Im Vertrieb und Verkauf von erfolgreichen Fußball-Coaches lernen

Um ihre Mitarbeiter und Teams zum Erfolg zu führen, sollten Verkaufs- und Vertriebsleiter ähnlich wie erfolgreiche Fußballtrainer und -coaches agieren. Es geht nicht nur darum, „ihren Männern“ Umsatz- und Ertragsziele vorzugeben. Sie müssen sich auch mit deren Handeln im Vertriebsalltag befassen.

Wie stelle ich sicher, dass meine Mitarbeiter die nötigen Umsätze erzielen? Wie sorge ich dafür, dass mein Team die Vertriebsziele erreicht? Vor solchen Fragen stehen Verkaufs- und Vertriebsleiter im Arbeitsalltag immer wieder. Entsprechend viele Konzepte zum Steuern des Vertriebs und Steigern des Verkaufserfolgs gibt es. Die meisten eignen sich nicht für den Vertriebs- und Verkaufsalltag, denn in der Regel versuchen sie, den Verkaufserfolg weitgehend über Kennzahlen zu steuern. Zahlen dokumentieren aber nur die Erfolge der Vergangenheit. Aus ihnen geht zwar hervor, ob ein Ziel erreicht wurde, sie zeigen aber nicht, was getan werden sollte, um es zu erreichen. Dadurch verschiebt sich der Fokus von der Erfolgssteuerung zur Erfolgskontrolle.

Aufs Spielfeld schauen

Um ein Verbesserungspotenzial zu erkennen, müssen sich Verkaufs- und Vertriebsleiter viel mehr mit den Prozessen befassen, die zu den Zahlen, also Ergebnissen, führen. Ähnlich wie dies so erfolgreiche Fußball-Trainer wie Pep Guardiola und Jürgen Klopp tun. Sie steuern den Erfolg des Teams nicht, indem sie ihnen zu Saisonbeginn mitteilen: Jungs, ihr müsst im Verlauf dieser Saison mindestens 70 Punkte erzielen und in jedem Spiel mindestens drei Tore schießen. Sie sitzen vielmehr bei jedem Spiel auf der Trainerbank. Und dort schauen sie nicht auf die Anzeigetafel, wo der aktuelle Spielstand steht. Sie blicken vielmehr auf das Spielfeld, um zu erkennen, ob ihre Spieler zum Beispiel genügend Einsatz zeigen,ein gutes Stellungsspiel praktizieren oder ausreichend über die Flügel spielen. Nur dann können sie ihnen, wenn sie in Rückstand geraten, Tipps geben, wie sie das Spiel noch gewinnen können und so den kurzfristigen Erfolg beeinflussen.

Entsprechendes gilt für den mittel- und langfristigen Erfolg. Um ihn zu beeinflussen, muss ein Trainer das Verhalten beim Spiel analysieren. Nur so erfährt er, wer wie viele Zweikämpfe gewinnt und wie viele Flanken ankommen. Diese statistischen Daten (also Kennzahlen) allein nützen dem Trainer aber wenig. Sie zeigen ihm nur, in welchen Bereichen etwas getan werden sollte. Aus ihnen erschließt sich aber nicht, was es zu tun gilt.

Wie zum Beispiel der Spieler Thomas Müller die Zahl der gewonnenen Zweikämpfe weiter steigern kann, erfährt er erst, wenn er sein Wissen, dass zu wenig Zweikämpfe gewonnen wurden, mit seinen Beobachtungen beim Spiel vergleicht. Dann wird klar, ob der Spieler so viele Zweikämpfe verlor, weil er zum Beispiel zu langsam ist oder ein schlechtes Stellungsspiel praktiziert oder ihm der nötige Einsatzwille fehlt.

Heute den Erfolg von morgen planen

Ebenso ist es im Verkaufsbereich. Ein Verkaufsleiter, der nur die Zahlen „studiert“, kann den Erfolg seiner Mitarbeiter nicht beeinflussen. Nur indem er sich mit ihrer Arbeitsweise befasst, kann er ihre Leistung steigern. Hierfür ein Beispiel: Der Verkaufsleiter eines Softwareherstellers vereinbart mit einem Außendienstmitarbeiter Anfang Juli, dass dieser im September fünf Software-Lizenzen verkaufen soll. Wenn beide keine weiteren Vereinbarungen treffen, kann der Verkaufsleiter nur hoffen, dass der Mitarbeiter dieses Ziel erreicht. Außerdem erfährt der Verkaufsleiter erst Ende September, ob der Mitarbeiter das Ziel verfehlt. Folglich kann er nicht mehr unterstützend und gegebenenfalls korrigierend eingreifen. Anders ist dies, wenn der Verkaufsleiter schon im Juli seinen Mitarbeiter fragt:

„An wen wollen Sie im September fünf Lizenzen verkaufen?“

„Welche potenziellen Kunden haben Sie im Auge?“

„Wie wollen Sie Ihnen den Mehrwert unserer Produkte aufzeigen?“

„Wie gehen Sie strategisch und taktisch vor, um Ihr Ziel zu erreichen?“

Damit veranlasst er den Mitarbeiter dazu, darüber nachzudenken, mit welchem Vorgehen er das vorgegebene Ziel erreichen kann und welche Maßnahmen hierfür nötig sind. Zum Beispiel potenzielle Kunden identifizieren, mit ihnen Kontakt aufnehmen und bei ihnen den Kaufentscheidungs-Prozess in Gang setzen.

Den Weg zum Erfolg ermitteln

Dies garantiert aber nicht, dass der Mitarbeiter tatsächlich die richtigen Maßnahmen ergreift, beziehungsweise diese mit der nötigen Professionalität durchführt. Also sollten sich der Verkaufsleiter und der betreffende Mitarbeiter regelmäßig zusammensetzen und analysieren, was es konkret zu tun gilt, damit der gewünschte Erfolg eintritt.

Ein probates Mittel hierzu ist es, mit den Verkäufern deren Verkaufserfolge der Vergangenheit zu analysieren: Was hat der Mitarbeiter getan, damit der Erfolg eintrat? Das Ergebnis kann zum Beispiel sein:

Ich ermittelte zunächst 30 Unternehmen, von denen ich annahm, dass sie einen Bedarf für unsere Software haben könnten.

Von diesen Unternehmen signalisierten mir sechs, als ich sie anrief, einen Bedarf.

Mit drei von ihnen konnte ich einen Präsentationstermin vereinbaren.

Nach zwei Präsentationen sollte ich ein konkretes Angebot abgeben.

Jedes zweite Angebot führte zu einem Abschluss.

Liegen diese Informationen vor, wird für den Verkäufer nicht nur klar: Erfolg ist machbar. Er kann jetzt auch durch eine simple Multiplikation ermitteln, wie viele Telefonate er im Juli führen muss, damit er im September wie geplant fünf Lizenzen verkauft.

Meilensteine auf dem Weg zum Erfolg vereinbaren

Erst dann kann der Verkaufsleiter mit dem Verkäufer Meilensteine zum Erfolg vereinbaren. Zum Beispiel:

Ende Juli müssen (5 x 30 also) 150 Adressen von Unternehmen ermittelt sein, die sich für die Software interessieren könnten.

Bis zum 10. August sollten all diese Unternehmen kontaktiert sein, damit wir voraussichtlich zu (fünf x drei, also) 15 Präsentationen eingeladen werden. Und:

Bis zum 30. August sollten zehn Angebote unser Haus verlassen haben.

