Sich selbst zu motivieren, ist nicht einfach – aber auch nicht unmöglich

Erst gestern hat der Vorgesetzte im Meeting eine zündende Rede gehalten und Sie haben noch darauf gebrannt, an Ihrem Rechner die Projektplanung zu erstellen. Doch heute fällt Ihnen schon wieder das Aufstehen schwer und aufs Büro haben Sie so gar keine Lust. Da hilft alles nichts: Sie müssen Ihr eigener Animateur sein und sich selbst motivieren. Dazu gibt es mehrere Wege.

Sich selbst motivieren am Arbeitsplatz

Selbstständige haben es zugleich leichter und schwerer: Gelingt es Ihnen nicht, sich selbst zu motivieren und die Arbeit zu erledigen, fehlen Ihnen die entsprechenden Einkünfte. Allein der Gedanke an den Kontostand reicht daher oft schon zur Motivation. Angestellte hingegen können durchaus einmal den halben Tag „verbummeln“ oder die nächste private Urlaubsreise planen – und das monatliche Gehalt fließt trotzdem. Doch wer immer wieder Schwierigkeiten hat, sich selbst zu motivieren, fällt irgendwann als Low Performer auf. Am Ende droht Mobbing durch frustrierte Kollegen, die Ihre Arbeit für Sie mit erledigen, oder gar die Kündigung. Wie aber können Sie sich selbst motivieren?

Die aktuelle Situation analysieren

Möglicherweise sind Sie völlig demotiviert, weil Sie seit Längerem das Gefühl haben, in einem Hamsterrad zu stecken, aus dem es kein Entrinnen gibt. Vielleicht missfällt Ihnen auch die jüngste Entwicklung Ihres Unternehmens, sodass Sie sich einfach nicht mehr zu größerem Engagement aufraffen können. In diesen Fällen hilft Ihnen ein Beratungsgespräch mit einem erfahrenen Coach. Analysieren Sie die aktuelle Situation am Arbeitsplatz gemeinsam. Der Coach wird Ihnen Lösungswege aufzeigen. Vielleicht können schon ein klärendes Gespräch mit dem Chef oder die Übernahme neuer Aufgaben helfen, um aus dem Trott auszubrechen. Vielleicht ist aber auch ein Jobwechsel die bessere Lösung. In dem Fall kann Ihnen der Coach bei diesem großen Schritt helfend zur Seite stehen.

Finden Sie Ihre innere Inspiration

Möchten Sie sich selbst motivieren, abends zur Joggingrunde aufzubrechen, feuert Sie der innere Cheerleader mit der Aussicht auf einen gesünderen Lifestyle an. Auch im beruflichen Leben sollten Sie sich einen inneren Cheerleader zulegen, der Sie an schlechten Tagen motiviert und antreibt. Stellen Sie sich dazu einige Fragen:

  • Wie sehe ich meine nähere Zukunft?
  • Wie stelle ich mir den erfolgreichen Abschluss dieses Projektes vor?
  • Welche Hindernisse stehen mir im Weg?
  • Was hält mich bei der Umsetzung meiner Pläne auf?
  • Welche Ablenkungen machen mir zu schaffen?

Es ist leichter, sich selbst zu motivieren, wenn Sie eine klare Vision haben: Malen Sie sich konkret aus, wie Sie vom Chef nach Abschluss des Projektes gelobt werden und beim jährlichen Mitarbeitergespräch endlich den Wunsch nach einer Gehaltserhöhung vorbringen können.

Analysieren Sie auch potenzielle Blockaden: Kommen Sie mit einem Projekt nicht voran, weil Sie alle zehn Minuten auf dem Smartphone nachschauen, was bei Twitter los ist oder ob Sie neue Whatsapp-Nachrichten bekommen haben? Verstauen Sie das Smartphone außerhalb Ihrer Sichtweite. Fragen Sie sich aber auch, ob es ein Problem mit dem Projekt gibt: Vielleicht verstehen Sie das Konzept oder die Inhalte nicht genau und kommen deshalb nicht weiter? Vielleicht stolpern Sie immer wieder über Fachbegriffe, die Ihren Flow ausbremsen? Ein Gespräch mit dem Projektleiter oder Vorgesetzten kann Ihnen einen echten Motivationsschub geben.

Sich selbst motivieren mit professioneller Hilfe

Leiden Sie ganz allgemein unter Problemen mit der Selbstmotivation, hilft Ihnen möglicherweise ein Coaching. Erfahrene Coaches kennen eine ganze Reihe Trainingsmethoden, mit deren Hilfe Sie sich selbst motivieren können. Eine beliebte Methode ist die Visualisierung: so, wie Sie sich ausmalen, dass Sie vom Chef nach erfolgreichem Projektabschluss die gewünschte Gehaltserhöhung bekommen. Möchten Sie sich selbst motivieren, abzunehmen oder gesünder zu leben, visualisieren Sie Ihr neues schlankes Ich in einem hinreißenden Kleid oder beim Gewinn des örtlichen Tennispokals.

Lassen Sie sich beibringen, wie Sie Ihr Denken umprogrammieren können. Fehlende Motivation hat oft mit dem Gefühl zu tun, eine bestimmte Aufgabe sowieso nicht zu schaffen. Begeben Sie sich mit dem Gedanken „Das schaff ich nie!“ an die Aufgabe, eine mitreißende Präsentation inklusive Kurzfilm, animierten Grafiken und Ton zu erstellen, sind Sie von Anfang an demotiviert und lustlos. Schulen Sie Ihr Gehirn stattdessen im positiven Denken: Begreifen Sie die Präsentation als Herausforderung, etwas über die Erstellung von animierten Grafiken oder Kurzfilmen zu lernen – dann steigt die Motivation ganz von selbst.

 

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Der erfolgreiche Weg in die Selbstständigkeit

“Wer den Schritt in die Selbstständigkeit geht, sollte über eine gute Portion Pioniergeist gepaart mit bodenständigem Realitätssinn verfügen. Ziel- und Lösungsorientierung sind wichtig, um den eigenen Weg im Blick zu behalten.”

Wer sich heute selbstständig machen möchte, sollte nicht nur eine gute Idee und Geschäftssinn mitbringen. Speziell bei der Gründung stellen sich viele Fragen: Starten Sie aus der Arbeitslosigkeit, aus dem Angestelltenverhältnis und wer unterstützt Sie finanziell?


 

Bernd Slaghuis arbeitet als Coach, Sparringspartner und Berater und hilft bei Fragen rund um Karriere, Bewerbung und Führung. Im Gespräch mit XING Coaches erklärt er die Herausforderungen der Selbstständigkeit und gibt wertvolle Tipps für Gründer.


 

XING Coaches: Was muss man beachten, bevor man sich selbstständig machen möchte?

Bernd Slaghuis: Die Frage ist doch: Wollen Sie das wirklich? Nur auf sich selbst gestellt sein? Niemand sagt, wo es lang geht. Finanzielle Durststrecken überwinden. Klinkenputzen für den nächsten Auftrag. Maximale Freiheit, aber auch maximale Selbstverantwortung und Disziplin. Kein geregelter Feierabend. Mehr arbeiten als bisher. Kein Urlaubsanspruch und kein bezahltes Krankfeiern. Keine Kollegen, mit denen Sie lästern können. Kein sicheres Gehalt am Monatsende. Es ist nicht die geniale Geschäftsidee oder der Wunschtraum, das Hobby zum Beruf zu machen. Entscheidend für Ihren Erfolg als Selbstständiger sind vielmehr die Motivation und Ihre Haltung für diesen Schritt. Frust im Job allein ist kein guter Antreiber, jetzt trotzig zum eigenen Chef zu werden. Auch plötzlicher Reichtum und Jetset-Leben sind heute nur noch einigen wenigen Gründern mit bahnbrechenden Erfindungen vorbehalten.

XING Coaches: Gibt es Fragen an mich selbst, mit denen ich feststellen kann, ob die Selbstständigkeit der richtige Schritt ist?

Bernd Slaghuis: Ja, die gibt es.

  • Was ist Ihnen im Beruf und im Leben besonders wichtig und trägt dieser Schritt dazu bei, dass genau jene Werte erfüllt sein werden? Vielen Angestellten, die mit einer Selbstständigkeit liebäugeln, sind Unabhängigkeit, maximaler Handlungs- und Entscheidungsspielraum sowie Kreativität wichtig. Wie ist es bei Ihnen?
  • Durchleuchten Sie Ihre persönliche Motivation von allen Seiten. Setzen Sie sich intensiv mit Ihren Werten und Zielen im Beruf, aber auch im Privatleben auseinander.
  • Was werden Sie als Selbstständiger alles aufgeben und sind Sie bereit hierfür?
  • Was erhoffen Sie sich, durch diesen Schritt auch zu gewinnen?

