Mehr Produktivität wird in vielen Unternehmen mit mehr Erfolg gleichgesetzt. Die produktivsten Mitarbeiter „leisten“ mehr und sind daher Anwärter auf Gehaltserhöhungen und Beförderungen. Wie also werden Sie „super-produktiv“?
Produktivität ist in sämtlichen wirtschaftlichen Betrieben ein essentielles Wort – das betrifft auch, aber nicht nur, den Faktor Mensch. Die Produktivitätssteigerung ziert jedes Jahr aufs Neue die Liste der Zielvorgaben und dementsprechend bevorzugen Führungskräfte automatisch produktivere Mitarbeiter. Doch dann gibt es neben diesen Leistungsträgern manchmal noch Menschen, die unnatürlich, ja beinahe „super-produktiv“ zu sein scheinen. Egal, wie sehr Sie sich in der Hoffnung auf eine Gehaltserhöhung, eine Beförderung oder einen anderen Karrierevorteil anstrengen, scheinen Sie dieses Maß an Produktivität einfach nicht zu erreichen. Was also haben diese „super-produktiven“ Mitarbeiter Ihnen voraus und wie können Sie selbst zu einem solchen werden?
Ziel „Super-Produktivität“: Wofür das Ganze eigentlich?
Gehaltserhöhung? Beförderung? Nein danke! Wenn Sie so denken und nicht an der großen Karriere interessiert sind, sollten Sie dennoch weiterlesen. Denn ein Plus an Produktivität bringt nicht nur im beruflichen Kontext, sondern auch für Sie persönlich zahlreiche Vorteile mit sich. Sie können sowohl im Berufs- als auch im Privatleben mehr Arbeit in weniger Zeit stemmen. Dadurch reduzieren Sie Ihre Arbeitszeit und entlasten sich von Stress sowie Zeitdruck. Bestenfalls können Sie sogar früher in den Feierabend gehen und dadurch mehr Freizeit sowie eine ausgewogenere Work-Life-Balance genießen. Mehr Zeit mit den Kindern, bei Hobbys oder schlichtweg für Entspannung sowie ein geringeres Stresslevel über den gesamten Tag hinweg – wenn das keine guten Argumente sind! Wie also steigern Sie Ihre Produktivität oder werden sogar „super-produktiv“?
Jeder Mensch – und jedes Unternehmen – kann „super-produktiv“ werden
Laut Forscher und Autor Michael Mankins sind „super-produktive“ Menschen rund neun Mal produktiver als der Durchschnitt und werden gemeinhin als „High-Performer“ bezeichnet. Doch nicht nur ein Mitarbeiter, sondern auch ein gesamtes Unternehmen kann „super-produktiv“ sein. So generieren beispielsweise Apple, Netflix oder Google rund 40 Prozent mehr Produktivität als andere Firmen. Und das liegt laut Mankins keinesfalls daran, dass die Marken aus Arbeitnehmersicht besonders attraktiv sind und daher „bessere“ Mitarbeiter anziehen. Stattdessen haben sie dieselben Ausgangsvoraussetzungen wie jedes andere Unternehmen auch – aber einen deutlich höheren „Outcome“. Woran liegt das?
Die Top 10 „High-Performer“ haben alle dieselben Gewohnheiten
Mankins konnte zugleich identifizieren, welche Besonderheiten diese sogenannten „High-Performer“ gemeinsam haben, um überdurchschnittlich produktiv zu sein. Auf der Basis von mehr als 7.000 Datensätzen konnten die Top 10 der produktivsten Mitarbeiter herausgefiltert und deren Gemeinsamkeiten untersucht werden. Tatsächlich fiel dabei auf: Sie haben alle dieselben Gewohnheiten, welche sie „super-produktiv“ machen – die aber keine angeborenen Talente oder Charaktereigenschaften sind, sondern theoretisch von jedem Menschen kopiert werden können. Auch Sie können also garantiert „super-produktiv“ werden, mit all den daraus resultierenden Vorteilen. Aber wie?