So zeigt der Verkaufsleiter seinem Mitarbeiter nicht nur den Weg zum Erfolg auf, er kann auch zwischenzeitlich kontrollieren, ob der gewünschte Erfolg voraussichtlich eintritt. Stellt er zum Beispiel Ende Juli fest: Statt der 150 angepeilten Adressen potenzieller Kunden wurden nur 100 ermittelt wurden, dann ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass im September weniger als fünf Lizenzen verkauft werden. Doch jetzt bleibt noch ausreichend Zeit, um mit seinem Mitarbeiter zu ermitteln, durch welche ergänzenden Maßnahmen das Ziel doch noch erreicht wird.

Die nötige Unterstützung gewähren

Wenn der Verkaufsleiter oder sein Mitarbeiter Anfang August feststellen: “Wenn es so weitergeht, erreichen wir den Meilenstein 15 Präsentationen bis zum 10. August nicht, weil nicht jedes zehnte, sondern nur jedes fünfzehnte Unternehmen mit uns einen Präsentationstermin vereinbart.”, hat der Verkaufsleiter noch genug Zeit, um mit seinem Mitarbeiter zum Beispiel zu analysieren:

Kontaktieren wir die falschen Unternehmen?

Wird unsere „Software“ im Telefonkontakt falsch präsentiert?

Bleibt der Verkäufer nicht ausreichend am „Ball“?

Der Verkaufsleiter kann seinem Mitarbeiter bedarfsabhängig auch konkrete Tipps geben, wie er zum Beispiel vor der Kontaktaufnahme die Unternehmen ermittelt, die mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Bedarf für die Software haben, so dass der Verkäufer sich nicht verzettelt. Oder wie er die Software am Telefon und im Kundenkontakt animierender präsentiert, so dass mehr Unternehmen ja zu einer Präsentation sagen.

Die Vertriebskompetenz mit System entwickeln

Ein Verkaufs- oder Vertriebsleiter, der so als Coach seiner Mitarbeiter agiert, stellt nicht nur das Erreichen der Verkaufs- und Vertriebsziele sicher. Er sorgt auch dafür, dass die verkäuferische Kompetenz seiner Mitarbeiter kontinuierlich steigt – unter anderem, indem er nach dem „Spiel“, also zum Beispiel einer Vertriebsaktion, mit seinen Mitarbeitern analysiert, warum diese erfolgreich oder weniger erfolgreich war. Er agiert somit ähnlich wie solche Erfolgstrainer und -coachs wie Pep Guardiola und Jürgen Klopp. Auch sie analysieren nach Bundesliga-, Premier Leaque- oder Champions League-Spielen mit ihren deren Video-Aufzeichnungen, um hieraus für die Zukunft zu lernen.

Autor: Uwe Reusche

Situatives Führen: Wann welcher Führungsstil gefragt ist

Schnelligkeit und Flexibilität sind in der heutigen Zeit oftmals existenzentscheidend für Unternehmen. In diesem Zusammenhang sollen Manager möglichst situativ Führen. Hier ein Überblick, was Führungskräfte über situatives Führen wissen sollten und welcher Führungsstil zu welcher Situation passt.

Wer sein Team situativ führen will, tut gut daran, sich bei der Analyse unterschiedlicher Führungssituationen zwei grundlegende Fragen zu beantworten:

a) Ist die Situation überschaubar und planbar oder eher ungewiss?
b) Wie stark bin ich als expertenorientierter Steuerer oder als prozesshafter Führer meiner Mannschaft gefragt, um das beste Ergebnis zu erringen?

Wann ist eine Situation gewiss oder ungewiss?

Eine Situation ist dann überschaubar, wenn aufgrund der äußeren Einflussfaktoren ein klares Ziel beschreibbar ist. Eine Situation ist hingegen ungewiss, wenn wir die Einflussfaktoren nicht überschauen können. Das heißt wir wissen noch nicht einmal, ob und wenn ja welche Risiken bestehen. Wir können auch nicht die Chancen einer Situation überblicken. In solch einer Situation zu planen, wäre so wie es Berthold Brecht einmal ähnlich in der Drei Groschenoper gesagt hat: „Planen ist die gesteigerte Form von Hoffen!“

In unserer ständig sich immer schneller veränderbaren Welt scheinen die Zustände von Ungewissheit zuzunehmen. Für viele Manager steigen so die Komplexität und die Ansprüche an ihre Führungskompetenz. Gleichzeitig gilt es aber zu berücksichtigen, dass nicht alle Führungssituationen komplex sind, sondern häufig wird uns eine Situation auch komplex erscheinen, weil wir den Anspruch erheben, alle mitzunehmen oder 100-Prozent-Lösungen zu erwirken. Ein genauer Blick in den Führungsalltag zeigt hingegen, dass viele Situationen weiterhin auch planbar und überschaubar bleiben. So sind zum Beispiel riskante oder unsichere Situationen in der Regel noch planbar:

Eine Situation ist riskant:

Eine Situation ist dann riskant, wenn ich ein klares Risiko eingehe, beziehungsweise eingehen muss. Das heißt ich kann eine möglichen Schaden kallkulieren. Risiken sollte man vermeiden oder man kann Ihnen mit Vorsorge (Sicherung) begegnen. In einer riskanten Situation können einzelne Experten gut helfen und Steuerung ist sinnvoll.

Eine Situation ist unsicher:

Eine Situation ist dann als unsicher zu bezeichnen, wenn Sie mit einem Risiko rechnen, aber nicht sicher wissen, ob es eintritt oder nicht. Das Wetter ist beispielsweise meist eine unsichere Angelegenheit, der ich mit Maßnahmen (Kleidung etc.) begegnen kann. Die Situation bleibt jedoch planbar und berechenbar.

Wenn der Grad der Ungewissheit feststeht, bleibt die Frage danach, ob die Situation eine expertenorientierte Führung erfordert oder ob der Vorgesetzte seine Mitarbeiter in die Entscheidung, Planung und Durchführung stark einbeziehen sollte. Aus der Kombination ergeben sich vier mögliche Führungssituationen:

situativ-fuehren

Grafik: Weiterentwicklung des Management 3.0. Modells von David Snowden

1. Agieren

In ungewissen Situationen ist die erste Frage, die sich ein Manager stellen muss: „Wieviel Zeit gebe ich dem System als Führungskraft, um eine gute Lösung zu erarbeiten?“ Wenn chaotische und hektische Umstände ein schnelles Handeln erfordern, braucht es eine aktive, agierende Führungskraft, die auch vor autoritären Anweisungen und klaren Entscheidungen nicht zurückschreckt. Es geht nicht darum, ob sie alle Fragen beantworten kann oder nicht. Entscheidend ist eher die Ausgangssituation, die nach einer schnellen Entscheidung als Experte ruft. Die Devise lautet: „Handeln ist notwendig – die Folgen sind aber nicht absehbar!“ Diese Unsicherheit muss der autoritär handelnde Chef in Kauf nehmen, so kann die Führungskraft zum Helden oder Sündenbock werden.

2. Delegieren und Lehren

Ist die Situation überschaubar, kann die Führungskraft als expertenorientierte Führungskraft zum Beispiel aufgrund der eigenen fachlichen Expertise oder aufgrund von klaren Bestpractice-Erfahrungen delegieren und evtl. auch Mitarbeiter in einer Handlung anlernen. Durchleuchtet man mit Führungskräften Ihren Alltag, gibt es viele kleine Routineprozesse, die diesen Führungsstil erfordern. Beispielsweise bei der Einarbeitung neuer Mitarbeiter. Die Führungskraft ist hier Mentor oder Coach. Sie delegiert die Verantwortung, definiert Ziele und gibt Feedback nach erfolgter Kontrolle.

