Sie benötigen eine hochqualifizierte Fachkraft, doch keiner bewirbt sich auf die Stelle? Ihre Konkurrenten schnappen Ihnen ständig die besten Bewerber weg? Das könnte daran liegen, dass Ihr Unternehmen für High Potentials einfach nicht attraktiv genug ist. Führungs-Coach Ulrich Watermann kennt die Lösung für dieses Problem.
Dass Unternehmen am Arbeitsmarkt um die besten Kandidaten buhlen, ist nichts Neues. Doch bei vielen ist noch nicht angekommen, dass vermeintliche Vorteile wie ein hohes Gehalt oder ein sicherer Arbeitsplatz keine Allheilmittel sind – das allein reicht eben nicht aus, um die besten Bewerber anzulocken und vor allem einzustellen. High Potentials von heute haben hohe Ansprüche an ihren Arbeitgeber.
Das macht attraktive Arbeitgeber aus
Auch der Vertrieb qualitativ hochwertigerer Produkte ist schon lange kein Verkauf von Massenware mehr. Der Bedarf des Kunden wird individuell auf dessen Person und auf die Situation, in der er sich gerade befindet, analysiert. Der Kunde erhält eine exakt passende Lösung für seine Anforderungen.
Nichts anderes fordert der Wettkampf um die besten Arbeitnehmer. Die in diesem Zusammenhang erfolgreichen Unternehmen analysieren schon heute den Bedarf der Kandidaten und zeigen ganz genau auf,
– warum der Kandidat in diesem Unternehmen arbeiten sollte,
– welche Relevanz die Aufgabe für seine weitere Entwicklung hat
– und wie eine Tätigkeit in genau diesem Unternehmen die Relevanz noch steigern kann.
Erfolgreiche Unternehmen legen für jeden Kandidaten fest, wie und durch welche Mittel sein Wunsch erzeugt werden kann, für genau dieses Unternehmen arbeiten zu wollen. Die Steigerung des persönlichen Marktwertes des Mitarbeiters entwickelt sich immer mehr zum wichtigsten Ziel der Personalarbeit. Und die Rolle des Unternehmens reduziert sich aus Sicht des Arbeitnehmers mehr und mehr auf einen passenden oder unpassenden Teil zur Persönlichkeitsentwicklung. Darauf müssen Unternehmen reagieren, die nicht abgehängt werden wollen.
So werden auch Sie für High Potentials interessant
1. Entwickeln Sie ein ehrliches Interesse am Bewerber als Mensch.
2. Fragen Sie sich, was für genau diese Person in ihrer individuellen Lebens- und Arbeitssituation aktuell interessant sein könnte. Denken Sie dabei auch unkonventionell. Vielleicht ist es der finanzielle Zuschuss zu den Pflegekosten für die pflegebedürftigen Eltern oder die Übernahme der Kindergartenbeiträge.
3. Ein Bewerber kommt nicht wegen dem, was er schon kann, in Ihr Unternehmen, sondern wegen dem, was er noch nicht kann. Suchen Sie also nicht nach dem perfekten Kandidaten, sondern beschränken Sie die Muss-Anforderungen auf ca. 60% der Idealvorstellung. Formulieren Sie die verbleibenden 40% als Herausforderung und Entwicklungsmöglichkeit.
4. Kommunizieren Sie den gesellschaftlichen Sinn der in Ihrem Unternehmen erzeugten Produkte oder Dienstleistungen und stellen Sie klar heraus, welchen entscheidenden Beitrag die zu besetzende Aufgabe vor diesem Hintergrund leisten kann.
5. Verdeutlichen Sie, wo der Mitarbeiter in der neuen Aufgabe einen Unterscheid machen kann, seine Leistung sichtbar wird und das Produkt oder die Dienstleistung sich vom Angebot der Mitbewerber positiv abhebt.
6. Seien Sie, wo irgend möglich, flexibel was Arbeitszeiten, Arbeitsort oder Auszeiten betrifft.
7. Räumen Sie Ihren Mitarbeitern Freiräume für die Nachverfolgung eigener Ideen und Überlegungen ein. Setzen Sie hierbei keine inhaltlichen Grenzen und ermöglichen Sie einen freien Lauf der Gedanken.
All das bedeutet weniger Kontrolle für Sie und mehr Vertrauen in Ihre Mitarbeiter. Damit werden Sie verwundbarer – aber dieser Einsatz lohnt sich. Seien Sie mutig und experimentieren Sie, um hochqualifizierte Bewerber für die Mitarbeit in Ihrem Unternehmen zu begeistern!