3 Tipps für das perfekte Team

Die personelle Zusammensetzung von Teams ist sowohl im Sport als auch in der Arbeitswelt entscheidend für den Erfolg. Sei es der Aufstieg in eine höhere Spielklasse oder der Erfolg im Unternehmen, ohne gute Spieler und Mitarbeiter können Führungskräfte und Trainer die gesteckten Ziele nicht erreichen. Aber wie setzt man seine Leute richtig ein? Wie erkennt man Stärken und Schwächen und nutzt sie für eine erfolgreiche Zusammenarbeit? Business-Coach Ernst Holzmann verrät drei Tipps, wie man ein leistungsfähiges Team zusammenstellt und erfolgreich führt.

Wie schwierig es sein kann, ein Team richtig anzuleiten und erfolgreich zu führen, habe ich in meiner ersten Station als Trainer auf dem „Platz“ gelernt. Blutjung, hoch motiviert und mit der DFB-Lizenz in der Tasche übernahm ich die Mannschaft, bei der ich vorher noch Spieler war. Stellte die Mannschaft streng nach Trainingsbeteiligung und körperlicher Fitness (Schnelligkeit, Kraft und Ausdauer) auf, so wie es mir beigebracht wurde und so wie es in allen Lehrbüchern steht. Und stieg am Ende der Saison sang- und klanglos ab.

Ich setzte nämlich bei meiner Aufstellung ausschließlich auf junge, talentierte Spieler. Sie waren zwar körperlich fitter, schneller und ausdauernder als die älteren Teammitglieder. Allerdings fehlte es Ihnen aber an Routine, Übersicht und Nervenstärke. Auch deswegen gaben sie daher in den letzten Minuten den sicheren Sieg aus der Hand.

Nach dieser deprimierenden Erfahrung kaufte ich mir alle Bücher, die irgendetwas mit „Führung“ und Coaching zu tun hatten und holte mir auch den Rat von erfahrenen Trainern. So fing ich an, zu verstehen, wie man aus talentierten, motivierten aber unerfahrenen „Rohdiamanten“ mit viel Geduld und Sachverstand ein erfolgreiches Team formen kann. Aber auch, warum „alte Hasen“ für einen entsprechenden Erfolg unverzichtbar sind. Und wie Talente und Leistungsträger geführt und wo sie eingesetzt werden müssen, damit das Team von ihren jeweiligen Stärken entsprechend profitiert.

Nachfolgend gebe ich Ihnen drei Tipps, mit denen Sie ein erfolgreiches Team formen können, damit Ihnen meine Erfahrung mit dem Abstieg erspart bleibt. Egal, ob auf dem „Platz“, oder im Büro:

Tipp 1: Geben Sie Ihren Mitarbeitern genau die Arbeit, bei der sie ihre Fähigkeiten voll ausschöpfen können.

Geben Sie Ihren Mitarbeitern alle notwendigen Informationen und erläutern sie Ihnen, was es zu erreichen gibt. Und dann – lassen Sie sie in Ruhe! Diese Empfehlung von Robert Waterman (Amerikanischer Unternehmensberater) kann ich nur unterstützen. Klare Zuordnung von Aufgaben und Verantwortungen auf Basis der Stärken der einzelnen „Spieler“, gibt speziell jungen Talenten Sicherheit und den benötigten Spielraum zum Entfalten ihres Potentials. Vom „Einfachen zum Schwierigen“ heißt hier die Devise, egal, ob auf dem grünen Rasen oder im Büro. Den Leistungsstand der Spieler überprüfen und bei Bedarf entsprechende Hilfestellungen anbieten. Und dann: Üben lassen und testen, ob sie den zugeteilten Aufgaben und Erwartungen gewachsen sind. Die jeweilige Führungskraft ist bei dieser Zusammenarbeit mehr als Coach und weniger als Vorgesetzter alter Prägung gefragt. Dabei sind das Schaffen von optimalen Arbeits-/Umgebungsbedingen, das Bereitstellen von benötigten Ressourcen und das Definieren von Schnittstellen zwischen einzelnen „Spielern“ und Teams viel entscheidender, als das Erteilen von Anweisungen und deren Überwachung. Oder anders ausgedrückt: Lieber mehr Koordinieren, Kooperieren und Kommunizieren. Und weniger Kommandieren, Kontrollieren und Korrigieren.

Tipp 2: Neue Besen kehren gut. Aber die alten kennen die Ecken.

Damit die Arbeit im Team Spaß macht und Erfolge bringt, ist auch die entsprechende Mischung entscheidend. Routiniers, welche „im Schlaf“ ihr Handwerk verstehen und auch in kritischen Situationen kühlen Kopf bewahren, bilden das Rückgrat jeder erfolgreichen Mannschaft. Auch weil diese „Haudegen“ selber schon viele dieser kritischen Situationen gemeistert und die Auswirkungen eigener Fehler am eigenen Leib verspürt haben. Und jeder kluge Coach weiß, dass ein „Mittelstürmer“ natürlich nicht bis an das Ende seiner Tage einem jüngeren Gegenspieler weglaufen kann. Aber dieser Mittelstürmer kennt nicht nur die Abkürzungen zu einem Ziel, sondern kann oft auf einer anderen Position sein wertvolles Wissen und seine Erfahrungen für das Team und seine jüngeren Mitspieler einbringen. Ohne experimentierfreudige „Youngsters“, die neue und innovative Methoden einbringen, verharrt ein Team aber oft im Gewohnten und versandet im Mittelmaß. Deswegen ist eine gesunde Mischung der Schlüssel zum Erfolg. Experten und „Querdenker“, introvertierte und emotionale Typen. So motiviert sich das Team von alleine, gute Ideen fallen nicht unter den Tisch und „Anfänger“ können von den alten „Hasen“ lernen.

Tipp 3: Das Gras wächst auch nicht schneller, wenn man jeden Tag daran zieht.

Für die Unternehmen ist es von großer Bedeutung, neben dem Halten von Leistungsträgern, nach neuen Talenten zu suchen, die aufgrund des demographischen Wandels immer weniger werden. Um diese Talente dann auch zu halten, spielen eine empathische und wertschätzende Führung genauso eine wichtige Rolle, wie das Gewähren von Freiräumen und eine entsprechende Geduld. Junge Menschen müssen gefordert werden, aber bei Bedarf auch geschützt und gestützt, werden, gerade nach nicht ausbleibenden Misserfolgen. Das erreichte Ergebnis sollte sorgsam analysiert und dabei gemachte Fehler sachlich und vertraulich angesprochen werden. Das Aufzeigen von Wegen zu Verbesserungen gehört dabei genauso dazu, wie das Einräumen von Chancen zur erneuten Bewährung, zum Hinzulernen und zum Sammeln von neuen Erfahrungen. Langfristig werden sich diese Geduld und das eingesetzte Vertrauen aber im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen.

Fazit: Die Mischung macht´s.

Die gesunde Mischung scheint tatsächlich das Geheimnis für den Erfolg einer Mannschaft zu sein. Aber am Schluss entscheidet dann oft nicht nur die Aufstellung, sondern die Einstellung. Oder wie es Fußball-Legende Pele sagen würde: „Erfolg ist kein Zufall. Er kommt zu uns durch harte Arbeit, Ausdauer, Lernen, Aufopferung und vor allem Liebe zu dem, was wir tun oder lernen!“

 

 

10 Tipps für bessere Leistungsfähigkeit

Wer viel Zeit im Büro verbringt, muss bewusst etwas für seine Leistungsfähigkeit tun. Das Sitzen belastet den Rücken und schwächt die Muskeln. Bildschirmarbeit strengt die Augen an. Konzentriert man sich viele Stunden lang permanent, lässt die Leistungsfähigkeit nach. Auch eine falsche Ernährung und zu wenig Flüssigkeit tragen dazu bei, sich schlapp zu fühlen, statt fit. Gut ausgeschlafen zu sein und mittags nicht unbedingt die Fettbomben zu essen, ist selbstverständlich. Aber was können Sie für Ihre Leistungsfähigkeit im Büro noch tun?

