonders achten sollten:

1. Vitalität

Vitalität ist für Führungskräfte unerlässlich – allein aufgrund der Vorbildfunktion sind sie gefordert besonders gut mit ihren Energien hauszuhalten. Neben ausreichendem Schlaf, regelmäßiger Bewegung und gesunder Ernährung gibt es auch gezielte Übungen, die die Vitalität steigern. Energiebringende und entlastende Körperübungen bei Bildschirmarbeit und Übungen um seine Leistungsfähigkeit zu steigern können in den Büroalltag eingebaut werden. Untersuchungen haben gezeigt, dass es alle 50 Minuten eine Pause geben sollte – am besten in Bewegung.

2. Tiefenentspannung

Der Schlaf ist ein sensibler Indikator für die eigene psychische Gesundheit. Wer abends nicht einschlafen kann, Durchschlafschwierigkeiten hat oder unter frühmorgendlichem Erwachen leidet, kann sich nicht richtig entspannen. Übungen wie progressive Muskelentspannung helfen nicht nur dabei sondern auch bei der Gefühlsregulation. Wut, Stress oder andere negative Gefühle können durch das Entspannungstraining reguliert werden. Tiefenentspannend wirkt auch Brain Reset, bei dessen Ausübung 32 Energiepunkte am Kopf berührt werden und neben Tiefenentspannung auch die Lösung von Blockaden erreicht werden kann.

3. Ernährung

Arbeit benötigt Konzentration und Energie. Gerade Führungskräfte sind gefordert mit beharrlicher Willenskraft und hohem Tempo zu arbeiten. Die Ernährung ist der Hauptenergielieferant und sollte daher nicht unbewusst, oder nebenbei passieren. Die Bestimmung des Ernährungstyps ist hilfreich um die optimale Ernährung zu finden. Ein kinesiologischer Körpertest gibt Aufschluss darüber welche Nahrungsmittel einem gut tun und welche weniger. Warum das wichtig ist, haben Wissenschaftler der Universität Chicago mit Hilfe eines IQ Tests herausgefunden: Beispielsweise steigt die Hirnleistung von Personen in nur einem Monat um rund 30 Prozent, wenn sie auf Fast Food verzichten und dafür Nüsse und Äpfel in der Pause essen. Man sollte Ernährung daher keinesfalls dem zufälligen Angebot überlassen, sondern bewusst steuern.

4. Mental Health

Die neue Gesundheitsorientierung der Führungskräfte geht über ein einfaches Anti-Stress Management hinaus. Die eigenen Antreiber zu kennen und seine Stressbewältigungsstrategie auszubauen sind zwei wichtige Bestandteile für die Erhaltung psychischer Gesundheit. Dazu kommen mentale Clearingprogramme und Emotionsmanagement. Einige Menschen glauben vielleicht, dass Gedanken flüchtig und unbedeutend sind. Doch Wissenschaftler belegen etwas anderes: Von den täglich rund 60.000 Gedanken sind 98 Prozent davon die gleichen wie vom Vortag. Gedanken können so unser Wohlbefinden stark beeinflussen – sowohl positiv als auch negativ.

5. Emotionale Balance

Starke Emotionalität ist im Berufsalltag hinderlich. Je sachlicher Themen diskutiert werden, umso effizienter können diese bearbeitet werden. Die nonverbale Ebene schickt ohnehin noch genug emotionale Befindlichkeit des Senders mit. Doch wenn es zu wenig Emotion auf nonverbaler und verbaler Ebene gibt, dann ist auch dies nicht besonders hilfreich: Das Miteinander wird erschwert, weil der Empfänger damit beschäftigt ist Hinweise zu suchen, in welcher Beziehung der Sender ihm gegenüber steht. Die gute Nachricht: Emotionen können reguliert werden. Ein zu viel als auch ein zu wenig kann durch Übungen in Balance gebracht werden, wodurch Führungskräfte ermächtigt sind Themen schneller abzustimmen oder Entscheidungen nachhaltiger zu vermitteln.

6. Selbstbewusstsein

Selbstbewusst zu sein, zu wissen wer man ist und was man möchte ist ebenso wichtig wie den eigenen Wert zu kennen, sich selbst und seine Fähigkeiten zu schätzen. Authentische Führung benötigt Selbstbewusstsein. Dieses Selbstbewusstsein kann man sich erarbeiten: Übungen, wie die EFT-Klopfakupressur (Emotional Freedom Techniques) oder Affirmationsübungen fördern ein stimmiges und wertschätzendes Selbstbild.

Mit diesen 5 Tipps wird Kindererziehung einfacher

Heutzutage gibt es viel mehr Möglichkeiten für die Entwicklung eines Menschen als früher. Das Individuum ist in den Vordergrund gerückt und es herrscht große Verunsicherung darüber, was bei der Erziehung richtig und was falsch ist. Mit den Tipps von Familien-Coach Tatjana Rosenberg wird Erziehung sicher kein Kinderspiel, aber etwas einfacher.

 

Die größte Herausforderung, welcher Eltern ausgesetzt sind ist es, einen für sie selbst tragbaren und gesunden Mittelweg zu finden. Einen Mittelweg zwischen starrer Autorität und einer Laissez-faire-Erziehung zu finden ist alles andere als einfach. Es soll eine Umgebung geschaffen werden, in der die Kinder wohlbehütet aufwachsen, selbst wählen und sich nach ihrer besten Möglichkeit, in einem vorgegebenen Rahmen, frei entfalten können. Aber wie?

Folgende fünf Wege sollen Eltern dabei unterstützen, die Herausforderungen des Alltags zu meistern:

1. Kindern Grenzen setzen: Kinder brauchen einen Rahmen, in dem sie sich bewegen können. Grenzen sind aber nicht nur wichtig, um zwischen richtig und falsch unterscheiden, sondern auch um neue Dinge auszuprobieren und um über sich selbst hinauszuwachsen zu können. Setzen Sie also bewusst Grenzen dort, wo Sie sie für richtig halten.

