Rhetorik für Profis: Wenn Sie so sprechen, wollen Menschen Ihnen zuhören

Ihre Stimme ist eines Ihrer mächtigsten Instrumente – lernen Sie, dieses richtig zu spielen und Sie werden nicht nur im Job erfolgreicher sein. Wie also sollten Sie sprechen, sodass Menschen Ihnen gerne zuhören?

Rhetorik beschreibt die Redekunst. Eine weitere Definition ist die Lehre der wirkungsvollen Gestaltung der Rede. Bei der Rhetorik geht es also nicht nur um die richtige Wortwahl. Stattdessen spielen zahlreiche weitere Aspekte eine Rolle, sodass diese Worte ihre gewünschte Wirkung entfalten. Die Tonlage, Gestik, Lautmalerei oder Emotionalität sind Beispiele für solche Faktoren, doch die Liste ist noch deutlich länger. Eine gute Rhetorik ist also ein großes Ganzes. Niemand hat schließlich behauptet, zum Profi in Sachen Rhetorik zu werden und Menschen mit seinen Worten in den Bann zu ziehen, sei einfach. Das ist es sicherlich nicht! Aber es ist möglich. Wie?

Alte Gewohnheiten abzulegen, schafft Platz für neue

Es mag tatsächlich Menschen geben, die mit einem rhetorischen Talent geboren wurden. Sie haben die Ausstrahlung sowie eine Art und Weise der Wortwahl, sodass ihnen ihr Gegenüber gerne zuhört, ja das Gesagte geradezu aufsaugt. Dies ist aber nur selten der Fall. Häufiger haben Profis in Sachen Rhetorik ihr Handwerk jahrelang studiert sowie trainiert.

Auch Sie können sich rhetorisch jederzeit verbessern. Hierfür müssen Sie erst einmal alte Gewohnheiten ablegen, die dazu führen, dass Ihnen scheinbar niemand (gerne) zuhört. Dazu gehören folgende sieben Fehler – welche der professionelle Redner Julian Treasure als die sieben Todsünden der Rhetorik betitelt:

1. Negativität. Wer negativ spricht und eine negative Ausstrahlung hat, wird niemals seine Zuhörer begeistern. Menschen möchten inspiriert werden. Sie wünschen sich Worte, die in ihnen positive Emotionen hervorrufen.

2. Verurteilung. Viele Menschen neigen dazu, andere Personen zu verurteilen. Sie wissen alles besser, können alles besser und würden alles besser machen. Erstens stimmt das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht und zweitens macht das ständige Verurteilen Ihres sozialen Umfeldes unsympathisch. Und wer unsympathisch ist, dem wird nicht gerne zugehört – das ist Fakt!

3. Klatsch und Tratsch. Kennen Sie das? Es gibt Kollegen, die den ganzen Tag scheinbar nichts anderes im Sinne haben, als die neuesten Gerüchte sowie Lästereien. Was zu Beginn vielleicht noch halbwegs interessant klingt, geht Ihnen schon bald auf die Nerven. Es wird Ihnen schwerfallen, diesen Informationen noch aufmerksam zu folgen. Suchen Sie sich daher spannendere Gesprächsthemen, wenn Sie Ihre Zuhörer nicht langweilen möchten.

4. Jammern. Niemand hört gerne Menschen zu, die sich den ganzen Tag beschweren – über das Wetter, die viele Arbeit, den unfreundlichen Chef, die unbequemen Schuhe und und und… In der deutschen Kultur wird gerne und viel gejammert. Sie selbst wissen bestimmt, wie nervenzerreißend das für die Zuhörer sein kann.

5. Ausreden. Weiterhin gibt es Menschen, die scheinbar für alles eine Ausrede haben. Auch hier merken Sie vielleicht, wie Sie unbewusst abschalten und nicht mehr zuhören. Noch schlimmer ist es, wenn die Schuld auf jemand anderen beziehungsweise etwas anderes geschoben wird. Hauptsache, keine Verantwortung übernehmen.

6. Übertreibungen. Gehörig auf die Nerven gehen auch Übertreibungen. Es ist nicht notwendig, jede Geschichte ins Unendliche auszuschmücken und niemals einen Punkt zu setzen. Punkt.

7. Dogmatismus. Das Verwechseln oder Verschmelzen von Tatsachen und Meinungen macht Zuhörern das Leben schwer. Es verhindert jede Form der sachlichen Diskussion auf Augenhöhe, sodass die Zuhörer innerlich resignieren und abschalten.

Wenn Sie Ihre Rhetorik verbessern möchten, wissen Sie nun also, was Sie nicht tun sollten. Fehlt nur noch die Antwort auf die Frage: Wie geht fesselnde Redekunst stattdessen?

Checkliste: Bessere Rhetorik in vier simplen Schritten

Auch hier kennt Julian Treasure die Antwort. Demnach basiert eine gute Rhetorik auf vier Grundpfeilern:

1. Ehrlichkeit. Menschen möchten nicht belogen werden, sei es durch Lügen im eigentlichen Sinne oder durch Übertreibungen, Klatsch und Tratsch & Co. Wer sich hingegen ehrlich sowie authentisch präsentiert und die Dinge auf den Punkt bringt, wird sich den Respekt und damit auch das Gehör seines Gegenübers verdienen.