 

Tipp 1: Sorgen Sie schon vor der Arbeit für Bewegung

Wenn Sie nicht zu Fuß oder mit dem Fahrrad an Ihren Arbeitsplatz gelangen können, parken Sie Ihr Auto mindestens 500 m entfernt oder steigen Sie eine Station früher aus Bus oder Bahn aus. Dieser kleine Weg zur Arbeit fördert Ihre Durchblutung und macht Ihren Kopf frei. Arbeiten Sie im Homeoffice, können Sie sich einen kleinen Morgenspaziergang zur Gewohnheit machen.

Tipp 2: Mit der Sporttasche zur Arbeit

Zwei- bis dreimal in der Woche sollten Sie eine Sporttasche dabeihaben. Gehen Sie direkt nach der Arbeit zum Sport, ist die Gefahr geringer, dass Sie sich drum herumdrücken.

Tipp 3: Tricksen ist erlaubt

Bei einer vorwiegend sitzenden Tätigkeit ist körperlicher Ausgleich besonders wichtig. Sind Sie ein Sportmuffel, überlisten Sie Ihr Belohnungszentrum im Hirn: Gönnen Sie sich nach dem Sport etwas Angenehmes, gehen in die Sauna, lassen sich massieren, tun etwas, was Ihnen behagt. Damit verknüpfen Sie den Sport mit positiven Aussichten.

Tipp 4: Treppensteigen

Der Fahrstuhl ist tabu, sollten Sie nicht höher als im fünften Stock arbeiten. Auch bei der Arbeit können Sie für Bewegung sorgen. Telefonieren Sie im Stehen, positionieren Sie den Drucker weit weg vom Schreibtisch, erledigen Sie möglichst viel „in Bewegung“.

Tipp 5: Achten Sie auf die Einrichtung Ihres Arbeitsplatzes

Ober- und Unterschenkel stehen am gesündesten im rechten Winkel. Dasselbe gilt für den Winkel von Ober- und Unterarm beim Tippen. Am besten steht Ihr Schreibtisch so, dass Sie Tageslicht von der Seite bekommen. Dadurch entlasten Sie Ihre Augen und bekommen ein bisschen Sonne ab. Der Bildschirm wird so platziert, dass sich die obere Kante in Augenhöhe befindet. Damit entlasten Sie Ihren Nackenbereich.

Tipp 6: Pausen sind wichtig

Um Ihre Leistungsfähigkeit stabil zu halten, sollten Sie sich alle 60 Minuten ein paar Minuten lang bewegen.

Tipp 7: Raus an die frische Luft

Perfekt ist es, die Mittagspause für einen kleinen Spaziergang zu nutzen. Dadurch entlasten Sie Ihr Bewusstsein, dass sich schon mehrere Stunden lang auf die Arbeit konzentriert hat. Haben Sie keine Grünanlage in der Nähe, spazieren Sie durch ruhigere Straßen. Danach sind Sie wieder deutlich fitter. Auch ein kleines Schläfchen für 10 Minuten kann belebend wirken.

Tipp 8: Surfen gehen

Wissenschaftler haben herausgefunden, dass auch 10 Minuten im Netz surfen der Erholung dienlich ist. Besuchen Sie Seiten, die Sie interessieren oder Ihnen Spaß bereiten. Das entspannt ebenfalls.

Tipp 9: Zuckerstopp

Verbannen Sie alle Süßigkeiten und Softdrinks aus dem Büro. Zucker verschafft Ihnen zwar Energieschübe, Ihr Spiegel sackt aber schnell wieder ab und Sie fühlen sich schlapp. Kaffee funktioniert ähnlich. Legen Sie sich besser Obst, Gemüse, Nüsse, kleine Mengen Trockenobst und Stückchen von dunkler Schokolade parat. Das verleiht Ihnen „nützliche“ Energie.

Tipp 10: Trinken, trinken, trinken

Viele von uns trinken zu wenig. Dehydrierung macht Ihr Gehirn nicht gerade fitter. Sie können auf einer Wasserflasche mit einem Filzstift Marken anbringen, bis wann Sie wieviel trinken wollen. Dadurch haben Sie besser im Griff, genug Flüssigkeit aufzunehmen. Orangen-, Zitronen- oder Limettenscheiben, frische Minze oder anderes aromatisieren Wasser ein wenig, falls Sie etwas Abwechslung haben möchten.

 

Fazit: Auf die innere Stimme hören

Ein bewusster Umgang mit den eigenen Ressourcen dient nachhaltig der persönlichen Leistungsfähigkeit. Bewegung, sinnvolle Ernährung und Entspannungsphasen lassen sich in den Arbeitsalltag mühelos integrieren. Achten Sie bewusst auf die Signale Ihres Körpers und gehen seinen Impulsen nach, wann immer es möglich ist. Ihr Körper vermittelt Ihnen, wann es Zeit für eine Pause ist oder wann Sie dringend Urlaub machen sollten. Nehmen Sie diese Impulse ernst, um Ihre Leistungsfähigkeit zu erhalten. Ihr Körper meint es besser mit Ihnen, als jeder andere Ratgeber es könnte!

 

Richtig bewerben in 2 Minuten: 9 Tipps für Ihren Elevator Pitch

Ein Elevator Pitch, auch genannt Elevator Speech oder Elevator Statement, ist ein Werkzeug für eine kurze Zusammenfassung einer Idee mit dem Fokus auf die positiven Aspekte des Vorschlags, wie zum Beispiel der Einzigartigkeit, den Zielkunden und die Vorteile bei Umsetzung. Ob im Rahmen eines Interviews oder Assessments, im Vertrieb oder beim Networking, in diesen Situationen sind Sie gefordert, in Kürze das Wesentliche über sich zu sagen und beim Gegenüber einen Eindruck zu hinterlassen. Damit dieser möglichst positiv wird, sollten Sie die folgenden neun Tipps beachten:

1. Tipp: Elevator Pitch Aufbau

Überlegen Sie sich einen starken Einstieg. Bereits der erste Satz muss sitzen. Er dient dazu, die Neugier Ihres Gesprächspartners zu wecken. Das kann eine Frage, eine These oder ein interessanter Fakt sein. Sie strahlen Selbstbewusstsein aus, wenn Sie Blickkontakt halten – also in Erwartung von zündenden Gedanken nicht den Blick in den Himmel richten. Die wichtigsten Aussagen über sich lauten:

– Wer sind Sie?
– Was sind Ihre Kernkompetenzen?
– Welchen Mehrwert bringen Sie mit?
– Warum sind Sie hier?

Bitte beachten Sie, dass Ihre Aussagen auf das Gegenüber und den Kontext abgestimmt sein müssen. Es wäre fatal, wenn Ihr Vortrag keine Relevanz hat und Sie an Ihrem Zuhörer vorbei sprechen.

2. Tipp: Zur Person

Geben Sie hier kurze Informationen über sich und Ihren Werdegang und Ihre beruflichen Schwerpunkte. Wenn es notwendig ist, können Sie auch über Lebenssituation, Mehrsprachigkeit oder besondere Erfahrungen sprechen.

3. Tipp: Ihre Kompetenzen

Stellen Sie in wenigen Stichpunkten dar, was Ihre individuelle selling propostion ist, was hebt Sie von der Masse ab? Prüfen Sie im Vorfeld, ob diese Eigenschaften oder Fähigkeiten mit den Erwartungen des Arbeitgebers übereinstimmen. Ihre Motive, Werte oder Arbeitsweisen können an dieser Stelle eine besondere Wirkung erzeugen; aber vermeiden Sie Plattitüden wie teamfähig oder einsatzfreudig.