2. Kinder in Entscheidungen mit einbeziehen: Wenn es um Entscheidungen geht, wie zum Beispiel die Schlafenszeit einzuhalten, dann ist es als Elternteil natürlich wichtig, diese Entscheidung für das Kind zu übernehmen. Geht es jedoch um Dinge wie die Freizeitgestaltung, dann ist es ratsam, Kinder mit einzubeziehen. Dürfen Kinder ihre Freizeitgestaltung mitbestimmen, so lernen sie dadurch bereits, früh Entscheidungen zu treffen und die Konsequenzen dafür zu tragen.

3. Kindern ein Vorbild sein: Wenn Eltern möchten, dass Ihre Kinder soziale Kontakte pflegen und keine Scheu davor haben auf andere Menschen offen zuzugehen, dann müssen sie mit vorbildhaftem Beispiel vorangehen und es selbst tun. Kinder schauen sich sehr viel von ihren Eltern und ihrer Umgebung ab und versuchen es nachzumachen.

4. Eltern müssen gut für sich selbst sorgen: Die individuellen Bedürfnisse und Wünsche der Eltern sind sehr wichtig und dürfen nicht vernachlässigt werden. Nur, wenn Eltern gut für sich selbst sorgen können, können sie dies auch für ihre Kinder tun.

5. Qualität statt Quantität: Viel wichtiger, als viel Zeit mit seinen Kindern zu verbringen ist es, die Zeit, die man mit ihnen verbringt, qualitativ wertvoll und aktiv zu gestalten. Dazu gehört einfach auch, das Handy mal beiseite zu legen und sich nur dem Kind zu widmen.

Langanhaltende Freude statt kurzes Vergnügen: So erzeugen Sie andauernde Freude

Die Möglichkeiten, kurzfristig Freude zu erleben, sind in der heutigen Zeit beinahe unbegrenzt. Sei es eine Komödie im Fernsehen, die Anschaffung neuer Gegenstände oder das Reisen in ferne Länder. Doch häufig verfliegt die Freude genauso schnell, wie sie gekommen ist. Life-Coach Lukas Tobler weiß, wie Sie langanhaltende Freude erzeugen.

 

Freude wird gerne externalisiert, d.h. viele Menschen machen sie von äußeren Umständen abhängig; Wenn alles so läuft, wie geplant, sind sie frohen Mutes, doch wenn alles anders kommt, verwandelt sich ihr Lächeln bald in eine finstere Miene. Vielleicht befinden Sie sich selber in einer schwierigen Situation oder das Leben hat Sie mit einer schwierigen Aufgabe konfrontiert. Möglicherweise klemmt es in finanzieller Hinsicht, kämpfen Sie mit Ihrer Gesundheit oder erleben scheinbar unüberwindbare Probleme in einer Beziehung. Solange Sie Ihre Freude von solchen Umständen abhängig machen, ist es in der Tat schwierig, ein Hochgefühl zu erleben.

 

So erzeugen Sie bedingungslose Freude in Ihrem Leben

1. Beginnen Sie ab heute, Ihre Freude zu internalisieren

Wie bereits erwähnt, wird Freude gerne externalisiert, sprich von äußeren Umständen abhängig gemacht. Dabei übernehmen Gedanken wie “Wenn ich mein Ziel erreiche, dann werde ich hoch erfreut sein” oder “Wenn sich diese eine Sache verändert, dann werde ich zufrieden sein”, die Führung. Der jetzige Moment muss als Märtyrer für bessere Zeiten hinhalten und die freudvolle Stimmung wird auf die Rückbank verbannt. Dem tatsächlichen Auslöser der Freude wird keine Aufmerksamkeit mehr geschenkt: dem jetzigen Moment.

Natürlich soll das in keiner Weise bedeuten, dass wir ab sofort aufhören sollen zu träumen und uns auf die Zukunft zu freuen. Größen wie Martin Luther King, Walt Disney oder Steve Jobs waren Träumer, die die Möglichkeiten einer besseren Zukunft nie aus den Augen verloren hatten. Von vielen ausgelacht und abgetan als Spinner, haben sie durch ihre Tatkraft, Disziplin und Glauben Unmögliches möglich gemacht. Diese und andere Visionen hätten niemals realisiert werden können, wenn die Freude und Genugtuung bis zum Erreichen des Endzieles aufgeschoben worden wäre. Alle drei der genannten Visionäre wurden immer wieder mit unvorstellbaren Herausforderungen konfrontiert, die ihnen die Freude und letztlich die Inspiration, weiterzufahren, hätte rauben können. Was haben sie und andere erfolgreiche Menschen gemeinsam? Sie waren sich bewusst, dass sie der Auslöser ihrer Freude waren und dass sie sich selbst in schwierigen Zeiten immer für die Freude entscheiden konnten. Das Gleiche gilt für jeden Menschen. Wenn wir erkennen, dass die Freude in uns ruht, können wir beginnen, gezielt Freude zu erzeugen.

2. Beabsichtigen Sie, Freude in Ihrem Leben zu erzeugen

Freude ist immer vorhanden, doch wir müssen sie bewusst erzeugen. Wie gelingt es uns, bewusst Freude zu stiften? Indem wir sie beabsichtigen. Fragen Sie sich, wie Sie jetzt Freude empfinden könnten. Vielleicht folgt der Impuls, sich mit einer Freundin zu treffen, in einem inspirierenden Buch zu lesen, Musik zu hören oder Sport zu treiben. Folgen Sie diesem Impuls.

Doch wie kann ein Treffen mit einer Freundin, das lesen in einem inspirierenden Buch, Musik hören oder Sporttreiben langanhaltende Freude auslösen? Mehr noch, wie sollen solche temporären Auslöser in schwierigen Zeiten für bedingungslose Freude sorgen? Und nicht zuletzt, was können Sie tun, wenn die genannten und ähnliche Impulse keine Option sind? Die Antworten führen uns zum dritten Tipp.