3. Projektmanagement

Ist die Situation überschaubar, sollte die Führungskraft in der Regel prozesshaft führen, um Mitarbeiter und Beteiligte mitzunehmen und deren Intelligenz zu nutzen. Je klarer das Ziel bestimmt werden kann, umso eher greifen die Elemente des Projektmanagements. Die Führungskraft beteiligt hier das Team, klare Zielstellungen werden gemeinsam erarbeitet. Die Führungskraft managt das Projekt und verfolgt den zeitlichen Rahmen, das Budget, die Ressourcen etc. Sie sorgt für Reviews und gibt Feedback – Kurzum: die Leitungskraft agiert stärker als Projektmanager und fokussiert dabei auf Ziele und Rahmen.

4. Agil

Wenn weder ein klares Ziel noch der richtige Weg von der Führungskraft oder irgendeinem Experten beschreibbar sind, kommt der agile Führungsstil zum Tragen. Anstatt alle Einflussfaktoren zu berücksichtigen und die Komplexität mit Hilfe von Planung zu managen, wäre es besser im Agieren zu Lernen. Das bedeutet man geht direkt in die Umsetzung und lernt im Gehen. Lernen durch ausprobieren, scheitern, reflektieren und verbessern. Die Entscheidungsgewalt bleibt auch bei diesem Führungsstil bei der Führungskraft.

Autor: Klaus Kissel, Geschäftsführer des ifsm Institut für Sales- und Managementberatung, Urbar

Körpersprache: Fünf Gesten, die Ihre Unsicherheit im Job verraten

Unbewusste Reaktionen des Körpers geben oft Gefühle und Befindlichkeiten preis, die Sie vor Kollegen lieber verheimlichen wollen. Wenn Sie selbstsicherer auftreten möchten, als sie in Wahrheit sind, sollten Sie diese fünf Bewegungsmuster vermeiden:

Augen: Ein gesenkter Blick ist der Klassiker schlechthin, der Ihre Unsicherheit verrät. Auch wenn es schwer fällt: Sehen Sie Ihrem Gesprächspartnern direkt in die Augen, ohne ihn jedoch anzustarren. Ein nachdenklicher Blick nach oben wirkt ebenso lösungsorientierter als der unsichere Blick nach unten.

Lippen: Sich auf die Lippen zu beißen ist eine denkbar schlechte Angewohnheit, die im Büro nichts zu suchen hat. Sie wirken dadurch unsicher und nervös.

Hände: Starre Hände, die Sie dann auch noch unter dem Tisch verstecken, sind ein ganz klares Zeichen für Unsicherheit. Besser: Unterstreichen Sie mit natürlichen Gesten das Gesagte. Vermeiden sollten Sie auch eine vor dem Bauch getragene Mappe, das lässt sie schüchtern wirken. Verlassen Sie auf diese Weise mit den neuen Projektunterlagen den Raum, kann bei den Kollegen unbewusst schnell der Eindruck entstehen, Sie seien mit der neuen Aufgabe überfordert. Besser ist es, die Mappe seitlich unter dem Arm zu transportieren.

Schultern: Haben Sie schon mal bewusst darauf geachtet, was Ihre Schultern während einer Besprechung tun? In unsicheren Situationen entwickeln sie oft ein Eigenleben. Wer seine Zuckungen nicht in den Griff bekommt, sollte bei wichtigen Meetings vielleicht lieber ein Sakko tragen, dadurch fallen die Bewegungen wenig er auf.

Füße: Der Ausdruck „Füße stillhalten“ kommt nicht von ungefähr. Wer bei Vorträgen nervös vor sich hintrippelt, sich unbewusst dem Ausgang zuwendet oder nach einer Ansprache fluchtartig losläuft, kaum ist sein letzter Satz gesprochen, wird kaum als souverän wahrgenommen. Beim Sitzen gilt: Wer mit seinen Füßen das Stuhlbein regelrecht umklammert, sucht dort unterbewusst Halt. Lieber beide Fußsohlen fest auf den Boden stellen.

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Glücklicher im Beruf: Die Macht der Gedanken nutzen

Die Positive Psychologie ist ein Forschungsfeld der Psychologie, das die Zufriedenheit und das Glücksempfinden in den Mittelpunkt stellt. Wer die zugrunde liegenden Wirkmechanismen versteht, kann sie bewusst einsetzen, um in seinem Beruf glücklicher zu werden. Wie das geht, verrät Diplom-Psychologin Daniela Blickhan.

XING Coaches: Wie kann ich mehr Lebensqualität in mein Berufsleben bekommen?

Daniela Blickhan: Ein Klassiker in der Positiven Psychologie ist der positive Tagesrückblick. Nehmen Sie sich am Abend fünf Minuten Zeit, um zu reflektieren, was an diesem Tag schön war und wie Sie selbst dazu beigetragen haben. Wir haben gelernt, uns zu hinterfragen, Fehler zu erkennen und Probleme zu lösen. Weniger geübt haben wir, zu sehen, was gut ist. Wer seinen eigenen Beitrag reflektiert, unterstützt seine Selbstwirksamkeit. Das ist die Überzeugung, in bestimmten Situationen etwas bewirken und erreichen zu können und damit ein wesentlicher Baustein für Leistungsfähigkeit, Selbstwertgefühl und psychische Widerstandsfähigkeit.

XING Coaches: Und wenn ich das Gefühl habe, es war nicht gut – außer vielleicht das Wetter?

Daniela Blickhan: Dann haben Sie zwar das sonnige Wetter nicht persönlich herbeigezaubert, doch Sie haben trotzdem aktiv etwas beigetragen – weil Sie die Sonne in der Mittagspause fünf Minuten lang bewusst genossen haben. Aus zahlreichen Studien weiß man, dass diese Art des Reflektierens eine nachhaltige positive Wirkung auf die Lebensqualität hat – und sie geht ganz einfach. Man braucht nur ein paar Minuten Zeit.

XING Coaches: Gibt es auch Strategien, wie Chefs die Positive Psychologie unternehmensweit verankern können?

Daniela Blickhan: Ja, die gibt es und sie bringen überzeugende und nachhaltige Erfolge. Vor allem, wenn sie auf einer tragfähigen ethischen Basis eingesetzt werden. Weil das Unternehmen das Wohlbefinden seiner Mitarbeiter fördern will – und nicht etwa weil es wie bei einer Zitronenpresse dadurch noch mehr Leistung herauspressen will.

XING Coaches: Wie können Führungskräfte Positive Psychologie beispielsweise in Meetings einbauen?

Daniela Blickhan: Beginnen Sie Besprechungen künftig mit den Fragen: Was ist seit dem letzten Meeting gut gelaufen? Welche Highlights und Erfolge gibt es? Und dann geht die Führungskraft am besten selbst mit gutem Beispiel voran und eröffnet die Runde. Dieses positive Reflektieren nimmt nur wenig Zeit in Anspruch, vor allem wenn jeder Teilnehmer vorab zwei oder drei Punkte vorbereitet hat und sie dann kurz vorstellt. Und diese Zeit ist bestens investiert, denn nach einem solchen positiven Start ins Meeting hat sich die Stimmung direkt sicht- und spürbar verändert.

XING Coaches: Was passiert da genau in den Köpfen?

Daniela Blickhan: Wenn wir positive Emotionen erleben, wird unsere Wahrnehmung offener und weiter – wir stecken nicht mehr in einem Tunnelblick fest. Dadurch werden wir kreativer und schneller bei der Problemlösung – und das hilft ganz konkret im weiteren Verlauf des Meetings. Positive Emotionen können die Konsequenzen negativer Emotionen und belastende Wirkungen von Stress abpuffern und ihnen entgegenwirken. Dieser sogenannte undoing effect konnte wissenschaftlich nachgewiesen werden (Fredrickson, Mancuso & Branigan 2000). Barbara Fredrickson, führende Forscherin auf dem Gebiet positiver Emotionen, vergleicht den schnellen Zugang zu positiven Emotionen deshalb mit einem Reset-Knopf, der die körperliche Reaktion nach Stresssituationen wieder auf Null stellen kann.