2. Authentizität. Das zweite Stichwort ist bereits gefallen. Seien Sie nicht nur ehrlich in Ihrem Gesagten, sondern auch ehrlich zu sich selbst. Verstellen Sie sich nicht. Spielen Sie keine Rolle. Treten Sie mit Ihrem wahren und unverfälschten „Ich“ vor Ihre Zuhörer, vertreten Sie Ihre Meinungen, stehen Sie zu diesen – wobei Sie zwischen Meinung und Fakten unterscheiden können – und zeigen Sie wahre Emotionen.

3. Integrität. Zu Ihren Meinungen beziehungsweise Worten zu stehen, bedeutet auch, ihnen Taten folgen zu lassen. Seien Sie für Ihre Zuhörer also berechenbar. Wenn Sie etwas sagen, dann machen Sie es auch. Das erwirkt Vertrauen und auch in Zukunft werden die Vorgesetzten, Kollegen oder andere Personen aus dem sozialen Umfeld Ihren Worten mehr Gewicht schenken.

4. Leidenschaft. Zuletzt sind es die wahren Emotionen, die Leidenschaft für Ihre Worte, Ihre Visionen und Ideen, welche andere Menschen begeistern und das Gesagte aufsaugen lassen. Auch an dieser Stelle erneut der Appell: Strahlen Sie Positivität aus. Wählen Sie ehrliche, aber nette Worte. Treten Sie anderen Menschen aufgeschlossen gegenüber und wünschen Sie ihnen nur das Beste. Kommen Ihre Worte also wirklich von Herzen, so werden Ihnen andere Menschen gerne zuhören. Und mit dieser Leidenschaft kommen auch weitere Aspekte einer guten Rhetorik wie die emotionale Sprache oder lebendige Gestik quasi ganz von selbst.

Sie möchten mehr über das Thema erfahren und Ihre Rhetorik trainieren? Ein professioneller Coach kann helfen. Eine Auswahl passender Coaches finden Sie hier. Weitere interessante Coaches für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung finden Sie unter diesem Beitrag.

Jeder fünfte ist hochsensibel – Gehören Sie auch dazu?

In der Kindheit wird diese Fähigkeit meistens nicht erkannt und so werden Kinder häufig als „Sensibelchen“ oder als „depressiv“ abgestempelt. Nur selten erkennt das Umfeld, dass Hochsensible verschiedene Sinnesreize verstärkt wahrnehmen. Doch es gibt Anzeichen, die auf diese Fähigkeit hindeuten.

Was bedeutet Hochsensibilität?

„Mir kommt es vor, als wäre mein Herz aus Seidenpapier. Ich wünschte, die Welt würde vorsichtiger mit ihm umgehen“, schreibt Richelle E. Goodrich und dieses Zitat trifft die Beschreibung von Hochsensibilität auf dem Punkt. Hochsensible Personen (HSP) fühlen sich anders – manchmal denken sie, sie seien von einem anderen Stern.

In der Kindheit wird diese Fähigkeit meistens fehlinterpretiert. Sehr selten erkennt das Umfeld, dass die Sprösslinge eine ganz besondere Art und Weise von Fühlen, Sehen, Schmecken, Hören haben. Hochsensible nehmen verschiedene Sinnesreize verstärkt wahr.

Das Schöne:
Viele Betroffene wissen gar nicht, dass Sie diese besondere Fähigkeit haben. Erst wenn die Erkenntnis von der „Andersartigkeit“ erlangt wird, erkennen die Personen ihre persönliche Gabe. Sinnesreize werden von HSP nicht nur auf emotionaler Ebene wahrgenommen, sondern ebenso auf körperlicher. Hochsensibilität ist eine Form der Hochbegabung, die Intuition, Ideenreichtum und vieles mehr beinhaltet. Das Gehirn von hochsensiblen Personen wird von Geburt an ganz anders trainiert als das von Normalsensiblen.

Die Kehrseite:
Georg Parlow beschreibt in seinem Buch „Zart Besaitet“ sehr gut, dass viele Fachleute Hochsensibilität und Introversion fälschlich gleichsetzen. Laien stempeln HSP als schüchtern, neurotisch, krankhaft oder gar als gehemmte oder verklemmte Menschen ab. Nicht zu wissen, was in einem selbst vor geht, ist somit nicht dienlich. Ohne dass der Einzelne beschreiben kann, wie er sich fühlt, kann das Gegenüber nicht nachvollziehen, nicht verstehen. Das „nicht zu wissen“ führt die eine oder andere HSP sehr oft in die Einsamkeit und in den Rückzug. Reizüberflutungen sind eine Qual und wenige HSP gehen damit richtig um.

Das Erkennen:
In Fachkreisen gilt die These, dass 15 bis 20% der Menschen hochsensibel sind. Das heißt: Auch in Ihrem Umfeld können sich Hochsensible befinden. Die folgenden Faktoren können darauf hinweisen, dass Sie einer HSP gegenüberstehen. Einer dieser Faktoren alleine macht noch nicht hochsensibel. Doch im Zusammenspiel mehrerer Zeichen können Sie Hochsensible erkennen. Zu diesen einzelnen Aspekten gehören unter vielen anderen:

– Leichtes Erschrecken
– Phasen von Weltschmerz
– Überdurchschnittliche Probleme mit drastischen Veränderungen
– Das Kind im Erwachsenen: Naivität
– Überstimulation sowie ein intensives Gefühlsleben
– Instabiles Selbstbewusstsein

Die dargestellten Punkte können laut Parlow in fast allen Fällen bereits ab der Geburt auftreten und festgestellt werden. Bedauerlicherweise ist dieses Phänomen jedoch noch viel zu wenig erforscht.