3. Erzeugen Sie regelmäßig bewusst Freude

Wiederholungen sind nicht nur im Sport oder beim Auswendiglernen entscheidend, sondern auch beim Erleben langanhaltender Freude. Wenn wir die Freude von äußeren Umständen und Personen abhängig machen, bleibt sie eine vorübergehende Angelegenheit. Wenn sie allerdings Teil einer bewusst gewählten Strategie sind, erzeugen sie ein Stück Freude, dass sich im Laufe der Zeit zu einem endlosen Faden erweitert.

Entscheidend ist unser Umgang mit der Freude. Indem wir uns regelmäßig fragen, wie wir jetzt mehr Freude erleben könnten, beginnen wir, uns für neue Möglichkeiten zu öffnen. Das ist ein entscheidender Schachzug. Es ist ein guter Anfang, seine innere Einstellung weg von “Ich kann keine Freude haben, weil” hin zu “Wie könnte ich Freude haben” zu lenken. Den Siegestreffer erzielen Sie aber erst dann, wenn Sie diese neue Strategie mehrmals täglich und insbesondere auch in schwierigen oder langweiligen Phasen Ihres Lebens anwenden. Machen Sie sich diese Frage zu Ihrem neuen Mantra und beobachten Sie, wie Sie zunehmend immer mehr Gründe zur bedingungslosen Freude finden.

Dabei werden Sie erkennen, dass der Auslöser gerne in kleinen und als unwichtig erachteten Dingen liegen kann. Vielleicht ergibt sich nicht die Möglichkeit, sich mit einer Freundin zu treffen, zu lesen, Musik zu hören oder Sport zu treiben. Vielleicht fehlt Ihnen die Freude bei der Arbeit, die Ihnen aufgebrummt wurde. Die äußeren Bedingungen mögen sich unterscheiden, aber die Vorgehensweise bleibt dieselbe: Freude ist immer vorhanden und nun haben Sie den Schlüssel in der Hand, um sie in beliebigen Situationen zu entfesseln.

Vorsicht, Falle: So schützen Sie sich vor manipulativer Sprache

Wie schütze ich mich vor manipulativer Sprache? Nicht nur in der Werbung werden wir gezielt unterschwellig beeinflusst. Rhetorik-Coach Johannes Maneljuk zeigt drei machtvolle Sprachmuster auf, die Sie in Zukunft enttarnen und zu Ihrem Vorteil nutzen können.

 

1. Achtung, Double Bind! Die Kraft der zwei Möglichkeiten

„Wollen Sie den Vertrag gleich unterzeichnen oder sollen wir zuerst Mittagessen?“ Wenn Sie eine solche Frage hören, sollten bei Ihnen die Alarmglocken läuten. Nicht nur findige Auto- oder Handyverkäufer beherrschen diese Technik. Der Double Bind baut darauf, Ihnen nur zwei Wahlmöglichkeiten anzubieten, obwohl es natürlich noch viele andere gibt. Die Struktur ist dabei immer dieselbe: „Wollen Sie lieber A oder B?“. Daran, dass noch ganz andere Möglichkeiten in Betracht kämen, denken wir dabei oft gar nicht.

Richtig angewandt, können Sie das Verhalten Ihrer Mitmenschen mit der Technik des Double Bind positiv beeinflussen. Nehmen wir beispielhaft an, Ihr Partner trinkt oft nicht genug. Sie wollen ihn zu einer gesteigerten Flüssigkeitsaufnahme bewegen. Dazu können Sie wunderbar den Double Bind nutzen. Zunächst ist jedoch ein wenig Vorarbeit vonnöten: Sie müssen sich zwei Wahlmöglichkeiten überlegen, die beide Ihrem Ziel dienen – nur so stellen Sie sicher, dass Sie in jedem Fall einen Nutzen daraus ziehen. Nachdem Sie beide Wahlmöglichkeiten definiert haben, schaffen Sie bei Ihrem Partner mit einer gezielten Frage die Illusion der Wahl- oder Entscheidungsfreiheit: „Schatz, willst Du lieber jetzt etwas Kaltes oder später etwas Warmes trinken?“ Voila, der Double Bind in Aktion.

Der Double Bind funktioniert am besten in Situationen, in denen Ihr Gegenüber entweder schnell eine Entscheidung treffen muss oder von etwas anderem abgelenkt ist, beispielsweise in die Lektüre der Morgenzeitung oder in einen Roman vertieft ist.

Das Prinzip des Double Bind mag trivial erscheinen – ist es aber nicht. Es hat mit Aufmerksamkeitslenkung zu tun und tritt immer dann zutage, wenn Ihnen jemand weismachen will, es gebe nur die zwei eben erwähnten Optionen. Raffiniert zum passenden Zeitpunkt eingesetzt, dient der Double Bind immer dazu, eine Entscheidung zu jemandes Gunsten herbeizuführen.

Also: Wollen Sie diesen Text gleich bis zum Ende durchlesen oder wollen Sie ihn speichern und die Lektüre später fortsetzen?

 

2. Wenn Sie etwas haben wollen, begründen Sie es

Kann ein einzelnes Wort dazu führen, dass unser Gesagtes viel überzeugender wird? Laut Robert Cialdini, Professor für Psychologie und Marketing an der Arizona State University, kann es das durchaus: In seinem Bestseller „Die Psychologie des Überzeugens“ beschreibt er das „Xerox-Kopierer-Experiment“. Es geht darum, unter welchen Umständen jemand am Kopierer vorgelassen wird, wenn sich eine Schlange gebildet hat. Während zunächst 60 % der Befragten die Dame am Kopierer vorließen, nachdem Sie einfach direkt danach gefragt hatte, waren es unter Zuhilfenahme des Wortes „weil“ und einer Begründung ganze 94 %.

Doch damit nicht genug: Wer nun meint, er müsse sich einen besonders triftigen Grund dafür aussuchen, warum er am Kopierer vorgelassen werden müsse, irrt: Die Studie kommt zu dem Ergebnis, dass es egal ist, welche Begründung wir nach dem Wörtchen „weil“ liefern – es ist alleine die Tatsache von Belang, dass wir eine Begründung liefern. Es scheint, als sei „weil“ ein Signalwort für unser Gehirn, dass mit einer Art Plausibilität durch Begründung gleichgesetzt wird – auch wenn die Begründung reiner Nonsens ist.