XING Coaches: Wenn ich nun über Klarheit verfüge, wie geht es dann weiter?

Bernd Slaghuis: Wenn Sie echte Klarheit über Ihre Motivation für die Gründung des eigenen Unternehmens gewinnen konnten und der Schritt in die Selbstständigkeit für Sie aus heutiger Sicht, als ein guter Weg erscheint, dann ernennen Sie sich selbst zum Leiter Ihres Projektes „Strategie & Gründung“:

  • Welche Geschäftsstrategie verfolgen Sie?
  • Was sind Ihre Produkte zu welchem Preis und wer soll bzw. wird Ihre Produkte kaufen?
  • Wofür möchten Sie im Markt stehen und wie werden Sie sich von Wettbewerbern abgrenzen?
  • Möchten Sie alleine starten oder gründen Sie mit Geschäftspartnern?
  • Welche Investitionen sind in den ersten Jahren erforderlich und woher stammt das Kapital?
  • Welche Umsätze erwarten Sie und mit welchen Kosten rechnen Sie?

Diese und viele weitere Überlegungen münden in einen detaillierten Businessplan für die nächsten 5 bis 10 Jahre – je nach Größe Ihres Unternehmens.

XING Coaches: Sollte man komplett umsteigen oder nebenberuflich anfangen?

Bernd Slaghuis: Hier gibt es keine allgemeingültige Lösung. Die meisten Angestellten können es sich finanziell nicht leisten, den Job von heute auf morgen zu kündigen und über Monate auf ihr bisheriges Einkommen zu verzichten. Insbesondere, wenn sie Familie haben oder das Haus noch nicht abbezahlt ist, sind die finanziellen Restriktionen klar umrissen. In der Karriereberatung entscheiden sich viele, den bisherigen Beruf erst einmal weiter auszuüben und sich bewusst Freiräume zu schaffen, um die Selbstständigkeit vorzubereiten und die ersten selbstständigen Gehversuche nebenbei zu machen. Oft entscheiden sie sich für eine Reduzierung der Arbeitszeit, manchmal reicht aber auch schon eine veränderte Haltung zum bisherigen Beruf aus, um außerhalb der Arbeitszeit Freiraum für das Neue zu schaffen. Einige Angestellte kündigen ihren Job und suchen sich gezielt unter neuem Vorzeichen eine andere Beschäftigung – vielleicht auch in Teilzeit – um von dort aus den Schritt ganz in die Selbstständigkeit vorzubereiten, jedoch weiterhin ein regelmäßiges Grundeinkommen zu beziehen.

XING Coaches: Kann dieses Vorgehen auch nachteilig sein?

Bernd Slaghuis: Die Kehrseite dieser Lösungen: Sie werden sich nie ganz auf Ihr eigenes Business fokussieren können. Es bleibt eine Nebenbeschäftigung und der Grad zum bezahlten Hobby ist sehr schmal. Ich bin da eher ein Freund von ganz oder gar nicht und die Gefahr bei diesem Modell ist hoch, im Angestelltenverhältnis trotz Teilzeit weiter im Hamsterrad zu rennen und zudem großen Frust zu verspüren, das eigene Baby doch nicht ausreichend voranbringen zu können.

XING Coaches: Muss ich denn meinen Arbeitgeber über die Nebenbeschäftigung informieren?

Bernd Slaghuis: Wenn Sie als Angestellter weiter bei einem Arbeitgeber beschäftigt sind, dann sollten Sie ihn über Ihre nebenberufliche Tätigkeit informieren und klären, in welchem Ausmaß Sie dieser nachkommen dürfen. Vielleicht sprechen Sie mit ihrem Chef oder mit HR auch offen über einen schrittweisen Ausstieg in den nächsten ein bis zwei Jahren und planen so Ihren Wechsel in die Selbstständigkeit. Anders verhält es sich, wenn bereits ausreichende Mittel zur Verfügung stehen, um eine anfängliche Durststrecke zu überbrücken. Hilfreich sind sicherlich auch Kontakte aus dem eigenen Netzwerk, aus denen Sie in der Gründungsphase erste sichere Aufträge und Umsätze generieren können.

XING Coaches: Welche Hilfen gibt es vom Staat?

Bernd Slaghuis: Es gibt den Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit. Jeder vormals Angestellte kann diesen mit dem Schritt in die Selbstständigkeit beantragen, sofern er Ansprüche auf Arbeitslosengeld hat. Die Höhe richtet sich nach dem Arbeitslosengeld I und beträgt etwa 60 Prozent des letzten Nettogehalts zuzüglich 300 Euro Pauschale zur sozialen Absicherung. Der Gründungszuschuss ist eine Ermessensleistung, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Gewährt wird er für zunächst sechs Monate, sofern die Voraussetzungen hierfür erfüllt sind. Haben Sie selbst gekündigt, müssen Sie mit einer Sperrzeit von drei Monaten rechnen. In bestimmten Fällen, z. B. bei Vorliegen eines Aufhebungsvertrages, entfällt diese Sperrfrist. Mein Tipp: Informieren Sie sich frühzeitig über die Voraussetzungen und die Aussicht auf einen Gründungszuschuss. Da die Gewährung im Ermessen der Arbeitsagentur liegt, sollte Ihr Businessplan – und Ihr Leben – jedoch auch ohne diesen Zuschuss tragfähig sein.

XING Coaches: Welche Möglichkeiten habe ich noch, um meine Idee finanziell zu verwirklichen?

Bernd Slaghuis: Darüber hinaus gibt es vielfältige weitere Möglichkeiten, die Gründung des eigenen Unternehmens zu finanzieren:

  • Die KfW-Förderprogamme bieten günstige Kredite für Existenzgründer, Freiberufler und Start-Ups.
  • Auch auf EU- oder Länder-Ebene gibt es unterschiedliche Förderprogramme für Existenzgründer und Kleinunternehmer.
  • Nicht staatlich, jedoch immer beliebter wird das Crowdfunding. Bei dieser auch Schwarmfinanzierung genannten Form der Beschaffung von Finanzmitteln investieren in der Regel viele private Internetnutzer kleine Beträge in neue Produktideen oder innovative Geschäftsmodelle und erhalten hierfür Beteiligungen oder die Produkte nach Markteinführung.

XING Coaches: Und wer kann mir beim Businessplan helfen?

Bernd Slaghuis: Ja, viele meiner Kunden haben Respekt vor der Erstellung eines Businessplans, denn so etwas klingt kompliziert und haben sie in der Regel noch nie gemacht. Die Hilfe von Experten ist hier durchaus sinnvoll. Vor allem dann, wenn der Gründungszuschuss beantragt werden soll. Hierfür benötigen Sie nämlich den Nachweis einer sogenannten fachkundigen Stelle, das sind zum Beispiel Handelskammern, Gründungszentren oder Kreditinstitute. Sie bescheinigen offiziell, dass Ihr Businessplan tragfähig ist.

Wer verfügt über betriebswirtschaftliche Kenntnisse oder ist selbst diesen Weg schon gegangen und kann Ihnen im ersten Schritt behilflich sein? Wichtig: Es kommt nicht nur auf die Excel-Tabelle mit Zahlen zu erwarteten Umsätzen und Kosten oder eine saubere Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplanung an, sondern vor allem auf die plausiblen Annahmen dahinter. Hier sollten Sie Vorarbeit leisten und sich überlegen, welche Absatzmengen Ihres Produktes in welcher Zeit realistisch möglich sind, wie hoch Sie den Preis festlegen möchten, ob Sie eigene Mitarbeiter einplanen möchten, mit welchen Kosten für Miete, Geschäftsausstattung und Werbung Sie rechnen usw. Es ist nur ein Plan und Sie sind kein Hellseher. Doch für Sie sollte dieser Plan auf realistischen Füßen stehen, Schönfärberei ist hier nicht angebracht.

XING Coaches: Welche Tipps gibt es für Selbstständigkeit aus der Arbeitslosigkeit, welche für aus der bestehenden Beschäftigung heraus?

Bernd Slaghuis: Hier sind insbesondere die Voraussetzungen für die Beantragung des Gründungszuschusses zu beachten. Aus der bestehenden Beschäftigung heraus müssen Sie zunächst den Anspruch auf Arbeitslosengeld geltend machen, erst dann – theoretisch am folgenden Tag – können Sie gründen. Wer schon Arbeitslosengeld bezieht, muss die Regelungen zur spätmöglichen Beantragung des Gründungszuschusses beachten.

In der Karriereberatung erlebe ich es häufig, dass mit der Dauer der Arbeitslosigkeit die Motivation für eine Selbstständigkeit immer präsenter wird. Nach dem Motto: Wenn mich niemand will, dann mache ich mich eben selbstständig! Verzweiflung und Trotz sind kein guter Motor für einen solchen Schritt. Das bewusste Hinterfragen der echten Motivation ist also umso wichtiger, je länger Sie schon arbeitslos sind.