Die Problematik:
Menschen, denen nicht bewusst ist, dass sie hochsensibel sind, denken häufig, sie seien von einem anderen Stern. Sie fühlen sich ganz anders: rastlos und angespannt. Oftmals beginnen sie die verschiedensten Hobbies und bleiben keinem lange treu. Alles „Neue“ ist hochinteressant, verliert jedoch nach kurzer Zeit seinen Reiz. Mit „Neuem“ muss vorsichtig umgegangen werden. Mit verschiedensten Techniken können Hochsensible lernen, sich Dinge gründlich anzusehen. Auch wenn es wahnsinnig reizt, sollte nicht zu euphorisch an die Dinge herangegangen werden. Das wichtigste ist, Zeit für Projekte zu schaffen. HSP sollten ebenso Zeit für sich selbst einplanen, um Eindrücke zu verarbeiten.

Meine Erfahrungswerte:
Sowohl für eine HSP als auch deren direktes Umfeld gilt: Seien Sie entspannt. Verzweifeln Sie nicht daran, dass ständig neue Dinge ihren Reiz haben oder begeistern. Ihr Kind beispielsweise wird sicherlich nicht Ballett, Fechten, Reiten und Tuba spielen dauerhaft beibehalten. Denken Sie an ruhigen Sport, eventuell in der Natur. Gerade für Erwachsene bieten sich Yoga und Qi Gong an. Erlernen Sie Entspannungstechniken und nehmen Sie sich Zeit für sich oder den Hochsensiblen. Versuchen Sie Ängste offen anzugehen und zu akzeptieren und zeigen Sie Mitmenschen; Kindern, dass diese offen mit Ihnen über solche Situationen sprechen können. Nehmen Sie sich Zeit, schaffen Sie Rückzugsmöglichkeiten und versuchen Sie eine Energiequelle zu finden, aus der getankt werden kann.

Meine Tipps:
Sie sind hochsensibel?
Leben und lieben Sie Ihre Hochsensibilität und integrieren Sie diese in Ihrem Alltag. Reden Sie sich selbst gut zu, lenken Sie sich ab und finden Sie Gleichgesinnte. Menschenmengen können Ihnen in jungen Jahren nichts ausmachen, doch mit steigendem Alter kann das für Sie schlimmer werden. Hochsensibilität ist ein wahrlich großer Reichtum, der Ihnen im privaten und beruflichen Alltag auch Vorteile bringen kann, denn Sie haben das große Ganze stets im Auge. Sie können sich in verschiedene Positionen hineinversetzen und sind daher eine wichtige Informationsquelle.

Genießen Sie Ihre Andersartigkeit!

 

Der „Servant Leader“: Wie Führung auf Augenhöhe wirklich funktioniert

Junge Arbeitnehmer setzen auf agile Führung, flache Hierarchien, Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Da kommen Sie mit veralteter Führungskultur nicht mehr weiter. Wie Sie alte Richtlinien und Werte über Bord werfen können? Der „Servant Leader“ macht es vor.

Was Sie zunächst wissen müssen ist, dass altbekannte Werte, die vor Jahren als Richtlinien für gute Führung festgelegt wurden, in Frage gestellt und neu gedacht wurden. Ein guter Vorgesetzter muss nicht mehr „nur“ das Team zusammenhalten und Verantwortung übernehmen, sondern vorleben, wie man motiviert und von den Aufgaben überzeugt an die Arbeit geht.

Der „Servant Leader“ – in seine Einzelteile zerlegt

Schauen wir also im ersten Schritt auf die deutsche Bedeutung der Worte: „Servant“ steht für „dienend“. Leader steht für „Führungskraft“. Ein dienender Vorgesetzter? Wie geht das zusammen? Ganz einfach: Die Führungskraft lebt ihren Job und hat Fähigkeiten inne, die nicht einfach durch einen Titel verliehen werden können.

Die dienende Führungskraft erkennt man an ihrer Persönlichkeit: Der „Servant Leader“ handelt nicht aus Gründen wie Anerkennung, Geld oder Status. Er handelt um der Tätigkeit Willen. Die Eigenschaften, die er inne hat, stammen nicht ausschließlich aus dem Berufsleben, werden nicht morgens um 09:00 Uhr im Büro übergestreift und abends wieder abgelegt, bevor er nach Hause geht. Ein „Servant Leader“ hat das Bedürfnis, seinen Mitmenschen zu dienen; es liegt im Blut und bedarf keiner Anstrengung. Der „Servant Leader“ kann sich einer Sache, einer Arbeit, einem Projekt unterordnen.