„Entschuldigung, würden Sie mich vorlassen, weil ich unter Zeitdruck stehe“ ist demnach genauso wirkungsvoll wie „Entschuldigung, würden Sie mich vorlassen, weil ich Kopien machen muss.“ Wenn wir wollen, dass uns jemand einen Gefallen tut, sollten wir tunlichst einen Grund dafür finden. Welchen, ist egal.

 

 3. Wie der Wortklang unbewusste Botschaften vermittelt

Machen wir ein kleines Experiment: Lesen Sie das Wort „Maluma“. Lassen Sie das Wort auf sich wirken. Was empfinden Sie dabei? Welche Gefühle kommen in Ihnen auf? Fühlen Sie etwa Wärme, Geborgenheit, Wohlgesonnenheit?

Lesen Sie nun das Wort „Takete“? Was fühlen Sie jetzt? Nehmen Sie nun eher Gefühle wahr, die mit Härte, Kälte und vielleicht mit Kampf zu tun haben?

Obwohl „Maluma“ und „Takete“ Kunst-Wörter sind, so haben Sie doch eine starke emotionale Bedeutung für uns. Während das Wort „Maluma“ als warm, rund und angenehm empfunden wird, lässt „Takete“ uns an etwas Spitzes, Hartes, Umkämpftes denken. Die Hirnforschung hat herausgefunden, dass das Wort „Maluma“ im limbischen System im Bereich der Stimulanz und Balance liegt, nahe bei Phantasie und Genussempfinden. „Takete“ dagegen stimuliert den Bereich für Dominanz, Kampf und Rebellion.

Im Marketing wird diese Erkenntnis schon länger verwendet. Ob Sie „Raffaello“ von Ferrero oder den „Astra“ von Opel gekauft haben – in beiden Fällen haben Sie sich unbewusst für den Wohlklang beider Produktnamen mitentschieden. Der Wissenschaftszweig des „Phonetischen Symbolismus“ erforscht systematisch, welche Vokale und Konsonanten welche Gefühle in uns auslösen. So klingen „M“ und „L“ weich, wohingegen „K“ und „T“ als hart wahrgenommen werden. Sprache wird also auch dann manipulativ, wenn Sie es schafft, unbewusst an unser Gefühl zu appellieren. Dazu reichen schon einzelne Buchstaben aus.

 

Wie können wir uns vor unbewusster Manipulation durch Sprachmuster schützen?

Wirklich schützen können wir uns vor der unbewussten Wirkung von Sprachmustern nicht. Das hieße, viele Tausend Jahre Gehirnentwicklung rückgängig machen zu wollen. Die Funktionsweise unseres Gehirns können wir nicht grundlegen verändern. Doch haben wir ein Ass im Ärmel: Unsere Wahrnehmung können wir sehr wohl beeinflussen.

 

Der erste Schritt zur Veränderung: Die Bewusst-Machung

Was uns im Alltag oft nicht klar ist: Der Grund, warum Sprachmuster so stark auf uns wirken, ist, dass sie unbewusste Assoziationen in unserem Gehirn wecken. Der erste Schritt zur Veränderung ist, dass wir uns diese Muster bewusst machen. Nur wenn wir einen Prozess bewusst wahrnehmen, können wir uns seiner Bedeutung klarwerden.

Mehr als ein Blick in den Spiegel: Was Sie noch nicht über sich selbst wissen

Ihr Gegenüber denkt: „Was regt sie sich denn so auf?“ Oder: „Er sieht aus, als würde er gleich platzen“. Das Problem ist, Sie sind sich dessen gar nicht bewusst, wie Sie so wirken. Das Selbst- und Fremdbild von der eigenen Person klafft weit auseinander. Aber wie können Sie das ändern?

Viele kennen sicher die Begriffe Selbstbild und Fremdbild. Aber wer von Ihnen hat schon einmal den Versuch unternommen, sein Selbstbild zu erweitern, in dem Sie Ihr Fremdbild bei Freunden und Familie abgefragt haben? Haben Sie sich schon mal die Zeit genommen zu überlegen: Wie sehe ich mich selber und was denke ich, wie andere mich sehen?

Wie entsteht unser Selbstbild?

Im Laufe unseres Lebens haben wir uns ein Bild über uns selbst gemacht. Dies entsteht hauptsächlich durch das Verhalten anderer Personen uns gegenüber. Aber auch hier schätzen wir Ergebnisse unseres Verhaltens manchmal nicht richtig ein. Das Selbstbild ist das, was ich bereits über mich selber weiß, also was ich von mir selber kenne und wahrgenommen habe.

Und wie entsteht das Fremdbild?

Wie sehen andere mich, was denken andere über mich? Das Fremdbild entsteht durch die Sammlung von Wahrnehmung, Beobachtung und Gefühle von anderen über mich. So wie wir uns ein Bild von anderen machen, machen die sich auch eins über uns. Durch „die Brille“ des Anderen nehmen sie aber nicht unbedingt die Wahrheit oder die Realität war, sondern speichern eine persönliche Wahrnehmung ab. Hier kann durchaus die eine oder andere Überraschung zum Vorschein kommen.

Möchten Sie nun herausfinden, wie Sie auf andere wirken?

Notieren Sie sich doch einfach einige Stichworte, von denen Sie glauben, dass diese Sie gut beschreiben. Dann bitten Sie einige Freunde oder Bekannte darum, ebenfalls aufzuschreiben, welche Eigenschaften Sie auszeichnen. Suchen Sie sich Menschen aus, die Ihnen wertschätzende Rückmeldungen geben, damit Sie diese nutzen können.

Wenn Sie das Ergebnis erhalten und mit Ihren eigenen Aufzeichnungen vergleichen, erhalten Sie einen guten Überblick über Ihr Selbst- und Fremdbild. Nutzen Sie das als Feedback.

Fragen Sie nach, wenn Sie etwas nicht verstehen oder wenn Sie genauer wissen möchten, wie die Einschätzung über Sie zu Stande kam. Zum Beispiel, an welchen Situationen die Person die Einschätzung festgemacht hat.