Auf der anderen Seite treffe ich auf Angestellte, die eine Entscheidung für die Selbstständigkeit treffen und zu diesem Zeitpunkt ihres Ausscheidens nahe einem Burn-out sind. Hier sofort in die anstrengende Phase der Gründung zu gehen, ist ebenso wenig ratsam. Etwas Abstand zum alten Job und innere Ruhe sind wichtig, um fokussiert und begeistert in das eigene Business zu starten.

XING Coaches: Welche Herausforderungen stehen beim Start in die Selbstständigkeit an?

Bernd Slaghuis: 50 Prozent aller Neugründungen scheitern innerhalb der ersten sechs Jahre. Neben den finanziellen sind es vor allem mentale Herausforderungen, die Selbstständige insbesondere beim Start mit sich selbst zu bewältigen haben:

  • Eigenmotivation,
  • Durchhaltevermögen und
  • Strategische Weitsicht.

Es wird Tage geben, da sprudeln die Ideen und neue Kunden stehen Schlange. Es wird aber auch Zeiten geben, in denen Sie vielleicht auch alles hinwerfen möchten. Denn niemand interessiert sich für Sie und Ihre Produkte, Dinge gehen schief, Sie müssen Rückschläge verbuchen. Anders als in der Beschäftigung als Angestellter stehen Sie täglich neu vor der Herausforderung, als eigener Chef Ihr Business aktiv voranzutreiben.

XING Coaches: Was ist bei der Geschäftsgründung besonders wichtig?

Bernd Slaghuis: Sichtbarkeit ist entscheidend. Viele Gründer glauben, mit ein paar Flyern oder einer Anzeige im Lokalteil der Zeitung ist es getan. Wichtig ist, dass Sie die richtigen Kanäle und Marketingstrategien finden, die zu Ihren Produkten oder Dienstleistungen passen und mit denen Sie Ihre Kunden erreichen und ansprechen.

XING Coaches: Woran scheitern die meisten Gründer?

Bernd Slaghuis: Aus meiner Erfahrung scheitern die meisten Selbstständigen, weil ihnen entweder schneller als erwartet das Geld ausgeht oder sie feststellen, dass ihnen diese Form der Arbeit doch nicht liegt. Viele unterschätzen die Dauer, die erforderlich ist, um vom eigenen Geschäft leben zu können, sowie die in einigen Branchen üblichen hohen Umsatzschwankungen im Jahresverlauf. Selbstständigkeit erfordert eine andere Haltung zum Beruf und zum Leben. Herausforderungen gehören dazu und führen Sie immer einen Schritt weiter. Wer schon als Angestellter lieber über Probleme als über Lösungen gesprochen hat, der wird sich mit dieser Haltung gerade in der Gründungsphase schwer tun.

XING Coaches: Was sollten Gründer für eine Persönlichkeit mitbringen?

Bernd Slaghuis: Wer den Schritt in die Selbstständigkeit geht, sollte über eine gute Portion Pioniergeist gepaart mit bodenständigem Realitätssinn verfügen. Ziel- und Lösungsorientierung sind wichtig, um den eigenen Weg im Blick zu behalten. Selbstbewusstsein ist nötig, um die eigenen Produkte und Leistungen aktiv und sichtbar im Markt zu platzieren. Gelassenheit und Selbstvertrauen sind gut, um nicht beim ersten Rückschlag den Kopf in den Sand zu stecken. Und Selbstverantwortung, denn nur Sie haben es in der Hand und sind verantwortlich dafür, Ihr eigenes Business zu gestalten.

Hier erfahren Sie mehr über Dr. Bernd Slaghuis

 

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Selbsttest: Bin ich hochsensibel?

„Jetzt nimm dir das doch nicht so zu Herzen!“, „Lass nicht alles so an dich heran!“ Das sind Sätze, die hochsensible Personen schon von Kindesbeinen an zu hören bekommen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann sind sie vielleicht hochsensibel und sollten sich Ihrer Stärken bewusst werden.

Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung sind nach aktuellen Schätzungen hochsensibel. Hochsensible nehmen das Leben und alles um sie herum intensiver wahr, manchmal sind es Gerüche oder Geräusche, die meisten betroffenen Personen bekommen die Stimmungen Ihrer Mitmenschen sehr stark und ungefiltert wahr. Es ist eine Gabe, die man sich weder aussucht noch abstellen kann, die viel Freude, aber auch Leid mit sich bringen kann, da man alles intensiver empfindet und erlebt.

Die amerikanische Psychologin Elaine Aaron, die den Begriff der Hochsensibilität geprägt hat und seit mehr als 20 Jahren in diesem Bereich forscht, erfasst mit diesem Fragebogen, ob Menschen in ihrem Sinne hochsensibel sind. Kreuzen Sie die Aussagen an, die für Sie komplett oder teilweise zutreffen.

– Ich fühle mich leicht überwältigt durch starke Sinneseindrücke.

– Offenbar habe ich eine feine Wahrnehmung für Unterschwelliges in meiner Umwelt.-

– Die Stimmungen anderer Menschen beeinflussen mich.

– Ich reagiere eher empfindlich auf körperlichen Schmerz.

– Ich habe an geschäftigen Tagen das Bedürfnis, mich zurückzuziehen – entweder in ein dunkles Zimmer oder an einen anderen Ort, wo ich allein sein und mich von der Stimulation erholen kann.

– Auf Koffein reagiere ich heftiger als viele andere Menschen.

– Ich fühle mich schnell überwältigt von Dingen wie grelle Lichter, starke Gerüche, raue Textilien auf meiner Haut oder Martinshörner in meiner Nähe.

– Ich besitze ein reiches, vielschichtiges Innenleben.

– Laute Geräusche bereiten mir Unbehagen.

– Kunstvolle Musik bewegt mich tief.

– Manchmal liegen meine Nerven derart blank, dass ich nur noch alleine sein möchte.

– Ich bin ein gewissenhafter Mensch.

– Ich bin schreckhaft.

– Es bringt mich leicht aus der Fassung, wenn ich in kurzer Zeit viel erledigen muss.

– Wenn andere Menschen sich in einer Umgebung unwohl fühlen, weiß ich eher als manche andere, was notwendig ist, um Wohlbefinden herzustellen (zum Beispiel durch eine Veränderung der Beleuchtung oder der Sitzordnung).

– Ich werde ärgerlich, wenn man von mir erwartet, zu viele Dinge gleichzeitig zu tun.

– Ich gebe mir große Mühe, Fehler zu vermeiden oder Dinge nicht zu vergessen.

– Fernsehsendungen und Spielfilme mit Gewaltszenen meide ich.

– Ich fühle mich unangenehm erregt, wenn sich um mich herum viel abspielt.

– Hungergefühle stören nachhaltig meine Konzentration und beeinträchtigen meine Stimmung.

– Veränderungen in meinem Leben treffen mich sehr heftig.

– Ich bemerke und genieße feine Düfte, Geschmäcker, Klänge oder Kunstwerke.

– Ich empfinde es als unangenehm, wenn ich mich mit mehreren Dingen gleichzeitig beschäftigen muss.

– Für mich ist es sehr wichtig, mein Leben so zu organisieren, dass ich Situationen vermeide, in denen ich mich ärgern muss oder die mich überwältigen.

– Laute Geräusche, chaotische Szenen und ähnliche starke Reize stören mich.

– Wenn ich mit anderen Menschen konkurrieren muss oder beobachtet werde, während ich eine Aufgabe erfülle, macht mich das so nervös und unsicher, dass ich weitaus schlechter abschneide, als ich eigentlich könnte.

– Als Kind haben meine Eltern und Lehrer mich als sensibel oder schüchtern angesehen.

Ergebnis: Wenn Sie 14 oder mehr Aussagen angekreuzt haben, sind Sie wahrscheinlich hochsensibel.

Ich bin hochsensibel, was heißt das?

In unserem häufig sehr reizüberfluteten Alltag gibt es für Hochsensible viele Herausforderungen zu meistern, zum Beispiel im Büro, wenn mehrere Aufgaben sich auf einmal auftun, wenn Kollegen hintereinander zu einem kommen und Fragen haben, wenn gleichzeitig ein anderer Kollege laut telefoniert und generell hoher Termindruck herrscht. Auf der anderen Seite können Hochsensible aber auch in vielen Situationen Ihre Stärken ausspielen. Hier erfahren Sie mehr über Stärken, Talente und Herausforderungen und erste Tipps, wie Sie mit Ihrer Gabe umgehen können.