XING Coaches: Wie kann ich als Arbeitnehmer die Erkenntnisse aus der Positiven Psychologie nutzen, um gerne zur Arbeit zu gehen?

Daniela Blickhan: Fragen Sie sich: Was motiviert mich und warum bin ich eigentlich dort? Es lohnt sich, diesen letzten Punkt näher zu betrachten, denn Forschungen zur Arbeitszufriedenheit haben gezeigt, dass hier das wesentliche Potenzial liegt.

XING Coaches: Das heißt genau?

Daniela Blickhan: Um den Arbeitsplatz als positiven Ort zu erleben, ist es hilfreich, sich klarzumachen, was die eigene Arbeit überhaupt für einen bedeutet, welche Werte damit verbunden sind und warum man dort jeden Tag hingeht. Was ist mir wichtig? Wozu trägt es bei? Welchen Beitrag leiste ich durch meine Arbeit? Ein solcher Beitrag kann durchaus pragmatisch sein, zum Beispiel, dass ich dazu beitrage, dass meine Kollegen und ich ein gutes Team sind.

XING Coaches: Ist glücklich sein denn nur eine Ansichtssache? 

Daniela Blickhan: Zumindest ist „Glücklich sein“ kein Ergebnisziel, sondern ein Prozessziel. Es gibt das bekannte Zitat (das meist dem Dalai Lama zugeschrieben wird): „There is no way to happiness. Happiness is the way.“

Positive Psychologie ist keine Heilslehre, sondern ein Forschungsgebiet der wissenschaftlichen Psychologie. Und als solches hat sie klare Ergebnisse hervorgebracht, aus denen sich Empfehlungen ableiten lassen, wie Menschen zu mehr Lebens- und Arbeitszufriedenheit, Wohlbefinden und Resilienz beitragen können, so dass sie aufblühen statt ausbrennen. Die Positive Psychologie hat dafür viele alltagstaugliche und recht einfache Übungen und Strategien hervorgebracht, die jeder anwenden kann. Man braucht dazu keinen Therapeuten, denn die Übungen sind kurz und einfach. Sie spiegeln die Verhaltensweisen glücklicher Menschen, das heißt, in diesen Übungen denkt, fühlt oder verhält man sich für kurze Zeit wie ein Mensch, dem es gut geht. Und weil sich das gut anfühlt, machen wir das gerne öfter und so kann es uns schließlich in Fleisch und Blut übergehen. Dann brauchen wir eine Übung wie den positiven Tagesrückblick nicht mehr. Wir haben gelernt, das Positive in unserem Alltag wahrzunehmen und zu genießen.

XING Coaches: Klingt eigentlich ganz einfach, gibt es auch Fallstricke?

Daniela Blickhan: Wenn sich Menschen zu sehr auf das „Glücklichsein“ fixieren. Dann achten Sie nur darauf, ob es ihnen schon besser geht und ob die Übung bereits wirkt. Es kann sein, dass sie sich so unwissentlich selbst ein Hindernis in den Weg legen. Die Übungen wirken am besten, wenn man sie um ihrer selbst willen macht, weil es einfach Freude macht, und sie nicht instrumentalisiert und als bloßes Mittel zum Zweck einsetzt.

Autorin: Daniela Blickhan

 

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Das sind die wichtigsten Erfolgsfaktoren für Führungskräfte

Wer heute als Führungskraft arbeitet, sieht sich mit anderen Herausforderungen konfrontiert als vor einigen Jahren. Worauf es ankommt, erklärt Roger Henrichs, Trainer, Coach und Change Manager für Vorstände, Unternehmer und Führungskräfte.

XING Coaches: Was sind die entscheidenden Fähigkeiten, die eine Führungskraft beherrschen muss, um in der aktuellen Berufswelt einen guten Job zu machen?

Roger Henrichs: Ein gutes Mitarbeitergespräch zu führen, muss jeder können – aber ganz ehrlich: Das ist heutzutage Standard. Neben dem Standardbaukasten Führung brauche ich spezielle Werkzeuge. Diese liegen in den Themen: Veränderung gestalten, Veränderung begleiten und Konflikte aufarbeiten. Dazu brauche ich eine hohe Ambiguitätstoleranz: Ich muss andere Sichtweisen akzeptieren und Mehrdeutigkeiten und Widersprüche in Situationen und Handlungsweisen aushalten können, ohne mich unwohl zu fühlen oder aggressiv zu werden. Das sind die großen zukünftigen Herausforderungen für Führungskräfte.

XING Coaches: Gibt es auch Persönlichkeitsmerkmale, die man mitbringen sollte, um Führungskraft zu werden?

Roger Henrichs: Es gibt Menschen, die sind bereit, Verantwortung zu übernehmen, können sich schneller entscheiden, haben ein gutes Händchen für Prozesse und arbeiten sehr viel mit Feedback. Diese Menschen haben es natürlich leichter als jemand, der sehr introvertiert ist und vielleicht aus einer Spezialisten- oder Fachkarriere kommt. Menschen, die sehr harmoniebedürftig und sehr gruppenorientiert sind, haben es durchaus schwerer.

XING Coaches: Was kann ich denn machen, wenn ich ein sehr harmoniebedürftiger Mensch bin?

Roger Henrichs: Ich würde grundsätzlich immer hinterfragen: Was bieten meine Persönlichkeit, meine Ausrichtung und meine Werte für Chancen? Wenn ich ein sehr harmoniebedürftiger Mensch bin, kann ich meine Gruppe auch mit gerade diesen Stärken führen. Führungskompetenz ist nicht unwichtig, aber nachrangig. Der Führungsstil muss authentisch sein und von den Mitarbeitern getragen werden. Das ist für mich das Entscheidende. Ich kann mit jedem Führungsstil erfolgreich sein, aber ich kann auch mit jedem Führungsstil nicht erfolgreich sein. Es kommt immer darauf an, was ich daraus mache und wie die Gruppe damit umgehen kann. Ich bin kein Fan davon, zu sagen, ich muss den Führungsstil immer der Situation anpassen. Der Führungsstil sollte konsequent und authentisch sein.

XING Coaches: Ist das manchmal auch abhängig von der Berufsbranche?

Roger Henrichs: Natürlich gibt es Unterschiede in den Branchen, aber auch in den Unternehmensbereichen. Außendienstler zu führen ist etwas anderes als Service-Mitarbeiter zu leiten. Die Kulturen in den einzelnen Bereichen sind verschieden: Einkauf tickt anders als Produktion, Produktion tickt anders als Marketing. Es ist nicht mehr nur der die beste Führungskraft, der am besten fachlich aufgestellt ist, sondern der, der das Orchester zusammenhalten kann.

XING Coaches: Das hat ja auch etwas mit dem Betriebsklima zu tun. Wie kann ich das als Führungskraft beeinflussen?

Roger Henrichs: Das ist eine Wechselwirkung und hängt in einem starken systemischen Zusammenhang. Das Betriebsklima beeinflusst sehr stark die Führung. Das heißt, wenn ich insgesamt ein schlechtes Betriebsklima habe – etwa wegen Restrukturierung, Stellenabbau oder unglücklicher Veränderungsprozesse –, müssen die Führungskräfte natürlich mehr leisten. Habe ich ein recht gutes Betriebsklima, werde ich von den Mitarbeitern anders getragen. Wenn ich dann jedoch derjenige bin, der für starke Veränderungen steht, bin ich möglicherweise auch derjenige, der nicht so gerne gesehen ist. Dann bringe ich Unruhe ins „Zimmer der Zufriedenheit“. Das ist für mich aktuell und zukünftig auch eine der ganz großen Herausforderungen für Führungskräfte: Führen und Verändern, und mit agilen Methoden und Change Management zu arbeiten. Wenn wir überlegen, wer vor 20 Jahren Führungskraft geworden ist, ist das heute ja ein totaler Paradigmenwechsel: Das waren immer die, die es ein bisschen besser fachlich wussten oder konnten. Das ist jetzt komplett anders und wird zukünftig auch so bleiben.