Feedback heißt, die Rückmeldung als Geschenk entgegen zu nehmen und nicht, sich für bestimmte Reaktionen zu rechtfertigen. Es heißt auch lange noch nicht, dass das Fremdbild die Realität ist und „richtig“. Es ist die Wahrnehmung der Anderen und hilft uns beispielsweise unsere Ausstrahlung besser kennenzulernen.

Wozu muss ich mein Selbst- und Fremdbild kennen?

Dieses Wissen kann Ihnen beispielsweise im Bewerbungsprozess helfen. Je besser Sie sich selber kennen und je mehr qualitativ hochwertiges Feedback Sie von anderen bekommen, desto besser passen Selbstbild und Fremdbild zusammen. Das heißt Sie können sich nicht nur auf Ihre eigene Wahrnehmung verlassen, was Sie glauben gut zu können oder wo Ihre Stärken liegen, sondern Sie haben das auch von anderen als Rückmeldung bestätigt bekommen. Das hilft Ihnen in der Bewerbungsphase besser objektiv einzuschätzen, welche Qualifikationen Sie erfüllen oder wo Sie vielleicht noch Schulungs-, Lern- oder Ausbildungsbedarf haben.

Häufig wird im Bewerbungsgespräch die Frage gestellt: „Was würden Freunde oder Eltern über Sie sagen, was können Sie gut oder wofür schätzen sie Sie?“ Darauf haben Sie jetzt die passende Antwort.

Lernen Sie Ihr Selbst- und Fremdbild kennen. Erfahren Sie, wie andere Sie sehen und was andere an Ihnen schätzen. Es gibt sicherlich die eine oder andere Überraschung, hoffentlich im positiven Sinne! Ansonsten machen Sie etwas Gutes daraus und arbeiten daran, wenn es Ihnen wichtig ist, um Ihre Fremdwahrnehmung zu ändern.

Chat oder virtuelle Plattform? Die Tools und Trends des E-Coaching im Überblick

E-Coaching Tools sind ebenso vielfältig wie die Coaching-Anlässe. Wissen Sie auf welches Tool Sie für Ihr Anliegen zurückgreifen sollten? Jedes hat seine speziellen Vorzüge und Einschränkungen. In diesem Beitrag der Themenreihe E-Coaching erfahren Sie mehr über E-Coaching-Technologien und deren gezielte Einsatzmöglichkeiten.

Für die Auswahl eines E-Coaching-Angebots entscheidend sind Anlass, Ablauf und die Usability der Tools. Der Schwerpunkt des Coaches oder der Plattform spielt ebenfalls eine Rolle. Daher folgt eine kurze Einordnung der gängigen E-Coaching-Tools.

 

E-Mail-Coaching oder Chats

Anlass

Der Coachee kann einen Erstkontakt aufnehmen oder der Coach meldet sich im laufenden Coachingprozess, falls vereinbart, beim Klienten zurück. Meist werden kleinere Fragstellungen bearbeitet oder ein Statusupdate über den aktuellen Stand zu Transferaufgaben weitergegeben.

Ablauf

Der Klient wendet sich beispielsweise über ein Kontaktformular auf einer Website an den Coach, dieser antwortet per Mail zeitlich versetzt oder in einem Chat recht zeitnah. Im Verlauf können Klient und Coach das weitere Vorgehen vereinbaren oder der Coach sendet bereits gezielt Impulse.

Usability

Mail-Programme und Chat-Messenger sind seit vielen Jahren etablierte Kommunikationskanäle. Smartphones und andere kleine Geräte unterstützen die Kommunikation unterwegs. Die Handhabung ist bei den meisten intuitiv und alltäglich.

Fazit

Die Herausforderung liegt darin, dass der Klient sehr klar formulieren muss, was seine Problemstellung ist. Da der Coach wenig Eindruck von der emotionalen Verfassung des Klienten bekommt (eventuell durch Emoticons), ist eine Mail oder ein Chat nur ein geeignetes Mittel für eine Kontaktaufnahme oder Zwischenfragen. Doch für eine erste Coachingeinheit an sich diese Tools nur bedingt geeignet. Der große Vorteil der schriftlichen Kommunikation ist es, dass durch die Anonymität sich Klienten eher trauen Kontakt aufzunehmen oder schwierige Themen anzusprechen.

 

Telefon

Anlass

Coach und Klient telefonieren an einem vereinbarten Coachingtermin. Als Themen kommen klassische Coaching-Fragestellungen in Frage.

Ablauf

Es handelt sich um eine typische Gesprächssituation, jedoch mit physischer Trennung der Gesprächspartner. Der Coach leitet den Klienten intensiv an, sodass es auch möglich ist, dass der Coachee selbst Moderationskarten im Raum verteilt, mit ihnen arbeitet und Erfahrungen sammelt. Ein achtsamer Coach erfährt auch viel Rückkopplung ohne Blickkontakt, wie beispielsweise Betroffenheit oder Freude.

Usability

Jeder besitzt ein Telefon oder Handy und weiß meist damit umzugehen. Demnach gibt es hinsichtlich der Usability keine Einschränkung.

Fazit

Telefoncoaching ist einfach im Handling. Der Coach kann aber ohne Blickkontakt und Körpersprache beim Klienten kaum „Spuren lesen“. Auditiv kann er dennoch viel wahrnehmen, da der Fokus auf dieser Wahrnehmung liegt. Unterstützend können verstärkt Accessing Fragen und Kontaktaussagen integriert werden.

 

Videokonferenz

Anlass

Der Klient hat eine typische Coaching-Fragestellung und verzichtet in der Regel aus wirtschaftlichen Aspekten auf ein reales Treffen.

Ablauf

Coach und Klient treffen sich an einem vereinbarten Coachingtermin in einer Online-Sitzung mit Videoübertragung. Dieses Setting kommt einer typischen Coaching-Sitzung sehr nahe.