Nützliche Verhandlungstipps für Verkaufsgespräche

Nützliche Verhandlungstipps für Verkaufsgespräche

Gut verhandeln will gelernt sein – ganz gleich, ob es um die nächste Gehaltserhöhung geht oder um ein Verkaufsgespräch mit einem potenziellen Geschäftspartner. Wer einige wichtige Verhandlungstipps beherzigt, verzeichnet dabei in der Regel mehr Erfolg als derjenige, der unvorbereitet ins Gespräch geht.

Das wichtigste Verhandlungsgespräch des Jahres: das Gehaltsgespräch

Gerade beim Gespräch mit dem Chef über eine Gehaltserhöhung ist Fingerspitzengefühl gefragt. Sie sollten einerseits selbstbewusst auftreten und Ihren Wert für die Firma deutlich machen, dürfen jedoch andererseits auch nicht arrogant oder von sich selbst eingenommen wirken. Um sicher in die Verhandlung zu gehen, sollten Sie einige wichtige Argumente vorbereiten. Denn schließlich müssen Sie dem Chef gegenüber begründen, warum Sie sich das höhere Gehalt verdient haben:

  • Sie haben neue Kunden gewonnen, die Ihrer Firma hohe Profite gebracht haben.
  • Sie haben der Firma durch neue Ideen und Konzepte viel Zeit und Geld gespart.
  • Sie haben durch Ihren spontanen Einsatz nach dem Ausfall eines Kollegen einen wichtigen Auftrag gerettet.
  • Sie haben mit innovativen Ideen den Marktwert des Unternehmens gesteigert.

Argumente wie „Alles ist teurer geworden“ werden den Chef hingegen nicht interessieren. Im Gegenteil. Er könnte ebenso argumentieren, dass auch für das Unternehmen alles teurer geworden ist – und damit keine Gehaltserhöhungen drin sind. Auch der Hinweis auf eine andere Firma, bei der Mitarbeitern in vergleichbaren Abteilungen mehr gezahlt wird, führt nicht unbedingt zum Ziel. Weitere Verhandlungstipps für das Gehaltsgespräch: Bleiben Sie stets freundlich und locker und feilschen Sie nicht wie auf einem orientalischen Basar. Stellt sich der Chef in Sachen Gehaltserhöhung stur, ist es an der Zeit, eine andere Taktik zu fahren: Stellen Sie die Frage nach einem Firmenwagen oder nach anderen Vergünstigungen. Dazu können auch Fortbildungen gehören, die wiederum den eigenen Marktwert steigern – dann klappt es im nächsten Jahr auch mit dem höheren Gehalt.

Fünf Verhandlungstipps für Verkaufsgespräche

Das Gehaltsgespräch ist für Arbeitnehmer meist die wichtigste Verhandlung des Jahres, doch letztendlich auch nur ein Verkaufsgespräch. Steht hier im Fokus, die eigene Arbeit möglichst teuer zu verkaufen, geht es im geschäftlichen Alltag eher darum, erfolgreiche Abschlüsse zu erzielen. Haben Sie häufiger das Gefühl, Sie sind aus Verhandlungen nicht gut herauskommen und haben schlechte Ergebnisse für Ihr Unternehmen erzielt? Dann sollten Sie überprüfen, ob Sie einige wichtige Verhandlungstipps beherzigt haben:

  • gut vorbereitet in die Verhandlung gehen
  • konkrete Ziele vor Augen haben
  • die andere Seite kennen
  • richtig mit dem Verhandlungspartner umgehen
  • flexibel reagieren.

Die Vorbereitung

Die richtige Vorbereitung ist oft schon die halbe Miete in jeder Verhandlung und steht bei allen Verhandlungstipps an erster Stelle. Was wissen Sie über Ihren Gesprächspartner und sein Unternehmen? Sind Sie ausreichend über die aktuellen Verhältnisse am Markt informiert? Ist die Nachfrage gerade stark oder schwach? Gibt es Produktionsengpässe in Herstellerländern? Je mehr Informationen Sie zur Hand haben, desto souveräner können Sie auf Argumente der Gesprächspartner reagieren und auf Ihre Ziele hinsteuern.

Die Zielsetzung

Was wollen Sie eigentlich erreichen? Sicher, am Ende sollen Unterschriften unter einen Vertrag gesetzt werden, doch eine Verhandlung besteht aus verschiedenen Zwischenschritten und beinhaltet oft mehrere Ziele. Je konkreter Sie Ihre eigenen Ziele formulieren, umso leichter wird es Ihnen fallen, darauf hinzusteuern.

Die andere Seite kennen

Manche Gesprächspartner kennen Sie vielleicht schon seit Jahren. Andere sind Ihnen jedoch völlig fremd. Informieren Sie sich über die Hierarchie in der anderen Firma und darüber, welche Entscheidungsspielräume Ihr Gesprächspartner überhaupt hat. Wie ist es um die Firma bestellt? Geht es ihr wirtschaftlich hervorragend – hat sie also die größere Macht in der Verhandlung? Oder steht sie eher schlecht da und hängt von dieser Verhandlung viel ab? In dem Fall haben Sie ein großes Gewicht und daher mehr Spielraum.

Richtig mit dem Geschäftspartner umgehen

Sorgen Sie für ein angenehmes Gesprächsklima, in dem gerne verhandelt wird. Fällt es Ihnen schwer, offen und locker mit fremden Menschen umzugehen, lassen Sie sich von einem Coach beraten. Er hilft Ihnen dabei, die richtige Rhetorik und Körpersprache für den überzeugenden und zugleich sympathischen Auftritt zu entwickeln, und hält viele weitere Verhandlungstipps für Sie bereit.

Flexibilität

Haben Sie einen Plan B? Ist die Verhandlung festgefahren, bringt es gar nichts, stur auf den eigenen Wünschen zu beharren. Zeigen Sie sich flexibel und suchen Sie nach Auswegen. Ziehen Sie einen Plan B aus der Tasche, kann dies den berühmten Knoten häufig zum Platzen bringen.

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Gehen oder bleiben: Bei Frust am Arbeitsplatz richtig entscheiden

Heute schon gejammert? Wer permanent unzufrieden in seinem Job ist, sollte sich nicht seinem Schicksal ergeben. Karrierecoach Aila Kruska erklärt im Gespräch mit XING Coaches, wie Sie aus dem Teufelskreis ausbrechen können und in welchen Situationen nur noch ein Jobwechsel hilft.

XING Coaches: Woran erkenne ich meine Unzufriedenheit im Job?

Aila Kruska: Es gibt Unternehmen oder Menschengruppen, bei denen herrscht so etwas wie ein Grundjammerton. Es gehört zum guten Ton, dass man nicht begeistert ist und zum Beispiel nicht erzählt, was gerade gut im Job läuft oder wie gut einem ein Projekt gefällt. Es herrscht ein negativer Grundton. Ich nenne das eine „kollektive Unzufriedenheit“. Das kann sich zu einer Art Spirale, Kreislauf oder Teufelskreis entwickeln, aus dem schwer auszubrechen ist. Daher ist es wichtig, zu hinterfragen: Was genau macht mich unzufrieden? Was ist es ganz konkret, das mich stört.

XING Coaches: Und wie viel Frustration im Job ist „normal“?

Aila Kruska: Gegenfrage: Sind Sie jeden Tag zu 100 Prozent mit Ihrem Job und den damit verbundenen Tätigkeiten zufrieden? Und das auch über einen längeren Zeitraum? In der Tat ist das erstrebenswert – aber ganz ehrlich: Ich glaube, das ist nicht so wirklich realistisch. Viel entscheidender sind Fragen: Ab wann macht es krank? Wann bin ich so von dieser Thematik beherrscht, dass diese Unzufriedenheit in andere Lebensbereiche eingreift? Nicht immer sind wir Opfer. Wir sind gleichzeitig Akteure unseres Lebens, das heißt, wir stehen am Steuerrad und geben die Richtung vor. Klar, wir müssen Wellengang, Strömungen, die Windstärke und Untiefen berücksichtigen. Wenn ich mich aber nur als Spielball verstehe, habe ich keine Kraft und keine Ideen, etwas zu ändern. Es geht darum, es irgendwie zu ertragen. Wichtig ist daher, selbst etwas zu ändern. Und dann kommen wir zum nächsten Schritt und zur nächsten Fragestellung: Was habe ich von einem Wechsel oder einer Veränderung? Denn ich muss aktiv werden und einiges investieren – kein Geld, sondern Zeit, Energie und Gedanken. Welchen Nutzen ziehe ich daraus und was kommt am Ende heraus? Dann folgt die Abwägung: Lohnt sich das Investieren bei dem möglichen Ergebnis?

XING Coaches: Dabei spielen doch sicher auch die Arbeitstätigkeiten, das Arbeitsklima oder die Kollegen eine Rolle?