Die dienende Führungskraft verhält sich wie ein Gastgeber: Ein Gastgeber sorgt für das Wohlergehen der eigenen Gäste und ordnet sich bei einer Veranstaltung im eigenen Hause den Bedürfnissen und Ansprüchen seiner Mitmenschen freiwillig unter. Gleichzeitig bestimmt er aber auch den Rahmen und die Regeln, trifft Vorkehrungen – denn es ist seine Veranstaltung. Der „Servant Leader“ sieht seine Kollegen ebenfalls als seine Gäste und geht die Organisation eines Projekts als Event an.

Tipp: Sie möchten den „Servant Leader“ in sich erwecken? Geben Sie Ihrem nächsten Projekt einfach den Namen „Party“ und schreiben Sie eine Einladung, wie Sie es auch tun würden, wenn Sie ein Event bei sich daheim veranstalten. Sollten Sie Bedenken bei der Umsetzung haben, beachten Sie eines: Sie sind die Führungskraft, die die ersten Schritte gehen muss. Sie sind Vorbild und haben die Wahl, zu bestimmen, ob diese Schritte positiv oder negativ sind.

Der „Servant Leader“ – in seinem Element

Sorgt ein „Servant Leader“ für seine Mitmenschen und schafft Vertrauen, so entsteht Sicherheit. Sicherheit ist ein hohes Gut; Grundbedürfnis vieler im Berufsleben und Grundlage für eine funktionierende Zusammenarbeit. Schafft es also jemand eine solche Sicherheit herzustellen, ergibt sich eine Art Anhängerschaft.

Die dienende Führungskraft zieht Befürworter ihrer Tätigkeit an: Auf die Spitze getrieben können Befürworter auch Anhänger oder Fans genannt werden. Im Kontext der Arbeitswelt folgen die Mitarbeiter dem „Servant Leader“ weil sie es wollen, nicht weil sie es müssen. Eine dienende Führungskraft setzt sich für das Team ein, tut alles in seiner Macht stehende – sie wiederrum tun alles für ihn. Mitarbeiter werden Fans einer Führungskraft und später eines Unternehmens.

Ein Beispiel: Einer der deutschen Rudermeister von 1984 berichtete: „Wir holten den Titel für unseren Trainer, wir wären für ihn bis zur Bewusstlosigkeit gefahren.“ Auf die Rückfrage „Warum?“, war die Antwort: Weil der Trainer alles für sie gab.

Die dienende Führungskraft der ersten Stunde: Dr. Adams – berühmter Arzt aus den USA und Vorlage für die gleichnamige Filmfigur – galt zunächst als Querdenker und setzte seine Ausbildung aufs Spiel, indem er versuchte durch den Einsatz von Clowns mehr Freude auf amerikanischen Krankenstationen zu bewirken. Dies solle die Heilung unterstützen, so seine Überzeugung. Er war bereit, sich seiner Idee völlig unterzuordnen und setzte sich für die Umsetzung ein. Aus dieser Haltung heraus und ohne jede bewusst gewählte Anstrengung schuf er eine große Anhängerschaft um sich und durfte später das „Health Institute“, dessen Prinzip auf der kostenlosen Behandlung Bedürftiger beruhte, sein Lebenswerk nennen.

Der „Servant Leader“ – in verschiedenen Facetten

Im oben genannten Beispiel handelt es sich um jemanden, der in erster Linie wohltätig gearbeitet hat. Doch unsere Geschäftswelt besteht nicht aus reiner Wohltätigkeit. Wie kann das also einhergehen? Die Antwort liegt auf der Hand: Wo man nur schaut und welche Studie man in der westlichen Welt auch liest; Menschen streben nach dem Sinn des Lebens. Dies tun sie auch in ihrer Arbeit, welche einen Großteil der Lebenszeit aller ausmacht. Deutlich wird also, dass Personen, die nach dem Sinn streben eine ebenso sinnhafte Führung erleben möchten. Sie folgen eher einer Vision und einer von ihnen „gewählten“ Person, als durch Hierarchiestufen und starre Prozesse per „Befehl“ geführt zu werden.

Tipp: Heutzutage findet man vermehrt Unternehmen, in denen Führungskräfte gewählt werden wie früher ein Klassensprecher – ganz demokratisch. Auch wenn es weit hergeholt scheint, sollte man über diese Idee einmal nachdenken.

Wie die Körpersprache im Job über Erfolg oder Misserfolg entscheidet

Ein Großteil der menschlichen Kommunikation läuft nonverbal ab. Dementsprechend entscheidend kann Ihre Körpersprache nicht nur für Ihre Karriere, sondern auch im privaten Kontext sein. Wie also geht „erfolgreiche“ Gestik?

Die menschliche Kommunikation besteht nur zu einem Bruchteil aus dem Gesagten. Stattdessen kommuniziert jeder Mensch jederzeit nonverbal – ob er nun will oder nicht. Gestik, Mimik und die Körperhaltung sind drei weitere, mindestens ebenso wichtige Aspekte zwischenmenschlicher Verständigung. Sie laufen jedoch zu einem Großteil unbewusst ab, sowohl beim „Sender“ als auch beim „Empfänger“. Ihre Körpersprache verrät beispielsweise, ob Sie selbstbewusst sind, sich in der Situation wohlfühlen, ehrlich sind oder interessiert. Wer die menschliche Körpersprache bis ins Detail lesen kann, für den ist quasi jedes Gegenüber ein offenes Buch. Dies gelingt zwar nur wenigen Menschen, jedoch kann beinahe jeder die grundlegenden Signale verstehen, beispielsweise der Personaler im Vorstellungsgespräch, der Vorgesetzte bei Beförderungsentscheidungen oder der zukünftige Partner bei der Frage, ob er Sie zu einem Date einladen soll. Selbstbewusstsein, Sympathie oder Motivation – all diese Faktoren können Sie über Ihre Körpersprache ausstrahlen oder eben nicht. Und all diese Aspekte haben bekanntlich einen großen Einfluss auf Ihren Erfolg, sowohl im Berufsleben als auch im privaten Umfeld.