Usability

Coach und Klient müssen sich zunächst beide mit dem Tool betraut machen und ein paar Minuten für Ankommen und Technikcheck einzuplanen. Sobald der Gesprächsablauf klar ist und keine technischen Probleme vorherrschen, läuft eine solche Sitzung erfolgreich mit vielen Möglichkeiten. Die Videokonferenz erweitert den Kontakt um die Mimik und gibt dem Coach mehr Klarheit über die emotionale Ebene des Klienten.

Fazit

Diese Variante kommt dem klassischen Coaching sehr nahe und Coach und Klient treten in engen Kontakt. Wichtiger Aspekt: Auf Vorbehalte oder Probleme mit der Technik ist einzugehen. Zu Beginn sollte genügend Zeit für die nötige Achtsamkeit im Prozess verwendet werden.

 

Soziale Netzwerke/Coaching-Plattformen

Anlass

Neben der Möglichkeit eines Erstkontakts kann es sich hier auch um einen konkreten Methoden- bzw. Medieneinsatz handeln. E-Coaching und klassisches Coaching können hier verschmelzen. So können Coachingspaces beispielsweise in einem klassischen Coaching als Medieneinsatz für Aufstellungsarbeit genutzt werden.

Ablauf

Coach und Klient kommunizieren über eine webbasierte Plattform, die verschiedene Kommunikations-, Dokumentations- und Visualisierungstools bereitstellt. Social Media wie XING oder Facebook, E-Portfolio-Plattformen, Webinarplattformen wie Edudip und E-Coaching-Angebote wie Coachimo oder Coachingspaces, kommen hier zum Einsatz. Es können Beiträge und Dokumente geteilt und kommentiert, Chats und Videochats abgehalten sowie spezielle Coaching-Methoden wie beispielsweise virtuelle Aufstellungsarbeit genutzt werden.

Usability

Die Usability von diesen Plattformen hängt zum einen von der Medienaffinität der Nutzer, aber auch von der Nutzungsroutine ab. Je häufiger sich ein Klient auf solchen Plattformen bewegt, umso intuitiver kann er sich auf diesen bewegen. Eine sehr hohe Komplexitätsstufe hat die Plattform Coachingspaces. Hier handelt es sich um eine Plattform, die eine Art virtuelles Familienbrett zur Verfügung stellt und so Aufstellungsarbeit digital nutzbar macht. Für die Nutzung der Plattform sollte eine separate Einführung stattfinden, da die Gefahr besteht, dass durch die Komplexität des Medium der Klient sich nicht auf den Coachingprozess an sich einlässt.

Fazit

Abhängig von der Medienkompetenz der Nutzer kann E-Coaching komplexe Anwendungen beinhalten. Für medienaffine Klienten kann diese Methode attraktiv sein. Beim Einsatz sollte der Coach ausreichend Zeit für die Einweisung und Achtsamkeit einplanen.

 

E-Coaching-Tool vom Bedürfnis des Klienten abhängig machen

Grundsätzlich finden sich viele intuitiv nutzbare Medien für E-Coaching auf dem Markt. Primär gilt es ausgehend von der Medienkompetenz des Klienten eine stimmige Wahl zu treffen. E-Mail-Coaching und Telefoncoaching sind intuitiv bedienbar und daher allen Interessenten zu empfehlen. Wobei bei E-Mail-Coaching darauf hinzuweisen ist, dass die psychologische Tiefe bei anderen Angeboten eher erreicht werden kann. Chats sind ebenfalls einfach zu bedienen und eher als Kommunikation für zwischendurch zu verstehen. Videokonferenzen erreichen bei hoher Virtualisierung einen direkten Kontakt und kommen der Qualität eines klassischen Coachings sehr nahe. Soziale Medien und spezielle Coachingplattformen bieten viele Möglichkeiten und kommen für medienaffine Klienten in Frage. Beim Einsatz einer digitalen Coachingmethode, wie bei Cochingspaces, verschmelzen E-Coaching und klassisches Coaching schließlich miteinander.

Was wir von Kindern lernen sollten

Erwachsene fühlen sich Kindern überlegen. Dennoch sind es – vor allem im Umgang mit Konflikten – eher die Kinder, die Erwachsenen Vorbilder sein können. Daher ist es sinnvoll, sich manche Eigenschaften von den Jüngsten abzuschauen.

Eigene Kinder sind der beste Beweis dafür, dass in Konfliktsituationen kreative Denkleistungen möglich sind. Im Zuge unterschiedlicher Diskussionen und Gedanken über die Größe meines eigenen Bauches, die meistens ärgerlich waren, hatte plötzlich meine Tochter Katja eine originelle Idee. Sie meinte, „Mama, Dein Bauch ist deshalb so groß, weil darin so viel Liebe ist.“ Sie sagte den Satz und ab diesem Moment kippte vor allem mein Zugang dazu. Es war plötzlich nicht mehr wichtig, wie groß oder klein der Bauch ist, viel bedeutender ist es, dass Liebe darin ist. Das hatte ich offensichtlich nach Meinung meiner beiden Kinder ganz gut hingekriegt. Diese kreative Denkweise an Probleme ganz neu heran zu gehen, sollten wir uns öfter mal von Kindern abschauen.

Sich selbst hinten anstellen können

Ist ein Kleinkind hungrig, der betreuende Elternteil jedoch müde oder mit anderen Dingen beschäftigt, um sofort den Wunsch zu erfüllen, ist ein Streit vorprogrammiert. Dennoch können Eltern in dieser Situation normalerweise nicht flüchten, auch ein Kampf ist unangebracht. Es herrscht eine Zwangssituation, weil zumindest einer sein ursprüngliches Vorhaben für eine Zeit aufgeben muss. Bedürfnisaufschub ist der Fachausdruck dafür, wenn man auf etwas, was man eigentlich sofort möchte, noch warten und manchmal sogar darauf verzichten kann. Nach dieser Fähigkeit beurteilen Fachleute auch den Entwicklungsstand von Kindern.

Doch auch Ältere sind angehalten, eigene Bedürfnisse kritisch zu hinterfragen. Der Psychologe Viktor E. Frankl zeigt  in seinem Buch „…trotzdem Ja zum Leben sagen“ sehr eindrucksvoll, dass es nicht immer ein Glück ist, etwas zu zusätzlich zu erhalten, sondern es auch glücklich machen kann, wenn einem etwas erspart bleibt.