Aila Kruska: Genau, richtig! Was genau löst die Unzufriedenheit aus? Ist es vielleicht ein bestimmtes Projekt oder zu viel oder zu wenig Herausforderungen? Ist die Arbeit zu monoton, gibt es zu viel Routine oder sind die Aufgaben zu wechselhaft? Wir Menschen sind ganz unterschiedlich gestrickt. Vielleicht sind es auch die Kollegen, das Umfeld oder auch der Arbeitsweg? Wenn man jeden Tag nicht weiß, ob man eine halbe Stunde oder anderthalb Stunden für die Fahrt ins Büro oder nach Hause braucht, kann das unzufrieden machen. Es gibt viele Einflussgrößen auf Zufriedenheit. Daher ist es wichtig, die stärksten Einflüsse zu erkennen. Mit den Kollegen oder der Führungskraft kann ich ein Gespräch führen. Da habe ich irgendwie Einfluss drauf. Auf die Unternehmenskultur ist dies nur mittelbar möglich. Die Stimmung in der Abteilung lässt sich vielleicht auch beeinflussen, manche Dinge aber auch nicht.

XING Coaches: Muss man denn für einen Jobwechsel auch den Arbeitgeber wechseln?

Aila Kruska: Nein, nicht immer. In einem kleinen Betrieb sind die Möglichkeiten vielleicht eingeschränkt oder nicht ganz so groß, wie bei einem Großunternehmen oder Konzern. Zunächst kann ich überlegen, wie ich mein Aufgabenfeld ändern kann: Kann ich andere Projekte hinzunehmen oder abgeben? Dann bin ich vielleicht in einem anderen Team, habe andere Kollegen und andere Vorgesetzte. Vielleicht kann ich auch die Niederlassung oder das Arbeitsmodell wechseln. Oder Stichwort „Home Office“ – das hängt ganz klar vom Job und davon ab, ob dieses Modell möglich ist. Man kann sich überlegen, den Job an sich zu verändern, die Aufgabe oder die Rahmenbedingungen. Wenn man das ausgereizt hat, ist manchmal auch eine andere Unzufriedenheit vorhanden: Ich kann mit der Branche gar nichts mehr anfangen, also so eine Art „Sinnkrise“. Oder die persönlichen Werte und Prioritäten haben sich im Laufe der Zeit verändert: Nach dem Studium war man vielleicht begeistert als Unternehmensberater in ganz Deutschland oder Europa Einsätze zu haben, als Mittvierziger stehen vielleicht andere Themen hoch im Kurs. Dann merke ich einfach, ich will etwas komplett anderes machen. Dann reicht es vielleicht nicht mehr an der einen oder anderen „Stellschraube“ zu drehen, dann kann ein Arbeitgeberwechsel sinnvoll sein.

XING Coaches: Wie finde ich dann einen neuen Job, der zu mir passt?

Aila Kruska: Im nächsten Schritt schaue ich, was gibt es am externen Markt. Auch hier: Werden Sie zum Akteur: Schauen Sie sich Jobbörsen an, Unternehmen und deren Webseiten, welche Jobs werden angeboten. Aber auch hier kann ich schnell in eine Opferrolle rutschen, getreu dem Motto: Es gibt ja nichts auf dem Arbeitsmarkt! Neben dem Recherchieren ist es daher ebenso wertvoll, rauszugehen und mit Menschen zu sprechen. Der Blick über den Tellerrand und Gespräche mit Freunden und Kollegen sind wichtig. Man muss nicht jedem sagen, dass man auf Jobsuche ist – das ja nicht immer so günstig ist. Aber es lohnt sich, ein Gespräch zu führen, wie es in einer anderen Branche oder in einem anderen Unternehmen ist, welche Probleme und welche Herausforderungen es dort gibt. So bin ich Akteur der eigenen beruflichen Entwicklung. Oft bekommt man auch gleich Rückmeldung zu den eigenen Kompetenzen und ein besseres Gefühl für den Markt.

XING Coaches: Wie entscheidet man sich sinnvoll und richtig?

Aila Kruska: Zunächst sollten die Gründe der Unzufriedenheit sehr kleinteilig mit den Rahmenbedingungen des neuen Jobs verglichen werden, damit sie nicht erneut auftauchen. Es darf keine Blackbox-Entscheidung sein. Ich muss wissen, was ich brauche. Es geht darum, zu reflektieren und diesen Prozess bewusst zu gestalten. Wichtig: Lassen Sie dennoch Raum für das Bauchgefühl. Es geht auch immer darum, wie ich mich fühle. Wie ist das Bauchgefühl während eines Gesprächs in einem Unternehmen? Auch der Zufall ist wichtig. Indem ich Gespräche führe, rausgehe, mich unterhalte, und nicht im Teufelskreis der Unzufriedenheit und des Jammerns bleibe, kann ich viel ändern. Dann kann etwas Neues entstehen. Wie häufig berichten meine Klienten, dass sie plötzlich weiterempfohlen werden oder Hinweise bekommen von Unternehmen, die Leute mit ihren Erfahrungen suchen. Und warum? Weil sie etwas an ihrer inneren Haltung geändert haben. Sie haben quasi einen Schalter umlegt und Unzufriedenheit dient plötzlich als innerer Antrieb, um eine Änderung herbeizuführen.

XING Coaches: Wie können falsche Entscheidungen im beruflichen Kontext korrigiert werden?

Aila Kruska: Im Prinzip gilt zu definieren: Was genau ist falsch? Wenn ich nach dem vorher beschriebenen Prinzip vorgegangen bin, wird die Entscheidung seine Gründe gehabt haben. Manchmal kann man – auch wenn man sich anstrengt – nicht jede Entscheidung bis auf das letzte Detail abwägen, manchmal ändern sich auch unvorhergesehen die Rahmenbedingungen. Unternehmen werden verkauft, neue Märkte entwickelt, liebgewonnene Kollegen verlassen das Team oder das Unternehmen. Es gibt aber auch Menschen, die sich bei Entscheidungen lediglich auf ihr Bauchgefühl verlassen und denen jegliche sachliche Abwägung fremd ist. Auch dann, wenn sie später merken, dass es doch anders war, sagen sie trotzdem: In dem Moment war es richtig, weil mein Bauchgefühl mir das gesagt hat. Wir Menschen sind ganz unterschiedlich. Ich finde, in einer solchen Situation ist wichtig, nach vorne schauen. Wenn ich merke, eine Entscheidung hat sich – warum auch immer – als nicht ganz so prickelnd herausgestellt, muss ich weitergehen. Woran liegt es, dass ich nicht mehr zufrieden bin? Ich fange dann wieder von vorne an.

XING Coaches: Gibt es denn einen Tipp, wie ich von vornherein den „richtigen“ Weg einschlage?

Aila Kruska: Wenn Sie schon am Anfang genau hinschauen und sich fragen, was macht mich zufrieden und was eher nicht, dann können Sie diesen Kreislauf verhindern oder eher aussteigen. Es entwickelt sich kein Teufelskreis, denn aus dem herauszukommen, ist schwerer. Wir Menschen sind lernfähig, das heißt: Jobsuchende und Arbeitnehmer können sich weiterentwickeln. Lernfähig bedeutet für mich aber auch, aus Fehlern zu lernen.

Hier erfahren Sie mehr über Aila Kruska

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Die eigene Rhetorik verbessern ist gar nicht so schwer

Die eigene Rhetorik verbessern ist gar nicht so schwer

Kaum jemand wird als brillanter Redner geboren. Die meisten Menschen müssen sich ihre rhetorischen Fähigkeiten erst nach und nach antrainieren. Wer seine Rhetorik verbessern möchte, kann an speziellen Seminaren und Workshops teilnehmen, in Diskussionsrunden üben und Ratgeber zu verschiedensten Tricks und Kniffen wälzen.

Rhetorik verbessern dank besserer Atemtechnik

Fragen Sie sich manchmal, wie der Redner bei der Produktpräsentation es schafft, seit zehn Minuten zu reden, scheinbar ganz ohne Luft zu holen? Wie der Vortragende bei seiner Rede alle in den Bann zieht, weil er mal leise und mal laut spricht und stets die richtigen Stellen betont? Diese Menschen haben vermutlich bei einem geschulten Coach ein Rhetoriktraining absolviert. Dazu gehört schließlich auch die richtige Atemtechnik: So geht Ihnen beim Vortrag nicht die Luft inmitten eines langen Satzes aus. Lernen Sie außerdem, Ihre Stimme zu beherrschen, sodass Sie nicht häufig räuspern müssen, sondern flüssig zwischen tiefen und höheren Lagen wechseln. Dies ist besonders für weibliche Rednerinnen wichtig, deren Stimmen gerade bei Nervosität oft höher werden können. Lernen Sie, wie Sie Worte deutlich formulieren und die richtigen Betonungen setzen, ehe Sie die eigentliche Rhetorik verbessern. Denn die besten Formulierungen nützen Ihnen nichts, wenn Sie zu leise, zu monoton oder zu abgehackt sprechen.