XING Coaches: Ist es denn so, dass die Mitarbeiter gar nicht mehr wie früher in der Hierarchie aufsteigen, sondern dass Unternehmen Führungskräfte von außen hinzuziehen?

Roger Henrichs: Das kann ich so nicht bestätigen. Ich glaube, es wird beides weiterhin geben. Es gibt auch Vorteile, wenn jemand von außen kommt. Ich habe aktuell die Thematik, dass die interne Führungskraft es nicht geschafft hat und man bewusst jemanden von außen geholt hat. Das gibt es genauso wie zu sagen, wir wählen aus dem Team die Führungskraft aus, von der wir glauben, dass die Person am besten geeignet ist.

XING Coaches: Wenn ein Mitarbeiter intern aufsteigt, gibt es dann spezielle Herausforderungen, denen man sich stellen muss?

Roger Henrichs: Der gesamte Kommunikationsprozess ist schon eine Herausforderung. Da gibt es häufig eine lange Zeit Gerüchte. Bis die Person die Rolle und Funktion überhaupt bekommt, muss man sehr feinfühlig sein. Also sollte man gegebenenfalls mit denen, die sich selber die Position versprechen, Einzelgespräche führen. Man sollte die neue Führungskraft nach Möglichkeit unterstützen. Das kann ein Coaching oder ein Führungskräfte-Training sein. Die Mitarbeiter sollten ein Commitment gegenüber der neuen Führungskraft entwickeln – speziell, wenn es ein ehemaliger Kollege bzw. Kollegin ist. Hierfür kann sich der Gesamtverantwortliche deutlich vor die Gruppe stellen und sagen: „Aus diesen Gründen haben wir uns für Person X entschieden.“ Der neue Teamleader wird möglicherweise gleich erleben, dass Führung durchaus einsam machen kann. Umgekehrt habe ich so einen kuriosen Fall, bei dem jemand am Freitag als Kollege rausgegangen und am Montag als Chef reingekommen ist. Plötzlich hat er alle Mitarbeiter gesiezt – und die waren komplett verunsichert. Man sollte sein Verhalten also nicht komplett umkrempeln.

XING Coaches: Wie kann ich reagieren, wenn ich mich auf einmal unwohl in meiner Rolle fühle?

Roger Henrichs: Mit einer guten Vorbereitung passiert das zunächst nicht so stark. Dann weiß man schon um die möglichen Fehler und Fallstricke. Manchmal wird man aber auch Knall auf Fall Führungskraft. Dann sollte man schauen, dass man in den ersten Wochen nicht von Fettnäpfchen zu Fettnäpfchen tritt; dass man sich konstruktiv aufstellt gegenüber seinen Kollegen, diese jeweils einzeln abholt und Einzelgespräche führt – sofern das möglich ist. Die ersten Wochen und die ersten zwei, drei Monate sind entscheidend. Wenn es in dieser Zeit schief läuft, wird es aufwendiger. Dann kann man mit Coaching, Teamentwicklung und Konfliktklärung arbeiten. Aber besser ist natürlich, wenn man es von vornherein richtig macht.

Ein Tipp für manche Führungskräfte ist: Nicht den Eindruck machen, als ob man schon alles weiß und kann. Auch als führende Kraft kann ich sagen: „In bin in der Thematik noch nicht drin, da brauche ich dich als erfahrenen Mitarbeiter.“ Und ein „Bitte“ und „Danke“ schadet sicher auch nicht.

XING Coaches: Welche Optionen zur Weiterbildung gibt es?

Roger Henrichs: Für die Weiterbildung im persönlichen oder methodischen Bereich gibt es oft intern schon sehr gute Möglichkeiten. Der gesamte Markt ist riesig mit unterschiedlichen Angeboten und Formaten. Zum einen gibt es Programme für Führungsnachwuchskräfte. Dann gibt es spezielle Module, die führen vom Kollegen zur Führungskraft. Dann gibt es natürlich Weiterbildungen für Menschen, die schon Führungskräfte sind. Und letztendlich noch die für Führungskräfte, die Top-Führungskräfte sind, sehr große Teams oder besondere Herausforderungen haben.

Autor: Roger Henrichs, Geschäftsführer 2coach Personal- und Unternehmensberatung

Bewerbungstrends: Brauchen wir jetzt alle eigene Bewerbungswebseiten?

Hat die klassische Bewerbung ausgedient? Immerhin hat sich der Bewerbungsprozess in den vergangenen Jahren ins Internet verlagert. Karrierecoach Kay Becker erklärt, warum Anschreiben und Lebenslauf auch im digitalen Zeitalter nicht aus der Mode kommen und was von alternativen Bewerbungsformen zu halten ist.

XING Coaches: Bewerben im digitalen Zeitalter, was gibt es da zu beachten?

Kay Becker: Viele Unternehmen fordern Bewerber längst auf, sich ausschließlich über spezielle Online-Tools zu bewerben oder ihre Unterlagen zum Beispiel als pdf-Dokument zu verschicken. Wer eine pdf-Bewerbung anfertigt, macht im Prinzip das Gleiche wie eine Mappe zusammenzustellen. Selbstverständlich sollte sein, dass man ein einziges Dokument mit der kompletten Bewerbung, also Anschreiben, Lebenslauf und relevante Zeugnisse, versendet und nicht etwa mehrere einzelne Dokumente – und dann auch noch in mehreren Mails.

XING Coaches: Welche Relevanz haben moderne Bewerbungsformen im Internet, ich denke da beispielsweise an Bewerbungsvideos oder Bewerbungswebseiten?

Kay Becker: Nach meiner Erfahrung sind diese Formen auf dem Arbeitsmarkt noch nicht so relevant. Bewerbungen mit eigener Internetseite oder Video machen möglicherweise Sinn in Branchen oder Positionen, wo man mit diesen Medien auch arbeitet und man somit seine Fähigkeiten schon unter Beweis stellen kann. Auch für Jobs, in denen eine besonders kreative Arbeitsweise gefragt ist, kann man solche Bewerbungsmodelle nutzen. Auf einer Homepage lassen sich zum Beispiel Arbeitsproben sehr gut hinterlegen. Die Grundprinzipien einer Bewerbung müssen aber auch bei solchen Formaten berücksichtigt werden: Was motiviert mich für den neuen Job, wer bin ich fachlich und persönlich?

XING Coaches: Was ist die größte Herausforderung beim Verfassen einer guten Bewerbung?

Kay Becker: Viele tun sich schwer damit, im Anschreiben zu klären, warum sie sich für die ausgeschriebene Position interessieren und greifen auf Floskeln („interessante Herausforderung, renommiertes Unternehmen“) zurück. Hier muss man sich definitiv mehr Mühe geben: Anstatt sich zu fragen, was das Unternehmen hier wohl gerne hören würde, sollte man überlegen, was genau man mit der zukünftigen Aufgabe verbindet. Das ist besonders wichtig bei Bewerbern, die keinen klaren roten Faden in ihrer Berufsbiographie und damit in Ihrem Lebenslauf haben.

XING Coaches: Was kann ich sonst noch tun, damit sich das Anschreiben im positiven Sinne von der Masse abhebt?

Kay Becker: Bei der Bewerbung geht es immer um zwei Dinge: um Motivation und um Kompetenzen. Der Bewerber sollte also im Anschreiben schlüssig begründen, was ihn an dem Job und am Unternehmen oder der Branche interessiert und welche wesentlichen fachlichen und persönlichen Fähigkeiten er dafür nutzbar machen kann. Bei der Beschreibung persönlicher Stärken gilt: Besser auf ein, zwei beschränken und diese mit einem kurzen Beispiel schlüssig belegen.

