Viele Menschen begegnen dem stressigen Arbeitsalltag nach einiger Zeit mit Gleichgültigkeit. Sie kündigen innerlich. Doch damit geht es ihnen nicht besser. Im Gegenteil: Gleichgültigkeit ist eine Form von stiller Aggression und Abwertung. Sie entspringt einem Geist der Härte und des Getrenntseins. Gleichgültigkeit verletzt andere Menschen, denn wahrgenommen zu werden und wichtig zu sein ist ein menschliches Grundbedürfnis.
Gleichmut ist etwas völlig anderes. Es ist ein unerschütterlicher Geist, der sich durch nichts aus der Ruhe bringen lässt. In diesem Geisteszustand haben Sie inneren Raum und haften an nichts wirklich an. Sie verurteilen nichts, sondern behalten Ihre Mitte und Stabilität. Sie sind voller Mitgefühl. Sie schneiden nichts ab, sondern bleiben im Kontakt. Zugleich halten Sie innerlich ausreichend Distanz, um die emotionalen Reaktionen im Griff zu behalten und zu lenken.
Was bedeutet Gleichmut?
Das Wort Gleichmut wird vor allem in der buddhistischen Ethik benutzt. Es ist für uns „Westler“ noch immer etwas ungewohnt. Doch es gibt auch andere Worte, die diesen inneren Zustand der Verbindung und des Mitgefühls beschreiben: Innere Distanz, innerer Friede, Unerschütterlichkeit oder innere Ruhe.
Doch wie werden Sie gleichmütig?
So wirkt sich Gleichmut aus
Denn Gleichmut erzeugt Klarheit. So können Sie die schwierigsten Situationen meistern und
– sind dann in der Lage, einen stressigen Arbeitsalltag zu bewältigen, ohne dass der Blutdruck steigt.
– können klare Entscheidungen treffen, ohne sie hinterher zu bereuen.
– können Konflikte lösen, ohne die Axt auszupacken.
Gleichmut entsteht immer dann, wenn Sie es schaffen, innerlich Distanz herzustellen und zugleich das Mitgefühl zu aktivieren. Mitgefühl hält die Verbindung und hilft Ihnen, im Kontakt zu bleiben.
So erzeugen Sie Gleichmut
– Aktivieren Sie in sich ein warmes und herzliches Gefühl, zum Beispiel indem Sie an jemanden denken, den Sie sehr gerne mögen.
– Nun spüren Sie, was in Ihrem Körper passiert. Was fühlen Sie? Wie ist Ihr Atem? Wie schlägt Ihr Herz? Welche Art von Entspannung spüren Sie im Körper? Entsteht ein Gefühl der Wärme?
– Nun stellen Sie sich vor, Ihr Leben zieht an Ihrem geistigen Auge vorbei, so als wenn Sie sich einmal um die eigene Achse drehen und dabei in alle deine Bereiche kurz reinschauen.
– Versuchen Sie dabei, das Körpergefühl, das Sie gespürt haben, die ganze Zeit über aufrecht zu erhalten. Lassen Sie Ihren Atem langsam und entspannt fließen.
– Wenn nun etwas vor Ihrem geistigen Auge auftaucht, das dieses Gefühl aus Ihrem Körper vertreibt, rücken Sie dieses Bild innerlich etwas weiter von sich weg. So weit, bis Sie das schöne und angenehme Gefühl wieder in sich spüren können.
– Wenn etwas auftaucht, das Sie so richtig aus der Ruhe bringt, dann drehen Sie sich innerlich ein Stückchen davon weg. Lassen Sie es einfach „links liegen“ und holen sich ein angenehmes Gefühl zurück.
Gehen Sie so immer wieder durch alle Bereiche Ihres Lebens und rücken alles in die Distanz, in der Sie sowohl eine liebevolle Verbindung, als auch inneren Abstand bewahren können. Sie können das an dem guten warmen Gefühl in sich messen, an Ihrer Atmung und der Körperentspannung.
Üben Sie das täglich, dann wird der Gleichmut in Ihnen wachsen und sich festigen. Sie können damit Ihre Lebensqualität enorm steigern. Und die Leute werden Sie fragen, wie Sie es schaffen, eine solche Ruhe auszustrahlen.