Darum scheitern viele Unternehmensfusionen

Trotz einwandfreier Planung und Vorbereitung gehen viele Fusionen schief. Post Merger laufen funktional oft gut, woran es fehlt, ist eine angstfreie Orientierung der Mitarbeiter durch eine gute Integration. Wann ist ein Coach erforderlich und wie kann er helfen?

 

Alles ist richtig und gut gelaufen. Die Unternehmen passen zusammen. Die Risikoprüfung war präzise. Die Anpassung der Administration, der Abläufe wurde reibungsarm umgesetzt. Die unterschiedlichen Geschäftsprozesse werden immer mehr vereinheitlicht.
Alles sieht zu Beginn eigentlich sehr gut aus. Die Geschäftsführung hat frühzeitig informiert, der Stellenplan wurde sauber kommuniziert. Die einzelnen Meilensteine wurden exakt beschrieben im Konsens mit den Beteiligten. Trotzdem läuft der Integrationsprozess nicht rund. Es kommt zu Konflikten, zu Reibereien, zu Kompetenzgerangel. Das Tempo der Umsetzungsmaßnahmen lässt nach.
Es passiert das, was immer wieder bei Fusionen geschieht. Die kommunikative Zusammenführung der Belegschaften aus zwei Unternehmen gelingt nur suboptimal.

 

Professionelles Coaching in der Post Merger Integration

Genau hier wäre eine professionelle Post Merger Integration durch einen Coach erforderlich. Es geht um die unterschiedlichen Kulturen beider Unternehmen. Sie müssen konfliktarm miteinander verschmolzen werden. Das größte Fusionsrisiko liegt in den Formen der Zusammenarbeit nach der Fusion. Es geht um die systematische Identifikation der Integrationsrisiken und deren konsequentem Abbau im täglichen Miteinander. Das Hauptproblem stellt häufig die Zusammenarbeit der Mitarbeiter nach einer Fusion dar. Diese wird durch sehr persönliche, individuelle Interessen und Befürchtungen dominiert. Dabei hilft in aller Regel das persönliche Gespräch mit einem Coach mehr, als beispielsweise ein Seminar.
Und das hat gute Gründe. Mitarbeiter wissen oft nicht, wie sich die Fusion konkret auf Ihre Arbeit auswirkt. Das führt zur Vorsicht und einer abwartenden Haltung. Bei Fusionen wird zumeist fast alles und jeder in Frage gestellt. Das erzeugt Ängste. Die Angst, sich total umstellen zu müssen auf Entwicklungen, die noch unbekannt sind. Mitarbeiter befürchten mögliche Umbesetzung oder Abstieg in der Hierarchie, oder sogar den möglichen Verlust des eigenen Arbeitsplatzes.
Die Folge solcher Ängste sind ein schlechter werdendes Betriebsklima und eine sinkende Leistungsbereitschaft der Mitarbeiter. Orientierungslosigkeit stellt sich ein, die über Gerüchte kompensiert wird.

 

Handlungsbedarf erkennen und Maßnahmen ergreifen

Dem sollte man begegnen mit einer konsequenten Post Merger Integration. Diese besteht aus wesentlichen Phasen zur Ermittlung des Handlungsbedarfs. Es sollte zunächst geklärt sein, wie die Unternehmenskultur beider Companies sich unterscheidet, welche identitätsstiftenden Merkmale haben die Fusionspartner, was sind die wesentlichen Merkmale des informellen Miteinanders, und welche Führungsstile werden in beiden Unternehmen gepflegt. Solch eine Ermittlung kann ein professioneller Coach als ‘neutrale‘ Person erfolgreich vornehmen. Damit schafft er die Basis für einen mitarbeiter- und unternehmensorientierten Entwicklungsprozess.
Der zweite Bereich betrifft innere Haltung der Mitarbeiter. Es ist notwendig die tatsächlich gelebten Wertvorstellungen der Mitarbeiter zu erfassen, die Erwartungen zu ermitteln, die unterschiedlichen Interessen und ebenfalls die Bedürfnisse. Der dritte Bereich betrifft die Kommunikationsformen. Wie werden Entscheidungen gefällt, wie wird mit Konflikten und Spannungen umgegangen und welche Sanktionskultur existiert?
Mit diesen Erkenntnissen ist es leicht, durch den Coach einen Entwicklungsprozess einzuleiten, der zu den erwünschten Effekten einer Fusion bei der Gestaltung eines Corporate Behaviors führt.

 

Welchen höheren Sinn hat die Fusion? Worin besteht die Notwenigkeit?

Ein weiterer Schritt ist, zu verdeutlichen, warum die Fusion sinnvoll ist. Schon Nietzsche meinte, nur wer ein Warum kennt versteht und erträgt jedes Wie. Was soll besser, anders werden? Was sind unsere Erfolgsfaktoren der gemeinsamen Zukunft?

Mitarbeiter benötigen immer eine Orientierung. Vor der Fusion war die sicher in beiden Unternehmen unterschiedlich. Nun gilt es diese zusammenzuführen. Dazu ist eine Bestimmung neuer, gemeinsamer Orientierungsleitlinien erforderlich. Was ist unser gemeinsames, neues Führungsverständnis, wie wird zukünftig geführt, welche Grundsätze begleiten uns zukünftig?

Meist sind die informellen Kommunikationsformen in Unternehmen stärker als die formellen. Vornehmlich bei Entscheidungsprozessen ist bei Fusionen sicher darauf zu achten, wie wird zukünftig kommuniziert, wie gestalten wir zukünftig die Entscheidungsfindung, wie fällen wir zukünftig Entscheidungen.
Besondere Aufmerksamkeit ist dem Konfliktmanagement zu schenken, da durch Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung durchaus jede Menge Spannungen entstehen können.

 

Optimale Gestaltung des Integrationsprozesses

Die einzelnen Ermittlungs- und Lernphasen können bei fusionierenden Unternehmen durchaus bereits teilweise bearbeitet worden sein. Oft genug fehlen die Lernschritte vornehmlich im Bereich der Kommunikation, Konfliktbewältigung und konsequenter Förderung des Betriebsklimas. Sie sollten systematisch und professionell bearbeitet werden. Das macht die post merger Integration rund und komplett. Sicher helfen dabei Informationsveranstaltungen zur Unternehmenshistorie, Fusionsgründen, Chancen und Risiken, eine gute Ermittlungsarbeit zu der Einstellung der Mitarbeiter, Ängsten und Sorgen, Workshops zu Leitlinien und Kommunikationsformen inkl. Konfliktmanagement und einer Begleitung der wichtigsten Führungskräfte durch Coaching.

So haben fusionierende Unternehmen die Chance, den Integrationsprozess im Bereich des Coporate Behaviors optimal zu gestalten. Die erwarteten Synergieeffekte finden dann auch tatsächlich statt.

So lernen Coaches Ihre Kunden kennen

Warum sollte sich ein Kunde ausgerechnet für mich und für niemand anderen entscheiden? Ein Coach mit einem klaren Profil kann eine eindeutige Antwort auf diese Frage geben. Dafür benötigt er ein klares Bild von sich selbst und seinen Qualitäten sowie ein ebenso klares Bild von den Menschen und Unternehmen, die von eben jenen Qualitäten profitieren können. Die Profilberaterin Katrin Fehlau zeigt auf, wie Sie herausfinden, welche Kunden zu Ihnen passen und was sie von Ihnen brauchen.

 

Klarheit darüber, was Sie als Coach kennzeichnet und einzigartig macht, gewinnen Sie, wenn Sie sich mit Ihrer Biographie, Ihren Werten und Ihrer Motivation beschäftigen. Einen ausführlichen Beitrag dazu finden Sie hier. Hier geht es nun darum, Ihr individuelles Potential in Bezug zu Ihrem Markt zu setzen. Denn nur, wenn Sie Ihren Kunden einen nachvollziehbaren Nutzen bieten, entsteht der gewünschte Sog.

 

Ziele definieren

Stecken Sie zunächst ab, welche Ziele Sie erreichen wollen. Eine entscheidende Frage ist dabei natürlich die nach der Höhe Ihrer Honorare, der zu erzielenden Umsätze und Gewinne. Schließlich haben diese Kennzahlen maßgeblich Einfluss auf die Auswahl Ihrer Kunden und Themen. So wird zum Beispiel ein Coach, der Privatkunden adressiert, nur schwerlich die gleichen Honorarsätze erzielen wie ein Business-Coach.