Bereiten Sie Ihre Rede gründlich vor

Einfach eine lockere Rede aus der Hüfte heraus halten, mit witzigen Bemerkungen auf das Publikum eingehen und stets eine schlagfertige Antwort parat haben? Dies gelingt nur den wenigsten Sprechern. Möchten Sie Ihre Rhetorik verbessern, ist eine gründliche Vorbereitung der Rede wichtig. Auch hierbei kann Ihnen ein rhetorikerfahrener Coach beiseite stehen. Die Vorbereitung umfasst generell fünf Schritte:

  • Zusammenstellung der Argumente, die Ihre Rede enthalten soll
  • Gliederung der Rede, sodass Ihre Zuhörer bei der Stange bleiben
  • Feinschliff der Rede mit der richtigen Wortwahl und der Planung von Pausen
  • Einprägen der Rede (oder je nach Anlass auch Auswendiglernen)
  • Üben des Vortrages unter Beachtung der Stimme und der Körpersprache.

Handelt es sich um eine Rede, bei der Sie mit Fragen aus dem Publikum rechnen müssen (zum Beispiel bei einer Produktpräsentation oder einer Pressekonferenz), überlegen Sie sich vorab möglichst viele potenzielle Fragen und bereiten Sie eine Antwort darauf vor. So verschlägt es Ihnen nicht die Sprache, wenn ein Zuhörer Rückfragen an Sie hat. Müssen Sie mit Gegenargumenten zu Ihrer Rede rechnen (etwa bei einer Vorstandssitzung oder einem Meeting), bereiten Sie sich darauf vor, ihnen souverän zu begegnen und sie wirkungsvoll zu entkräften. Je gründlicher Sie vorbereitet sind, umso leichter können Sie Ihre Rhetorik verbessern und Ihre Zuhörer überzeugen.

Das Verfassen der Rede

Möchten Sie Ihre Rhetorik verbessern, weil Sie schon öfter gemerkt haben, dass Ihre Zuhörer nicht richtig bei der Sache sind? Dass sie mit ihren Smartphones spielen, auf ihren Notizblöcken malen oder verträumt aus dem Fenster blicken? Dann analysieren Sie Ihre bisherigen Reden mithilfe eines erfahrenen Rhetorik-Coaches. Möglicherweise benutzen Sie zu viele Fremdwörter, sodass Ihre Zuhörer Ihnen nicht folgen können und das Interesse verlieren. Oder Sie ergehen sich in zu vielen weitschweifigen Ausführungen, statt kurz und präzise zum Punkt zu kommen.

Überlegen Sie, welche Punkte Ihrer Rede besonders wichtig sind, und konzentrieren Sie sich auf diese. Fragen Sie sich, mit welchen Vorabinformationen Ihr Publikum zum Vortrag kommt und mit welcher Einstellung. Müssen Sie skeptische Geschäftspartner von Ihrem neuen Produkt überzeugen, klingt Ihre Rede anders, als wenn Sie zum 50. Geburtstag des Geschäftsführers vor der Belegschaft eine launige Laudatio auf ihn halten. Lesen Sie sich Ihren Entwurf mehrmals laut vor und überlegen Sie, an welchen Stellen Sie Ihre Rhetorik verbessern können. Achten Sie auf einen korrekten Satzbau und eine angenehme Satzmelodie. Und vermeiden Sie nach Möglichkeit abgenutzte Floskeln, die Ihre Zuhörer dazu verleiten, sich über sie lustig zu machen.

Üben Sie Ihre Rede vor Publikum

Solange Sie ernsthaft daran arbeiten, Ihre Rhetorik zu verbessern, sollten Sie Ihre nächsten Reden mit einem Rhetorikcoach üben. Er wird Ihnen bei der Sprechtechnik helfen, Ihre Körpersprache verbessern und die Rede selbst analysieren. Fühlen Sie sich sicherer und verbuchen schon die ersten Erfolge bei Ihren Vorträgen, üben Sie zu Hause mit dem Partner oder der Familie. Insbesondere Teenager sind meist das kritischste Testpublikum, das Sie sich wünschen können. Haben Sie diesen Test bestanden, sind Sie für die nächste große Konferenz gerüstet.

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Nach der Elternzeit Teilzeit arbeiten: Geht das?

Nach der Elternzeit Teilzeit arbeiten: Geht das?

Vor der Geburt des ersten Kindes denken viele Eltern, dass nach der Elternzeit wieder beide Vollzeit arbeiten gehen. Aufgrund der Erfahrungen aus der Zeit mit dem Kind daheim entscheiden allerdings viele Mütter und immer mehr Väter, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Doch wer nach der Elternzeit Teilzeit arbeiten möchte, stellt sich viele Fragen und muss einiges beachten. Wann besteht ein Anspruch auf Teilzeitarbeit? Muss der Arbeitgeber Ihrem Wunsch zustimmen? Hier finden Sie die Antworten.

Planen Sie frühzeitig Ihr weiteres Berufsleben

Im Idealfall machen Sie sich schon vor der Geburt Gedanken, wann und wie viele Stunden Sie nach einer individuell geplanten Auszeit wieder arbeiten möchten. Sie haben die Möglichkeit, drei Jahre bei Ihrem Kind zu bleiben und erst dann wieder in den Job einzusteigen. Wägen Sie diese Entscheidung gut ab, denn Sie müssen sich mindestens für die ersten zwei Jahre der Elternzeit festlegen. Spätestens sieben Wochen vor Beginn erwartet Ihr Chef Ihren Antrag. Diese lange Frist ermöglicht es den Firmen, sich rechtzeitig um Ersatz zu bemühen. Während der Elternzeit bleibt Ihr Arbeitsverhältnis bestehen. Es ruht so lange, bis Sie in den Job zurückkehren.

Haben Sie einen Anspruch darauf, nach der Elternzeit Teilzeit zu arbeiten?

Nach der Elternzeit lebt Ihr Arbeitsvertrag wieder ganz normal auf. Sie arbeiten wieder ebenso lange wie vor der Geburt. Bei einem Arbeitsvertrag ohne Öffnungsklausel muss Ihr Chef Sie wieder an einem gleichwertigen Arbeitsplatz einsetzen. Ist Ihre Tätigkeit nicht genau definiert, darf das Unternehmen Ihnen eine andere Stelle zuweisen. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie auf Wunsch nach der Elternzeit in Teilzeit arbeiten. Der § 8 TzBfG (Teilzeit- und Befristungsgesetz) regelt die geltenden Rahmenbedingungen.

Damit Sie nach der Elternzeit Teilzeit arbeiten dürfen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Das Arbeitsverhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber muss seit mindestens sechs Monaten bestehen.
  • Der Betrieb beschäftigt mindestens 15 Mitarbeiter, Auszubildende zählen nicht dazu.
  • Sie haben dem Arbeitgeber Ihren Wunsch, nach der Elternzeit Teilzeit zu arbeiten, mindestens drei Monate vor Ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz mitgeteilt.
  • Es sprechen keine betrieblichen Gründe gegen die Kürzung der Arbeitszeit. Zu den anerkannten betrieblichen Gründen, warum nach der Elternzeit Teilzeit zu arbeiten nicht möglich ist, gehören zu hohe Kosten für den Arbeitgeber. Auch wenn die Organisation der Arbeitsabläufe oder die Sicherheit im Betrieb gefährdet werden, darf der Arbeitgeber die Zustimmung verweigern.

Verhandeln Sie über Ihre künftige Arbeitszeit

Teilen Sie Ihren Wunsch, nach der Elternzeit in Teilzeit zu arbeiten, Ihrem Arbeitgeber schriftlich mit. Theoretisch ist eine mündliche Mitteilung ausreichend, praktisch fehlt Ihnen bei Bedarf ein Nachweis über Ihr Verlangen nach einer Arbeitszeitverkürzung. Der Gesetzgeber sieht vor, dass Sie als Arbeitnehmer in diesem Schreiben angeben, wie die Arbeitsstunden verteilt werden sollen. Möchten Sie an wenigen Tagen Vollzeit arbeiten und an anderen Tagen freihaben? Arbeiten Sie jeden Tag einige Stunden? In welchem Zeitfenster möchten Sie Ihre Arbeitsstunden leisten? Ihr Chef muss Ihren Vorschlag nicht annehmen. Das Befristungs- und Teilzeitgesetz sieht vor, dass sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber einvernehmlich über die Verteilung der Arbeitszeit einigen. Spätestens einen Monat, bevor Sie beginnen möchten, nach der Elternzeit Teilzeit zu arbeiten, muss der Arbeitgeber Ihnen seine Entscheidung mitteilen. Hat er sich bis dahin weder zu Ihrem Vorschlag geäußert noch Ihr Ansinnen abgelehnt, gelten Ihre Wünsche automatisch als akzeptiert. Auch wenn bis zu diesem Zeitpunkt keine Einigung über die Arbeitszeit erzielt worden ist, gelten automatisch Ihre Vorschläge. Ist die Teilzeitregelung eingetroffen, darf der Arbeitgeber diese Zeiten nur noch ändern, wenn das betriebliche Interesse Ihr Interesse überwiegt. Es muss Ihnen mindestens ein Monat Zeit eingeräumt werden, bevor die neuen Arbeitszeiten gelten.

