Beruflich in der Sackgasse? Mit diesen drei Tipps finden Sie wieder heraus

Es gibt Momente im Berufsleben, da scheint es nur zwei Optionen zu geben: Desorientierung und Nulloption. Spätestens wenn Sie sich vor diesen zwei Optionen wiederfinden, ist ein Business-Coaching angeraten, weiß Coach Ulf Posé und erklärt, wie es Sie aus der Sackgasse zurück auf die richtige Spur bringt.

Desorientierung ist gekennzeichnet durch Entscheidungen, die recht schnell wieder revidiert werden. Blinde Hektik und leerer Aktionismus versuchen täglich aufs Neue die Entscheidungen von gestern zu optimieren. Die Folge ist Instabilität.

Die Nulloption ist gekennzeichnet durch die Haltung: „Augen zu und durch“. Starres Festhalten an Überkommenem wird mit Durchhaltevermögen verwechselt.

Beide Wege führen in eine Sackgasse, aus der es scheinbar kein Entkommen gibt. Dabei ist der Weg aus dieser Sackgasse durch professionelles Businesscoaching mit angemessener Anstrengung machbar.

Gutes Businesscoaching bedenkt drei wesentliche Erfolgsfaktoren:

1. Sicherheit in Entscheidungen erzeugen

2. Den „Karnickelstatus“ beenden

3. Berechtigte und stabile Zuversicht generieren

 

Zu 1. Sicherheit in Entscheidungen erzeugen

Bei Entscheidungen wird im Allgemeinen in Behauptungen und passenden Begründungen gedacht. Jedoch bedeutet die Tatsache, dass gute Gründe für oder gegen eine Entscheidung bestehen, nicht automatisch, dass eine Entscheidung auch machbar und durchsetzbar ist. Genau hier kann der Coachee gutes Businesscoaching nutzen. Der Coachee klärt gemeinsam mit dem Coach, unter welchen Voraussetzungen eine Entscheidung auch optimal und nachhaltig umzusetzen ist. Der Coach beleuchtet neutral und entemotionalisiert die Erfolgsfaktoren einer Entscheidung. Damit wird für den Coachee sichergestellt, dass nicht die Emotion die Entscheidung bestimmt, sondern die Machbarkeit und Umsetzbarkeit einer Entscheidung. Dieser Prozess der Entemotionalisierung bedeutet für den Gecoachten, dass er seinem Wunsch, seinen Vorlieben nicht mehr auf den Leim geht. Bei der Vermeidung von Desorientierung darf es nicht um das Wollen gehen, sondern um die Machbarkeit. Denn es könnte sein, dass eine Entscheidung, die durchaus gewollt und erwünscht ist, nicht in der Lage ist, ein Problem zu lösen. Vielleicht kann das jedoch eine Entscheidung tun, die unerwünscht ist, aber durchaus in der Lage, das vorhandene Problem auf eine gangbare Art und Weise in den Griff zu kriegen. Für diesen Entemotionalisierungsprozess benötigt der Manager einen Businesscoach.

 

Zu 2. Den Karnickelstatus beenden

Gerade in schwierigen Lebens- und Berufssituationen keimt oft die Hoffnung: „Hoffentlich geht das bald vorbei“, oder wie Kinder es gern tun: „Ich schließe die Augen, und sehe mein Problem nicht mehr“, nach dem Motto: „Möge dieser Kelch an mir vorübergehen.“

Der Coachee ist in der Lage, diesen Status des durch die Schlange (das Problem) hypnotisierten Karnickels (der Coachee) aufzuheben und gemeinsam mit dem Businesscoach in angemessenes Handeln zu überführen. Der Zustand des sich-gelähmt-fühlens, die Angst vor einem Risiko, kann durch das Aufzeigen von Konsequenzen, der Beleuchtung von Worst-Case-Szenarien helfen, den Zustand: „Was ich habe, weiß ich, deswegen klammere ich mich daran“, zu überführen in einen neuen Zustand: „Ich weiß zwar nicht, was genau geschehen kann, habe jedoch einen klaren Handlungsplan, um auch Eventualitäten erfolgreich zu begegnen.“ Ein guter Coach ist in der Lage, alle Bedenken und Chance im Sinne einer guten Risikobeherrschung so zu beleuchten, dass die Krise sich in eine Chance verwandelt.

