„Jetzt nimm dir das doch nicht so zu Herzen!“, „Lass nicht alles so an dich heran!“ Das sind Sätze, die hochsensible Personen schon von Kindesbeinen an zu hören bekommen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann sind sie vielleicht hochsensibel und sollten sich Ihrer Stärken bewusst werden.
Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung sind nach aktuellen Schätzungen hochsensibel. Hochsensible nehmen das Leben und alles um sie herum intensiver wahr, manchmal sind es Gerüche oder Geräusche, die meisten betroffenen Personen bekommen die Stimmungen Ihrer Mitmenschen sehr stark und ungefiltert wahr. Es ist eine Gabe, die man sich weder aussucht noch abstellen kann, die viel Freude, aber auch Leid mit sich bringen kann, da man alles intensiver empfindet und erlebt.
Die amerikanische Psychologin Elaine Aaron, die den Begriff der Hochsensibilität geprägt hat und seit mehr als 20 Jahren in diesem Bereich forscht, erfasst mit diesem Fragebogen, ob Menschen in ihrem Sinne hochsensibel sind. Kreuzen Sie die Aussagen an, die für Sie komplett oder teilweise zutreffen.
– Ich fühle mich leicht überwältigt durch starke Sinneseindrücke.
– Offenbar habe ich eine feine Wahrnehmung für Unterschwelliges in meiner Umwelt.-
– Die Stimmungen anderer Menschen beeinflussen mich.
– Ich reagiere eher empfindlich auf körperlichen Schmerz.
– Ich habe an geschäftigen Tagen das Bedürfnis, mich zurückzuziehen – entweder in ein dunkles Zimmer oder an einen anderen Ort, wo ich allein sein und mich von der Stimulation erholen kann.
– Auf Koffein reagiere ich heftiger als viele andere Menschen.
– Ich fühle mich schnell überwältigt von Dingen wie grelle Lichter, starke Gerüche, raue Textilien auf meiner Haut oder Martinshörner in meiner Nähe.
– Ich besitze ein reiches, vielschichtiges Innenleben.
– Laute Geräusche bereiten mir Unbehagen.
– Kunstvolle Musik bewegt mich tief.
– Manchmal liegen meine Nerven derart blank, dass ich nur noch alleine sein möchte.
– Ich bin ein gewissenhafter Mensch.
– Ich bin schreckhaft.
– Es bringt mich leicht aus der Fassung, wenn ich in kurzer Zeit viel erledigen muss.
– Wenn andere Menschen sich in einer Umgebung unwohl fühlen, weiß ich eher als manche andere, was notwendig ist, um Wohlbefinden herzustellen (zum Beispiel durch eine Veränderung der Beleuchtung oder der Sitzordnung).
– Ich werde ärgerlich, wenn man von mir erwartet, zu viele Dinge gleichzeitig zu tun.
– Ich gebe mir große Mühe, Fehler zu vermeiden oder Dinge nicht zu vergessen.
– Fernsehsendungen und Spielfilme mit Gewaltszenen meide ich.
– Ich fühle mich unangenehm erregt, wenn sich um mich herum viel abspielt.
– Hungergefühle stören nachhaltig meine Konzentration und beeinträchtigen meine Stimmung.
– Veränderungen in meinem Leben treffen mich sehr heftig.
– Ich bemerke und genieße feine Düfte, Geschmäcker, Klänge oder Kunstwerke.
– Ich empfinde es als unangenehm, wenn ich mich mit mehreren Dingen gleichzeitig beschäftigen muss.
– Für mich ist es sehr wichtig, mein Leben so zu organisieren, dass ich Situationen vermeide, in denen ich mich ärgern muss oder die mich überwältigen.
– Laute Geräusche, chaotische Szenen und ähnliche starke Reize stören mich.
– Wenn ich mit anderen Menschen konkurrieren muss oder beobachtet werde, während ich eine Aufgabe erfülle, macht mich das so nervös und unsicher, dass ich weitaus schlechter abschneide, als ich eigentlich könnte.
– Als Kind haben meine Eltern und Lehrer mich als sensibel oder schüchtern angesehen.
Ergebnis: Wenn Sie 14 oder mehr Aussagen angekreuzt haben, sind Sie wahrscheinlich hochsensibel.
Ich bin hochsensibel, was heißt das?
In unserem häufig sehr reizüberfluteten Alltag gibt es für Hochsensible viele Herausforderungen zu meistern, zum Beispiel im Büro, wenn mehrere Aufgaben sich auf einmal auftun, wenn Kollegen hintereinander zu einem kommen und Fragen haben, wenn gleichzeitig ein anderer Kollege laut telefoniert und generell hoher Termindruck herrscht. Auf der anderen Seite können Hochsensible aber auch in vielen Situationen Ihre Stärken ausspielen. Hier erfahren Sie mehr über Stärken, Talente und Herausforderungen und erste Tipps, wie Sie mit Ihrer Gabe umgehen können.