Holen Sie sich Unterstützung

Die Zeit nach der Geburt ist für Eltern besonders spannend und verändert die Sicht auf viele Dinge. Viele Mütter und Väter sind nicht sicher, ob sie nach der Elternzeit in Teilzeit arbeiten möchten. Suchen Sie Unterstützung bei einem persönlichen Coaching. Ein erfahrener Berater oder Trainer hilft Ihnen, Ihre Gedanken zu ordnen und langfristige Wünsche zu erkennen. Bei XING Coaches finden Sie zielsicher den richtigen Partner für ein Coaching zu privaten und beruflichen Fragen – entsprechend auch zu der, ob Sie nach der Elternzeit Teilzeit arbeiten gehen möchten.

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Was tun, wenn Existenzangst die Lebensfreude nimmt?

Was tun, wenn Existenzangst die Lebensfreude nimmt?

Existenzangst kann viele Formen haben. In der Regel ist sie eng mit finanziellen Sorgen verknüpft: Der eine leidet nach dem Verlust des Arbeitsplatzes unter Existenzangst, weil ihm die finanziellen Verpflichtungen schnell über den Kopf steigen. Die andere erfährt nach der Scheidung Existenzangst, weil sie jahrelang nur Teilzeit gearbeitet hat und nicht weiß, wie sie beruflich wieder Fuß fassen soll. Existenzangst kann dazu führen, dass die gesamte Lebensfreude erlischt und sich Betroffene wie gelähmt fühlen. Professionelle Hilfe durch ein Coaching kann helfen, das Tal zu überwinden und neue positive Zukunftsperspektiven zu entwickeln.

Die Existenzangst und das Geld

In seiner ursprünglichen Bedeutung drückt Existenzangst die Angst um die eigene Existenz aus. Damit ist zunächst das Leben selbst gemeint: Kriege, Terroranschläge und Naturkatastrophen können zum Erlöschen der Existenz führen. Wer in einem Kriegsgebiet lebt und täglich mit Bomben rechnen muss, leidet unter dieser Form der Angst. In unserer – meist vom Krieg verschonten – Welt meinen wir jedoch meist die Sorge um unsere aktuelle Existenz. Coaching setzt meist bei einer Analyse der Existenzangst an.

  • Können Sie Ihre Ängste konkret beschreiben?
  • Was fürchten Sie am meisten?
  • Wie sieht das Worst-Case-Szenario aus und wie realistisch ist es?
  • Worauf deutet die Existenzangst hin?
  • Wie sähe das Leben aus, wenn die Existenzangst über Nacht verschwunden wäre?
  • Welche Ziele würden Sie verwirklichen wollen, wenn die Ängste nicht wären?

Vielleicht merken Sie bereits im ersten Gespräch, dass Sie vage Ängste in Ihren Gedanken zu einem riesigen Problem aufgebläht haben. Dies ist oft der Fall, wenn Sie mit niemanden über Ihre Ängste sprechen können und ständig grübeln.

Der Umgang mit Existenzangst im Alltag

Halten Sie sich vor Augen, dass jeder Mensch in einem gewissen Maß unter derartigen Ängsten leidet. Ein Arbeitsplatzverlust und die damit einhergehenden finanziellen Einschränkungen können schließlich fast jeden treffen. Ebenso wie ein schwerer Unfall, der Berufsunfähigkeit nach sich zieht. Halten Sie sich vor Augen, dass Existenzangst meist die Angst vor dem Verlust geliebter Dinge – und Menschen – beschreibt. Sie möchten die Wohnung nicht verlieren oder das Auto. Sie möchten Ihrem Nachwuchs eine sorglose Kindheit mit spannenden Hobbys gönnen und ihm weiterhin die große weite Welt zeigen, statt die Ferienzeit aus finanziellen Gründen zu Hause verbringen. Fragen Sie sich, wie realistisch diese Existenzängste überhaupt sind und wie das Worst-Case-Szenario, also der schlimmste Fall, aussieht. Meist werden Sie feststellen, dass kein Grund zu echten Ängsten wie Obdachlosigkeit und Armut vorliegt.

So überwinden Sie Existenzangst

Coaching kann Ihnen helfen, Ihre Ängste in Worte zu fassen und sie realistischer einzuordnen. Möglicherweise helfen Entspannungstechniken wie Achtsamkeitstraining, autogenes Training oder Yoga Ihnen dabei, die Ängste besser zu beherrschen und wieder positiver in die Zukunft zu blicken. Der Coach wird Ihnen aufzeigen, was Sie bereits alles im Leben erreicht haben und warum Sie auch weiterhin Ihre Ziele erreichen werden.

Liegt Ihrer Existenzangst ein konkreter Anlass zugrunde – zum Beispiel Restrukturierungen in Ihrem Unternehmen mit mehreren Entlassungsrunden -, hilft Ihnen der Coach dabei, diese Angst als Chance zu begreifen. Analysieren Sie Ihre eigene berufliche Situation und lassen Sie sich neue Perspektiven aufzeigen. Nutzen Sie die Zeit der Unsicherheit für Fortbildungen und sehen Sie sich nach anderen Stellen um. Selbst wenn Sie der aktuellen Entlassungsrunde entgehen, bleibt die zermürbende Unsicherheit. Ein neuer Arbeitsplatz erlöst Sie davon. Vielleicht begreifen Sie die aktuelle Situation auch als Chance zu einem kompletten Neubeginn. Sie spielen schon länger mit dem Gedanken, einen Laden zu eröffnen, um Ihre beliebten Cupcakes und Muffins zu verkaufen? Dann ist nun womöglich genau der richtige Zeitpunkt gekommen, um diesen Schritt zu wagen.

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Hilfe bei Mobbing – wie Sie sich gegen Schikane und Belästigung am Arbeitsplatz wehren

Hilfe bei Mobbing – wie Sie sich gegen Schikane und Belästigung am Arbeitsplatz wehren

Bei der Arbeit, im Freundeskreis, in der Schule, im Verein – Mobbing ist in Deutschland zu einem alltäglichen Phänomen geworden. Fast jeder achte Arbeitnehmer wurde schon einmal von Kollegen oder seinem Chef gemobbt – Tendenz steigend. Wer sich nicht wehrt, wird in die Enge getrieben und ausgegrenzt. Die Opfer leiden oft unter schweren psychischen und körperlichen Beschwerden. Deshalb ist es wichtig, Mobbern keine Chance zu geben und sich frühzeitig Unterstützung und Hilfe bei Mobbing zu suchen.

Definition von Mobbing

Der Begriff des Mobbings kommt aus dem Englischen und bedeutet so viel wie „angreifen, anpöbeln, schikanieren“. Erstmals verwendet hat ihn der bekannte Verhaltensforscher Konrad Lorenz: Er bezeichnete das schikanöse Verhalten von Gänsen gegenüber einem ihrer Artgenossen als Mobbing.

Unter Mobbing versteht man heute die systematische Belästigung, Diskriminierung oder Schikane eines Menschen über einen längeren Zeitraum hinweg. Neben dem klassischen Mobbing gewinnt das sogenannte Cyber-Mobbing in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung: Die Belästigung oder Bloßstellung von Personen mithilfe moderner Kommunikationsmittel wie dem Handy oder dem Internet ist vor allem bei Jugendlichen und jüngeren Erwachsenen weit verbreitet. Soziale Plattformen oder Messenger-Dienste werden auch unter Kollegen zunehmend genutzt, um andere zu diffamieren.

Damit Sie sich erfolgreich gegen jede Form von Mobbing wehren können, müssen Sie bereits erste Anzeichen von Mobbing ernst nehmen und erkennen können.

Anzeichen für Mobbing am Arbeitsplatz

Verbale Angriffe unter Kollegen gehören in einigen Unternehmen leider zum Alltag. Ob es sich dabei allerdings um Mobbing handelt, ist oft schwer zu beurteilen. Deshalb sollten Sie die Angriffe genau beobachten und von Anfang an dokumentieren. Findet auch nur eine der folgenden Verhaltensweisen über einen Zeitraum von vier Wochen statt, kann man bereits von Mobbing sprechen.

– Sie werden von Kollegen ignoriert und wie Luft behandelt.