Berücksichtigen Sie neben den „Zahlenzielen“ auch Fragen der persönlichen Lebensplanung. Wie wollen Sie in Zukunft leben und arbeiten? Möchten Sie viel auf Reisen sein oder Ihre Kunden lieber in Ihrer Praxis oder gar daheim empfangen? Sehen Sie sich als Einzelkämpfer oder möchten Sie mit anderen zusammenarbeiten? Wünschen Sie sich einen komplett ausgebuchten Kalender oder mehr Zeit für sich und Ihr Privatleben?

Je besser Sie Kunden, Themen und Angebote auf Ihre persönlichen Ziele abstimmen, desto motivierter werden Sie Ihr Geschäft vorantreiben.

 

Kunden auswählen

Auf die Frage nach ihrer Zielgruppe antworten die meisten Trainer und Coaches: „Mittelständische Unternehmen“, „Führungskräfte“ oder „Führungskräfte mittelständischer Unternehmen“. Wenn Sie sich vor Augen führen, dass laut Auskunft des BMWI 99 % aller deutschen Unternehmen zum Mittelstand zählen, könnten Sie als Zielgruppe auch gleich „die deutsche Wirtschaft“ angeben. Können Sie sich da einen konkreten Kunden vorstellen? Versuchen Sie es!

Entweder Ihr Bild ist unklar oder es tauchen vor Ihrem inneren Auge bestimmte Merkmale Ihres Ziel- oder gar Wunschkunden auf. Das können zum einen harte Faktoren sein wie Region, Branche, Unternehmensgröße, Unternehmensstruktur, Rolle oder Position im Unternehmen, Geschlecht, Bildungsgrad oder Alter. Zum anderen weiche Faktoren wie Interessen, Wertevorstellungen, Anliegen, Haltungen, Art des Miteinanders.

Beschreiben Sie Ihren Kunden so konkret wie möglich und achten Sie dabei auf Ihr Gefühl: Geht es Ihnen gut, wenn Sie an Ihren Kunden denken? Fühlen Sie sich sicher im Umgang mit diesem Kunden? Können Sie sich in der Begegnung frei und natürlich bewegen? Haben Sie Lust für ihn zu arbeiten?

Ihre Akquise wird deutlich einfacher, wenn Sie eine klare Vorstellung von Ihren Wunschkunden haben:

– Sie können besser ausmachen, wo Sie diese Kunden antreffen.

– Sie gehen mit größerer Leichtigkeit auf Mensch zu, die Sie mögen.

– Sie wirken sympathisch und anziehend auf Menschen, die wie Sie „ticken“.

 

Nutzen erzeugen

Sympathie ist ein wichtiger Faktor, reicht jedoch nicht aus, um einen Kunden zu gewinnen. Sie müssen auch einen erkennbaren Nutzen bieten. Versetzen Sie sich daher in die Situation Ihrer Kunden. Beschäftigen Sie sich mit den Problemen, die Ihre Kunden umtreiben. Erstellen Sie eine Liste der unterschiedlichen Bedarfe und überlegen Sie, was Sie (idealerweise nur Sie!) dazu befähigt, Ihren Wunschkunden genau die Lösung anzubieten, die sie suchen.

Entwickeln Sie anschließend einen Kundennutzenfragebogen. Listen Sie fünfzehn Nutzenargumente auf, aus denen Ihr Interviewpartner nur die drei wichtigsten auswählen darf. Befragen Sie zwanzig bestehende oder potentielle Kunden. Das reicht meist aus, um den größten Bedarf zu ermitteln und das bis dato entwickelte Profil abzusichern. Dies ist der wichtigste Punkt. Verzichten Sie auf keinen Fall auf diesen Austausch mit Ihren Kunden! Denn nur so erfahren Sie, was Ihre Kunden wirklich brauchen. Trainer und Coaches, die bereits über einen Kundenstamm verfügen, können auf diesem Weg überdies erfahren, was ihre Kunden besonders an ihnen schätzen. Viele gewinnen dabei Erkenntnisse, die sie sehr berühren und ermutigen.

 

Das Gesamtbild

Am Ende des gesamten Prozesses steht ein Profil, das den Entscheidungsprozess Ihres Kunden spiegelt.

Die „Sowieso-Eigenschaften“ bilden die Basis dieses Profils und beschreiben, was Sie selbstverständlich mitbringen müssen, um Ihre Arbeit professionell ausüben zu können. Für Ihre Positionierung und Ihr Marketing sind diese Eigenschaften nur begrenzt relevant, weil Ihr Kunde eine solide Grundkompetenz „sowieso“ voraussetzt.

Aus der Beschäftigung mit Ihren Wunschkunden und deren Problemen ergeben sich dann eine oder mehrere Spezialisierungen. Wichtig ist, Ihren Kunden zu vermitteln, dass Sie sich in seiner Branche auskennen, Spezialist für sein Thema sind oder Experte für eine bestimmte Methodik. Damit unterscheiden Sie sich bereits von einer Vielzahl anderer Anbieter und geben Ihrem Kunden die gewünschte Orientierung. Und was ist, wenn Sie sich gegen eine Spezialisierung wehren, weil Sie gerade die Vielfalt mögen? Kein Problem. Dann kann die Konzentration auf ein einzigartiges, an Ihre Person gebundenes Nutzenargument die richtige Lösung sein. Schließlich steht auf der obersten Stufe das – oft ausschlaggebende – Entscheidungskriterium: Ihre Persönlichkeit mit Ihren individuellen Qualitäten.

Mit einem derartigen Profil können Sie Ihre Kunden mit wenigen gezielten Marketingaktivitäten auf sich aufmerksam machen. Dass dies funktioniert, beweisen die Hidden Champions, die es auch im Coaching-Markt gibt: Einzelkämpfer oder Institute, die wirtschaftlich enorm erfolgreich sind, obwohl man sie nur in speziellen Kreisen kennt.

 

Zur Autorin: Katrin Fehlau arbeitet seit 2003 als selbstständige Profilberaterin. Seither hat sie über 200 Berater, Trainer und Coachs unterstützt, ihr Profil zu schärfen und sich erfolgreich zu positionieren. In ihrer Arbeit verbindet sie strategische Markenkommunikation mit Elementen des systemischen Coachings.

So wichtig sind Emotionen für den Unternehmenserfolg

Ohne gutes Gefühl geht gar nichts. Erfolgreiches Umsetzen von Zielen hängt nicht nur von präziser Vorbereitung oder genauer Planung ab. Sowohl unsere Handlungen, als auch unsere Willensbildung werden maßgeblich von unseren Emotionen beeinflusst. Wie können Führungskräfte das Bewusstsein für die eigenen Ressourcen und Fähigkeiten stärken und positive Gefühle gewinnbringend mit den Unternehmenszielen verknüpfen?

 

Volition: die gefühlte Absicht zum Handeln

Laut aktuellen Erhebungen werden nur 40-60% der Zielvereinbarungen in Unternehmen erfüllt. Der Grund dafür liegt aber in erster Linie nicht daran, dass Anweisungen missachtet werden oder Fakten nicht ausreichend berücksichtigt werden. Die Hauptursache ist fehlende Volition. Volition bezeichnet einen Teil der Motivationspsychologie und untersucht den Prozess zur Willensbildung. Ist jemand motiviert eine Handlung auszuführen, folgt darauf die konkrete Planung, der feste Wille die Handlung wirklich auszuführen. Das ist die Volition. Ein starkes positives Gefühl, gleichsam ein emotionales GO, einen Gedanken in die Tat umzusetzen. Fehlt einem Mitarbeiter dieser persönliche Sinngeber passiert es, dass die Handlung ausbleibt und Ziele somit nicht erreicht werden können. Vorstellen kann man sich das in etwa so: Ich befinde mich inmitten meiner alljährlichen Diät gegen die Winterpfunde und vor mir steht aber eine leckere Sahnetorte. Nun muss meine Volition abnehmen zu wollen groß genug sein, um der süßen Versuchung widerstehen zu können. Und das gilt eben für alle guten Vorsätze und Ziele.

 

Haltung kommt VOR Verhalten

Wenn Mitarbeiter zielorientiert handeln sollen, können sie das nur dann, wenn sie über die nötigen Ressourcen für ihre Tätigkeit verfügen. Denn nur dann entwickeln sie eine entsprechend positive Haltung, aus der die handlungswirksame Absicht resultiert. Haltung kommt eben VOR Verhalten. Sollen Mitarbeiter Maßnahmen zur Zielerreichung erfolgreich umsetzen müssen sie eine feste Handlungsabsicht verinnerlicht haben. Erkenntnisse aus der Neuropsychologie zeigen, dass zur Zielerreichung bestimmte Zielhierarchien berücksichtigt werden müssen:

1. Haltungsziel: Ziele werden erreicht, wenn Mitarbeiter über eine starke Handlungsabsicht verfügen (Volition). Ihre Haltung resultiert aus ihren bewussten Ressourcen. Je mehr ein Mitarbeiter seine Kompetenzen und Fähigkeiten kennt, desto höher ist die Überzeugung, das Ziel auch zu erreichen.