Machen Sie sich Ihre Körpersprache bewusst…

Wenn Sie also lernen, Ihre Körpersprache bewusst zu beeinflussen, anstatt Mimik, Gestik, Haltung & Co dem Zufall – beziehungsweise Ihrem Unterbewusstsein – zu überlassen, können Sie dadurch auch Ihre Karriere gezielt in Schwung bringen. Zudem können Sie lernen, andere Menschen besser einzuschätzen, indem Sie deren Körpersprache „lesen“. Wie das geht? Mit dieser Frage beschäftigt sich die US-amerikanische Sozialpsychologin Amy Cuddy seit vielen Jahren. Sie rät, die eigene Körperhaltung, Mimik und Gestik in regelmäßigen Abständen zu reflektieren und somit ein Bewusstsein für die eigenen Gewohnheiten zu entwickeln. Hilfreich kann zudem sein, seine Freunde, Angehörigen oder Bekannten nach den eigenen „Ticks“ zu fragen oder sich kurzerhand auf Video aufzunehmen und selbst zu beobachten. Viele Menschen empfinden das als unangenehm. Wieso? Weil ihnen ihre Körperhaltung, Ausstrahlung oder schlichtweg ihr Aussehen nicht gefällt. Genau das ist aber das Problem: Selbstbewusstsein ist das A und O für ein gesundes sowie erfolgreiches Leben. Wer sich selbstbewusst fühlt, hat automatisch eine veränderte Körperhaltung. Umgekehrt geht das Prinzip aber ebenso auf: Wer seine Körperhaltung ändert, fühlt sich unmittelbar selbstbewusster, wird dadurch erfolgreicher und schöpft somit auch tatsächlich mehr Selbstbewusstsein. Wie also begeben Sie sich in diese positive Aufwärtsspirale?

…und verändern Sie dann Ihre Körperhaltung!

Laut Amy Cuddy ist dieser Prozess denkbar simpel: Gehen Sie für mehrere Minuten in eine selbstbewusste Körperhaltung. Das bedeutet:

– Stehen Sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden.
– Richten Sie sich auf, machen Sie den Rücken gerade und heben Sie das Kinn.
– Blicken Sie nach vorne, anstatt auf den Boden.
– Lassen Sie Ihre Arme locker hängen oder nehmen Sie eine offene, ausgebreitete Haltung ein; eine sogenannte Machtgeste.
– Atmen Sie tief durch und entspannen Sie sich, ohne in Ihrer Haltung wieder einzusacken.
– Lächeln Sie und nehmen Sie eine positive Geisteshaltung ein. Fertig.

Halten Sie diese Position für zwei Minuten, später für drei und irgendwann für 30. Mit der Zeit werden Sie merken, wie Sie immer bewusster auf Ihre Körperhaltung achten, diese Position Ihnen leichter und leichter fällt sowie zunehmend zur Gewohnheit wird. Ob Sie es glauben oder nicht: Diese simple Maßnahme wird Ihr (Berufs-) Leben zum Positiven verändern. Probieren Sie es aus!

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So überwinden Sie Ihren „inneren Kritiker“ und Selbstzweifel

Durch Zweifel, Selbstkritik und Druck legen wir uns häufig selbst Steine in den Weg, die uns im Beruf aufhalten. Anstatt die Wunschkarriere tatkräftig anzugehen, behindern wir uns selbst. Wie Sie Ihre beruflichen Ziele erreichen und Selbstzweifel überwinden? Achten Sie auf Ihre persönliche Einstellung.

Die Erwartungen der Unternehmen an Mitarbeiter und deren Leistungen sind extrem hoch. Doch nicht nur diese; auch wir selbst haben oft einen enormen Anspruch an uns selbst, der häufig nicht zu erfüllen ist. Demnach tragen wir maßgeblich dazu bei, dass wir unzufrieden mit unserer eigenen Leistung sind. In Momenten, in denen wir mutig voranschreiten sollten, wagen wir dann häufig nicht den Schritt, den es eigentlich braucht.

Wieso haben wir Angst davor, mehr zu wagen?

Warum aber haben wir oft das Gefühl, noch nicht perfekt genug zu sein? Warum erlauben wir es uns nicht, einen Fehler machen zu dürfen? Und warum sind unsere Erwartungen an uns selbst und somit auch der Druck so enorm hoch? Wir kommen von einer Frage zur nächsten und schon befinden wir uns in einem Teufelskreis: Aus Angst davor, Fehler zu machen oder noch nicht „gut genug“ für eine Aufgabe zu sein, machen wir genau diese befürchteten Fehler.