4. Tipp: Ihr (Mehr)wert, Ihr Nutzen

Welche Vorteile bieten Sie? Was ist speziell an Ihrem Angebot? Was also gewinnt Ihr Kunde oder Ihr künftiger Arbeitgeber, wenn er Ihr Angebot und nicht das eines Mitbewerbers annimmt? Was bringen Sie für die Aufgabe mit, was wäre ein möglicher ideeller oder produktiver Nutzen? Machen Sie deutlich, warum eine Entscheidung für Sie als neuem Mitarbeiter eine win-win-Situation darstellen würde, z.B. wie schnell wären Sie produktiv einsetzbar oder welches spezielles Know-How bringen Sie ein? Dazu müssen Sie natürlich wissen, wer Ihre Zielgruppe ist und welchen Bedarf diese hat. Was wissen Sie über den aktuellen Bedarf des Unternehmens, warum soll die Stelle besetzt werden, an welcher Stelle glauben Sie, erfolgreich mitwirken zu können?

5. Tipp: Ihr Motiv

Was bringt Sie dazu, ausgerechnet dieses Angebot zu machen?
Warum haben ausgerechnet Sie sich, ausgerechnet auf diese Position und ausgerechnet bei diesem Unternehmen beworben?
Was ist der Reiz für Sie, wenn Sie für die Organisation arbeiten können?

Tipp 6: Sprache und Formulierung und Inhalt

Drücken Sie sich verständlich aus. Denken Sie daran, dass Ihr Zuhörer die Informationen in der Kürze der Zeit auch nachvollziehen soll. Ihr Ziel ist es, dass Ihr Gegenüber selbst an den Punkt kommt, an dem er denkt: Ja, ich habe Interesse. Deswegen sollten Sie auch bei Ihrer Sprache darauf achten, Ihren Gesprächspartner nicht mit Fachjargon, Fakten oder Schachtelsätzen zu überrollen. Priorisieren Sie Inhalte. Sie haben nur 60 – 120 Sekunden Zeit. Das zwingt Sie dazu auszuwählen. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche und bereiten Sie für jeden der vier Bereiche jeweils ein bis zwei Sätze vor.

Tipp 7. Enthusiasmus vs. Autenthizität

Professionelle Redner sagen, dass es nicht nur darauf ankommt, was Sie sagen, sondern vielmehr darauf, WIE Sie es sagen. Zeigen Sie Begeisterung. Sehen Sie diesen Moment als die große Chance an, Ihr Gegenüber von Ihrer Person oder Idee zu überzeugen. Begeisterung ist ansteckend. Sind Sie begeistert und können glaubwürdig zeigen, dass Sie für das, was Sie tun, brennen und Leidenschaft mitbringen, übertragen sich diese positiven Gefühle auf Ihren Gesprächspartner. Aber – bleiben Sie authentisch! Was Sie sagen und wie Sie es sagen muss zu Ihrer Person, Ihrer Qualifikation und zu Ihrer sonstigen Ausdrucksweise passen. Sie wirken nicht glaubwürdig, wenn Sie schauspielern und es könnten falsche Erwartungen an Sie geknüpft werden.

8. Tipp: Call-to Action

Geben Sie Ihrem Gegenüber auch die Chance, sich einzuklinken und Interesse zu bekunden. Legen Sie zwischendurch kurze Pausen ein, um die Reaktion Ihres Gesprächspartners abzuwarten. Fragen Sie nach:

– Wie sieht denn der ideale Kandidat aus?
– Könnte ich Ihre Erwartungen treffen?
– An welchem Punkt unterscheide ich mich davon?

Schließen Sie Ihre Kurzpräsentation mit einer Aufforderung ab. Was wäre der nächste Schritt für Ihr Gegenüber? Wie kann er Sie oder Ihre Idee unterstützen? Was wünschen Sie von Ihrem Gesprächspartner? Sagen Sie ihm klipp und klar, was er aus Ihrer Sicht tun soll.

Tipp 9: Dos und Don’ts

Versuchen Sie nicht, auf die Schnelle noch ein paar Extra-Argumente einzuflechten. Üben Sie vorher ausreichend, das größte Risiko ist, die Präsentation spontan zu vermasseln, weil Sie der Kraft Ihrer Argumente nicht trauen. Bewahren Sie sich die Zusatzargumente als Bonusmaterial für Nachfragen Ihres Gesprächspartners.

 

Wenn Sie also oben aus dem Aufzug aussteigen, sollten die wichtigsten Informationen transportiert haben. Die gewünschte Reaktion muss aber nicht sofort erfolgen. Wenn man nicht gleich in Begeisterung ausbricht, muss das noch gar nichts bedeuten. Aber an den Reaktionen (Körpersprache, Gestik, Blick, Kommentare etc.) haben Sie ja vielleicht schon vorher eine Art Feedback erhalten.

 

Der Weg aus dem Fachkräftemangel: “Sales Recruiting”

Fachkräftemangel ist zurzeit in aller Munde. Viele Unternehmen, in unterschiedlichen Branchen, stellen ihr Personalmarketing um. Werden die Fachkräfte knapp, müssen Unternehmen ihre Vakanzen anpreisen wie ein Verkäufer seine Waren: Recruiter mit Sales-Potenzial sind gefragt.

Stellen ausschreiben, Bewerbungen auswerten, Kandidaten auswählen, Vorstellungsgespräche begleiten, Arbeitsverträge ausarbeiten und Arbeitszeugnisse erstellen: In den meisten Unternehmen ist das Recruiting noch auf klassisches Bewerbermanagement beschränkt. Daher sind in den HR-Abteilungen überwiegend Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die sich optimal auf die Erledigung von Verwaltungsaufgaben verstehen. Die „Detail Recruiter“ zeichnen sich durch eine strukturierte Arbeitsweise, Organisationsgeschick und analytische Fähigkeiten aus. Werten sie zum Beispiel Lebensläufe aus, stoßen sie mit Sicherheit sofort auf die kritischen Punkte, die gegen die Eignung eines Kandidaten für eine bestimmte Stelle sprechen.

 

Attraktivität des Unternehmens steigern

Doch müssen Arbeitgeber die vorhandenen administrativen HR-Kompetenzen um Recruiter mit Verkaufstalent ergänzen, wenn sie im „War for Talents“ erfolgreich sein wollen. High Potentials sind meist nicht aktiv auf Jobsuche und wechseln nur dann, wenn die neue Stelle eine spürbare Verbesserung zur aktuellen Situation verspricht. Gebraucht werden „Sales Recruiter“, die die bewährten Verkaufsstrategien auf die Personalbeschaffung und das Employer Branding übertragen.

 

Vakanzen richtig verkaufen

„Sales Recruiter“ verstehen sich auf die Vermarktung von Vakanzen, wie es die klassischen Vertriebsmanager im Bereich von Produkten und Dienstleistungen tun. Sie handeln proaktiv und offensiv, um potenzielle Kandidaten für einen Arbeitgeber und seine Stellenangebote zu begeistern. Sie besitzen ausgesprochene Kommunikationsfähigkeiten und nutzen Fachtagungen, Messen und Networking-Events, um mögliche Bewerber persönlich anzusprechen und zu rekrutieren. Ihr Element ist der Pitch, bei dem sie gezielt die Pluspunkte eines Arbeitgebers herausstellen, die auf einer attraktiven Arbeitgebermarke und klaren Unternehmensvision basieren. Denn sie wissen: Mit Floskeln wie „spannenden Kundenprojekten“ und „kollegialem Betriebsklima“ lassen sich längst keine guten Fachkräfte mehr locken.