2. Ergebnis- oder Sachziel: Erst wenn Mitarbeiter eine echte Absicht spüren, können sie kognitive, an Fakten messbare Ziele zweifelsfrei formulieren. Diese können besser verstanden, akzeptiert und effektiver umgesetzt werden, wenn Mitarbeiter positive Gefühle mit dem jeweiligen Ziel verbinden.

3. Verhalten: Die erarbeiteten Maßnahmen werden konsequenter umgesetzt, weil sie auf einer ressourcenorientierten und positiven inneren Haltung basieren.

Ein Mitarbeiter von einem Ziel bzw. einer Veränderung zu überzeugen hängt also davon ab, welche innere Haltung dieser zu den jeweiligen Personen und dem Thema hat. Machen sich hier eher negative Gedanken oder Zweifel bemerkbar, wird das Ziel eher als schwer erreichbar eingeschätzt und ein Misserfolg ist vorprogrammiert.

 

Ressourcen – die persönlichen Krafttankstellen

Es geht hier nicht um esoterisches „Positives Denken“. Unsere Ressourcen stehen uns in Form unserer Fähigkeiten, Kompetenzen und Wissen zur Verfügung. So können wir erfolgreich Prüfungen bestehen, Gehaltswünsche durchzusetzen oder wichtige Verkaufsabschlüsse generieren. Außerdem zählen unsere eigenen Erfolgserlebnisse, also bisher erreichte Ziele und alle Erinnerungen an gelungenen Herausforderungen dazu. Je besser wir unsere Ressourcen einschätzen und für neue Ziele und Aufgaben abrufen können, desto eher lösen sie in uns ein stärkendes positives Gefühl aus. Wir kennen dieses Erfolgsgefühl, wenn wir uns verlieben oder endlich einen großen Schritt in unserer Lebensplanung geschafft haben. Im sehr kontextspezifischen und eher faktisch geprägten Business-Alltag stehen uns diese gespeicherten Ressourcen oft nicht zur Verfügung. Wir können sie für bestimmte Situationen nicht abrufen, weil hier andere Erfahrungen und Verhaltensmuster vorherrschen. Und das erzeugt negative Gefühle, die das Erreichen von Zielen erschweren, oder gar unmöglich machen.

Wer als Führungskraft erfolgreich Ziele erreichen will und Misserfolge vermeiden möchte, sollte vorab drei Fragen beantworten können:

1. Ist dieses Ziel wirklich mit einem starken positiven Gefühl assoziiert?

2. Löst es eine absichtsvolle Haltung bei den Beteiligten aus?

3. Sind genügend Ressourcen vorhanden, um das Ziel zu erreichen?

 

Drei Schritte, um Ressourcenorientierung und Selbstmanagement erfolgreich in den Zielvereinbarungsprozess zu etablieren:

Die Aufgabe von Führungskräften besteht darin, die Mitarbeiter bestmöglich gemäß ihrer Ressourcen und Werte zu motivieren. Nur so können die Ressourcen im Unternehmen gewinnbringend umgesetzt werden und Unternehmensziele werden erfolgreich erreicht.

1. Etablieren Sie eine transformale Führungskultur: dieses Führungsverhalten berücksichtigt die Sinnhaftigkeit von Zielen für die Mitarbeiter und orientiert sich an Stärken und Kompetenzen.

2. Fördern Sie Selbstverantwortung und-management. So werden sich Mitarbeiter ihrer Ressourcen bewusst und führen Handlungen selbstbestimmt und reflektiert aus.

3. Schaffen Sie Ressourcenbewusstheit. Persönliche Erfolge sind wichtig und sorgen für Zufriedenheit bei der Arbeit Sind sich die Mitarbeiter ihrer Ressourcen bewusst, können sie diese leichter abrufen. Eine erfolgreiche Zielerreichung ist somit wahrscheinlicher.

 

Souveräne Selbststeuerung durch Achtsamkeit

Impulshandlungen mit Reue-Faktor oder die Hemmung, etwas zu tun oder zu sagen, diffuse Ängste und Konflikte sind Innovationsverhinderer erster Güte. Die Modelle der Introvision machen unbewusste Steuerungsprozesse sichtbar. Dadurch werden diese gezielt für das Selbstmanagement nutzbar. Somit zielt die Methode auf die Überwindung innerer Barrieren durch die Auflösung korrelierender innerer Konflikte ab.

 

Sich selbst zu blockieren ist verhältnismäßig leicht. Doch wie genau läuft dies ab? Und wie können Blockaden aufgelöst werden? Die Introvisionsforschung hat dazu anerkannte Modelle entwickelt. „Ich muss sie unbedingt von mir überzeugen! Ich darf auf gar keinen Fall unsicher wirken!“ denken sich der Verkäufer, die HR-Verantwortliche oder eine Führungskraft. Solche Glaubenssätze dienen der Bereitstellung von Handlungsenergie: „Ich muss mich nur genügend anstrengen, dann klappt das schon“. Gleichzeitig tauchen Wenn-Dann-Annahmen auf und lösen den inneren Druck aus: „Wenn ich unsicher wirke, dann glauben sie mir nicht. Dann habe ich versagt. Das darf um Himmels Willen auf gar keinen Fall geschehen!“

 

Druck erzeugt Gegendruck

Auch innerer Druck erzeugt Gegendruck und macht sich durch steigende Unlust bemerkbar. Man muss sich überwinden oder zu etwas zwingen, Stichwort innerer Schweinehund. Die eigenen Fenster nach draußen werden in diesem Zustand bereits geschlossen, die Antennen nach und nach eingefahren. Die Beziehungsgestaltung auf Augenhöhe, als Kernvoraussetzung für Erfolg, fällt schwerer.

 

Der blinde Fleck

Die Ursache eines inneren Konflikts liegt im unbewussten Verdrängen des Schlimmstfalls aus dem Bewusstsein. Dieses Nicht-Wahrnehmen wird ersetzt durch Selbstbefehle, die es unbedingt zu befolgen gilt, sogenannte Muss-Darf-Nicht-Kognitionen.

Damit das Bewusstsein die Wichtigkeit zu keinem Zeitpunkt vergisst, wird der Selbstbefehl mit Erregung gekoppelt. Ein harmloser Glaubenssatz mutiert zu einer ultimativen Forderung an sich selbst, indem er emotional aufgeladen wird. Fehlwahrnehmungen und -interpretationen sind vorprogrammiert.

 

(Kopf-)Theater

Geschieht beim entscheidenden Auftritt etwas Unerwartetes, geht es los. Es spielt sich in Sekundenbruchteilen ab und gerät in eine Endlosschleife:

– „Wieso fummelt der Kunde dauernd an seinem Handy rum?“

– „Er hört mir nicht zu!“

– „Ich kann ihn doch nicht anmachen? Was, wenn ich mich im Ton vergreife?!“

– „Ich darf um Himmels Willen nicht scheitern, dann ist mein Projekt, Auftrag oder die Beförderung futsch. Dann habe ich endgültig versagt.“

Das Bewusstsein befindet sich in akutem Konflikt mit sich selbst. Was folgt, ist eine Handlungsblockade. Die steigende Betriebstemperatur verengt die Wahrnehmung und führt in den Tunnel. Klares Denken und situationsangemessenes Handeln sind nicht mehr möglich. Das Reptiliengehirn hat die Führung übernommen, der Neocortex (Wahrnehmung und rationales Denken) ist abgemeldet. Die Begleiterscheinungen innerer Alarmbereitschaft sind körperlicher, mentaler und emotionaler Natur: Herzrasen, Wolldecke im Kopf, sich vollkommen blockiert fühlen.

In der Computerwelt würde man sagen, der Zugriff auf den Datenträger wurde verweigert. Ein Gehirn in Alarmbereitschaft verhindert den angestrebten Erfolg zwangsläufig, sowohl in der Beispielsituation, als auch auf der Ebene der Zusammenarbeit in Organisationen. Innere Abläufe steuern zu lernen, stellt eine neue Ressource für Erfolg dar.

 

Introvision als Wissenschaft

Introvision geht zurück auf Prof. Dr. Angelika C. Wagner, die seit 40 Jahren zu zwei einfachen Fragen forscht, die es allerdings in sich haben:

1. Wie entstehen innere Konflikte

2. Wie lassen sie sich auflösen?

Die Quintessenz: Introvision kann auch hartnäckige innere Konflikte beenden, somit auch deren unerwünschte Folgen für Selbstwirksamkeit und Gesundheit.