Selbstzweifel kommen nicht von ungefähr: Wie Sie Wertschätzung im Job besser erkennen

Häufig ist der Kern der Zweifel, dass es Angestellten an Wertschätzung und Anerkennung am Arbeitsplatz mangelt. Dadurch kommt schnell das Gefühl auf, dass die Leistung nicht gut genug, nicht ausreichend oder man selbst nicht geeignet für die Aufgabe ist.

Manchen Vorgesetzten fällt es schwer, ihre Mitarbeiter zu loben oder ihnen Anerkennung zu zeigen. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Viele machen es nicht absichtlich und denken nicht daran, Lob auszusprechen. Oder aber sie erhalten selbst kaum Anerkennung und wollen oder können diese dann auch nicht weitergeben. Alternativ kann es auch sein, dass sie wirklich schlichtweg unzufrieden sind. Häufig ist es jedoch so, dass Vorgesetzte auf ihre ganz eigene Art und Weise Anerkennung zeigen – ohne dass diese als solche wahrgenommen wird. Die Herausforderung hierbei besteht darin, diese auch zu erkennen und anzunehmen.

Was kann als Anerkennung gedeutet werden?

Wenn ein Vorgesetzter Ihrer Meinung nach nicht zeigen kann, dass er Ihre Arbeit wertschätzt, so achten Sie bitte auf die kleinen Dinge: Manchmal kann Lob und Dank durch einfaches „Nicht-Beschweren“ gezeigt werden – hier gilt Schweigen als Anerkennung. Häufig ist aber auch das Übertragen von Aufgaben und das „Alleinlassen“ ein Zeichen von Wertschätzung, da es blindes Vertrauen verdeutlicht. Es kommt nicht selten vor, dass diese beiden Vorgehensweisen, ganz anders gedeutet werden. Warum?

Wenn Sie Ihre eigene Leistung nicht erkennen, wie sollen Sie dann daran glauben, dass jemand anderes diese wertschätzt? Ein Teufelskreis: Durch die Angst zu versagen, haben wir Angst vor Fehlern und dadurch scheinen Fehler nahezu angezogen zu werden.

Worin liegt der Kern dieses Teufelskreises?

Die Problematik liegt in einer zu strengen Bewertung der eigenen Person und auch der eigenen Fehler begründet. Durch eigene Ansprüche kommen wir schnell in die Situation, anderen beweisen zu wollen, dass wir alles können und sowieso perfekt sind. All das ist sehr erschöpfend, wenn man selbst weiterhin der Meinung ist, nicht „gut genug“ zu sein.

Tipp: Gehen Sie mit sich selbst nicht so hart ins Gericht: Sie sind keine Maschine, sondern ein Mensch. Erlauben Sie sich selbst, Fehler zu machen. Natürlich ist es nicht angenehm einen Fehler zu begehen, aber Sie werden merken: Das, was Sie daraus lernen, diesen wieder geradezurücken, hilft nicht nur Ihnen, sondern eventuell dem gesamten Unternehmen. Nur durch diesen Lerneffekt haben wir die Möglichkeit an unseren Aufgaben zu wachsen.

Selbstzweifel auflösen: Wie Sie lernen, sich selbst wertzuschätzen

Trauen Sie sich selbst eine neue Herausforderung zu. Solange Sie selbst an sich zweifeln, wird auch ihr Gegenüber diese Unsicherheit spüren und Bedenken haben, ob Sie Aufgaben wirklich meistern können. Legen Sie ruhig eine große Portion Selbstbewusstsein an den Tag: Wenn Sie selbst von sich überzeugt sind, kann eine neue Aufgabe nur gelingen.

Seien Sie sich Ihrer eigenen Stärken und Fähigkeiten bewusst. Zeigen Sie Ihrem inneren Kritiker, dass Sie das Können und das sogenannte Zeug haben, noch viel mehr zu schaffen – sonst wären Sie schließlich nicht da, wo Sie jetzt sind. Natürlich gibt Selbstkritik uns auch die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln: Durch diese lernen wir uns selbst zu reflektieren, um Optimierungspotential zu erkennen. Wichtig ist dann nur, dass wir auch die einzelnen Schritte der Weiterentwicklung anerkennen und diese angehen.

Stellen Sie sich selbst folgende Fragen: „Wann würdest du wissen, dass du gut genug bist? Was müsste passieren, dass du damit anfängst zu glauben, dass du gut bist, so wie du bist?“ – Es geht nicht immer darum noch besser zu sein, es geht darum sich selbst anzuerkennen, selbst zu wissen, was man gut kann, was die eigenen Stärken sind und diese dann auch einzusetzen. Wenn Sie wissen, welches Umfeld Sie benötigen, um sich wert geschätzt zu fühlen, können Sie dies in einem Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten besprechen.

Noch ein abschließender Tipp:
 Schreiben Sie sich jeden Abend eins, zwei Dinge auf, die Sie an diesem Tag gut gemeistert haben. Es muss nichts Großes sein, es dürfen auch Kleinigkeiten sein. Und dann seien sie stolz auf das, was auf diesem Zettel steht. Erkennen Sie selbst ihre eigene Leistung an und sagen Sie sich, dass Sie gut sind, genau so wie Sie sind. Loben Sie sich zwischendurch für Ihre tolle Leistung und seien Sie stolz auf sich.