 

Personalabteilung optimieren

Arbeitgeber können die gewaltigen Recruiting-Herausforderungen der Zukunft also nur dann meistern, wenn sie in ihren Personalabteilungen administrative und vertriebliche Kompetenzen kombinieren. Während die klassischen Verwaltungsaufgaben bei HR-Mitarbeitern mit kaufmännischer Ausbildung oder wirtschaftswissenschaftlichem Studium in den besten Händen sind, bieten sich für das „Sales Recruiting“ Vertriebsmanager oder Fachkräfte aus anderen Bereichen an, die über Verkaufstalent verfügen. Beide Personengruppen können durch gezielte Weiterbildungs- und Schulungsmaßnahmen auf ihre Aufgaben in der Personalbeschaffung vorbereitet werden. Um die strategische Bedeutung der neuen zukunftsweisenden HR-Rolle zu unterstreichen, sollten die „Sales Recruiter“ direkt an die Geschäftsleitung berichten.

Wie Sie Ihren guten Ruf für mehr Erfolg im Job einsetzen

Es gibt viele wichtige Erfolgsfaktoren. Disziplin ist gewiss ein Teil davon, ebenso die Leistung. Doch wussten Sie, dass diese in Wahrheit nur einen geringen Anteil Ihres beruflichen Erfolges ausmacht? Genau genommen sind das gerade einmal zehn Prozent. Das bedeutet, es muss einen Faktor geben, der zu 90 Prozent über Ihren Werdegang entscheidet. Den gibt es: das Reputationsmarketing. Erfahren Sie jetzt, was es damit auf sich hat, wie Sie dieses umsetzen können und bringen Sie dadurch Ihre Karriere in Aufschwung.

Mehr Erfolg im Beruf, das ist ein Wunsch, den viele Deutsche hegen. Die konkreten Vorstellungen können dabei jedoch sehr unterschiedlich sein: Manche wünschen sich eine Gehaltserhöhung. Andere möchten befördert werden und die Dritten zielen auf die Anerkennung als Spezialist in ihrem Fachgebiet ab. So oder so hängt die Erfüllung dieser Träume nur zu einem Bruchteil mit Ihrer Leistung zusammen – traurig, aber wahr. Es gibt zahlreiche fleißige Arbeitnehmer, die ihren Posten als Sachbearbeiter niemals verlassen. Andersherum ist die Inkompetenz auf so mancher Führungsebene erschreckend. Wieso? Weil Sie nicht „gut“ sein oder „leisten“ müssen, um dorthin zu gelangen. Sie müssen sich lediglich gut vermarkten können.

Ein guter Ruf ist eine Menge Arbeit

Reputationsmarketing lautet das Stichwort. Ein guter Ruf entscheidet zu 90 Prozent über Ihren beruflichen Erfolg. Doch dieser kommt nicht von ungefähr. Reputationsmarketing ist mit viel Arbeit verbunden. Sie müssen jede Sekunde, die Sie im beruflichen Umfeld verbringen, auf Ihre Worte, Taten und Handlungen achten. Jeder kleine Fauxpas kann Ihr Image nachhaltig beschädigen. Viele erfolgreiche Menschen sind daher alles andere als faul. Sie haben im Gegensatz zu ihren fleißigen, aber erfolglosen Kollegen nur kapiert, woran sie für mehr Erfolg arbeiten müssen – und woran nicht. Beim Reputationsmarketing geht es darum, ein möglichst positives Bild von Ihnen als Mensch sowie Arbeits- und Führungskraft zu vermitteln. Dieser Ruf sollte Ihnen vorauseilen, sodass Ihnen bis dato fremde Personen mit einer entsprechenden Erwartungshaltung entgegentreten – die Sie natürlich erfüllen müssen. Je mehr Kontakte Sie knüpfen, umso höher steigt die Chance, dass wichtige Persönlichkeiten darunter sind. Entscheidungsträger beispielsweise, die Ihnen anschließend Perspektiven für Ihre Karriere eröffnen. Vorausgesetzt natürlich, Sie hinterlassen bei diesen einen entsprechend guten Eindruck.

Wie funktioniert Reputationsmarketing?

In der westlichen Geschäftswelt folgen steile Karrieren also dem Motto „Sehen und gesehen werden“. Sie müssen sich einen positiven Ruf aneignen, so viele Kontakte wie möglich knüpfen und Ihr Netzwerk sowie Ihr Image nachhaltig pflegen – dann wird der Erfolg mit hoher Wahrscheinlichkeit kommen. Ihre Leistung muss dafür natürlich stimmen, sollte also nicht unterdurchschnittlich sein, spielt jedoch eine eher untergeordnete Rolle. Verwenden Sie daher ab sofort mehr Energie auf Ihr Reputationsmarketing, anstatt mit übertriebenem Fleiß oder einem Höchstmaß an Überstunden auf sich aufmerksam machen zu wollen. Finden Sie eine stimmige Balance aus Leistung und Selbstmarketing. Wie funktioniert das?

1. Netzwerken, netzwerken, netzwerken: Knüpfen Sie im Berufsleben so viele Kontakte wie möglich. Besuchen Sie branchenrelevante Messen, nehmen Sie an Seminaren teil, sprechen Sie auf Geschäftsreisen mit den Kolleginnen sowie Kollegen vor Ort, beteiligen Sie sich am Smalltalk in der Kaffeeküche und haben Sie für den Fall der Fälle einen „Elevator Pitch“ in petto, wenn Ihnen im Aufzug plötzlich der CEO gegenübersteht. Schüchternheit ist im Berufsleben fehl am Platz.

2. Üben Sie sich im professionellen Smalltalk: Sie sollten also aktiv auf potenzielle neue Kontakte zugehen, gleichzeitig aber niemals zu forsch oder unprofessionell wirken. Ihr Gegenüber sollte nicht das Gefühl erhalten, bedrängt, angemacht oder schlichtweg mit irrelevanten Informationen zugeschüttet zu werden. Sie müssen stets Ihre Professionalität bewahren. Erkundigen Sie sich nach dem Wohlbefinden des Gegenübers, stellen Sie sich kurz vor oder nehmen Sie das Wetter als Aufhänger. Hauptsache, es kommt ein unverfängliches Gespräch zustande, das heikle Themen wie das Privatleben, Politik, Religion & Co meidet.

3. Seien Sie ehrlich – aber nicht zu sehr: Natürlich sollten Sie im Berufsleben als ehrlicher sowie authentischer Mensch auftreten. Ihre Außenwirkung muss stimmig sein und Sie müssen schlussendlich auch halten, was Sie versprechen, sonst sind Sie Ihre neue Führungsposition in Windeseile wieder los. Dennoch hat Reputationsmarketing stets auch etwas mit Beschönigung zu tun. Präsentieren Sie sich von Ihrer echten, aber besten Seite. Auf die Frage nach Ihrem Wohlbefinden sollten Sie nicht in Tränen ausbrechen und dem Fragesteller von Ihrer schrecklichen Scheidung erzählen oder von Ihren gesundheitlichen Problemen. Lernen Sie, wann eine kleine Notlüge wie ein einfaches „Sehr gut“ angebracht ist.

4. Bewahren Sie Stillschweigen über Firmeninterna: Behandeln Sie Menschen so, wie auch Sie gerne behandelt werden würden. Legen Sie also Respekt und Anerkennung an den Tag. Lästern Sie niemals im beruflichen Umfeld, vor allem nicht über Personen aus dem eigenen Unternehmen. Auch Firmeninterna sind ein Tabuthema – außer im Meeting mit den betroffenen Kollegen und Führungskräften. Wenn Sie den CEO im Aufzug treffen, ist die Inkompetenz Ihres Vorgesetzten kein geeignetes Gesprächsthema. Bleiben Sie im Zweifelsfall bei oberflächlichem Smalltalk.

5. Beachten Sie die Etikette: Höflichkeit sollte für Sie nicht nur im beruflichen Kontext eine Selbstverständlichkeit sein. Doch beim Selbstmarketing gibt es noch weitere Grundregeln zu beachten. So dürfen Sie den bereits erwähnten CEO im Aufzug zwar ansprechen, müssen ihm aber die Wahl lassen, ob er an einem Gespräch interessiert ist oder nicht. Aufdringlichkeit könnte Ihren Ruf nachhaltig beschädigen. Grüßen Sie also höflich und fragen Sie beispielsweise: „Guten Tag Herr Mustermann, ich hätte nicht erwartet, Sie persönlich anzutreffen. Ich finde die aktuellen Marktentwicklungen sehr spannend und würde Ihnen als CEO dazu gerne eine Frage stellen. Wäre das für Sie in Ordnung?“.