Eigene Wünsche genau hinterfragen

Meine wohl größte eigene Lernerfahrung in dem Zusammenhang verdanke ich meinem Sohn Martin. In einer etwas heftigeren Auseinandersetzung mit ihm vor vielen Jahren machte ich die Bemerkung, dass ich mir wünschen würde, dass er auf dem Mond wäre. Martin zog sich daraufhin ganz ruhig an und verließ die Wohnung, ohne dass ich ihn aufhalten konnte. Er war damals etwas mehr als sechs Jahre alt. Ab diesem Moment lief mein Gehirn auf Hochtouren: Was habe ich mir da bloß gewünscht? Mein wirkliches Bedürfnis war es nicht, dass mein Sohn auf Nimmerwiedersehen verschwindet, sondern vorrangig wollte ich einfach nur Recht haben. Was, wenn ihm etwas passiert oder er möglicherweise gar nie mehr auftaucht? Mir fiel ein Stein vom Herzen, als ein paar Minuten später Martin an der Wohnungstür läutete und wieder zu mir zurückkam. Er sagte seelenruhig: „Mama, ich habe den Weg zum Mond gesucht, ihn aber leider nicht gefunden und hoffe, Du bist mir deshalb nicht böse. Ich wollte nur Deinen Wunsch erfüllen. “

Kinder sind Profis im Aufbau von Verbundenheit, einem Zustand, der zentral für das soziale Leben aller Menschen ist und auch in einem Coaching-Prozess meist die bedeutendste Rolle spielt. Seit dieser Episode hat die Verbindung zwischen meinem Sohn und mir eine neue Dimension erhalten. Mein Sohn erhielt die Gewissheit, dass er auch in kritischen Situationen souverän handeln kann. Ich verdanke diesem Ereignis vor allem die Erkenntnis, dass – bei all den vielen Ausbildungen und beruflichen Erfahrungen, die ich bisher machte – mein Sohn für immer mein bester Lehrmeister war und ist. Vor allem was den Umgang mit Konflikten betrifft.

Wir alle sollten aus diesen Erfahrungen lernen, dass ein Entwicklungsstand jedes Menschen wohl eher an der Fähigkeit gemessen werden sollte, Bedürfnisse zu reflektieren und anzupassen, als darauf zu warten, dass sie von anderen erfüllt werden.

Raus aus der Defensive: Wie Sie Ihr Abwehrverhalten erkennen und abschalten

Defensives Verhalten ist Gift für erfolgreiche Beziehungen und die Karriere. Gerade im Beruf lässt Abwehrverhalten vermuten, dass jemand nicht kritikfähig und wenig selbstreflektiert ist. Business-Coach Felix Wiesner erklärt Hintergründe und gibt Tipps.

 

XING Coaches: Herr Wiesner, warum ist defensives Verhalten, besonders im Beruf, schädlich?

Wir sind heute immer mehr auf interdisziplinäre Zusammenarbeit angewiesen. Zahllose Aspekte müssen parallel berücksichtigt werden. Alle, die daran mitarbeiten, haben ein hoffnungsvolles Ziel von einer Lösung oder Verbesserung. Defensives Verhalten führt in der Regel zu einem Abbruch in der Zusammenarbeit. Jemand, der dominiert, verschließt die Tür ebenso, wie jemand, der sich abschottet und sein eigenes Ding macht. So kann man durch defensives Verhalten im schlimmsten Fall ein Projekt zum Scheitern bringen, was weitere, schwerwiegende Konsequenzen wie eine Kündigung haben kann.

XING Coaches: Wann neigt man besonders zu Abwehrverhalten, können Sie Beispiele nennen?

Es sind immer Ängste, die defensives Verhalten auslösen. Abwehrverhalten beruht auf den Grundängsten vor dem Verlust der eigenen Wichtigkeit, Verlust von Kompetenz sowie dem Verlust von Akzeptanz.

Defensives Verhalten, also das Gefühl sich verteidigen zu müssen, wird beispielsweise dann ausgelöst, wenn wir in eine unerwartete Situation geraten, auf die wir uns nicht sofort einstellen können:  Wir werden zu Unrecht für einen Fehler verantwortlich gemacht, jemand reagiert ablehnend auf eine gut gemeinte Aktion oder wir verstehen einen unbeabsichtigten Fehler von anderen als persönlichen Angriff.

XING Coaches: Was zeichnet defensives Verhalten überhaupt aus und woran kann ich erkennen, dass ich gerade defensiv werde?

Defensives Verhalten folgt ganz persönlichen Mustern. Was ich selbst und was andere bei mir sehen, ist weitgehend voneinander unabhängig. Was von außen gelassen, selbstsicher oder aggressiv aussieht, kann eigentlich bereits eine eingeübte Abwehrhaltung sein. Auch der unschuldig hilfesuchende Blick, der Schutzinstinkte beim Gesprächspartner auslösen soll, ist möglicherweise defensives Verhalten. Die eigene Abwehrhaltung ist vielen unbekannt, so dass sie sich täglich unbewusst in der Defensive befinden. Anderen bieten sie offene Angriffsflächen.

XING Coaches: Haben Sie konkrete Tipps, wie ich aktiv gegen mein eigenes defensives Verhalten steuern kann?

Ich empfehle, fünf Aspekte zu beachten. Der erste ist der Wille zur Zusammenarbeit: Erkennen Sie an, dass andere ebenfalls positive Absichten haben, die Sie verstehen müssen, um zu einer besseren Lösung zu finden. Die Kompetenz zur Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit ist ebenfalls wichtig: Artikulieren Sie, was Sie denken und fühlen und seien Sie grundsätzlich bereit, dies mit anderen zu diskutieren.