7 Gründe, die für den Podcast als Marketinginstrument sprechen

Der Podcast als Marketing-Kanal ist bereits in vieler Munde und das zu Recht:
Podcasts sind schnell zu verbreiten, persönlich, aktuell und lassen sich auch im Vor- und Nachhinein optimal zur Verbreitung nutzen. Lesen Sie nun, warum es sich auch für Sie lohnt, einen Podcast als Marketing-Tool zu wählen.

Viele Selbständige setzen schon seit längerer Zeit auf dieses Medium und auch Unternehmen und Organisationen wenden sich mit einem Podcast regelmäßig in aufgeschlossener Art an Kunden und Interessierte. Diese Argumente sprechen für einen Podcast als Ihr Marketinginstrument:

1. Podcasts transportieren Einzigartigkeit.

Aufgrund von fachlichen Inhalten, die ausschließlich auf der Website genannt werden, gewinnen Sie kaum Kunden – da können Sie noch so viel anbieten. Die Chemie muss stimmen, um erfolgreich Kunden zu binden. Und das können Interessierte herausfinden, indem sie Ihnen regelmäßig zuhören.
 Hörer lernen Ihr Unternehmen mit jeder Folge besser kennen und sehen — beziehungsweise hören — schnell, wie das Unternehmen tickt. Das heißt, Sie gewinnen nicht nur neue Kunden, sondern vor allen Dingen diejenigen, die passen. Genau aus diesem Grund sollten Sie den Podcast als Modell in Betracht ziehen. Sei es für die Kommunikation innerhalb des Unternehmens oder nach außen, für potentielle Mitarbeiter oder für den Gesamteindruck, die Marke, das Standing.

2. Podcasts begleiten Ihre Kunden überall.

Auf der Hörerseite gibt es vor allen Dingen diesen einen Grund, Podcasts zu nutzen. Podcasts begleiten Hörer beim Joggen, wenn sie im Auto unterwegs sind, im öffentlichen Nahverkehr oder sie motivieren zur Hausarbeit. Einen Podcast anzubieten, ist daher ein großartiger Service für Ihre Kunden und Interessenten. Und gerade im Zeitalter der neuen DSGVO ist der Podcast für Nutzer ein tolles Medium: Sie müssen keine E-Mail-Adresse angeben und können ein Podcast-Abo mit einem Klick wieder löschen. Auch für Sie als Podcaster bleibt es übersichtlich, was zu berücksichtigen ist.

3. Podcasts sind nachhaltig.

Podcasts werden mit einer anderen Aufmerksamkeit erfasst, als beim Lesen von Blogtexten, die häufig nur gescannt werden, oder auch beim Sehen von YouTube-Videos, die zunehmend abgespielt werden, während in einem anderen Browserfenster Aktivitäten stattfinden. Podcasts sind immer aufrufbar, was aus Gründen der optimalen Vermarktung besonders nachhaltig ist. Auch außerhalb der digitalen Welt lassen sich die einmal erstellten Inhalte für das weitere Marketing nutzen. Beispielsweise als Give-away (die zehn beliebtesten Folgen auf CD) oder als ergänzendes Material zur Vor- und Nachbereitung von Seminaren.
Selbst wenn Sie Ihren Podcast nach zehn oder 100 Folgen einstellen sollten, haben Sie hochwertigen Content für Ihr Marketing erstellt, den sie mannigfach verwenden können. Über Monate hinweg können Sie auf diese Informationsquellen hinweisen, im Web und analog.

4. Podcast stärken Ihre Marke.

Die direkte Ansprache Ihrer Hörer schafft Vertrauen. Daher sollten Sie selbst zum Mikrofon greifen und ungefiltert sprechen: Das schafft Transparenz und wirkt authentisch. Um den Podcast abwechslungsreicher zu gestalten, lassen Sie beispielsweise Mitarbeiter oder Kunden zu Wort kommen. Gewähren Sie Ihren Hörern einen Blick hinter die Kulissen.

5. Podcasts sind zielgerichtet.

Nur wer sich für das Thema interessiert, wird Ihren Podcast hören und abonnieren. Es findet also alles andere als ein breit angelegtes Marketing mit hohen Streuverlusten statt. Sie können sehr genau auf die Wünsche, Probleme und Bedürfnisse Ihrer Zielgruppe eingehen. So lassen sich Bestandskunden binden und Neukunden gewinnen.
Die Downloadzahlen erreichen zwar nicht die Höhe von YouTube-Videos, doch Podcasts punkten in der Nische.

6. Podcasts machen Sie sichtbarer.

Die Verbreitung eines Podcasts und auch die Vermarktung dessen sind in umfangreichen Maßen möglich. So können Sie beispielsweise bereits Tage vor der Veröffentlichung eines Podcasts auf die neue Folge hinweisen. In Form von textlichen Teasern, einem Bild mit Ihrem Interview-Partner oder dem Thema des aktuellen Beitrags. Der Podcast kann dann parallel auf vielen Kanälen von iTunes bis Spotify veröffentlicht werden.

7. Podcasts sind anders.

Und das gewisse Extra in der Unternehmenskommunikation. Sie unterscheiden sich mit diesem Angebot von Ihren Mitbewerbern und schaffen Aufmerksamkeit. Obwohl Podcasts kein Geheimtipp mehr sind, so ist der Start eines Podcasts immer noch eine Meldung in den entsprechenden Fachmedien wert.