Sich eine gute Reputation im Unternehmen sowie über dessen Grenzen hinaus aufzubauen, braucht also Offenheit, Arbeit sowie Fingerspitzengefühl. Investieren Sie ab sofort etwas mehr Zeit in Ihr Image und etwas weniger in Überstunden. Sie werden schon in Kürze erste positive Auswirkungen auf Ihre Karriere bemerken – unabhängig davon, welche Ihre beruflichen Ziele sind.

Sie möchten mehr darüber erfahren, wie Sie gezielt Selbstreputationsmarketing betreiben können? Ein professioneller Coach kann helfen. Eine Auswahl passender Coaches finden Sie hier. Eine Auswahl weiterer interessanter Coaches zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung finden Sie unter diesem Beitrag.

Mit diesen subtilen Machtgesten gewinnen Sie jede Diskussion

Die Kunst der Kommunikation ist im Berufsleben in vielerlei Hinsicht wichtig. Wer sie beherrscht, kann mehr sowie bessere Kontakte knüpfen, Konflikte vermeiden und sich selbst optimal präsentieren. Sie bildet also die Grundlage für Stichworte wie Selbstmarketing oder Netzwerk – und damit für zahlreiche wichtige Erfolgskomponenten im Job. Um Ihre Karriere anzukurbeln, sollten Sie also dringend an Ihrer Kommunikationsfähigkeit feilen. Dazu gehört nicht nur Ihre Sprache, sondern auch die Mimik sowie Gestik. Gewiss ist Ihnen bislang nicht bewusst, welch große Wirkung Letztere hat?!

Kommunikation ist ein häufiger Inhalt unterschiedlichster Coachings für Führungskräfte, Selbstständige, Arbeitnehmer & Co. Jeder Mensch profitiert von einer ausgezeichneten Kommunikationsfähigkeit – nicht nur im Beruf. Kommunikation umfasst als Begriff die Verständigung von Menschen. Das hauptsächliche aber längst nicht einzige Mittel ist hierfür die Sprache. Doch Kommunikation geht weit über aneinandergereihte Worte hinaus. Auch Ihr Tonfall, Ihre Körpersprache, Ihre Mimik und Ihre Gestik haben großen Einfluss darauf, wie Sie und das Gesagte von Ihrem Gegenüber aufgenommen werden. Wenn Sie ein Kompliment mit hochrotem Kopf schreien und dabei wild durch die Gegend fuchteln, sind Ihre Worte nur wenig glaubhaft. Gute Kommunikation bedeutet also, ein stimmiges Gesamtbild Ihrer Botschaft zu vermitteln.

Welche Rolle spielt die Gestik bei der Kommunikation?

Es kann sich durchaus lohnen, die einzelnen Komponenten der Kommunikation in einem Coaching genauer unter die Lupe zu nehmen. Gerade die Gestik wird von vielen Menschen hinsichtlich ihrer Bedeutung unterschätzt. Doch sie kann nicht nur Ihre Worte unterstützen, sie kann sogar für sich selbst sprechen. Erfolgreiche Menschen setzen bewusst oder unbewusst subtile Machtgesten ein – auch, wenn sie sich in einem eigentlich belanglosen Smalltalk befinden. Sie präsentieren sich also völlig unabhängig vom Gesprächsinhalt als „überlegener“ Gesprächspartner. Das Gegenüber nimmt diese Gesten ebenfalls bewusst oder unbewusst wahr und reagiert darauf. Wie? Menschen, die Machtgesten gekonnt sowie subtil einsetzen, wirken in der Regel attraktiver, erfolgreicher, charismatischer, sympathischer und schlichtweg als Mensch faszinierender.

Subtile Machtgesten wirken auf der unbewussten Ebene

Vielleicht haben Sie selbst schon einmal diese Erfahrung gemacht, nach einem Gespräch völlig von einem Menschen eingenommen gewesen zu sein, ohne sich diesen Effekt logisch erklären zu können?! Das liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass dieser Mensch in besagtem Gespräch subtile Machtgesten eingesetzt hat, die anschließend auf Ihrer unbewussten Ebene wirken. Sie nehmen den Menschen als Ihnen überlegen wahr, also klüger, erfolgreicher, attraktiver, talentierter oder in anderer Art und Weise „besser“ als Sie selbst. Sie hegen den Wunsch, erneut mit diesem Menschen zu sprechen, wählen ihn als Vorbild und möchten von ihm lernen. Er scheint eine geborene Führungspersönlichkeit zu sein.

Kommunikationsfähigkeit: Angeboren oder erworben?

Vielleicht ist er das auch. Schließlich gibt es viele Menschen, denen ein Kommunikationstalent und in diesem Zuge auch die subtile Verwendung bewusster oder unbewusster Machtgesten in die Wiege gelegt wurde. Doch diese Fähigkeit kann ebenso erworben sein – durch Coachings und viel Übung beispielsweise. Auch Sie können also zu einer solch „überlegenen“ Persönlichkeit werden. Durch subtile Machtgesten empfehlen Sie sich nicht nur als Führungskraft, sondern Sie werden auch in der alltäglichen Kommunikation, im Umgang mit Ihrem sozialen Umfeld, im Rahmen einer Selbstständigkeit oder bei der Partnersuche – schlichtweg in allen sozialen Situationen des Berufs- und Privatlebens – zahlreiche positive Veränderungen bemerken. Wie also sehen solche subtilen Machtgesten aus?

Beispiel: Subtile Machtgesten in einer Diskussion

Das Spektrum der Machtgesten ist weit gefasst und je nach Situation, können und sollten Sie eine unterschiedliche Gestik einsetzen. Bei einer Präsentation ist diese zum Beispiel viel größer, hektischer und auffälliger als bei einem lockeren Smalltalk an einem kleinen Tisch. Machtgesten können Sie zwar auch in diesen Situationen einsetzen, doch das heutige Coaching soll sich auf das Beispiel einer Diskussion fokussieren: Nehmen wir also an, Sie führen im Job eine Diskussion mit einem Kollegen, Kunden oder dem Vorgesetzten. Welche drei Machtgesten können und sollten Sie dabei einsetzen, um die Diskussion mit höherer Wahrscheinlichkeit zu gewinnen?

1. Achten Sie auf eine selbstbewusste und aufrechte Körpersprache sowie einen zielgerichteten Gang. Suchen Sie sich einen zentralen Platz im Raum. Setzen Sie sich also ans Tischende, stellen Sie sich in die Raummitte oder auf eine kleine Erhöhung. Ergreifen Sie zuerst das Wort und machen Sie sich dadurch zum Wortführer, der fortan durch das Gespräch leitet. Verschränken Sie niemals die Arme vor sich, sondern achten Sie auf eine offene, „große“ und ausladende Gestik. Nehmen Sie also bewusst Raum ein.
2. Meiden Sie den Blickkontakt. Zugegeben, das ist ein ungewöhnlicher Tipp, denn dem anderen in die Augen zu blicken, ist eigentlich Bestandteil jeder gelungenen Kommunikation. Aber darum geht es in einer Diskussion nicht. Durch den reduzierten Augenkontakt erwecken Sie bei Ihrem Gegenüber hingegen den Eindruck, „unerreichbar“ zu sein. Es wird im Versuch der Herstellung einer Kommunikation auf Augenhöhe auf Sie zukommen und Ihnen in diesem Zuge mit hoher Wahrscheinlichkeit Zugeständnisse machen. Achten Sie dennoch darauf, nicht unhöflich oder arrogant zu wirken. Sie bewegen sich also auf einem schmalen Grat.
3. Gehen Sie gerne auf Ihr Gegenüber zu, berühren Sie es oder überschreiten Sie vorsichtig dessen Komfortzone. Sie treten also in dessen Respektabstand hinein, ohne dass Sie die Grenzen zu sehr überschreiten. Eine kurze Berührung am Ellenbogen oder das etwas zu nahe Vorbeigehen am Gegenüber können dabei bereits machtvolle Gesten sein. Sie verletzen also die Distanzzone Ihres Gesprächspartners merklich, aber dennoch nur so minimal, dass sich dieser nicht dagegen zu wehren beginnt. Sobald er ein wenig zurückweicht, haben Sie die Diskussion schon fast gewonnen.

