2 Minuten, die für Ihren Erfolg entscheidend sind

Elevator Pitch nennen es die einen, Speed Präsentation die anderen, Reduktion auf das Wesentliche die nächsten. Im Prinzip geht es immer um das Gleiche: Erzeugen Sie bei Präsentationen und in Gesprächen eine Stimmung und erhalten Sie die gewünschte Resonanz. Hier das Rezept für einen erfolgreichen Auftritt.

Endlich. Sie steht ihm gegenüber. Er ist auf dem Sprung. Jetzt hält er inne: Was er sieht und hört, fasziniert ihn. Jedes Wort, jede Geste, jeder Gesichtsausdruck sitzt. Natürlich, entspannt. Niemand spürt, dass alles bis ins Detail eingeübt ist. Pausen? Gewollt. Ende? Heroisch. Ihr Gegenüber: “Spannend, davon will ich mehr wissen. Vereinbaren Sie einen Termin. Hier meine Visitenkarte.” Und damit wendet er sich seinem nächsten Gesprächspartner zu. Geschafft! Zwei Minuten für Ihren Erfolg. Zufall? Nein. Knochenarbeit, die am Ende das richtige Tröpfchen Essenz zurückliess. Die kleine Gier nach mehr. Wie lässt sich eine solche Essenz kreieren? Was müssen Sie tun für die zwei Minuten Vorstellung, die Ihnen Türen öffnet? Es gibt ein Rezept.

Zutaten für das 2-Minuten-Erfolgsrezept

Für einen schmackhaften Elevator Pitch brauchen Sie:

– Ihr Konzept, Ihre Idee, Ihren Business Plan, Ihre Tätigkeit … sprich das, was Sie vorstellen möchten.
– Eine große Portion Mut
– Einen Schoppen Geduld
– Einen Liter Begeisterung zum Aufkochen
– Je eine Prise Liebe, Humor und Leidenschaft

Zubereitung

Tun Sie alles dafür, Ihr Thema so einfach wie möglich zu beschreiben. Nehmen Sie immer wieder die Sicht des Zuhörenden ein. Ihn wollen Sie begeistern.

1. Sammeln Sie einen Korb voller Zeitschriften, Abzüge von Bildern, Postkarten etc.

2. Sammeln Sie eine Schachtel voller kleiner Dinge, die Ihnen begegnen und für Sie irgendetwas symbolisieren.

3. Sammeln Sie eine Schachtel voller Dinge aus der Natur.

4. Versuchen Sie Ihr Thema in einem (!) Satz zu beschreiben. Sprechen Sie diesen Satz aus. Schreiben Sie ihn auf und lassen Sie ihn einige Tage ziehen.

5. Nehmen Sie Packpapier, befestigen Sie es an der Wand und unterteilen Sie es in 4 Quadranten: Thema, Nutzen, Situation und Emotion’

6. Bearbeiten Sie jeden Quadranten mit Zeit, Muse und aus allen möglichen Perspektiven. Beantworten Sie die unten gelisteten Fragen oder stellen Sie sich eigene. Schreiben Sie dabei Stichworte in den Quadranten. Bebildern Sie ihn aus der Postkarten-, Bilder- und Zeitschriftensammlung. Pinnen oder kleben Sie Materialien aus Ihrem Dingekorb dazu, ergänzen Sie Naturmaterialien. Erzählen Sie Geschichten zu den Dingen und Materialien.

Mögliche Fragestellungen zum Quadranten Thema:
– Was genau tun Sie?
– Für wen tun Sie es?
– Wie sind Sie zu diesem Thema gekommen?
– Welche Problemstellung löst Ihr Thema?
– Wie genau lässt sich diese Lösung beschreiben?

Mögliche Fragestellungen zum Quadranten Nutzen:
– Was bedeutet für die Angesprochenen das Thema?
– Was haben diese konkret davon, sich mit dem Thema zu beschäftigen?
– Was begeistert diese Menschen?

Mögliche Fragestellungen zum Quadranten Situation:
– In welchen Situationen kommt Ihr Thema zum Einsatz?
– Beschreiben Sie die Situationen ganz genau.
– Wann glauben Sie, dass die Entscheidung für Ihr/gegen Ihr Thema fällt?
– Welche Auslöser können Sie dazu nennen?

Mögliche Fragestellungen zum Quadranten Emotion:
– Welche Gefühle bringen Sie mit Ihrem Thema in Verbindung?
– Welche Gefühle bringen die von Ihnen Angesprochenen mit Ihrem Thema in Verbindung?
– Was bedeuten diese Gefühle für die Angesprochenen?
– Wie werden diese Gefühle ausgelöst?
– Wie werden diese Gefühle von Ihrem Thema verändert?

Es gibt noch viele Fragen mehr, die Sie sich stellen können. Tun Sie es.

Zur Verifizierung

Vermitteln Sie Ihre Sicht der Dinge nun zwei, drei Menschen aus Ihrem Umfeld. Erzählen Sie ihnen von Ihrem Thema, dem Nutzen, der Situation, in der es zur Anwendung kommt, den Gefühlen, die Sie begleiten, den Reaktionen, die Sie auslösen möchten. Achten Sie auf die Rückmeldungen. Ordnen Sie die Rückmeldungen für sich in drei Töpfe:

1. Stimmt, das werde ich berücksichtigen.

2. Weiss nicht, darüber muss ich nachdenken.

3. Kann ich nichts mit anfangen, vergesse ich wieder.

Rückmeldungen sind dazu da, uns auf Dinge hinzuweisen, die wir nicht sehen oder übersehen. Sprechen Sie nicht dagegen, verteidigen Sie Ihre eigenen Gedanken nicht. Nutzen Sie einfach im Stillen die drei Töpfe und erachten Sie die Rückmeldungen als wertvolle Spiegel für Ihr Weiterkommen.

Filtern Sie jetzt die Essenz

Beschreiben Sie nun erneut in einem Satz Ihr Thema. Was verändert sich aufgrund der Erkenntnisse, die Sie während der letzten Tage und Wochen gewonnen haben? Kommen wir nun zum Filtern Ihrer Essenz. Wissen Sie noch? Zwei Minuten haben Sie Zeit, um in wenigen Sätzen zu sagen: «Für wen stifte ich welchen Nutzen, weil ich für ihn womit da bin.»

Versuchen Sie Ihr Thema in 700 Zeichen zu beschreiben. Finden Sie klare und einfache Worte. Formen Sie kurze, sprechbare Sätze. Lesen Sie vor, was sie geschrieben haben. Verbessern Sie. Stimmt der Fluss? Betonen Sie das Richtige? Wie wirkt es?

Üben Sie

Und nun üben Sie. Stellen Sie sich vor einen Spiegel und beginnen Sie Ihre Mimik und Gestik zu beobachten. Was können Sie tun, um das von Ihnen Gesagte zu unterstreichen? Wirkt schon alles ganz natürlich und flüssig? Fühlen Sie sich wohl? Ist es stimmig für Sie? Verbessern Sie solange bis Sie nicken, lächeln und zufrieden sind.

Ab vors Publikum

Wenn Sie sich einigermassen sicher fühlen, zeigen Sie Ihre Vorstellung anderen Menschen. Spüren Sie der erzeugten Stimmung und Ihrer Wirkung nach. Nur in der Resonanz können Sie sich weiter verbessern. Fragen Sie. Sie erinnern sich daran wie Sie mit Rückmeldungen umgehen sollten? Tun Sie es auch hier so. Nehmen Sie Ihre drei Töpfe hervor und denken Sie immer daran: Fertig ist man nie.