XING Coaches: Welche Punkte sind im Lebenslauf wichtig?

Kay Becker: Der Lebenslauf sollte vor allem Berufserfahrung, Berufspraxis, Ausbildung (Studium und /oder Ausbildung) und Fachkenntnisse abbilden. Nach meiner Beobachtung bildet die Ausbildung immer noch eine gute Grundlage, die Berufspraxis wird aber zunehmend wichtiger. So kann man zum Beispiel in den Stationen der bisherigen beruflichen Erfahrung besondere Tätigkeitsschwerpunkte benennen, die für die neue Position nutzbar gemacht werden können. Ein Lebenslauf ist also keineswegs statisch, sondern kann an diesen Stellschrauben immer auf die Anforderungen des neuen Jobs angepasst werden. Wer diese Dinge beherzigt, tut viel dafür, dass die Bewerbung individuell und schlüssig ist und keine Bewerbung „von der Stange“. Das macht den Unterschied aus.

XING Coaches: Ist eine Lücke im Lebenslauf noch ein K.O. Kriterium?

Kay Becker: Viele haben Angst vor Lücken im Lebenslauf und saugen sich verquere Begründungen aus den Fingern. Hier darf man ruhig gelassener sein. Lücken von bis zu ungefähr einem dreiviertel Jahr muss man gar nicht dokumentieren. Die Suche nach einer neuen Beschäftigung dauert nun einmal. Auch Familienzeiten, also die Betreuung von Kindern oder die Pflege eines Familienangehörigen, können einfach entsprechend dokumentiert werden.

XING Coaches: Also lieber schonungslose Ehrlichkeit als beschönigende Floskeln?

Kay Becker: Ja. Was im Lebenslauf steht, muss sowieso der Wahrheit entsprechen. Wer beispielsweise perfekte Englischkenntnisse ankündigt, muss diese Fähigkeiten auch im Job einsetzen können. Sonst ist dies – auch zu einem späteren Zeitpunkt – ein Kündigungsgrund.

Autor: Kay Becker

So geht gesunde Ernährung trotz Hektik und Stress am Arbeitsplatz

Im modernen Arbeitsalltag fällt es oft schwer, auf eine gesunde Ernährung zu achten. Zwischen Hektik und Stress reicht es für viele nur noch für einen schnellen Imbiss zwischendurch und das ist meistens ungesundes Fast Food. Dabei kann gesund Essen auch während stressiger Arbeitsphasen ganz einfach sein. Wie, verrät uns Coach und Personal-Trainer Carsten Mütze.

XING Coaches: Warum schaffen wir es im Berufsalltag oft nicht, uns gesund zu ernähren?

Carsten Mütze: Das Problem ist, dass heute leider überall minderwertiges Essen angeboten wird. Unsere Wege kreuzen diese Gelegenheiten mehrmals täglich, wenn wir zum Beispiel an der Bäckerei, Pizzeria oder am Café vorbeigehen. Ständig wollen uns Fast Food und andere Kalorienbomben verführen. Dabei ist der Weg eigentlich ganz einfach: An den Versuchungen vorbeigehen – und die Produkte weglassen. Sie werden sehen: Es geht Ihnen dann schon besser. Ich kann Ihnen als Head Coach einen Rat ans Herz legen: Tun Sie etwas für Ihre Gesundheit und spüren Sie die positiven Effekte! Sie werden schnell erkennen, wie wichtig es ist, dem Körper nur das Beste zuzuführen – und das sind: hochwertige Eiweiße, komplexe Kohlenhydrate und gesunde Fette.

XING Coaches: Wie wirkt sich ungesunde Ernährung auf die Leistung aus?

Carsten Mütze: Sicher sind viele der Meinung dass sich ungesunde Ernährung, nicht auf geistige und körperliche  Leistung auswirkt. Doch die eigene Wahrnehmung ist leider manchmal etwas getrübt. Erst wenn wir konsequent und ausgewogen Leben und Vitalstoffe, Vitamine, Mineralien regelmäßig und in natürlicher Form konsumieren, spüren wir die Kraft und die körperliche Balance, die unser Körper erreichen kann. Deutschland allgemein isst zu viel vom Falschen (Wurst, Fleisch Fertiggerichte), trinkt zu oft Alkohol und die Lebensmittel-Industrie verseucht uns obendrein mit Zucker in fast allen Lebensmitteln. Deshalb ist meine Empfehlung zu viel mehr buntem Essen, mehr pflanzliche Nahrung auf dem Teller als Standard zu etablieren. Weizen ebenfalls zu reduzieren und viel öfter zu Obst und Gemüse zu greifen. Proteinreiche, also eiweißreiche Produkte täglich zu konsumieren.

XING Coaches: Kann ich damit meine Leistung gezielt steigern?

Carsten Mütze: Natürlich. Wenn Sie sich so ernähren und Ihre Nährstoffbilanz ausgewogen ist, erbringen Sie sogar Top-Leistungen. Dabei gehen Sie nicht an die körperlichen Reserven und Ihr Körper baut auch nicht jenseits der 40 ab. Mit der richtigen Strategie sind wir ewig vital und voller Energie. Dazu gehört natürlich auch ein regelmäßiges Training. Unsere Muskeln und unsere Mitochondrien – sprich unsere kleinen Kraftzellen – leisten auf diese Weise zuverlässige Arbeit für uns.

XING Coaches: Jeder Berufstätige kennt es: das Leistungstief nach dem Mittagessen. Welche Nahrungsmittel helfen dagegen?

Carsten Mütze: Hier empfehle ich Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffen. Dazu zählen Gemüse, Obst, Nüsse, Salat und Hülsenfrüchte. Damit Sie jetzt nicht befürchten, Sie müssen zum Vegetarier werden – mein Tipp: Verändern Sie Ihre Mittagsmahlzeit in die eben genannte Richtung. Servieren Sie hauptsächlich Gemüse, Kräuter, Nüsse und Samen. Wenn Sie Hunger auf Fleisch haben, nur etwas davon. Verzichten Sie auf zu üppige Portionen an Beilagen wie Reis, Nudeln oder Brot. Müde werden wir nämlich durch einfachzuckerhaltige Speisen wie Nudeln. Diese führen zu einem hohen Blutzucker. Durch das anschließende Absacken auf einen niedrigen Stand werden wir entkräftet. Wenn die Mahlzeit zu opulent ausfällt, benötigt unser Magen außerdem viel Energie aus dem Blutkreislauf zum Verdauen. Das schwächt den Körper zusätzlich.

XING Coaches: Wie oft sollten wir während der Arbeit essen?

Carsten Mütze: Hier sollten wir zunächst unterscheiden zwischen körperlichen Tätigkeiten und Berufen, bei denen wir nicht körperlich tätig sind. Haben wir einen Job, bei dem wir viel Energie verbrauchen und uns körperlich anstrengen, empfehle ich zweimal zu essen: evtl. ein zweites Frühstück und ein Mittagessen. Sollten Sie im Büro tätig sein oder einen vergleichbar nicht körperlich anstrengenden Beruf ausüben, reicht es, wenn Sie einmal eine komplette Mahlzeit essen und einen gesunden Snack zwischendurch.

Was sind Ihre Empfehlungen für eine gesunde Ernährung im Alltag?