Dennoch sollte Ihnen bewusst sein, dass Machtgesten Ihre Kommunikation nur unterstützen. Sie gewinnen eine Diskussion nicht allein durch Ihre Gestik. Doch wenn Ihre Worte, Mimik, Körpersprache & Co ein dazu stimmiges Bild ergeben, können solch kleine Machtgesten große Wunder bewirken.

Sie möchten Ihre Kommunikationsfähigkeit verbessern? Ein professioneller Coach kann helfen. Eine Auswahl passender Coaches finden Sie hier. Eine Auswahl weiterer interessanter Coaches zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung finden Sie unter diesem Beitrag.

Der ultimative Trick für mehr Produktivität

Auch wenn Sie den ganzen Tag am Schreibtisch sitzen und Ihre Arbeit erledigen haben sie abends das Gefühl nichts geschafft zu haben? Auch engagierte Mitarbeiter, die hochmotiviert ihrer Arbeit nachgehen, haben manchmal Probleme die vorhandene Zeit bestmöglich zu nutzen. Möchten Sie wissen, wie Sie durch einen ganz einfachen Trick Ihre Produktivität steigern können?

Der absolut produktivste Tag im ganzen Jahr ist der Tag vor Urlaubsbeginn. Wenn ich mir ein paar Tage frei nehme, um mit meiner Familie ans Meer zu fahren, versuche ich vorab im Büro alles Nötige zu erledigen. Trotz bester Planung tauchen garantiert noch zahlreiche Aufgaben auf, die nicht auf meinem Terminplan stehen. Ich rotiere auf Hochtouren, damit die wichtigsten Dinge erledigt oder auf den Weg gebracht sind. Natürlich möchte ich im Urlaub abschalten und nicht an Dinge denken, die in meiner Abwesenheit „anbrennen“ könnten. Morgens zweifele ich noch, ob das zu schaffen ist. Aber abends ist immer alles soweit erledigt, dass ich beruhigt die Bürotür hinter mir abschließen kann.

 

Zeit optimal nutzen

Es ist erstaunlich, wie viel man abarbeiten kann, wenn man sich eine Deadline setzt. Das funktioniert nur, wenn man sich auf diese Aufgaben konzentriert, alles Ablenkende ausschaltet, Prioritäten setzt und effizient vorgeht. Es muss noch eine Entscheidung getroffen werden? Welche Informationen liegen vor? Ok, vier Faktoren pro, zwei Faktoren kontra, die negativen Aspekte können uns nicht schaden, also machen wir es. Ein alter Freund ruft an und möchte ein Schwätzchen halten? „Sorry, Matthias, bei mir brennt gerade die Hütte, ich melde mich nach dem Urlaub bei dir.“ Die 450-Euro-Kraft möchte über das Ablagesystem diskutieren? „Frau Meyer, am 5. setzen wir uns um 9.30 Uhr zusammen und besprechen das in Ruhe.“ Der Arbeitstag verläuft erstaunlich produktiv, wenn ich mich am Vormittag so konsequent auf die Erledigung meiner Aufgaben fokussiere. Das liegt zweifellos daran, dass ich meine zur Verfügung stehende Zeit optimal nutze. Warum kann nicht jeder Arbeitstag so verlaufen?

 

Die Deadline macht den Unterschied

Nun kommt der Trick: Ich tue einfach so, als wäre jeder Vormittag so ein „letzter Tag vor dem Urlaub“. Als Routine kurz vor Feierabend lege ich fest, welche Aufgaben am kommenden Tag oberste Priorität haben. Diese Aufgaben muss ich dann am kommenden Tag bis 12.30 Uhr erledigt haben. Am Morgen schaue ich kurz meine E-Mails durch und bespreche mich mit meinem Team. Aber danach geht es hochkonzentriert zur Sache. Ohne diese Deadline lasse ich mich leicht ablenken, gehe auf unwichtige Dinge ein oder beschäftige mich ausgiebig mit Aufgaben, die höchstens Priorität C haben. Damit schiebe ich die wirklich wichtigen Dinge vor mir her. Irgendwann wird es dann richtig stressig.

 

Der Trick nimmt Druck raus

Der Trick mit der Deadline funktioniert. Priorität A wird konsequent bearbeitet. Alles, was sonst noch an Arbeit anfällt, lässt sich bequem am Nachmittag erledigen. Der Witz an der Sache: Der größte Druck ist schon raus, weil ich die wichtigsten Dinge bereits am Vormittag von meiner Liste abgehakt habe. Versuchen Sie es selber mal! Machen Sie sich kurz vor dem Feierabend einen Plan. Stellen Sie sich einfach vor, Sie hätten am kommenden Nachmittag eine Fortbildung oder einen Termin außer Haus. Sie müssen entscheiden, was Sie mittags erledigt haben wollen. Morgens checken Sie kurz Ihre E-Mails und geben dann richtig Gas, damit das Wichtigste bis mittags vom Tisch kommt. Sie werden feststellen, dass Sie dieser Trick auf Dauer entlastet. Sie erhöhen Ihre Produktivität, sind aber gleichzeitig entspannter. Denn Sie setzen Ihre Prioritäten, arbeiten effizienter und stehen weniger unter

Bühne frei: Mit diesen 3 Tipps begeistern Sie Ihre Zuhörer

Manchmal lohnt es sich die Perspektive zu wechseln, um die eigene Performance zu verbessern. Für Sie bin ich deshalb auf die andere Seite der Bühne gegangen und habe mich bewusst auf die Wirkung der Künstler fokussiert. Aus meinem Blickwinkel als Zuschauer zeige ich Ihnen mit diesen 3 Tipps, was Sie als Coach von Roland Kaiser lernen können, um Ihre Zuhörer zu begeistern und Menschen zu gewinnen.

 

Tipp 1: Funken sprühen

Musik hat ihre ganz eigene Magie Zuhörer zu begeistern, sie zu berühren und in ihren Bann zu ziehen. Vor allem, wenn man live dabei sein kann, wenn ein Künstler oder eine Band alles gibt, um die Zuhörer für einen wundervollen Moment zu entführen auf eine Reise der Melodien und Emotionen, die jeder für sich mit Musik verbindet. Wenn dann der Funke noch überspringt und es den Performern gelingt eine echte Verbindung von Mensch zu Mensch herzustellen, ist das wie ein Geschenk – für das Publikum aber auch für den oder die Künstler.

 

Tipp 2: Volle Präsenz zeigen

Aber was passiert, wenn eine Band einfach nur ihr Programm abspult? Zwar auf der Bühne steht und ihren Job macht, aber nicht spürbar präsent ist? Keinen Spaß dabei hat? Das habe ich vor wenigen Tagen auf einem Sommer-Kultur-Festival erlebt. Oder besser gesagt: zur Kenntnis genommen. Denn ein Erlebnis war es nicht. Obwohl das Potenzial dafür vorhanden war. Zumindest beim Publikum. Austria-Pop bei uns in Bayern. Da biegen sich die Bierbänke quasi von alleine von der darauf tanzenden Menschenmengen. Normalerweise. Aber eben nicht, wenn der sonst so schmissige Refrain pointenlos vor sich hin leiert und die Musiker reglos spielen. Ohne zu lächeln, ohne jede Emotion. Dann möchte man als Zuschauer am liebsten wieder gehen – damit die Jungs auf der Bühne endlich Feierabend machen können. Und weil man ein wenig traurig ist, über dieses verpasste Erlebnis, dass man so gerne gespürt und empfangen hätte. Und dann? Nur 2 Tage später: Roland Kaiser. Volle Präsenz. Voll berührt. Ein echter Menschengewinner – von dem man als Coach das wichtigste lernen kann.

