Veränderungen einführen ist einfacher gesagt als getan: Im Führungsteam gibt es häufig unterschiedliche Ansichten darüber, mit welcher Strategie vorzugehen ist. Im besten Fall muss das gesamte Team in den Prozess einbezogen werden, weiß Business-Coach Eberhard Schmidt, und zeigt sieben Schritte auf, mit denen auch Ihr Team zu Höchstleistungen kommt.
Mit diesen sieben Schritten klärt das Team, wie der momentane Stand (IST) aussieht, wo die Reise hingehen soll (SOLL), und wie es vom IST zum Soll kommen möchte. Dabei ist wichtig, die Schritte in der vorgegebenen Reihenfolge durchzugehen, da sie hierarchisch angeordnet sind.
1. Inspirierender Sinn
Die Frage, die es an dieser Stelle zu klären gilt, ist: Sind wir ein starkes Team mit einem klaren Leitbild und hohen Erwartungen an unsere Leiter, die Kollegen und an uns selbst? Bei diesem Thema geht es darum, was den Chef morgens aus dem Bett zieht. Warum sollten er und seine Mitarbeiter stolz darauf sein, für dieses Unternehmen arbeiten zu dürfen? Heutzutage reicht es nicht mehr, ein Unternehmen zu führen, nur um Geld zu verdienen. Es geht mindestens darum, zufriedene Kunden zu bedienen. Ein Unternehmen, für das qualifizierte Nachwuchskräfte heutzutage arbeiten wollen, hat nicht nur begeisterte Kunden, sondern schafft auch einen Mehrwert für das größere Ganze. Der Punkt ist der: je klarer das Führungsteam sich mit diesen Fragen auseinandersetzt und je ausgerichteter es auf ein engagierendes Leitbild zuarbeitet, umso leichter wird es fallen, die entsprechenden Strategien zu entwickeln und die übrigen Mitarbeiter dafür zu begeistern.
2. Präziser Fokus
Verstehen wir unsere gegenwärtige Situation und haben wir alle Ressourcen auf das mögliche zukünftige Ziel ausgerichtet? An dieser Stelle ist es wichtig, den nackten Tatsachen ins Auge zu sehen: Wie sehen uns die Kunden? Wie stellt sich das Unternehmen im Vergleich zu den Wettbewerbern dar? Fühlen sich die Mitarbeiter durch die derzeitige Unternehmenskultur „empowered“, eigene Verbesserungsvorschläge effektiv umzusetzen? Es ist wichtig, als Führungsteam eine klare und gemeinsame Sicht auf die „Lage der Nation“ zu bekommen. Wenn der Ist-Stand geklärt ist, geht es um die Frage, wie man vom IST zu einem für alle klar definierten SOLL-Stand gelangen kann und wie die begrenzten Ressourcen am sinnvollsten darauf ausgerichtet werden können.
3. Wirkungsvoller Mindset
Denken und handeln wir mit Führungsverantwortung und inspirieren uns selbst und andere? Jetzt geht es ans Eingemachte. Hier muss die Führungskraft nicht nur bereit sein, sich von seinem Führungsteam das anzuhören, was ihm bisher vielleicht nur seine Frau sagen durfte. Sondern er muss – genauso wie die Mitglieder seines Führungsteams – darüber hinaus die Bereitschaft mitbringen, sich auf Grund des erhaltenen Feedbacks weiterzuentwickeln. Die Bereitschaft zur persönlichen Weiterentwicklung wird zum entscheidenden Erfolgsfaktor auf dem Weg zum Hochleistungsteam. Wie sehr bringt das Führungsteam „Leadership“ zum Ausdruck und unterstützt sich gegenseitig darin, besser zu werden? Durch den Aufbau einer Feedbackkultur wird es möglich, dem selbst gesetzten Ziel näher zu kommen.
4. Richtige Rollen
Haben unsere wichtigsten Aktivitäten und Entscheidungen klare Eigentümer, die für Lösungen und deren Umsetzung verantwortlich sind? Die Verantwortung für die unterschiedlichen Bereiche im Unternehmen sollte richtig auf mehrere Schultern aufgeteilt werden. Die Vorstellungen zur Erfüllung der Kundenwünsche sehen Entwicklung, Vertrieb und Lieferung oft unterschiedlich. Ein Rollensystem zu entwickeln, dass diese Verantwortlichkeiten im Sinne des Unternehmenserfolges so organisiert, dass innovative Lösungen zum Normalfall werden, ist an dieser Stelle gefragt.
5. Effektive Zusammenarbeit
Kennen wir unsere gemeinsamen Aufgaben und arbeiten wir mit klaren Regeln und Absprachen effektiv zusammen? Nachdem ein Rollensystem geschaffen wurde, das den obigen Ansprüchen genügt, gilt es zu klären, wie die Rollen zusammenarbeiten. Das heißt, es muss geklärt und gelebt werden, wie gemeinsam Entscheidungen getroffen oder Konflikte gelöst werden.
6. Kundenorientierte Strategien
Propagieren wir klare Strategien, um aus der Sicht unserer Rollen für das Ganze erfolgreich zu sein? Erst an dieser Stelle macht es Sinn, über Strategien nachzudenken. Denn erst, wenn in den vorangegangenen Schritten eine gewisse Ausrichtung erreicht wurde, kann eine Strategie entwickelt werden, die dann auch gemeinsam umgesetzt wird. Hat ein Team gelernt, kooperativ zusammenzuarbeiten, kann eine gemeinsame Fokussierung auf die Lösung der erkannten Engpässe nachhaltig umgesetzt werden.
7. Konsequente Umsetzung
Kommunizieren wir eine erfolgsorientierte Ausrichtung und liefern Resultate, die Vertrauen und Zuversicht geben? Je klarer sich das Führungsteam über den eingeschlagenen Weg ist, desto klarer wird die Kommunikation ins Unternehmen. Die Mitarbeiter machen die Erfahrung, dass die Führungsmannschaft eine Strategie hat, entsprechende Schritte umsetzt und erste Erfolge erzielt. Damit fällt es allen leichter, mit Eigeninitiativen den eingeschlagenen Weg zu unterstützen. Die Zuversicht in die angestrebte Veränderung wächst und macht es möglich, Motivation und Leadership aus dem Führungsteam auf die gesamte Mannschaft zu übertragen.