 

Das Vorgehen

Was lernt man, wenn man Introvision erlernt?

Introvision ist keine Psychotherapie. Seelen-Striptease und „Analyse“ der Person entfallen. Der Lernweg beginnt grundsätzlich praktisch, mit dem Erlernen einer speziellen Wahrnehmungstechnik:

Konstatierendes Aufmerksames Wahrnehmen (KAW) ist die Antwort der Forscher auf Frage Nr. 2. KAW ist eine achtsamkeitsbasierte Technik, die eine bewusste Steuerung des Fokus in den Mittelpunkt stellt. Im akuten Konflikt ist die Wahrnehmung stark verengt. Das bewusste Weitstellen der Wahrnehmung ist der Ausweg, KAW das Werkzeug.

 

Small escapes im Alltag

Im KAW lernt man, die Wahrnehmungsfähigkeit zu erweitern und dies im Stillen für sich immer wieder im Alltag anzuwenden. Im Ergebnis bleibt man gelassen, innerlich flexibel und handlungsfähig in Situationen, die üblicherweise in den Tunnel führen. Oder man befreit sich, wenn man drinsteckt. Sollten Sie einmal auf einen „Tunnel“ zusteuern, können Sie noch Einfluss nehmen: Schalten Sie für eine Weile auf die Wahrnehmung des eigenen Körpers um. Lenken Sie dazu willentlich Ihre Aufmerksamkeit auf den Atem, um ihm „zuzuschauen“. Nehmen Sie taktile Empfindungen hinzu. Diese zeigen sich überall dort, wo der eigene Körper etwas anderes berührt, z. B. den Stuhl auf dem ich sitze und seine Rückenlehne. So lange, wie es Ihnen Spaß macht. Das kann man überall dort ausprobieren, wo man auf etwas warten muss. Gerät man in einer beruflichen Situation in akuten Stress, kann man auf Eigenwahrnehmung umschalten, ohne die Außenwelt zu verlieren, indem man seine Aufmerksamkeit bewusst auf beides verteilt. Spielen Sie ruhig mal damit und lassen sich überraschen. Bleiben Sie neugierig.

Motivationsprobleme beim Sport? Mit diesen Tipps besiegen Sie den inneren Schweinehund!

Bei einem vollen Terminkalender stellt sich immer wieder die Frage: Wie soll ich denn hier noch den Sport unterbringen? Oder Ihnen fehlt schlicht die Motivation, sich sportlich zu betätigen? Personal Trainerin Mandy Kleimann gibt Tipps, wie Sie Ihren inneren Schweinehund überwinden.

 

Sportliche Betätigung ist in erster Linie eine Frage der Priorisierung und natürlich auch der Motivation. Für beides gibt es aber zum Glück Lösungen. Um den Sport und die Bewegung in den Alltag zu integrieren, ist es hilfreich, sich am Ende einer jeden Woche einen Plan zu erstellen, wann in der nächsten Woche trainiert wird. Insbesondere bei Selbständigen, Schichtarbeitern oder Freiberuflern kann das sehr hilfreich sein, da jede Woche anders aussieht. Im zweiten Schritt geht es natürlich an die Umsetzung, denn der Plan bringt nur dann etwas, wenn er auch in die Tat umgesetzt wird. Dem Sport und der Bewegung muss in der Konsequenz eine genauso hohe Priorität eingeräumt werden, wie der Sicherstellung unserer Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken und schlafen gehen. Hier die Lösungen für die häufigsten Ausreden beim Thema Sport:

 

Neben Job, Familie, Kindern und anderen Verpflichtungen bleibt keine Zeit für Sport:

– Nutzen Sie die Mittagspause für ein kleines Workout, indem Sie beispielsweise eine Runde Joggen oder zügig spazieren zu gehen.

– Treiben Sie gemeinsam mit der Familie oder den Kindern Sport. Babys können z. B. in einen Buggy, Kinder können Fahrradfahren. So macht man etwas gemeinsam, bekommt jede Menge frische Luft und treibt Sport.

Nach der Arbeit lässt Sie der Gedanke an die Couch mehr lächeln als der Gedanke an Sport:

Gar nicht erst nach Hause fahren, sondern die am Vorabend gepackte Sporttasche direkt mit ins Auto nehmen und nach der Arbeit zum Sport fahren. Stellen Sie sich vor, wie gut Sie sich fühlen, wenn Sie den Abend auf der Couch verbringen würden. Stellen Sie sich dann vor, wie gut Sie sich fühlen, wenn Sie Sport gemacht haben und dann nach Hause kommen. Durch die ausgeschütteten Hormone durch den Sport (Adrenalin und Dopamin) werden Sie sich danach deutlich besser fühlen.

Zur Arbeit pendeln müssen:

Versuchen Sie, Teilstrecken mit dem Fahrrad zurückzulegen. So integrieren Sie Ihren Sport sinnvoll in den Alltag (ein Handtuch und Drogerieartikel zum frischmachen können Sie immer mitnehmen oder im Büro verstauen).

Keine Motivation alleine Sport zu treiben:

Fragen Sie Kollegen, Familienmitglieder oder Freunde, denn irgendwer findet sich bestimmt als Partner. Sie können sich auch Gruppen anschließen oder Kurse besuchen (Laufgruppen, VHS Kurse, etc.).

Erfolg beim Training bleibt aus:

Sie haben wahrscheinlich falsch begonnen und zu viel auf einmal gewollt. Suchen Sie sich einen Sportexperten, denn nur ein systematischer Trainingsaufbau bringt Sie zum Ziel und ermöglicht Erfolge. Trainer im Fitnessstudio oder Personal Trainer stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite und begleiten Sie auf dem Weg zu Ihrem individuellen Ziel.

Schlechtes Wetter:

Schlechtes Wetter gibt es nicht, nur schlechte Kleidung! Die wichtigsten Basics um draußen Sport zu treiben: Gute Regenjacke, Regenhose, (wasserfeste) Schuhe, Mütze und Handschuhe. Und dann kann Ihnen das Wetter nichts mehr anhaben!

 

Um dem eingangs erwähnten Problem – nämlich den Sport in den Alltag unterzubringen –  gleich den Wind aus den Segeln zu nehmen, kann ich meinen Favoriten nur wärmstens empfehlen: den Morgensport! Natürlich kostet es anfangs Überwindung, noch früher aufzustehen um eine Runde laufen, ins Fitnessstudio zu gehen oder ein Homeworkout zu machen. Aber die positiven Effekte überwiegen hier ganz klar gegenüber den negativen Aspekten. Die bedeutendsten Vorteile des Morgensports sind: Aktivierung des Herz-Kreislauf-Systems, Blutdruck und Puls werden gleichzeitig mit Ihnen geweckt und Sie fühlen sich wacher, starten vitaler in den Tag und tragen dieses positive Gefühl auch noch über den ganzen Tag hinweg mit sich. Durch das bessere Gefühl ergibt sich noch ein weiterer, positiver Nebeneffekt: Dadurch dass man sich vitaler fühlt und weiß, dass man schon etwas getan hat, geht man oft auch mit der Ernährung sorgsamer um.

 

Mit diesen Motivationstipps erreichen Sie Ihr Ziel

– Formulieren Sie ein klar definiertes und realistisches Ziel, dass sich an dem SMART-Prinzip orientiert. Nur wenn Sie ihr Ziel definieren, Lösungen für Motivationsprobleme im Vorfeld erkennen und wirklich hinter Ihrem Ziel stehen, werden Sie es auch erreichen.

Tipp: Visualisieren Sie ihr Ziel und stellen Sie es sich gedanklich vor, zum Beispiel: Wie Sie die Ziellinie bei einem 10 km Lauf überqueren oder wie Ihr Lieblingspullover wieder super an Ihnen sitzt.

– Anziehstraße: Wenn man morgens direkt Sport machen möchte, legt man sich am Abend zuvor direkt die Kleidung raus, denn am nächsten Tag die Kleidung wieder in den Schrank zu packen, das macht wohl keiner gerne!

– Die Sporttasche für den nächsten Tag wird am Abend vorher gepackt, sodass nach der Arbeit am nächsten Tag direkt zum Laufen oder ins Fitnessstudio gegangen werden kann, ohne dass man vorher den Umweg nach Hause fahren muss.

 

In diesem Sinne: Lassen Sie dem inneren Schweinehund keine Chance!