„Super-Produktivität“: In sieben Schritten zum „High-Performer“
1. Ziele richtig setzen: In vielen Ratgebern werden Sie den Hinweis finden, Ziele in möglichst kleine Unterziele zu unterteilen. Mankins hat aber genau das Gegenteil beobachtet: „High-Performer“ setzen sich große Ziele. Das motiviert sie dazu, konzentriert, ablenkungs- und unterbrechungsfrei an diesem Ziel zu arbeiten, anstatt sich nach jeder Etappe eine Pause oder Belohnung in anderer Form zu gönnen – ganz gemäß dem Motto: „Erst die Arbeit und dann das Vergnügen“.
2. Üben Sie sich in Zuverlässigkeit: „Super-produktive“ Menschen leisten nicht nur, sondern sie leisten zuverlässig. Immer wieder. Tag für Tag. Sie sind nie unpünktlich, brechen nie Versprechen und schieben Arbeit nie auf. Das hat vor allem mit einem hohen Anspruch an sich selbst zu tun. Lernen Sie also, nur realistische Versprechungen zu machen und nehmen Sie diese dann als Motivation für absolute Zuverlässigkeit. Achten Sie aber darauf, sich dadurch nicht zu sehr selbst unter Druck zu setzen. Auf das richtige Maß kommt es an!
3. Eignen Sie sich Expertise an: Je besser Sie sich in Ihrem Arbeitsbereich auskennen und umso routinierter Sie sind, desto mehr können Sie in kürzerer Zeit leisten. Expertise führt weiterhin dazu, dass Sie von Ihrem sozialen Umfeld mehr respektiert werden und fördert Ihren hierarchischen Aufstieg. Sie hat also prinzipiell nur Vorteile – auch hinsichtlich Ihrer Produktivität.
4. Arbeiten Sie ergebnisorientiert: „Der Weg ist das Ziel“ ist ein Motto, welches am Arbeitsplatz nur wenig zu suchen hat. Überdurchschnittlich produktive Mitarbeiter arbeiten stattdessen ergebnisorientiert sowie zielstrebig. Dabei legen sie nicht nur Wert darauf, das gewünschte Ergebnis überhaupt zu erreichen, sondern sie befinden sich auch stets in einem geheimen Wettkampf um Schnelligkeit sowie Qualität – sowohl mit den Kollegen als auch mit sich selbst.
5. Verhindern Sie Probleme präventiv: Komplikationen, Verzögerungen & Co gehören zum ganz normalen Arbeitsalltag. Es gibt wohl kaum ein Projekt, bei welchem nicht früher oder später ein Problem auftritt. „Super-produktive“ Menschen lassen sich davon aber nicht überraschen oder aus der Ruhe bringen. Sie denken stattdessen bereits im Voraus über mögliche Komplikationen nach und finden präventiv Lösungen für mögliche Probleme – sodass sie diese im Fall der Fälle schneller lösen können.
6. Ergreifen Sie die Initiative: „High-Performer“ warten nicht. Nicht auf die viel zu späte Antwort auf eine E-Mail. Nicht auf einen Zulieferer. Nicht auf Anweisungen ihres Vorgesetzten. Das bedeutet natürlich nicht, einfach auf eigene Faust loszuarbeiten. Stattdessen ergreifen sie die Initiative. Sie rufen den E-Mail-Empfänger kurzerhand an und haken nach, sie finden einen schnelleren Zulieferer oder sie fragen bei ihrem Chef aktiv nach der geplanten Vorgehensweise. Dieser ist der kleine, aber feine Unterschied zwischen produktiven und „super-produktiven“ Mitarbeitern. Sie übernehmen Eigenverantwortung für das Unternehmen, anstatt sich nur als Zahnrad im Uhrwerk zu begreifen.
7. Nutzen Sie die Vorteile der Teamwork: Dennoch geht es nicht um einen ewigen Wettbewerb oder darum, die anderen Teammitglieder im Kampf um die Gunst der Entscheider auszustechen. „High-Performer“ sind stattdessen meist wahre Teamplayer. Sie haben das Prinzip der Arbeitsteilung und dessen Vorteile verstanden. Anstatt sich mit einer Aufgabe abzumühen, die sie überfordert, fragen sie den Fachexperten aus dem Team. Sie delegieren sinnvoll und beweisen Hilfsbereitschaft, wann immer nötig. Dadurch dienen sie als Motivator und Vorbild im Kollegium und nehmen eine Schlüsselrolle ein. In der Regel machen sie somit nicht nur sich selbst, sondern das gesamte Team oder sogar das Unternehmen produktiver.
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