Ermöglichen Sie sich mit geringem Aufwand mehr Sichtbarkeit im Netz und setzen Sie sich von Ihrer Konkurrenz ab. Nutzen Sie Ihr Fachwissen für Ihren persönlichen Podcast. Lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf.

Schluss mit fehlender Kooperation – so werden aus Kollegen MITArbeiter

Unkooperatives Verhalten unter Mitarbeitern kann die Geschwindigkeit, Effizienz und Agilität in einem Unternehmen stark limitieren. Mit diesen Tipps können Sie auf kollegialer Ebene eigenständig und ohne Einmischung von Führungskräften eine gute Zusammenarbeit herstellen.

Gute Kommunikation auf kollegialer Ebene reicht nicht, um unbefriedigende Zusammenarbeit zu adressieren und zu ändern. Um neue und effektivere Wege zu finden, sollten Sie einige Ihrer Gewohnheiten und Überzeugungen im Umgang mit den Kollegen überdenken.

Sie können den Kollegen nicht ändern

Als erstes müssen Sie die Vorstellung ablegen, dass sich für eine Verbesserung der Situation derjenige ändern muss, der sich unkooperativ verhält. Tatsache ist nämlich, dass sich Menschen nur dann ändern, wenn sie das auch wollen. Dieses Prinzip der freiwilligen Veränderung gilt vor allem auf kollegialer Ebene, da Sie hier über keine ernst zu nehmenden Druckmittel verfügen, um Ihre Sicht durchzusetzen. Wenn Sie trotzdem versuchen, den Anderen zu ändern, werden Sie mit ziemlicher Sicherheit die Erfahrung machen, dass Sie das, was der Kollege nicht erledigt hat, ganz oder teilweise selbst erledigen müssen, um in der Sache weiter zu kommen. Das ist auf Dauer sehr frustrierend. Akzeptieren Sie lieber, dass Sie den Anderen nicht ändern können, wenn er nicht will.

Einen Unterschied machen, der einen Unterschied macht

Diese Einsicht ist der Zugang zu Ihrem neuen und effektiveren Vorgehen. Auf dem Weg dahin müssen Sie jedoch erst noch eigene Denk- und Haltungsblockaden überwinden.
Die häufigsten Blockaden zeigen sich darin:

– In der Vorwurfshaltung zu bleiben
– Aussagen des Kollegen nicht ernst zu nehmen, weil sie inakzeptabel oder unverständlich klingen
– Die eigenen Aussagen von Gefühlen, wie z. B. Ärger und Frust steuern zu lassen
– Entschuldigungen und Ausflüchte des Kollegen ungefragt zu übernehmen
– Schwächen des Kollegen mit eigenen Schwächen zu entschuldigen
– Eigene Defizite im Umgang mit Verantwortung zu sehen

Bereits das Erkennen dieser Blockaden erzeugt Offenheit und die Bereitschaft, neue Wege zu gehen. An diesem Punkt wartet dann auch schon die nächste Herausforderung: Sie müssen neue Fähigkeiten erlernen, um eigenständig Lösungen für die optimale Kooperation mit Ihren Kollegen zu finden, ohne die Beziehungsebene zu gefährden.
Für neue Wege benötigen Sie diese Fähigkeiten:

– Sachlich, neutral das vorliegende Ergebnis/Verhalten zu beschreiben
– Vorwurfsfrei danach zu fragen, ob der Kollege die Diskrepanz zwischen vereinbartem und vorliegendem Ergebnis genauso sieht wie Sie
– Entschuldigungen und Ausflüchte zu erkennen und mit unvoreingenommenen Fragen deren Realitätsgehalt zu überprüfen
– Mit einer ergebnisoffenen Haltung und entsprechenden Fragen zu verstehen, wie es zu der Diskrepanz kam
– Zu klären, wer für die entstandene Diskrepanz verantwortlich ist

Um diese Fähigkeiten zu erlernen, müssen Sie sie ausprobieren und einüben. Sie werden schnell feststellen, dass die Beziehung zu Ihren Kollegen mit diesem neuen Vorgehen unberührt bleibt. Denn Sie zeigen, dass es Ihnen um die Sache und nicht um die Person geht. Und Sie fangen ganz automatisch an, eine Alternative zu sehen und bessere Ergebnisse zu erreichen, ohne dafür – wie bisher – zusätzliche Arbeit von Ihren Kollegen zu übernehmen.

Viele kleine Verbesserungen führen zu einer großen Verbesserung

Wenn man sich vorstellt, wie oft unkooperatives Verhalten in einem Unternehmen Fortschritt verhindert und durch die Mehrarbeit anderer Kollegen kompensiert wird, dann wird deutlich, welches Potential in dieser neuen Vorgehensweise steckt. Während Ihrer Phase des Erlernens können Ihre Vorgesetzten theoretisch außen vor bleiben, denn sie profitieren automatisch durch die verbesserten Ergebnisse, die Sie und Ihr Team erzielen. Sie können Ihre Führungskraft beim Erlernen der neuen Vorgehensweise aber auch miteinbeziehen – dann wird sie die Verbesserung schneller bemerken und Sie sichern sich wertvolle Unterstützung für sich und Ihr Team!