Die Webseite: Die Leuchtreklame von Coaches

Die Büros der meisten Coaches liegen nicht in der Innenstadt, und sie haben keine großen Schaufenster, das Tag für Tag viele Passanten sehen. Also müssen Coaches andere Wege beschreiten, um potenzielle Kunden darauf aufmerksam zu machen, dass es sie gibt. Das wichtigste Instrument hierfür ist die Webseite.

 

Welche Funktion hat meine Webseite in meinem Marketingsystem? Welche Ziele möchte ich mit ihr erreichen? Das fragen sich viele Coaches zu wenig, bevor sie die Webseite ihrer Unternehmung konzipieren. Eine häufige Folge: Ihre Webseite erfüllt die in sie gesetzten Erwartungen nicht.

 

Funktion 1: Den Coach und seine Unternehmung sichtbar machen

Die Webseite eines Unternehmens, also auch die von Coaches, kann man mit einer Leuchtreklame vergleichen – zum Beispiel der Leuchtreklame einer Imbissbude. Welche Funktion hat diese? Zunächst: Sie muss gut sichtbar sein. Sie sollte von möglichst vielen Passanten wahrgenommen werden – und zwar unabhängig davon, aus welcher Himmelsrichtung sie sich der Imbissbude nähern und ob sie zu Fuß oder mit dem Auto unterwegs sind. Entsprechend sollte die Leuchtreklame zum Beispiel an der Front der Imbissbude platziert sein.

Dasselbe gilt für die Webseiten von Coaches. Damit sie ihre Funktion erfüllen können, müssen sie „gesehen“, sprich von den Zielkunden im World-Wide-Web gefunden werden. Denn die schönste Webseite nutzt einem Coach wenig, wenn dessen potenzielle Kunden bei Suchabfragen mit Google und Co nicht auf sie stoßen.

 

Funktion 2: Das Interesse potenzieller Coaching-Kunden wecken

Eine Leuchtreklame sollte Passanten schnell vermitteln, was das Geschäftsfeld des Unternehmens ist. So sollte zum Beispiel die Leuchtreklame einer Imbissbude den Vorbeieilenden auf einen Blick verdeutlichen, dass dies ein Schnell-Imbiss und kein Erotikshop und keine Spielhalle ist – beispielsweise, weil auf der Leuchtreklame dick und fett „Imbiss“ steht. Oder weil darauf eine Curry-Wurst oder ein Döner abgebildet ist.

Dasselbe gilt für die Webseiten von Coaches. Auch sie sollten „Passanten“ – also Personen, die auf der Suche nach Coaching- oder Beratungsleistungen durchs Netz streifen, möglichst auf einen Blick vermitteln, was das Geschäftsfeld des Coaches ist: nämlich Coaching –  oder noch besser zum Beispiel Vertriebs- oder Karrierecoaching. Außerdem sollte auf einen Blick erkennbar sein, wer die Kernzielgruppen des betreffenden Coaches sind – also zum Beispiel die Vertriebsbereiche mittelständischer Unternehmen oder Selbstzahler, die Beziehungsprobleme haben. Denn sonst fühlen sich die Besucher, also potenziellen Kunden nicht angesprochen und ziehen weiter zur nächsten Webseite, die von Google und Co angezeigt wird. Schließlich haben sie die Qual der Wahl – wie Fußgänger, die durch die Einkaufsstraßen einer Stadt flanieren und um deren Aufmerksamkeit zahlreiche Leuchtreklamen (und Schaufenster) buhlen.

 

Funktion 3: Die Zielkunden motivieren, sich näher über die Coaching-Leistungen zu informieren

Leuchtreklamen haben noch eine Funktion. Sie sollen die Menschen, die sie sehen, dazu animieren, sich dem jeweiligen Geschäft zu nähern und dessen Auslagen oder Angebot zu studieren.

Dasselbe gilt für Webseiten von Coaches. Auch sie sollten so konzipiert sein, dass die Besucher motiviert werden, sich intensiver mit dem Coach und seinen Leistungen zu befassen – zum Beispiel, weil ein erster Blick auf Startseite der Webseite bei ihnen das Gefühl erzeugt: Dieser Dienstleister könnte mir eventuell einen Nutzen bieten.

Entsprechend sollten speziell die Startseiten der Webseiten von Coaches konzipiert sein. Alles „Gerümpel“, das nicht dazu dient, Besucher dazu zu animieren, tiefer in die Webseite einzutauchen, sollte von ihr entfernt werden. Sonst gleicht die Startseite schnell einem überladenen Schaufenster, das Kunden erschlägt und nicht in den Laden zieht.

 

Das Pferd nicht von hinten aufzäumen

Die vorgenannten Funktionen kann eine Webseite nur erfüllen, wenn sie gefunden wird. Das „Gefunden-werden“ ist somit eine Grundfunktion, die jede Webseite erfüllen muss – denn sonst kann sie auch die anderen Funktionen nicht erfüllen.

Das Berücksichtigen viele Coaches beim Konzipieren ihrer Webseiten nicht. Sie zäumen sozusagen das Pferd von hinten auf. Das heißt: Sie treffen sich zunächst zum Beispiel mit einem (Web-)Designer und überlegen sich mit ihm, wie die Webseite gestaltet sein soll. Welche Farben verwenden wir? Wo platzieren wir das Logo? Danach konzipieren sie die Webseite und formulieren die benötigten Texte. Und erst ganz am Schluss, wenn die Webseite schon getextet und gestaltet ist und häufig sogar bereits programmiert ist und im Netz steht, fragen sie sich: Wie sorge ich dafür, dass meine Zielkunden im Netz häufig auf meine Seite stoßen?

 

Sauber planen statt nachträglich optimieren

Das ist so, also würde der Besitzer einer Imbissbude zunächst eine Leuchtreklame entwerfen und produzieren lassen und sich erst danach fragen: Wo platziere ich die Reklame? Auf dem Dach? Oder über dem Schaufenster? Oder in einem rechten Winkel an der Front des Hauses – damit diese auch die Personen, die die Straße entlangfahren, sehen? Eine so konzipierte Leuchtreklame wird ihre Funktion stets nur bedingt erfüllen.

Dasselbe gilt für Webseiten, bei denen sich deren Besitzer erst nachdem diese bereits konzipiert, getextet und layoutet wurden, fragen: Wie sorge ich dafür, dass meine Webseite gefunden wird? Auch an ihnen kann ein Suchmaschinen-Optimierer letztlich nur noch „herumdoktern“ – also versuchen, das Bestmögliche aus ihnen noch herauszuholen. Optimale Besucherzahlen erreicht man so nicht.

Wenn Coaches feststellen, dass ihre Webseite selten  gefunden wird, dann fragen sie oft (Online-)Marketingexperten: Wie kann ich den Traffic auf meiner Webseite erhöhen? Deren häufige Antwort: „Sie sollten in Ihre Webseite einen Blog integrieren.“ Oder: „Sie sollten Videos auf YouTube stellen und diese in Ihre Webseite integrieren.“ Oder: „Sie sollten in Facebook aktiv werden und twittern, um potenzielle Kunden auf Ihre Webseite zu locken.“

 

„Lahme“ Webseiten brauchen Krücken

All dies können zielführende Maßnahmen sein. Doch welchen Charakter haben solche Maßnahmen? Denselben wie wenn ein Imbissbuden-Besitzer Handzettel verteilen würde, auf denen steht: „Schaut auf meine Leuchtreklame“. Oder wenn er Anzeigen mit diesem Appell schalten würde.

Einen Imbissbuden-Besitzer, der dies tut, würde man fragen: „Warum haben Sie Ihre Leuchtreklame nicht gleich so gestaltet und platziert, dass sie jeder sieht? Dann könnten Sie sich das Schalten von Anzeigen und das Verteilen von Handzetteln sparen.“

Im Online-Marketing-Bereich sind solche Maßnahmen jedoch gang und gäbe – nur dass auf den elektronischen Handzetteln und (AdWords-)Anzeigen nicht die Aufschrift „Schaut auf meine Leuchtreklame“, sondern „Besucht unsere Webseite“ steht.

Gestalten Sie als Coach Ihre Webseite so, dass sie diese auch ohne Krücken gefunden wird. Denn eines sollten Sie als Coach nie vergessen: Ihr Büro befindet sich vermutlich – wie das der meisten Coaches – irgendwo versteckt in einer Stadt in einer Seitenstraße. Also haben sie anders als die meisten Imbiss-Buden und Läden in der Innenstadt kaum Laufkundschaft. Dessen kann Ihr Geschäft nur brummen, wenn Sie zum Beispiel mit Ihrer Webseite dafür sorgen, dass Ihre Zielkunden auf Sie aufmerksam werden.