Nicht umsonst leitet sich das Wort Krise vom altgriechischen Verb krínein ab, das „trennen“ und „unterscheiden“ bedeutet. Eine Krise ist demnach eine Entscheidung, der Höhe- und Wendepunkt einer Entwicklung. Die Begriffsklärung ist aufschlussreich, denn meistens verwenden wir „Krise“ gleichbedeutend mit „Katastrophe“ und vergessen die zweite Möglichkeit einer Wendung zum Guten. Die erfolgreiche Abwendung einer Krise ist aber jederzeit möglich – allerdings nur, wenn der Coachee mit dem Coach gemeinsam die notwendigen Voraussetzungen für den besonnenen Umgang mit Gefahren bedenkt. Der Coach erfasst durch die Risiken systematisch, bewertet sie mit dem Coachee um die Möglichkeit zu eröffnen, Maßnahmen zu ihrer Bewältigung zu steuern. Zum Risikomanagement gehören für den mehrere Teilaspekte:

Der erste Aspekt ist die Risikoabschätzung. Das bedeutet nicht nur, einzelne Risiken zusammenzuzählen, sondern auch deren gegenseitige Einflussnahme kritisch zu betrachten. Das ist leichter gesagt als getan, vor allem, wenn man auf einem See von Emotionen schwimmt. Aber eine klare Analyse des Gefahrenpotenzials gemeinsam mit dem Coach ist notwendig, um angemessen handeln zu können.

Ein zweiter Aspekt ist Risikobegrenzung. Sie kann durch zwei Dinge geschehen: durch eine Risikostreuung und durch eine Risikolimitierung. Für den Gecoachten heißt das etwa, nicht alles auf eine einzige Karte zu setzen und nur solche Risiken einzugehen, die noch kalkulierbar sind. Auch die Risikoüberwälzung muss bedacht werden. Damit ist gemeint, die Risken auf die Schultern aller von der Entscheidung Betroffenen zu verteilen.

Zur Risikobeherrschung gehört natürlich auch die Risikovermeidung: Wer entscheidet, steht in der Pflicht, sorgsam zu handeln und den Bestand eines Unternehmens nicht zu gefährden. Und nicht zuletzt die Risikoakzeptanz. Denn jeder Entscheidung haftet ein Restrisiko an. Das zu akzeptieren ist die Voraussetzung für ausgewogene, begründete Entscheidungen.

Diese kritische Betrachtung gemeinsam ist für den Coachee eine hervorragende Basis, um das Motto: „Augen zu und durch“, und damit den Zustand des Gelähmt-Seins erfolgreich zu vermeiden.

 

Zu 3. Berechtigte und stabile Zuversicht generieren

Das Hauptproblem bei Entscheidungen ist die Unsicherheit, ob die Entscheidung tatsächlich von Erfolg gekrönt sein wird. Es ist jedoch nicht möglich, eine Entscheidung unter Sicherheit zu fällen. Denn jede Entscheidung betrifft auch die Zukunft, und die ist in Teilen immer ungewiss. Es ist jedoch möglich, Unwägbarkeiten diszipliniert und behandelbar zu erfassen. Da kommt der Businesscoach ins Spiel: Er weiß, wie Behauptungen und Begründungen in Voraussetzungen und Bedingungen zu überführen sind. Er weiß, wie bestimmte Voraussetzungen nach Nützlichkeit oder Notwendigkeit zu bewerten sind. Und er weiß, wie einzelne unabdingbare Voraussetzungen in ihrer Erfüllbarkeit bewertet werden müssen. So entsteht für den Coachee ein Gerüst, ein Maßnahmenpaket, das in seiner Machbarkeit optimal ermittelt wird. Damit kann der Coachee Vorgehensweisen entwickeln, die ihm helfen, auch den Blick in die Zukunft zuversichtlich zu planen.

Werden diese drei Erfolgsfaktoren im Coaching berücksichtigt und professionell behandelt, dann entgeht der Coachee blinder Hektik, leerem Aktionismus, der Nulloption und hat stabile Voraussetzungen geschaffen, seine Zukunft und die Zukunft des Unternehmens sicher in den Griff zu bekommen.