Wichtig ist die Frage: Was braucht unser Körper anstatt Zucker und Fett? Und das sind Vitalstoffe. Diese sind in zahlreichen Lebensmitteln zu finden, beispielsweise in Gemüse und Obst. Dabei gilt eine einfache Faustformel: Je weniger industriell die Lebensmittel verarbeitet worden sind, umso besser. Gesund einzukaufen ist kinderleicht: Gehen Sie auf den Markt, zu einem Hofladen oder schauen Sie bei einem der Biomärkte vorbei. Halten Sie immer an der Obst- und Gemüsetheke und kaufen Sie dort mehrmals in der Woche ein. Achten Sie außerdem auf Folgendes:

  • – Ihre Einkäufe sollten bunt und abwechslungsreich sein.
  • – Greifen Sie zu Fisch.
  • – Wenn Sie gerne Fleisch essen, bevorzugen Sie Geflügel.
  • – Denken Sie auch an Hülsenfrüchte, diese schenken uns pflanzliche Proteine.

Bei den Mahlzeiten sollten Sie pflanzliche und tierische Produkte mit einem hohen Eiweißgehalt kombinieren. So erhöhen Sie die biologische Wertigkeit für Ihren Körper. Ganz wichtig ist auch: Wasser sollte immer das Lebensmittel Nummer eins sein. Trinken Sie auf jeden Fall immer erst ein bis zwei Gläser Wasser vor der Mahlzeit. Das hat zwei Gründe:

  1. – Wir verwechseln schnell Durst mit Hunger.
  2. – Bei Mangel an Wasser verlangsamen sich alle Stoffwechselprozesse und damit auch der Fettstoffwechsel!

Alkohol hingegen ist ein Gift – und so behandelt er den Körper auch. Selbst das beliebte Glas Wein am Abend ist ein Gesundheitskiller: Alkohol blockiert Ihren Fettstoffwechsel. Ganz schnell haben Sie Ihre Abendmahlzeit in Kombination mit Wein oder anderen alkoholischen Getränken auf Ihrer Hüfte.

Autor: Carsten Mütze

 

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Agiles Management: Die neue Art der Unternehmensführung?

Der Begriff „Agiles Management“ geistert derzeit durch so manches Unternehmen und kündigt einen radikalen Führungswechsel an. Doch ist das wirklich so, oder reden wir hier von altem Wein in neuen Schläuchen? Klaus Kissel, Geschäftsführer des ifsm Institut für Sales- und Managementberatung, Urbar, erkennt im aktuellen Hype eine Wiederbelebung bekannter Methoden, die aktuelles Management aber spannender macht.

Agiles Management heißt: Führung von Gruppen mit wenig Regeln und wenig Bürokratie, um Flexibilität und Schnelligkeit in der Produktivität und Ideenentwicklung zu gewinnen. Klingt zunächst einmal modern und richtig – aber ist das wirklich neu?

Nein, denn: Gute Führung von Teams hatte schon immer agile Anteile und es ist schlichtweg eine Grundhaltung, die jede Führungskraft verinnerlicht haben sollte.

Bereits Ende der 60er Jahre und  in den Anfängen der 70er Jahre wurde die Faszination der Gruppendynamiklehre nach Deutschland getragen. Das hatte zur Folge, dass in vielen Unternehmen die Organisationen nach Teams ausgerichtet wurden. Teamführung war der neue Trend, um mehr Synergien zu gewinnen. Gruppendynamik fordert von den Führungskräften eine prozesshafte Führung. Die Intelligenz der Teams soll stärker genutzt werden und der Chef soll sich zurücknehmen. Anstelle langer Planungsprozesse einzelner Experten, gilt es die Sichtweisen vieler Mitarbeiter im Team zu nutzen und für eine tragfähige Lösung zu finden.

Sukzessive wurden mehr und mehr gruppendynamische Seminare von deutschen Firmen für Führungskräfte gebucht und in den 80er Jahren der Höhepunkt erreicht. Seitdem sind die Besucherzahlen rückläufig, obwohl agile Führung nichts anderes von Führungskräften fordert.

Grundsätze der Gruppendynamik werden im agilen Management wieder stärker gelebt

Es geht also bei agiler Führung nicht um eine Methode, die geschult wird. Vielmehr geht es um eine Haltung, wie und in welchen Situationen eine Führungskraft die Intelligenz von Teams mehr nutzen sollte und wann nicht. Vieles davon lässt sich in Klassikern der Führungsliteratur der 70 er Jahre bereits lesen (zum Beispiel schon bei Klaus Antons Klassiker „Praxis der Gruppendynamik“, Erstauflage 1973). Agile Führung von Teams ist also keinesfalls neu. Neu ist aber, dass die Grundsätze der Gruppendynamik in der heutigen Zeit eine neue Wiederbelebung erfahren.

Agiles Führen macht Sinn, wenn

  1. – sich viele Einflussfaktoren einer Situation nicht berechnen lassen,
  2. – die eigene Expertise der Führungskraft nicht ausreicht,
  3. – die Führungskraft auf die Weisheit des Teams vertraut und
  4. – ausprobieren, testen und lernen eine wirklich gute Alternative zum planen und managen ist, um so auch an kreative neue Ideen zu kommen.

Im agilen Management steuert die Führungskraft den Prozess. Fachliche und direktive Führung wird beschränkt, vielmehr begeistert die Führungskraft Gruppen für eine komplexe Herausforderung und nutzt deren Intelligenz. Sie sollte dabei

  1. – das Team in Bewegung bringen,
  2. – einen Rahmen (zeitlich, themenzentriert etc.) für die Entwicklung einer Lösung setzen und diesen Rahmen begleiten und
  3. – am Ende entscheiden oder eine Entscheidung herbeiführen. Agile Führung ist keine Demokratie, die Entscheidungsgewalt bleibt bei der Führungskraft.

Alt versus neu: Praxisbeispiel aus dem Vertrieb

Gerade im Vertrieb gibt es eine Vielzahl an komplexen Aufgaben, die mit agiler Führung besser zu lösen wären. Beispielsweise, wenn ein neues Produkt eingeführt wird.

Altes Managementvorgehen: Die Führungskraft delegiert den Vorgang an den besten Verkäufer im Team, er solle eine Ansprachetechnik/Vorgehen herausarbeiten und dies im nächsten Meeting vorstellen. Nach einer kurzen Diskussion wird diese den anderen Mitarbeitern als Empfehlung verordnet – dieses Vorgehen ist leider oft noch ein gängiger Alltag in vielen Unternehmen. Die Lernbereitschaft der Mitarbeiter ist niedrig. Dieses Vorgehen ist  somit sicherlich nicht dienlich – denn im Vertrieb ist aufgrund der Vielzahl der beteiligten Personen davon auszugehen, dass es sich hierbei um eine komplexe Fragestellung handelt, die mit agiler Führung leichter lösbar wäre, ohne Widerstand zu produzieren.

 Agiles Vorgehen: Viel einfacher wäre es, wenn die Führungskraft das Produkt und die kommende Vertriebsherausforderung vorstellt. Das Vertriebsteam wird danach in drei Untergruppen aufgeteilt, um verschiedene Ansprachestrategien herauszuarbeiten. Danach gibt es eine Praxisphase, in der die Strategien bei ausgewählten Kunden ausprobiert werden und danach in einem Reviewmeeting reflektiert werden. Die Identifikation mit der Lösung ist viel höher – das Expertenwissen viel breiter genutzt. Außerdem kommt das Team in eine schnelle Phase des Ausprobierens und Machens. Damit Vertriebsführungskräfte diese Form der Führung leben können, müssen sie häufig viel mehr in Richtung prozesshafter Führung ausgebildet werden.

Autor: Klaus Kissel, Geschäftsführer des ifsm Institut für Sales- und Managementberatung, Urbar

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Marketing-Tipps: Wonach potenzielle Kunden Ihre Coaches aussuchen

Viele Coaching-Interessierte tun sich schwer damit, einen Coach auszusuchen. Warum das so ist und was Coaches tun können, um ihre Leistung erfolgreich zu vermarkten, erklärt Bernhard Kuntz. Er ist Marketingberater für Trainer, Berater und Coaches.