 

Zum Autor: Bernhard Kuntz ist Geschäftsführer der PRofilBerater GmbH, Darmstadt, die Trainer, Berater und Coachs bei ihrer Selbstvermarkung unterstützt. Er ist u. a. Autor des Marketing-Ratgebers „Die Katze im Sack verkaufen“.

Digitales Fasten: Wieso Sie ab und zu das Handy weglegen sollten

Die übermäßige Nutzung des Smartphones ist allgegenwärtig und macht Studien zufolge krank. Grund genug, das Handy mal beiseite zu legen und das Leben „offline“ zu genießen. Wie das gelingt, weiß Business-Coach Ian Schroeder.

Digitales Fasten gibt Selbstbestimmung und fördert Produktivität. Die tägliche Nutzung von digitalen Inhalten liegt im Schnitt bei sechs Stunden, jeden Tag! 24 Stunden hat ein Tag. Davon schlafen wir Deutschen im Durchschnitt sieben Stunden (Schlafatlas 2017), sind ca. acht Stunden bei der Arbeit (An- und Abreise noch nicht eingerechnet), verbringen ca. drei Stunden mit Essen und Hygiene. Das sind schon 19 Stunden. Was ist dann noch mit Sport? Freizeit? Freunden? Kultur? Putzen? Verwandtschaft? Nichts tun? Sechs Stunden digitale Mediennutzung erfolgt verteilt über den Tag. Die Mobile Anwendung steigt rasant und damit auch die Nutzung während der Arbeit, im Meeting, im Gespräch, beim Essen, beim Sport, im Kino, beim Putzen etc. Warum kann die Antwort nicht warten? Weshalb sollte ich auf Facebook und Co. weiter auf der Lauer liegen? Die folgenden vier Schritte helfen dabei, mal eine Pause vom dauerhaften Online-Sein einzulegen.

1. Schritt: Kleine Auszeit nehmen

“Ich beobachte mich und meine Umgebung bei einer Tasse Kaffee oder Tee OHNE Smartphone.“ Eine Auszeit gibt mir auch die Hoheit über meine Selbstbestimmung. Ich entscheide, wie ich meine Zeit nutze und nicht meine „Verpflichtung“, die Vielzahl an offenen laufenden „Gesprächen“ in Schwung zu halten. Eine Auszeit zeigt mir auch, wie vielfältig meine Umgebung außerhalb der 14×7 cm Displaygröße ist. Die Welt außerhalb der 14×7 cm riecht, schmeckt, fühlt sich auch anders an. Ja, die Welt außerhalb der 14×7 cm ist auch zum anfassen und die Tasse Tee oder Kaffee gibt es (noch) nicht virtuell. Eine Auszeit wird Unruhe erzeugen: Was geschieht jetzt gerade in der virtuellen Welt? Wer erwartet jetzt alles eine Antwort?

Wie also beugen Sie dieser inneren Unruhe und der ständigen Neugier vor? Ein Tipp aus der Hirnforschung hilft: Die Whole Brain Haltung. Diese Haltung verbindet beide Gehirnhälften und reduziert mit folgender Anwendung Stress. Dazu können Sie sitzen bleiben, Ihr Smartphone liegt vor Ihnen in Ihrem Sichtfeld. Überkreuzen Sie die Beine (gerne ausgestreckt) und Ihre Arme ebenfalls (nicht verschränken, sondern wie die Beine überkreuzen). Machen Sie es sich im Sitzen bequem und blicken Sie für ca. 30 Sekunden auf Ihr Stressobjekt, also das Smartphone. In dieser Zeit werden im Gehirn die vier Bereiche miteinander verbunden und Ihr Stress bezüglich des Smartphones deutlich reduziert.

2. Schritt: Achtsamkeit und Atmung

Suchen Sie sich einen ruhigen Ort auf, an dem Sie ungestört sind (Smartphone aus). Nehmen Sie eine Haltung ein, in der Sie längere Zeit (ca. zehn Minuten) bequem sitzen können, und konzentrieren sich auf jeden einzelnen Atemzug, auf das Ein- und das Ausatmen. Richten Sie Ihre Wahrnehmung auf Ihren Bauch, wie er sich hebt und wieder senkt. Versuchen Sie so ganz bewusst und entspannt für ca. zehn Minuten zu atmen. Beim Lesen dieser kurzen Anleitung ist Ihnen wahrscheinlich noch gar nicht bewusst, dass die Atmung ein idealer Startpunkt für mehr Achtsamkeit ist, denn sie vollzieht sich normalerweise ganz automatisch und nebenbei, ohne dass wir ihr viel Beachtung schenken müssen. Doch Sie werden merken, dass allein das Konzentrieren auf etwas so Unscheinbares wie die Atmung eine Herausforderung sein kann. Unsere Gedanken schweifen immer wieder ab und das ist auch okay, denn diese Gedanken und Aufgaben können zehn Minuten warten. Nach zehn Minuten Achtsamkeit werden Sie sich garantiert besser fühlen. Denn Sie haben sich Aufmerksamkeit geschenkt und sind aus dem Hamsterrad ausgebrochen.

3. Schritt: Gewinner schlafen über dem Durchschnitt

Laut dem Schlafatlas 2017 schlafen die Deutschen im Schnitt sieben Stunden. Berufliche Leistungsträger im Schnitt nur sechs Stunden und 35 Minuten. Laut dem aktuellen DAK-Gesundheitsreport sind Schlafstörungen bei Berufstätigen im Alter von 35 bis 65 Jahren von 2010 bis heute um 66% gestiegen. 80% der Berufstätigen haben den Angaben zufolge Schlafprobleme, hochgerechnet sind das etwa 34 Millionen Menschen.

Diese Zahlen können auch schon schlaflose Nächte bereiten. Da lohnt sich Blick auf bekannte Leistungssportler und deren Schlafgewohnheiten. Wie lange wird ein Roger Federer im Schnitt täglich schlafen? 11 bis 12 Stunden. Oder Usain Bolt? 8 bis 10 Stunden. Oder Venus Williams? 8 bis 9 Stunden! Gewinner schlafen über dem Schnitt und bringen damit Höchstleistungen. Wenn Ihnen das nicht am Stück möglich ist, empfehle ich Ihnen einen „Powernap“ (einen Kurzschlaf). Die NASA hat sich schon vor über 20 Jahren mit dieser Thematik auseinandergesetzt und führte mit Piloten ein interessantes Experiment durch. Die Piloten durften während eines Fluges ein 25-minütiges Powernapping machen. Das Ergebnis war beeindruckend: Der Wachheitsgrad  war um 35 Prozent besser und das Konzentrationsvermögen verdoppelte sich sogar im Vergleich zu den wachgebliebenen Kollegen (Journal of Sleep Research). Warum ist mir dieser 3. Schritt im Zuge des digitalen Fasten wichtig? Im Schlaf werden Sie zu 100% digital Fasten und im Anschluss werden Sie, wie die Piloten, wacher und konzentrierter sein. Eine Win-Win-Situation.

4. Schritt: Vielseitigkeit der Menschen genießen

“Private Gespräche sind in Meetings erwünscht!“ Warum nicht Networking auf die Agenda an den Anfang stellen? Das ist kein Aufruf zur Gruppentherapie oder zur Plauderstunde ohne Ergebnis. Aber ich empfehle, die Meetingkultur zu hinterfragen, zu verändern und persönlichen Themen Raum zu geben. Meeting Empfehlung: Handys OFF und „Networking“ ON. Das trainiert die übermäßige Nutzung vom Smartphone schon während der Arbeitszeit ab.

Beruflich in der Sackgasse? Mit diesen drei Tipps finden Sie wieder heraus

Es gibt Momente im Berufsleben, da scheint es nur zwei Optionen zu geben: Desorientierung und Nulloption. Spätestens wenn Sie sich vor diesen zwei Optionen wiederfinden, ist ein Business-Coaching angeraten, weiß Coach Ulf Posé und erklärt, wie es Sie aus der Sackgasse zurück auf die richtige Spur bringt.

Desorientierung ist gekennzeichnet durch Entscheidungen, die recht schnell wieder revidiert werden. Blinde Hektik und leerer Aktionismus versuchen täglich aufs Neue die Entscheidungen von gestern zu optimieren. Die Folge ist Instabilität.

Die Nulloption ist gekennzeichnet durch die Haltung: „Augen zu und durch“. Starres Festhalten an Überkommenem wird mit Durchhaltevermögen verwechselt.

