Die richtigen Kontakte können Sie im Berufsleben weit bringen. Doch Networking ist eine Kunst für sich, denn solche Kontakte wollen nicht nur geknüpft, sondern auch gepflegt werden. Wie also „netzwerken“ Sie sich zu mehr Erfolg im Job?
Das Wort „Netzwerken“ oder „Networking“ ist für viele Menschen negativ behaftet. Es klingt berechnend und danach, andere Personen für die eigenen Zwecke sowie Ziele auszunutzen. Zwar mag es tatsächlich egoistische Persönlichkeiten geben, welche so denken und handeln. Eigentlich soll es beim Netzwerken aber um echte zwischenmenschliche Beziehungen gehen. Darum, voneinander zu lernen, sich gegenseitig auszutauschen und unter die Arme zu greifen, wann immer möglich. Dazu gehören eben auch die Jobsuche, eine Beförderung oder andere berufliche Chancen. Wenn Sie sich vom Networking mehr Erfolg im Job wünschen, sollte es Ihnen also in erster Linie um das Netzwerken an sich gehen – dann folgt der Rest von selbst. Diese ist die erste wichtige Lektion zum Thema. Wie lauten die weiteren?
Sie sollten das Netzwerken als „soziale Währung“ behandeln
Natürlich fordern Sie von ihren Kontakten vielleicht den einen oder anderen Gefallen ein. Oder diese helfen Ihnen freiwillig, was natürlich ein noch viel größeres Kompliment ist. Als Ausnutzen können Sie diese Vorgehensweise aber nur bezeichnen, wenn Sie im Gegenzug zu keinerlei Hilfe bereit sind. Sie müssen also verstehen, dass es beim Networking um eine Art „soziale Währung“ geht.
Wer Sie für einen Job empfiehlt, Ihnen bei der Beförderung hilft oder auf andere Weise einen Gefallen erbringt, geht sozusagen in Vorleistung. Er hat nun aber – bewusst oder unbewusst – die Erwartung einer Gegenleistung. Diese kann sofort erbracht werden, zu einem späteren Zeitpunkt oder der Kontakt fordert Ihre „Schuld“ schlussendlich niemals ein. Dennoch beruht diese „soziale Währung“ auf Gegenseitigkeit. Wer hingegen immer nur „nimmt“, aber niemals „gibt“, wird auch durch regelmäßiges Networking im Beruf nicht erfolgreicher werden. Die zweite Lektion zum Netzwerken lautet demnach: Wer von seinen beruflichen Kontakten Hilfe wünscht, muss auch selbst Hilfsbereitschaft bekunden.
Wer Hilfe wünscht, muss danach fragen
Nehmen wir also an, Sie haben vor einigen Jahren einem Bekannten bei der Jobsuche geholfen. Nun haben Sie selbst gekündigt und hoffen auf dessen Empfehlung bei seinem Arbeitgeber. Prinzipiell steht dieser Kontakt in Ihrer Schuld und müsste bestenfalls bereit sein, nun auch Ihnen zu helfen. Viele Menschen machen aber den Fehler, nur unterschwellige Andeutungen zu machen oder darauf zu hoffen, dass ihr soziales Umfeld Gedanken lesen kann. Sie jammern vielleicht immer wieder darüber, wie schwierig es sei, eine neue Stelle zu finden. Oder Sie drücken Ihren Neid über die tollen Arbeitsbedingungen beim Arbeitgeber Ihres Bekannten aus.
Allerdings überschätzen Sie damit in den meisten Fällen die Fähigkeit zur Schlussfolgerung Ihres Gegenübers. Viele Menschen sind so mit sich selbst beschäftigt, dass sie überhaupt nicht richtig zuhören. Oder sie möchten ihre Hilfsbereitschaft nicht „aufdrängen“. Das Fazit der Geschichte und damit die dritte Lektion zum Networking lautet also: Wenn Sie Hilfe wünschen, fragen Sie gezielt danach. Machen Sie einen Kontakt darauf aufmerksam, dass er Ihnen helfen könnte und definieren Sie exakt das „wie“. Wer nicht aktiv nach Hilfe fragt, darf diese auch nicht von seinem Netzwerk erwarten – und hinterher frustriert, wütend oder enttäuscht sein.
Die Qualität Ihrer Kontakte hängt von Kleinigkeiten ab
Die letzte Lektion ist folgende: In der Regel sind es Kleinigkeiten, die darüber entscheiden, ob sich eine soziale Beziehung positiv oder negativ entwickelt. Es ist das „Dankeschön“ für einen Gefallen. Es ist das aktive Zuhören bei Problemen. Es ist das Fragen nach dem Wohlbefinden. Oder es ist die Wiederholung von Gesagtem beim letzten Zusammentreffen, obwohl dieses vielleicht bereits Wochen, Monate oder Jahre zurückliegt.
Nehmen Sie sich Zeit für kleine Gesten wie das „Like“ auf einem Beitrag in sozialen Netzwerken oder eine kurze Gratulation zur Beförderung. Nur, wenn Sie Ihre Kontakte regelmäßig pflegen und dadurch echtes Interesse zeigen – und nicht nur dann, wenn Sie gerade Hilfe benötigen – können Sie auch mit einer positiven Rückmeldung rechnen, wenn Sie eines Tages um einen Gefallen bitten.
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