Übernehmen Sie außerdem Eigenverantwortung für Ihr Handeln, Nicht-Handeln und Ihre Kommunikation, sowohl verbal als auch non-verbal. Beachten Sie die Selbst- und Fremdwahrnehmung:

Machen Sie sich bewusst, was in Ihnen vorgeht, dann können Sie dies auch beschreiben und zum Wohl der Sache und gemeinsamen Lösung nutzen. Hören Sie außerdem auf, sich durchzusetzen und beginnen Sie, an den Kriterien zu arbeiten, die sowohl aus Ihrer Sicht, als auch aus der Sicht des anderen, zu einer Verbesserung führen.

XING Coaches: Sind auch Situationen denkbar, in denen es förderlich sein kann?

Überall dort, wo es vor allem um persönlichen Machterhalt geht, und nicht um die sachlich beste Lösung von Problemen, wird die Hinwendung zur Zusammenarbeit gern als Schwäche ausgelegt.

Brainfood im Büro: Booster für Konzentration und Energie

Gemüsesticks sind gesund, keine Frage – Doch bewusste Ernährung im Büro und in Meetings geht auch ohne langweilige Rohkost. Mit den richtigen Ernährung arbeitet es sich besser, weiß Ernährungs-Coach Jörg Disse, und empfiehlt Lebensmittel für mehr Energie und Konzentration.

Aus wissenschaftlichen Untersuchungen wissen wir, dass 20% unserer durch Essen und Trinken aufgenommenen Energie für die Arbeit unseres Gehirns benötigt wird. Die übrigen 80% fließen in die Aufrechterhaltung des restlichen Organismus ein. Mit den nachfolgenden Tipps können Sie Ihre optimieren und so energiegeladener und konzentrierter in die Arbeit starten.

 

10 Lebensmittel für mehr Power bei der Arbeit

1. Vollkornprodukte

Ohne Energie arbeitet in Ihrem Körper nichts. Die Fähigkeit zur Konzentration erreichen Sie durch stetige Energieversorgung in Form von Glukose. Vollkorn, mit einem niedrigen glykämischen Index, unterstützt Ihre Konzentration. Halten sie Ihre geistige Denke durch “braune Vollkornprodukte“ wie Vollkornbrot, Naturreis und Vollkornnudeln kontinuierlich aufrecht.

2. Öliger Fisch

Für den Körper essenzielle Omega-3 Fettsäuren müssen über Nahrung zugeführt werden. Die effektivsten Fettsäuren sind in öligen Fischen wie Lachs, Forelle oder Makrele enthalten. Vegetarier und Veganer ergänzen ihre Ernährung mit Nüssen, Leinsamen und hochwertigen Speiseölen.

3. Heidelbeeren

Der Genuss von Heidelbeeren kann zur Verbesserung von kurzfristigem Denkverlust sehr wirksam sein. Wenn Sie lieber Gemüse essen, erzielen Auberginen und Rotkohl den gleichen Effekt.

4. Tomaten

Genießen Sie rohe, oder besser noch, gekochte Tomaten mit Olivenöl, um die Absorption und Wirksamkeit der Antioxidantien zu optimieren. Ihr Kopf und Ihr Lieblingsitaliener werden Ihnen danken.

5. Beeren

Die beste Quelle des Vitalvitamins C sind schwarze Johannisbeeren. Andere Beeren und Zitrusfrüchte enthalten ebenfalls viel Vitamin C. Und wer es gemüsig mag, greift zu roter Paprika und Brokkoli. Die Anthocyane im Beerenobst wirken durchblutungsfördernd und kurbeln die Blutzirkulation im Gehirn an.

6. Kürbiskerne

Kürbiskerne liefern jede Menge Zink zur Verbesserung des Gedächtnisses und der Denkfähigkeit. Der gleichzeitig hohe Anteil an Magnesium und B-Vitaminen fördert die gute Stimmung.

7. Brokkoli

Brokkoli als Vitamin K-Quelle verbessert kognitive Funktionen, fördert die Denkkraft und schützt Neurotransmitter, die Ihr Gehirn braucht, um gescheit zu funktionieren und die Erinnerungsfunktion aufrecht zu erhalten.

8. Salbei

Salbei hat schon lange den Ruf der Unterstützung von Erinnerung und Konzentration. Fügen Sie Salbei dem Gericht am Ende des Kochens hinzu. Dadurch schützen Sie die nützlichen Öle und können Sie mit dem Essen aufnehmen.

9.Nüsse

Ungesüßt und ungesalzen – wahre Kraftpakete mit wertvollsten Nährstoffen. Studien haben bewiesen, dass die Aufnahme von Vitamin E über Nüsse die kognitiven Eigenschaften des Menschen erhalten. Gleichzeitig erweitern Nüsse die Gefäße und sorgen somit über eine gute Durchblutung für den hohen Sauerstoffanteil im Kopf.

10. Gewürze

Chili, Kurkuma, Gewürznelke, Zimt, Muskatnuss, Koriander, Kardamom und Ingwer sind Doping für die Seele. Sie aktivieren die Durchblutung, wirken anregend und motivierend.

 

Tipps für Verpflegung bei Veranstaltungen oder Meetings

– Sorgen Sie für ausreichend Getränke. Essen ist bei Veranstaltungen unter drei Stunden nicht notwendig.

– Machen Sie Wasser zum Standardgetränk. Bieten Sie Früchte, in Scheiben geschnitten, als Geschmacksbestandteil an. Orangen, Erdbeeren, Gurken oder Zitronen machen das fade Wasser zum Geschmackserlebnis.

– Bieten Sie Getränke mit weniger als 40 Kalorien auf 100ml an. 100%iger Fruchtsaft, fettarme Milch, ungesüßter Tee oder Kaffee eignen sich besonders gut.

– Stellen Sie gesunde Proteine zur Verfügung: Zu feststehenden Verpflegungszeiten servieren Sie Milch, Joghurt, Eier, gegrilltes Hähnchen oder Fisch. Bohnen eignen sich als Hauptkomponente in einem vegetarischen Gericht. Als Zwischensnack bieten sich Käsesticks, Parfaits aus Joghurt oder gemischte, ungesalzene Nüsse an. Auch Popcorn ist aktuell sehr angesagt!

– In jede Verpflegungspause gehört Obst und Gemüse.