XING Coaches: Warum fällt es so vielen Coaches schwer, ihre Dienstleistung zu vermarkten?

Bernhard Kuntz: Das hat viele Gründe. Kunden können diese Leistung vor dem Kauf nicht anfassen, um ihre Qualität zu prüfen – anders als zum Beispiel eine Tasche. Außerdem kann man die Leistung eines Coaches nicht, wie die eines Autos, mit objektiven Daten beschreiben. Zudem erhalten die Kunden beim Kauf von Coaching-Leistungen keinerlei Garantien. Auch ein Umtausch oder eine Rückgabe der „Ware“ ist ausgeschlossen. Und dies, obwohl die Leistung Coaching aus Kundensicht stets teuer ist und ihre Qualität schwankt. Deshalb haben viele Menschen beim Kauf von Coachingleistungen das Gefühl, die Katze im Sack zu kaufen.

XING Coaches: Viele Coaches setzen auf klassisches Empfehlungsmarketing. Ist das nicht ausreichend?

Kuntz: Nein, denn Klienten können sich nicht auf eine Empfehlung verlassen und das wissen sie auch. Wenn ein Coach bei einem Kunden eine Spitzenleistung erbringt, ist noch lange nicht garantiert, dass dies auch bei einer anderen Person der Fall ist. Coaching ist stets ein Prozess zwischen Menschen. Und zu manchen Menschen finden Coaches eben schwerer einen persönlichen Draht. Dieser ist aber nötig, damit ihre Klienten sich öffnen und aktiv am Entwickeln einer Problemlösung mitarbeiten.

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XING Coaches: Wie reagieren Coaching-Interessierte auf diese Unsicherheit?

Kuntz: Sie empfinden zunächst ein sehr hohes Kaufrisiko. Entsprechend zögerlich sind sie mit ihrer Kaufentscheidung – speziell dann, wenn sie mit dem Kauf der Leistung Coaching noch wenig Erfahrung haben. Dann suchen sie aus Angst vor einer Fehlentscheidung sozusagen verzweifelt nach Ersatzindikatoren dafür, dass der Coach ihnen mit seiner Leistung den erhofften Nutzen bietet.

XING Coaches: Welche Ersatzindikatoren sind das?

Kuntz: Die meisten ergeben sich aus der beruflichen Biografie des Coaches. Welche Ausbildungen hat er absolviert? Wie lange arbeitet er schon als Coach? Für welche Art von Klienten ist/war er vorrangig tätig? Auf welche Art von Problemen, Konflikten ist er spezialisiert? All diese Faktoren gilt es in der Außendarstellung transparent zu machen.

XING Coaches: Worauf muss ein Coach hier besonders achten?

Kuntz: Ein Coach sollte immer darauf achten, wie er seine Kunden anspricht, beispielsweise auf seiner Webseite: Wird dort eher wissenschaftlich doziert oder mit den Besuchern kommuniziert und zwar in einer Sprache, dass man als Besucher das Gefühl hat: Der Mann/die Frau kennt mein Problem? Auch wollen Coaching-Interessierte wissen, wie das Coaching abläuft. Eine möglichst plastische Beschreibung der Leistung schafft Vertrauen. Dasselbe gilt für Artikel, Bücher, die der Coach schrieb, oder Vorträge, die er hielt. Das alles sind kleine Bausteine, die dazu beitragen, dass bei Interessenten, das Gefühl entsteht: Das ist ein echter Profi.

XING Coaches: Angenommen, ein Coach hat hier schon alles richtig gemacht und ein interessierter Klient meldet sich. Was kann ein Coach im direkten Kontakt tun, damit er gebucht wird?

Kuntz: Es gibt viele Kleinigkeiten, die die Wahrnehmung des Kunden beeinflussen und damit entscheidend sind. Wie gut ist der Coach erreichbar? Wie schnell ruft er zurück? Wie viel Zeit nimmt er sich für das Vorgespräch? Wie gezielt fragt er in ihm nach? Aus all diesen Faktoren schließt der potenzielle Kunde auf die Kompetenz des Coaches und macht sich ein Bild von ihm.

Zum Interviewpartner: Bernhard Kuntz ist Geschäftsführer der PRofilBerater GmbH, Darmstadt, die Trainer, Berater und Coachs bei ihrer Selbstvermarkung unterstützt. Er ist u.a. Autor des Marketing-Ratgebers „Die Katze im Sack verkaufen“.

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Wie Sie mit den passenden Profileinträgen häufiger gefunden werden

Im Mittelpunkt unserer Coaches-Datenbank steht die Suchfunktion. ProCoaches haben hier echte Vorteile und erreichen eine deutlich höhere Sichtbarkeit. Das gilt umso mehr, wenn Sie Ihr persönliches Profil pflegen. Lesen Sie hier, was Sie tun können, um öfter gefunden zu werden.

So suchen Coaching-Interessierte und Personalentwickler

Denken Sie an Ihre Kunden. Wonach suchen sie genau und welche Suchbegriffe geben sie dabei an? HR-Profis suchen beispielsweise gezielt nach Coaching-Schwerpunkten und Methoden, während Privatleute eher nach Anlässen und Problembereichen suchen, weil sie nicht mit Fachbegriffen vertraut sind. Benennen Sie diese daher möglichst konkret. Geben Sie auch eine klare und beschreibende Berufsbezeichnungen an, z.B. “Führungskräfte-Coach” statt “Inhaber”.

Schwerpunkte und Anlässe

Die Wahl Ihrer Schwerpunkte und Anlässe hat großen Einfluss auf Ihre Auffindbarkeit. Sprechen Sie die Sprache Ihrer Kunden und nutzen Sie bei der Vergabe Ihrer Schwerpunkte auch Synonyme. Orientieren Sie sich an häufig verwendeten Begriffen, wie sie beispielsweise auf unserer Startseite zu finden sind. Stellen Sie sich ruhig breit auf um den gesamten Umfang ihres Angebotes zu zeigen. Ergänzen Sie neben diesen allgemeineren Begriffen auch sehr spezifische Begriffe, denn das Suchverhalten ist ebenfalls beides: Manchmal allgemein gehalten, oft auch schon sehr konkret, je nach dem, wer einen Coach sucht und wie klar seine Vorstellungen sind. Als ProCoach können Sie mehr als doppelt so viele Suchbegriffe eintragen und erhöhen so Ihre Chance von interessierten Kunden gefunden zu werden. Nutzen Sie das Kontingent vollständig aus um bessere Treffer zu landen.

Vergleichbare Coaches

Ihre Einträge bei Schwerpunkten und Anlässen sind auch Grundlage dafür, ob sie  als vergleichbarer Coach auf anderen Coach-Profilseiten dargestellt werden.

Kundenstimmen und Referenzen

Lassen Sie Ihre Kunden zu Wort kommen und schaffen Sie mit Fotos von Personen, Firmenlogos und Zitaten zusätzliches Vertrauen für Ihre Neukunden. Vergessen Sie aber nicht, im Vorfeld eventuelle nötige Nutzungsrechte einzuholen.

Geografische Coach-Suche

Der Ort ist ein entscheidendes Suchkriterium. Sie bieten Ihre Dienstleistung nicht nur in einer Stadt an? Kein Problem, im Profil können Sie mehrere Orte angeben, an denen Sie Coaching anbieten, und werden so öfter gefunden.

Verknüpfung Ihres XING Profils

Sie können Ihr XING Coaches-Profil mit Ihrem allgemeinen XING Profil verknüpfen: Nutzen Sie hierfür in Ihrem XING Profil den Menüpunkt “weitere Profile im Netz” und geben Sie Ihrem Profilbesucher die Chance, Ihr nächster Kunde zu werden.

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