Beide Wege führen in eine Sackgasse, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt. Dabei ist der Weg aus dieser Sackgasse durch professionelles Businesscoaching mit angemessener Anstrengung machbar.

Gutes Businesscoaching bedenkt drei wesentliche Erfolgsfaktoren:

1. Sicherheit in Entscheidungen erzeugen

2. Den „Karnickelstatus“ beenden

3. Berechtigte und stabile Zuversicht generieren

 

Zu 1. Sicherheit in Entscheidungen erzeugen

Bei Entscheidungen wird im Allgemeinen in Behauptungen und passenden Begründungen gedacht. Jedoch bedeutet die Tatsache, dass gute Gründe für oder gegen eine Entscheidung bestehen, nicht automatisch, dass eine Entscheidung auch machbar und durchsetzbar ist. Genau hier kann der Coachee gutes Businesscoaching nutzen. Der Coachee klärt gemeinsam mit dem Coach, unter welchen Voraussetzungen eine Entscheidung auch optimal und nachhaltig umzusetzen ist. Der Coach beleuchtet neutral und entemotionalisiert die Erfolgsfaktoren einer Entscheidung. Damit wird für den Coachee sichergestellt, dass nicht die Emotion die Entscheidung bestimmt, sondern die Machbarkeit und Umsetzbarkeit einer Entscheidung. Dieser Prozess der Entemotionalisierung bedeutet für den Gecoachten, dass er seinem Wunsch, seinen Vorlieben nicht mehr auf den Leim geht. Bei der Vermeidung von Desorientierung darf es nicht um das Wollen gehen, sondern um die Machbarkeit. Denn es könnte sein, dass eine Entscheidung, die durchaus gewollt und erwünscht ist, nicht in der Lage ist, ein Problem zu lösen. Vielleicht kann das jedoch eine Entscheidung tun, die unerwünscht ist, aber durchaus in der Lage, das vorhandene Problem auf eine gangbare Art und Weise in den Griff zu kriegen. Für diesen Entemotionalisierungsprozess benötigt der Manager einen Businesscoach.

 

Zu 2. Den Karnickelstatus beenden

Gerade in schwierigen Lebens- und Berufssituationen keimt oft die Hoffnung: „Hoffentlich geht das bald vorbei“, oder wie Kinder es gern tun: „Ich schließe die Augen, und sehe mein Problem nicht mehr“, nach dem Motto: „Möge dieser Kelch an mir vorübergehen.“

Der Coachee ist in der Lage, diesen Status des durch die Schlange (das Problem) hypnotisierten Karnickels (der Coachee) aufzuheben und gemeinsam mit dem Businesscoach in angemessenes Handeln zu überführen. Der Zustand des sich-gelähmt-fühlens, die Angst vor einem Risiko, kann durch das Aufzeigen von Konsequenzen, der Beleuchtung von Worst-Case-Szenarien helfen, den Zustand: „Was ich habe, weiß ich, deswegen klammere ich mich daran“, zu überführen in einen neuen Zustand: „Ich weiß zwar nicht, was genau geschehen kann, habe jedoch einen klaren Handlungsplan, um auch Eventualitäten erfolgreich zu begegnen.“ Ein guter Coach ist in der Lage, alle Bedenken und Chance im Sinne einer guten Risikobeherrschung so zu beleuchten, dass die Krise sich in eine Chance verwandelt.

Nicht umsonst leitet sich das Wort Krise vom altgriechischen Verb krínein ab, das „trennen“ und „unterscheiden“ bedeutet. Eine Krise ist demnach eine Entscheidung, der Höhe- und Wendepunkt einer Entwicklung. Die Begriffsklärung ist aufschlussreich, denn meistens verwenden wir „Krise“ gleichbedeutend mit „Katastrophe“ und vergessen die zweite Möglichkeit einer Wendung zum Guten. Die erfolgreiche Abwendung einer Krise ist aber jederzeit möglich – allerdings nur, wenn der Coachee mit dem Coach gemeinsam die notwendigen Voraussetzungen für den besonnenen Umgang mit Gefahren bedenkt. Der Coach erfasst durch die Risiken systematisch, bewertet sie mit dem Coachee um die Möglichkeit zu eröffnen, Maßnahmen zu ihrer Bewältigung zu steuern. Zum Risikomanagement gehören für den mehrere Teilaspekte:

Der erste Aspekt ist die Risikoabschätzung. Das bedeutet nicht nur, einzelne Risiken zusammenzuzählen, sondern auch deren gegenseitige Einflussnahme kritisch zu betrachten. Das ist leichter gesagt als getan, vor allem, wenn man auf einem See von Emotionen schwimmt. Aber eine klare Analyse des Gefahrenpotenzials gemeinsam mit dem Coach ist notwendig, um angemessen handeln zu können.

Ein zweiter Aspekt ist Risikobegrenzung. Sie kann durch zwei Dinge geschehen: durch eine Risikostreuung und durch eine Risikolimitierung. Für den Gecoachten heißt das etwa, nicht alles auf eine einzige Karte zu setzen und nur solche Risiken einzugehen, die noch kalkulierbar sind. Auch die Risikoüberwälzung muss bedacht werden. Damit ist gemeint, die Risken auf die Schultern aller von der Entscheidung Betroffenen zu verteilen.

Zur Risikobeherrschung gehört natürlich auch die Risikovermeidung: Wer entscheidet, steht in der Pflicht, sorgsam zu handeln und den Bestand eines Unternehmens nicht zu gefährden. Und nicht zuletzt die Risikoakzeptanz. Denn jeder Entscheidung haftet ein Restrisiko an. Das zu akzeptieren ist die Voraussetzung für ausgewogene, begründete Entscheidungen.

Diese kritische Betrachtung gemeinsam ist für den Coachee eine hervorragende Basis, um das Motto: „Augen zu und durch“, und damit den Zustand des Gelähmt-Seins erfolgreich zu vermeiden.

 

Zu 3. Berechtigte und stabile Zuversicht generieren

Das Hauptproblem bei Entscheidungen ist die Unsicherheit, ob die Entscheidung tatsächlich von Erfolg gekrönt sein wird. Es ist jedoch nicht möglich, eine Entscheidung unter Sicherheit zu fällen. Denn jede Entscheidung betrifft auch die Zukunft, und die ist in Teilen immer ungewiss. Es ist jedoch möglich, Unwägbarkeiten diszipliniert und behandelbar zu erfassen. Da kommt der Businesscoach ins Spiel: Er weiß, wie Behauptungen und Begründungen in Voraussetzungen und Bedingungen zu überführen sind. Er weiß, wie bestimmte Voraussetzungen nach Nützlichkeit oder Notwendigkeit zu bewerten sind. Und er weiß, wie einzelne unabdingbare Voraussetzungen in ihrer Erfüllbarkeit bewertet werden müssen. So entsteht für den Coachee ein Gerüst, ein Maßnahmenpaket, das in seiner Machbarkeit optimal ermittelt wird. Damit kann der Coachee Vorgehensweisen entwickeln, die ihm helfen, auch den Blick in die Zukunft zuversichtlich zu planen.

Werden diese drei Erfolgsfaktoren im Coaching berücksichtigt und professionell behandelt, dann entgeht der Coachee blinder Hektik, leerem Aktionismus, der Nulloption und hat stabile Voraussetzungen geschaffen, seine Zukunft und die Zukunft des Unternehmens sicher in den Griff zu bekommen.

‘Sie’? Oder doch ‘Du’? So machen Sie es richtig

Eigentlich spricht man fremde Erwachsene mit “Sie” an. Eigentlich sind jüngere Generationen generell zum “Du” übergegangen. Es gibt viele “eigentlich”, wenn die Frage nach dem Duzen und Siezen aufgeworfen wird – die Stilexpertin Anke Quittschau gibt Empfehlung im heiklen Terrain, lässt aber auch keinen Zweifel daran: Trotz Konventionen und Regeln bleibt “Du oder Sie” immer auch eine persönliche Entscheidung zweier Menschen.

Früher war es einfacher. Da war es ein sicheres Anzeichen herannahenden Erwachsenseins, dass vom “Du” zum “Sie” gewechselt wurde – es begann damit, dass ein Lehrer seine 16-jährigen Schüler plötzlich gesiezt hat. Bei den Eltern konnte man beobachten, dass sie fremden Menschen ausschließlich mit einem “Sie” begegneten und selbst mancher Mannschaftskollege im Sportverein wurde nicht geduzt.

 

Schwierige Zeiten, schwierige Rahmenbedingungen

Gerade Berater, die häufiger die Projekte und Kunden wechseln, stehen immer wieder vor dieser Frage.

