Okay, Digitalisierung ist ein Megatrend. Allerdings hören wir aus dem Markt täglich neue Geschichten, in welchen Unternehmen die digitale Transformation stockt und wo zusätzliche Mittel erforderlich werden. Was ist der Grund dafür?
So machen Sie Führung, Organisation und Teamarbeit fit in Transformationszeiten
Der Fokus dieser Veränderungen liegt überwiegend auf der informationstechnischen Erneuerung. Es geht oft um Anpassungen innerhalb der IT und damit verbunden um Anpassungen der betrieblichen und kundenbezogenen Ablaufprozesse. Diese Anpassungen sind bei aller Kompliziertheit trotzdem noch konstruktiv planbar.
Anders ist es mit der sozialen Anschlussfähigkeit der digitalen Transformation – sie gerät leicht ins Hintertreffen. Dies insbesondere deshalb, weil sich in den Megatrend der Digitalisierung andere Megatrends wie z.B. New Work, Connectivity, Individualisierung und Gesundheit „einmischen“ und am liebsten gleich mit erledigt werden wollen. Ganz so einfach ist denn dann doch nicht.
All diese Megatrends zwingen unsere Kunden dazu, über Ihr bisheriges Geschäftsmodell nachzudenken und dann auch anzupassen. Da kommen dann schnell die Begriffe der Kundenzentrierung und der Kosteneinsparungen ins Spiel. Wie bekommt man diese ganzen Herausforderungen jetzt in den Griff? So mancher unserer Kunden steht nun vor der Herausforderung Antworten auf diese Veränderungsfragen zu finden. Oft wird schnell der vermeintliche Schlüssel gefunden und der heißt Agilität und daraus wird dann die Agile Transformation.
Doch Vorsicht: Agilität ist keine Methode oder gar ein Werkzeug, eine Software, die man schnell mal eben einführt, die sich in ein paar Schulungseinheiten einüben und organisieren lässt. Agilität ist viel mehr als „nur“ Design Thinking, SCRUM oder SAFe. Agilität ist eine Haltung. Und Agilität als eine Haltung wird derzeit und in den nächsten Jahren von den radikalen, digitalen Veränderungen extrem herausgefordert werden. Sie zu optimieren, bedeutet insbesondere für Führungskräfte und Teams die Überprüfung ihrer bisherigen Einstellungen und deren Weiterentwicklung. Neben dem Tagesgeschäft, das erfahrungsgemäß oft Vorfahrt hat, lassen diese sich nicht über Nacht im Sinne der Firma optimieren.
Viele Slogans sind Ausdruck von Unternehmenswerten oder sogar explizit die Werte des Unternehmens und der Menschen, die dort arbeiten. Und darauf sind die Menschen auch stolz und können sich damit identifizieren.
Der zunehmende digitale Wettbewerbsdruck stellt die Unternehmen, ihre Werte, Tools und Prozesse, Methoden, Prinzipien und Mindsets auf den Prüfstand. Sofort und reflexhaft stellen Menschen die Frage nach dem Warum? und Warum jetzt? Warum macht diese Veränderung denn Sinn?
Diese Fragen sind sinnvoll und wichtig. Und sie müssen beantwortet werden. Hier entscheidet sich, wie gut der Brückenschlag vom Bisherigen zum Neuen gelingt. Von den Antworten hängt entscheidend ab, wie die betroffenen Menschen mitziehen. Wenn der große Wandel gelingen soll, müssen wir bei den Menschen beginnen – am besten bei den Führungskräften, die in der digitalen, agilen Transformation als erste gefordert sind und ihre Mitarbeitenden in die neue Arbeitswelt mitnehmen müssen. Für diese ist der Sprung in Agilität und eigenverantwortliches Handeln in der Regel besonders groß.
Im ersten Schritt müssen sie Sorgen um ihre eigene berufliche Zukunft überwinden, sich im zweiten Schritt in ihrem Job größerer Verantwortung stellen und sich im dritten Schritt darauf einstellen, dass mit Agilität und mutigem Handeln auch das Risiko entsteht, Fehler zu machen. Und Fehler müssen erlaubt sein, nur so kann sich der Mensch und das Unternehmen erfolgreich weiterentwickeln.
Wir glauben, dass die digitale Transformation zu einer doppelten Konzentration führen wird. Einerseits zur Automation aller dafür geeigneten Aufgaben und andererseits zur Fokussierung auf komplexe, weil
menschenorientierte Aufgaben in einem Markt- und Wettbewerbsumfeld voller Innovationen, wechselnder Kundenwünsche und anderer Überraschungen auf allen Ebenen. Hier ist agiles Handeln laufend gefordert.
Wenn es darum geht, in Führung, Organisation und Teamarbeit agiles Denken und Handeln schnell und umfassend zu implementieren, kommt Innovation und Wachstum ins Spiel. Wichtige Punkte sind: Führungskräfte- und Teamentwicklung, Mobilisierung von Leitenden und Mitarbeitenden im digitalen Zeitalter. Es notwendig Blockaden aufzulösen und Innovationen in gewissen Fällen ein wenig abzubremsen. Dabei haben Konflikte ihre Ursache oft in unterschiedlichen Werten und Verhaltensweisen der Beteiligten, aber auch in der Sorge um die eigene Zukunft in der digitalen Welt. Deshalb ist individuelles Befähigen der Führungskräfte und sinnvolles Stärken der Mitarbeiter der maßgebliche Auslöser, um digitale Transformationsprozesse zu beschleunigen oder zielorientiert zu gestalten.