– Es werden Gerüchte über Sie verbreitet.

– Sie werden öffentlich lächerlich gemacht oder bloßgestellt.

– Ihnen werden Kompetenzen entzogen oder anspruchslose Aufgaben zugewiesen.

– Wichtige Informationen werden Ihnen vorenthalten.

– Gemeinsame soziale Aktivitäten finden ohne Sie statt.

Hilfe bei Mobbing – das können Sie tun!

Wer gemobbt wird, darf sich nicht in die Opferrolle drängen lassen, sondern sollte von Beginn an aktiv und selbstbewusst bleiben. Dazu gehört es, sich schon bei den ersten Anzeichen gegen die Schikane zu wehren und sich professionelle Hilfe bei Mobbing zu suchen.

  • Dokumentieren Sie die Belästigungen
    Mobbing läuft oftmals sehr subtil ab und ist deshalb schwer zu erkennen. Werden die Angriffe über einen längeren Zeitraum dokumentiert, ergibt sich in den meisten Fällen ein konkretes Bild. Dieses hilft Ihnen, das Mobbing als solches zu erkennen, und kann gleichzeitig als Beweismaterial dienen.
  • Halten Sie private Informationen zurück
    Wer zu viel über sich und sein Privatleben preisgibt, macht sich angreifbar. Überlegen Sie sich deshalb genau, welche Informationen und Fotos sie beispielsweise auf sozialen Plattformen veröffentlichen. Intime Details über Ihr Privatleben gehören weder ins Internet noch sollten Sie in der Mittagspause besprochen werden.
  • Finden Sie Verbündete
    Sprechen Sie bereits bei den ersten Anzeichen von Mobbing mit Ihrer Familie oder Freunden. So fühlen Sie sich nicht alleingelassen und können gemeinsam über weitere Schritte beraten.
  • Machen Sie das Mobbing öffentlich
    Findet das Mobbing systematisch und über einen längeren Zeitraum statt, sollten Sie es auch an Ihrem Arbeitsplatz zum Thema machen. Weihen Sie befreundete Kollegen ein und wenden Sie sich an den Betriebsrat, Ihren Vorgesetzten, Mentor oder Tutor.
  • Holen Sie sich rechtlichen Beistand bei einem Anwalt
    Auch wenn es in Deutschland kein Anti-Mobbing-Gesetz gibt, können Angriffe und Belästigungen strafrechtlich verfolgt werden. Informieren Sie sich dazu bei einem auf Arbeitsrecht spezialisierten Juristen.

Professionelles Coaching – wertvolle Hilfe bei Mobbing

Um sich gegen Mobbing zu wehren und die Folgen der andauernden Schikane zu bewältigen, können Sie sich auch an einen Coach wenden. Viele Trainer haben sich auf Konflikte am Arbeitsplatz spezialisiert und bieten Ihnen konkrete Hilfe bei Mobbing. Ein Coach unterstützt Sie dabei, Einstellungen und Verhaltensweisen, die das Mobbing überhaupt erst möglich gemacht haben, zu erkennen und zu verändern. Auf der Plattform XING Coaches finden Sie professionelle Hilfe und Unterstützung von spezialisierten Coaches.

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Das Großraumbüro: Vor- und Nachteile einer weitverbreiteten Büroform

Das Großraumbüro wird vor rund 30 Jahren populär. Damals gilt der Gedanke, dass es weit produktiver sei, wenn sich die Mitarbeiter ständig sehen und locker miteinander kommunizieren können. Eine kleine Revolution gegenüber den bis dahin üblichen kleinen Büros, in denen Angestellte abgeschottet sind und andere Kollegen manchmal einige Tage nicht zu sehen.

Flugs werden zahlreiche Büros umgebaut und Neubauten von vornherein mit großzügigen Räumen ausgestattet. Doch mittlerweile hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass das Großraumbüro Vor- und Nachteile hat – doch welche überwiegen?

Nachteile des Großraumbüros

Zwei Punkte fallen jedem ein, der schon einmal in einem Großraumbüro gearbeitet hat: der durchgehende Lärm und die fehlende Privatsphäre. Während es in kleinen Büros noch verkraftbar ist, wenn ein Kollege ab und zu telefoniert oder zwei Kollegen eine leise Unterhaltung führen, liegt der Schallpegel bei Großraumbüros oft weit über den eigentlich zulässigen 60 Dezibel. Kollegengeplauder und Telefongespräche mischen sich mit dem Geklapper der Computertastaturen, dem Surren der Drucker und der Klimaanlage zu einer permanenten Geräuschkulisse, die der Gesundheit schadet. Dauerhafte Konzentration ist kaum möglich – und das hat negative Folgen für die Produktivität.

Als genauso stressig wird von vielen Arbeitnehmern der Mangel an Privatsphäre empfunden. Ob Sie kurz WhatsApp Nachrichten mit der Freundin austauschen, einen privaten Anruf der Tochter entgegennehmen oder Konzerttickets beim Vorverkaufsstart sichern wollen: Die Kollegen sehen fast alles. Der fehlende Privatbereich führt Psychologen zufolge sogar zu einer gesteigerten Aggressivität: Jeder will seine kleine Zone gegen Eindringlinge verteidigen. Am Ende leidet das Betriebsklima enorm und die Zahl der Krankmeldungen steigt.

Vorteile des Großraumbüros

Natürlich ist in einem Großraumbüro nicht alles negativ und einige Vorteile sind besonders interessant. So kann das gemeinsame Arbeiten in einem Büro die Motivation und Kreativität der Mitarbeiter im Team enorm steigern. Dies ist vor allem dann der Fall, wenn einzelne Arbeitnehmer vorher unter der Isolation im Einzelbüro gelitten haben. Sie fühlen sich eher als Teil einer Gemeinschaft und sind stets auf dem Laufenden, wenn beispielsweise jemand Geburtstag feiert oder einen erfolgreichen Vertragsabschluss mit dem wichtigsten Kunden feiert.

Oft kommt es im Großraumbüro zu einem besseren Gedankenaustausch. Schließlich ist es leichter, eine spontane Idee den beiden nebenan sitzenden Kollegen mitzuteilen, als dafür extra ins Nachbarbüro zu gehen oder bis zum nächsten Meeting zu warten.

Nicht zuletzt profitieren Mitarbeiter davon, dass stets jemand greifbar ist, wenn Hilfe benötigt wird. Statt sich stundenlang im Einzelbüro mit einer komplizierten Exceltabelle herumzuärgern, sprechen Sie kurz den Sitznachbarn an und bitten ihn um Rat. Neuen Mitarbeitern fällt es so obendrein viel leichter, schnell die Kollegen kennenzulernen und sich als Teil eines großen Teams zu fühlen.

Wie lassen sich Vor- und Nachteile vereinen?

Das Wichtigste – und zugleich die schwierigste Aufgabe – ist, dass der Lärmpegel sinkt. Schaffen Sie so weit möglich lärmarme Geräte an, die mit dem Umweltsiegel „Blauen Engel“ ausgezeichnet sind, und verbannen Sie laute Geräte wie den Drucker und den Fotokopierer in einen kleinen Nebenraum. Teppiche absorbieren den Schall ebenso wie Holzmöbel und Pflanzen.

Das Problem des Telefonierens kann ebenfalls abgemildert werden. Moderne Headsets mit Kopfhörern und Mikrofonen lassen den Nutzer automatisch leiser sprechen, während die Telefone selbst vom lauten Klingeln auf ein leichtes Vibrieren umgestellt werden. Sinnvoll ist mindestens ein kleiner Ausweichraum: Entweder für die „Vieltelefonierer“ oder für diejenigen, die konzentriert und in möglichst großer Stille arbeiten möchten. Wo dies nicht möglich ist, sollten Sie den Mitarbeitern erlauben, während der Arbeit Kopfhörer mit Noise-Cancelling-Technik zu tragen. Sanfte Musik lenkt nicht ab, sondern erhöht die Konzentration in vielen Fällen ungemein.

Etwas Privatsphäre als höchstes Gut

Natürlich ist es kaum möglich, ein einmal vorhandenes Großraumbüro komplett umzubauen und in kleine Büroräume zu verwandeln. Sie können jedoch darauf achten, dass jeder Mitarbeiter eine gewisse Privatsphäre genießt, zum Beispiel durch Trennwände zwischen einzelnen Schreibtischen. Diese schützen nicht nur vor dem Lärm und den Blicken der Nachbarn, sondern bieten die Möglichkeit, einige private Bilder aufzuhängen und eine behagliche Atmosphäre zu schaffen.

Ganz lassen sich die Nachteile eines Großraumbüros nicht abstellen, doch wenn der Raum mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter eingerichtet wird, halten sich beim Großraumbüro Vor- und Nachteile immerhin die Waage.

 

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