 

Tipp 3: Dem Publikum Gutes tun

Es ist wichtig sein Publikum zu verstehen, es wertzuschätzen und ihm wertvolles zu geben: Kraft und Energie. Genau diese gelungene Mischung habe ich als Zuschauer bei einem Roland Kaiser-Konzert verspürt, oder besser: empfangen. Wie ein Geschenk. Dabei bin ich kein Fan, sondern war nur Begleiter. Ohne Erwartung. Wie auch bei dem Sommer-Festival zuvor. Da geht man hin und schaut. Bleibt, oder geht weiter. Bei Roland Kaiser wollte ich nicht nur bleiben, sondern gerne bleiben. Er hatte meine volle Aufmerksamkeit, indem er persönlich mit seinem Publikum kommuniziert hat und seine Dankbarkeit weitergeben konnte. Durch seine Worte und seine Musik, die ich so stark gespürt habe. Und die es geschafft hat: mitten ins Herz.

 

Das Coaching-Erfolgsgeheimnis: Der Funken muss überspringen

Als Roland Kaiser auf der Bühne stand, hat er mir das Gefühl gegeben, er möchte mir Gutes tun. Für den privaten Robert Spengler war das sehr schön. Für den Coach und Speaker und für den Menschengewinner Robert Spengler war das eine wegweisende Erkenntnis. Indem ich – auf welcher Bühne auch immer – meinem Publikum und meinen Teilnehmern etwas gebe, erhalte ich umgehend ein Geschenk zurück: ein Lächeln, ein Nicken, ein „Dankeschön” und auch Applaus. Dann weiß ich, dass ich mein Publikum erreicht habe und die Botschaften in meinen Präsentationen nachhaltig übermitteln konnte. Mit Hingabe, Spaß und Liebe.

 

Denken Sie daran:

Schenken Sie in Ihren Coachings den Menschen besondere Momente und werden Sie zum Menschengewinner!

Wenn Wertschätzung Mangelware wird: Warum Sie bei sich selbst anfangen müssen

Sucht man nach verbindenden Elementen zwischen Coaching-Prozessen mit Führungskräften, kristallisiert sich eines schnell heraus: der Mangel (und manchmal die völlige Abwesenheit) von Wertschätzung der eigenen Arbeit durch die Vorgesetzten. Je nach Motivationsstruktur führt das zu mehr oder minder starker Verunsicherung, Risikoscheu oder Fehlervermeidungsverhalten. In einigen Fällen leiden die Betroffenen bis tief in ihr Privatleben darunter, dass ihre Leistung für das Unternehmen als selbstverständlich angenommen wird oder – noch belastender – lediglich über Fehler oder Defizite gesprochen wird.

Folgerichtig ist dieses Thema häufig unmittelbarer Gegenstand des Coachingprozesses. Und natürlich können Klienten eine Reihe von (veränderten) Aktionsmustern entwickeln, um ihre Chefs zu mehr Empathie und Wertschätzung zu bewegen – also um etwas mehr von dem zu bekommen, was für sie leistungsfördernd wirkt. Ich persönlich halte das jedoch für den falschen Ansatz.
Wir können nun mal die Menschen um uns herum – insbesondere unsere Chefs – weit weniger zu einem veränderten Handeln bewegen, als uns lieb wäre. Deren (Un-)Art der Führung, deren jahrelang zementierte Erfolgsmuster könnten diese nur selbst fundamental verändern. Wenn sie es denn wollten. Und dieser Aspekt der „Freiwilligkeit der Veränderung“ ist in den meisten Fällen nicht gegeben.

Statt also mühsam und mit geringer Erfolgsaussicht am vermeintlichen Auslöser ihrer Unzufriedenheit herumzudoktern, bestärke ich Führungskräfte im Coaching darin, eine veränderte Sicht auf das Problem einzunehmen. Den eigenen Fokus radikal umzulenken von „wie viel Wertschätzung bekomme ich“ auf „wie viel Wertschätzung gewähre ich“. Dem Umgang mit sich selbst und seiner (Arbeits-) Umwelt mehr Aufmerksamkeit zu geben und die Führungsdefizite des eigenen Vorgesetzten damit weniger wichtig werden zu lassen. Dazu betrachten die Klienten im Coaching ihre eigene wertschätzende Wirkung auf drei Ebenen.

 

1. Wertschätzung mir selbst gegenüber

Das eigene Handeln als wertvoll und richtig zu betrachten, ist mitnichten eine Selbstverständlichkeit. Oft gibt es in unseren inneren Dialogen genügend Kritiker und Zweifler, die uns in destruktive Diskussionen mit uns selbst verwickeln. Äußerst kraftvoll wirkt hingegen, wenn wir uns dem bewusst entgegenstellen. Wenn wir unsere Selbstreflexion grundsätzlich wertschätzend (auf uns bezogen) gestalten, unsere Handlungen und deren Ergebnisse vor allem aus der Perspektive ihres Nutzens bewerten. Die Kurzformel lautet „Ich finde das, was und wie ich es mache, grundsätzlich gut.“ Oft müssen wir dabei etwas Widerstand unserer Sozialisation überwinden („Lobe dich nicht selbst!“), doch es ist die Mühe wert.
Es existiert eine Reihe einfacher Tools, um diese Einstellung zu initiieren und zu manifestieren. Haben wir dieses Bewertungsmuster für uns etabliert, stärken wir damit unmittelbar unseren SELBST-WERT.

 

2. Wertschätzung für die Menschen um mich herum

Mangelnde Wertschätzung durch Vorgesetzte führt zu Instabilität und Unsicherheit. In dieser Situation neigen wir dazu, die Menschen um uns herum in „potentielle Unterstützer“ und „potentielle Bedroher“ zu kategorisieren. Diese Stereotype helfen uns, die Komplexität der Umgebung zu reduzieren – aber natürlich tun wir Menschen unrecht, wenn wir sie in diesen simplen Schubladen verorten. Viel hilfreicher ist, ihnen grundsätzlich mit Neugier, Aufmerksamkeit, Respekt – Wertschätzung zu begegnen.
Und das eben nicht nur in deren Interesse: Menschen generell zu mögen, fördert unsere innere Stabilität und Ausgeglichenheit enorm. Natürlich gibt es hier kein schwarz-weiß: eine gesunde Wachheit für soziale Dynamiken sind immanenter Teil unserer Führungsqualifikation. Doch grundsätzlich gilt auch hier: je mehr wir mit dem individuellen Menschen um uns herum „im Reinen“ sind, umso weniger Energie wenden wir unbewusst für Koalitions-, Defensiv- oder Angriffsstrategien auf.

 

3. Wertschätzung für das berufliche System

Als Führungskräfte sind wir Teil eines unternehmerischen Systems. Eines Konstrukts, welches in der Regel viel älter als unsere Firmenzugehörigkeit ist und das unseren Pensionseintritt vermutlich überdauern wird. Eine gewachsene Kultur, bekannte und unausgesprochene Regeln, sichtbare und verborgene Hierarchien und Strukturen, von Inhabern oder Vorständen getriebene Meta-Entwicklungen sind der Stoff, der dieses System zusammenhält. In unserer Rolle können wir einiges davon beeinflussen – in bester Absicht und progressiv natürlich. Aber mit den meisten Elementen dieser beruflichen Umwelt sollten wir einfach unseren Frieden machen.
Eine grundsätzliche Wertschätzung des Unternehmens als ein „System mit Herkunft“ – eines erwachsenen Organismus gewissermaßen – macht uns natürlich nicht frei von der Verantwortung, unseren Verantwortungsbereich engagiert und mutig voran zu treiben. Doch es liegt eine starke Kraftquelle darin, die gewachsenen, systemimmanenten Dynamiken respektvoll anzunehmen, statt sie als persönliche Herausforderung zu betrachten.