Zudem gibt es verschiedene Branchen, in den denen unterschiedliche Kulturen bevorzugt werden: Designer, Modebranche, IT oder Beratungsfirmen sind intern meist per Du. Banken, Versicherungen oder Automobilbranche und stark hierarchisch geführte Unternehmen dagegen bleiben weiterhin meist beim Sie.

 

Zwei Grundregeln

Auch im 21. Jahrhundert gibt es natürlich einige Grundregeln, an die man sich auf jeden Fall im Geschäftsleben und auch im Privatleben halten kann:

Nr. 1: Der Ranghöhere bietet dem Rangniederen das Du an.

Nr. 2: Ein Du darf abgelehnt werden.

Ein “Sie” schafft Distanz und gewährt Diskretion, schützt also vor allzu indiskreten Zeitgenossen. Dabei ist die Norm wie eh und je, dass sich fremde Erwachsene im Geschäftsleben erst einmal siezen.

Ein Du – leichtfertig angeboten oder auch unüberlegt akzeptiert – ist nicht mit Freundschaft gleichzusetzen. Zugegeben, eine gewisse Vertrautheit mag sich einschleichen, aber sollte nicht überinterpretiert werden. Es ist sicherlich einfacher, geschäftlich miteinander umzugehen – gerade wenn es sich um gleichaltrige Kontakte handelt. Barrieren werden schneller abgebaut und eine Geschäftsbeziehung fängt ungezwungener an.

Apropos Höflichkeit: Diese ist natürlich oberstes Gebot, wenn man sich auf Grundregel 2 beruft und ein “Du” ablehnen möchte. Dabei sollte man so freundlich wie möglich vorgehen und wenn möglich auf grundsätzliche Prinzipien (also nicht persönliche Animositäten) verweisen. Dennoch müssen Sie sich darüber bewusst sein, dass diese Person Ihnen wahrscheinlich nie wieder ein Du anbieten wird.

 

Bekannte Variationen

Geraten Sie als beispielsweise älterer IT-Experte in ein altersmäßig junges Projekt und wollen gerne Ihre Erfahrung zum Ausdruck bringen, dabei aber kein “Party-Pooper” sein, kann eine Mischform eine prima Alternative sein: Sie siezen die Kollegen, reden sie aber mit dem Vornamen an.

Im IT-Projektmarkt gang und gäbe ist der Umgang mit englischsprachigen Partnern oder Kunden. Diese werden oft mit dem Vornamen angesprochen. Siezen Sie sich mit Ihrem deutschen Projektleiter oder Kollegen, mit dem Sie gemeinsam ins Meeting gehen, vereinbaren Sie im Vorfeld, dass Sie sich vor den angelsächsischen Gästen mit Vornamen anreden und duzen. Damit vermeiden Sie, dass Ihre Kunden oder Partner irritierte Blicke austauschen. Selbstverständlich werden Sie dann nach der Besprechung zum Siezen zurückkehren.

Vorsicht! Wird Ihnen vom Projektleiter oder Kunden auf einer Feier zu fortgeschrittener und alkoholisch beeinflusster Stunde locker das Du angeboten, halten Sie sich am nächsten Morgen mit dieser neu gewonnenen Anrede zurück. Sie wissen nie, wie ernst dieser Anflug von Zuneigung gemeint war. Sprechen Sie in so einem Fall den Betreffenden lieber per Sie an. Sollte er dann aber auf das vereinbarte Du verweisen, ist die Angelegenheit klar.

Neue Wege einschlagen: So setzen Sie E-Coaching am sinnvollsten ein

E-Coaching wird von Klienten zunehmend nachgefragt und ist für Coaches ein interessanter Markt. Es ermöglicht mehr Flexibilität und eine schnellere Verfügbarkeit einer Coaching-Sequenz. Aber wie setzen Sie als Coach die neuen Möglichkeiten des E-Coachings am besten um?

E-Coaching fordert Sie als Coach hinsichtlich der Medienauswahl, der methodischen Vorgehensweise und der Achtsamkeit mit dem Medium. Mit E-Mail und Chat ist es nicht getan. Als E-Coach haben Sie ein unüberschaubares Feld mit einer komplexen Herausforderung: Der Coach hat die Verantwortung den Klienten durch einen stimmigen Prozess zu führen. Der Prozess entfaltet sich ausgehend von den Bedürfnissen des Klienten. Je mehr Medienkompetenz ein Klient mitbringt, desto intuitiver nutzt er die neuen Medien. So wirkt sich eine Aufgeschlossenheit neuen Medien gegenüber positiv aus. Vom Einsatz spezieller Communities und E-Coaching-Plattformen sollte man bei Coachees mit wenig Medienerfahrung zunächst absehen.

Tipp: Besprechen Sie mit Ihrem Klienten, wie er sich selbst im Hinblick auf die Nutzung neuer Medien einschätzt und inwiefern E-Coaching über Telefon, Videokonferenzen und spezielle Plattformen für ihn interessant klingen. Der Prozess muss für jeden Klienten stimmig und individuell abgestimmt sein. Das heißt, im E-Coaching gibt es kein Patentrezept, sondern eine individuelle Einzelfalllösung.

E-Mail und Telefon sind als Kommunikationskanäle intuitiv bedienbar und allen Interessenten zu empfehlen. E-Mail und Chats eignen sich insbesondere für eine kurze Abstimmung zwischen zwei Sitzungen, dafür erreichen Sie aber im Vergleich zu anderen Medien weniger psychologische Tiefe. Videokonferenzen kommen der Qualität eines klassischen Coachings sehr nahe. Social Media und spezielle Coachingplattformen bieten eine Fülle an Möglichkeiten und kommen insbesondere für medienaffine Klienten in Frage.

Gehen Sie bei der Medienauswahl folgendermaßen vor:

1. Die Fragestellung klar herausarbeiten

2. Die entsprechende Reflexionsebene identifizieren

3. Die Medienwahl abhängig von der Reflexionsebene treffen

Telefon und Videokonferenz bieten Ihnen im Hinblick auf die Reflexionsebene den größten Spielraum.

Für Coaches, die E-Coaching neu für sich entdecken, ist die Empfehlung erste Erfahrungen in dem Feld zu sammeln, um dann im nächsten Schritt für sich stimmige Medien zu identifizieren. Die Wahl des Mediums sollte auch für den Coach selbst stimmig sein. Sowohl die Klienten als auch die Coaches dürfen sich schrittweise den neuen Möglichkeiten durch die Medien annähern.

Achtsamkeit spielt im E-Coaching gleich zweimal eine Rolle

Im E-Coaching gilt es eine empathische Verbindung von Coach und Klienten gezielt aufzubauen. Diese entsteht in einem achtsamen Kontakt miteinander. Achtsamkeit sollte daher gezielt in ein Coaching integriert werden.

Im E-Coaching kommt zu den Herausforderungen im dynamischen Alltag noch die Ablenkung durch das Medium hinzu. Das heißt, hier dürfen Coach und Klient doppelt achtsam sein:

– Achtsam im Umgang mit dem E-Coaching-Medium

– Achtsam im Hinblick auf die Coaching-Frage

Im E-Coaching machen Sie und der Klient sich für einige Minuten mit dem Medium vertraut, um erste Stolpersteine, die Coach und Klienten gegebenenfalls aus der Achtsamkeit wieder herausreißen, aus dem Weg zu räumen. Erst wenn beide sich sicher und startklar für die Sitzung fühlen, beginnen Sie mit einer Achtsamkeitsübung um ein hohes Reflexionsniveau erreichen zu können.

Grundsätzlich eignen sich folgende Übungen zum Einstieg in Ihr Coaching:

– Laden Sie den Klienten dazu ein, innezuhalten

– Lassen Sie ihn die Coaching-Situation bewusst wahrnehmen

– Laden Sie ihn ein, in seinen Körper hineinzuspüren

– Laden Sie ihn ein, sich auf den Atem zu konzentrieren

– Nähern Sie sich nun achtsam der Fragestellung im Coaching

Ab dem Moment, in dem Sie in die Sitzung mit dem Medium einsteigen, benötigen Sie und der Klient so viel Achtsamkeit, dass das Medium in den Hintergrund tritt und Sie ganz im Hier und Jetzt angekommen sind. Falls Sie und der Klient diese Qualität nicht erreichen, sollten Sie noch einmal in die Achtsamkeit gehen. Falls es nach mehreren Versuchen mit der Achtsamkeit nicht klappt, überdenken Sie die Medienauswahl noch einmal. Nicht für jeden Coach und nicht für jeden Klienten eignet sich ein E-Coaching, doch für viele!