Führungskräfte können also auf drei Ebenen entscheiden, wie viel Wertschätzung sie investieren – aufwenden, gewähren. Unseren eigenen Winkel der Betrachtung, die Tiefe und Authentizität dieser Sicht gestalten wir bewusst und nahezu unabhängig. Wie viel wirksamer und sinnvoller ist diese veränderte Perspektive, statt sich mühevoll um mehr wertschätzende Zuwendung des Vorgesetzten zu bemühen.
Gelingt dieser Betrachtungswechsel, machen sich die betroffenen Führungskräfte weitestgehend frei von dem Wunsch nach mehr positiver Würdigung durch ihre Chefs. Und all die Energie, die bisher darauf ver(sch)wendet wurde, es diesen „irgendwie recht zu machen“, seine Anerkennung zu erringen, wird umgeleitet auf kraft- und freudvolles Handeln im Sinne der eigenen Rolle in der Organisation.

„Nein“ zu Überstunden: Was bedeutet das für Ihre Karriere?

Viele deutsche Arbeitnehmer klagen über die Masse an Überstunden. Für die junge Generation Y handelt es sich bei der Mehrarbeit sogar um den Kündigungsgrund Nummer eins. 75 Prozent der jungen Fachkräfte würden ihren aktuellen Job aufgeben, um weniger Überstunden leisten zu müssen. Die Zahlen sprechen für sich: Deutsche Beschäftigte machen jedes Jahr mehr als eine Milliarde unbezahlte Überstunden. Damit schuften die Arbeitnehmer nach Feierabend zu 58 Prozent auf eigene Kosten. Das hat verheerende Auswirkungen auf die Gesundheit.  Leider trauen sich viele Deutsche bislang nicht, „Nein“ zu Überstunden zu sagen. Dürfen Sie das überhaupt und wenn ja, was bedeutet das für Ihre Karriere?

 

Überstunden gehören für ambitionierte deutsche Arbeitnehmer zum Berufsalltag. Nach Feierabend länger zu bleiben oder das Wochenende teilweise am Arbeitsplatz zu verbringen, ist das neue Normal. „Nein“ zu sagen, das trauen sich nur die wenigsten Beschäftigten. Die Unwissenheit über die Rechtslage ist groß und ebenso die Angst vor einem Karriereknick. Also wird geschuftet bis zum Umfallen – im wahrsten Sinne des Wortes.

 

Schon zwei Überstunden pro Woche machen krank

Laut Arbeitszeitreport Deutschland 2016 nehmen gesundheitliche Beschwerden wie

– Müdigkeit,

– Rücken- sowie Kreuzschmerzen,

– körperliche Erschöpfung,

– Schlafstörungen und

– eine allgemeine Niedergeschlagenheit

proportional zur geleisteten Überstundenzahl zu. So leiden bei bis zu zwei Überstunden pro Woche 49 Prozent der Vollzeitbeschäftigten an ständiger Müdigkeit. Bei zwei bis fünf Überstunden wöchentlich sind es schon 55 Prozent und ab zehn Stunden mehr pro Woche ganze 60 Prozent. Ähnlich verhält es sich mit den anderen aufgeführten Krankheitsbildern. Während die durchschnittliche vertraglich vereinbarte Arbeitszeit in Deutschland unter Vollzeitbeschäftigten bei 38,6 Wochenstunden liegt, beträgt die reale Durchschnittsarbeitszeit 43,5 Stunden – sprich knappe fünf Überstunden pro Woche. „Nein“ zu Überstunden zu sagen, wäre daher ein wahrer Segen für Ihre Gesundheit.

 

Dürfen Arbeitnehmer Überstunden ablehnen?

Aber dürfen Sie das überhaupt? Ja, prinzipiell haben Sie tatsächlich das Recht, „Nein“ zu Überstunden zu sagen. Das Direktionsrecht, auch Weisungsrecht genannt, des Arbeitgebers gibt ihm nicht die Macht, einseitig die Vertragsbedingungen zu ändern. Sie schulden ihm also prinzipiell nur die vertraglich vereinbarte Arbeitsleistung sowie Arbeitszeit. Die einzige Ausnahme bildet eine Notsituation. Sollte es also für das Unternehmen aus wirtschaftlicher Sicht notwendig sein, dass die Arbeitnehmer für einen überschaubaren Zeitraum flächendeckend Überstunden leisten müssen, kann der Arbeitgeber diese obligatorisch anordnen, um die Existenz des Unternehmens zu sichern. Was viele Arbeitnehmer allerdings nicht wissen: Eine solche Notsituation ist nicht der große Haufen unerledigter Arbeit oder die näher rückende Deadline für ein Projekt. Hierzu gehören lediglich unvorhersehbare Ereignisse, die außerhalb der Macht des Arbeitgebers stehen – eine Naturkatastrophe mit entsprechenden Sturm- oder Wasserschäden beispielsweise.

 

Deutsche „Jasager“ haben Angst um ihre Karriere

Wieso also leisten so viele deutsche Beschäftigte Überstunden, ohne sich dagegen zu wehren? In vielen Fällen handelt es sich dabei um freiwillige Überstunden, die später mittels Gleitzeit oder Sonderzahlungen ausgeglichen werden. Doch dann bleiben immer noch mehr als eine Milliarde unbezahlter Überstunden übrig, welche für die Arbeitnehmer keinerlei „Nutzen“ haben und die demnach wohl kaum freiwilliger Art sind. Die Antwort ist simpel: Die Deutschen haben Angst um ihren Arbeitsplatz. Sicherheit ist hierzulande das höchste Gut – auch im Job. Trotz strengem Kündigungsschutz und unbefristetem Arbeitsvertrag fürchten sich viele Deutsche Tag für Tag vor einem Jobverlust, und das in der Regel völlig unbegründet sowie ohne realistische Anhaltspunkte. Die „Jasager“ unter den Arbeitnehmern haben also Angst davor, ihren Job zu verlieren, wenn sie die Bitte um Überstunden ihres Arbeitgebers ablehnen und stattdessen pünktlich in den Feierabend gehen.

 

Bedeutet ein „Nein“ zu Überstunden immer einen Karriereknick?

Zusätzlich gibt es die „Fraktion“ Arbeitnehmer, welche eine steile Karriere und den hierarchischen Aufstieg anvisiert. Diese fürchtet durch ein „Nein“ zu Überstunden eine Stagnation ihrer Karriere. Tatsächlich wird vielerorts von ambitionierten Aufsteigern erwartet, sich für ihre Arbeit „aufzuopfern“ und dementsprechend auch zu Überstunden bereit zu sein. Wer stets pünktlich nach Hause geht, muss je nach Unternehmen einen beruflichen Stillstand akzeptieren. Wenn Sie in Ihrer aktuellen Position zufrieden sind, dürfte das kein Problem darstellen. Möchten Sie jedoch weiter in der Hierarchie aufsteigen, sollten Sie nicht – oder zumindest nicht immer – „Nein“ zu den geforderten Überstunden sagen. In diesem Fall gilt es allerdings abzuwägen, was Ihrer Karriere schlussendlich mehr schadet: Hin und wieder bei der Mehrarbeit Grenzen zu setzen oder Ihre Gesundheit zu ruinieren und zielstrebig in ein Burnout zu rennen?

 

Wie Sie lernen, im Job auch mal „Nein“ zu sagen, erfahren Sie von einem erfahrenen Karrierecoach – eine Auswahl passender Coaches finden Sie hier. Eine Auswahl weiterer interessanter Coaches zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung finden Sie unter diesem Beitrag.