Arbeitszeitmodelle in der Übersicht – was der moderne Arbeitsmarkt möglich macht
Vollzeit, Teilzeit, Schichtarbeit, Jobsharing und Homeoffice – mit der Weiterentwicklung der Arbeitsplätze hat sich eine Vielzahl an Arbeitszeitmodellen gebildet. Diese kommen sowohl dem Arbeitnehmer als auch dem Arbeitgeber zugute.
Durch flexible Arbeitszeitmodelle ist es dem Arbeitnehmer möglich, Familie und Beruf unter einen Hut zu bringen. Auch kann er die für sich persönlich effektivsten Arbeitszeiten sinnvoll für das Unternehmen nutzen: Frühaufsteher arbeiten morgens am effektivsten, während Spätaufsteher erst im Laufe des Tages leistungsfähig sind. Die sogenannte Work-Life-Balance ist das Schlüsselwort. Die Arbeitnehmer sind glücklicher, die Krankschreibungen sinken – und das Unternehmen verbessert sein Image und die Unternehmenskultur.
Arbeitszeitmodelle – Übersicht der Klassiker: Vollzeit, Schichtarbeit und Teilzeit
Der Normfall bleibt die Vollzeitarbeit mit fester, tariflich vereinbarter Wochenarbeitszeit sowie Teilzeitarbeit mit variablen Wochenstunden. Ebenso vertreten ist weiterhin Schichtarbeit im Wechsel zwischen Früh, Mittag und Nacht. Bei diesen traditionellen Arbeitszeitmodellen liegen die Unterschiede in der Arbeitsart. Bei der Vertrauensarbeitszeit arbeiten Sie eigenverantwortlich und bestimmen Ihre täglichen Arbeitszeiten selbst. Kommen Sie um 8 Uhr und bleiben bis 17 Uhr oder sind Sie erst um 11 Uhr im Büro und gehen um 20 Uhr – Ihre Arbeitszeiten beruhen auf Vertrauen. Die gleitende Arbeitszeit ist vergleichbar – einziger Unterschied: Sie müssen in einer definierten Zeitspanne die Arbeit beginnen, zum Beispiel zwischen 8 und 10 Uhr. Die legendäre “Stechuhr” ist heute durch moderne Computerchipkarten ersetzt, das Ziel ist dasselbe: die Arbeitszeiten zu erfassen. Das muss nicht unbedingt nachteilig für Sie sein: Auch Ihre Überstunden werden aufgezeichnet. Vielen Arbeitgebern fällt das erst nach Anschaffung eines solchen Zeiterfassungssystems auf.
Flexible Arbeitszeitmodelle – Übersicht der bekannten Teilzeitmodelle
Die Teilzeitarbeit ist fest in der Arbeitswelt etabliert. Vermehrt setzen Unternehmen auf diese flexiblen Arbeitszeitmodelle, auch um die Kapazitäten besser anzupassen. Bei der klassischen Teilzeitarbeit werden die täglichen Arbeitsstunden reduziert. Bei der Teilzeit Vario wird die Arbeitszeit auf zwei bis fünf Tage pro Woche verteilt. Dabei variiert teilweise die tägliche, wöchentliche und monatliche Stundenzahl. Das jeweilige Arbeitszeitmodell ergibt sich aus der Absprache mit dem Arbeitgeber. Stellen Sie zunächst für sich selbst fest, welches Konstrukt zu Ihren Bedürfnissen passt: Gehen Sie gerne früh nach Hause oder fangen Sie lieber später an? Oder profitieren Sie am meisten von ganzen freien Tagen und Wochen? Natürlich sollte Ihr Arbeitszeitmodell zur vorhandenen Stelle passen und muss mit dem Arbeitgeber abgeklärt werden. In manchen Unternehmen ist es sogar üblich, dass die Arbeitszeiten im Team kurzfristig und projektbezogen abgestimmt werden. Einen Nachteil gibt es: Der Wechsel in die Vollzeitarbeit gestaltet sich zumeist schwierig, speziell, was die Gehaltsverhandlung angeht. Nicht selten ist es sogar lohnender, den Arbeitgeber zu wechseln.
Jobsharing und Invest (Arbeitszeitkonten) – innovative Arbeitszeitmodelle in der Übersicht
Ein relativ neues Arbeitsmodell ist das Jobsharing. Hier teilen sich zwei Arbeitnehmer eigenverantwortlich eine Stelle. Eine regelmäßige Abstimmung und ein tägliches gegenseitiges Update sind dabei Voraussetzung. Die Arbeitszeiten stimmen Sie persönlich flexibel ab. Dieses Arbeitszeitmodell eignet sich besonders für Fach- und Führungskräfte. Relativ wenig verbreitet ist die Teilzeitform Invest, auch Arbeitszeitkonto genannt. Sie arbeiten dabei in Vollzeit, werden aber nur für einen Teilzeitjob bezahlt. Der Differenzbetrag wird als Zeit- oder Geldguthaben auf einem Langzeitkonto angespart. Ihr Vorteil: Sie leisten sich so mehrmonatige Freizeitphasen bei Lohnfortzahlung, haben Zeit für eine Weiterbildung oder gehen sogar in den vorgezogenen Ruhestand.
Arbeit auf Abruf – kapazitätsorientierte variable Arbeitszeit
Ein eher ungeliebtes Arbeitszeitmodell ist Arbeit auf Abruf. Wie der Name schon verrät, arbeiten Sie bei diesem Modell auf Abruf. Ist Arbeit vorhanden, arbeiten Sie, wenn nicht, bleiben Sie zu Hause. Diese Beschäftigungsart ist durch die kapazitätsorientierte Arbeitsleistung und entsprechend variable Bezahlung eine finanziell unsichere Variante – es sei denn, Sie vereinbaren einen Jahresarbeitszeitvertrag. Dieser legt die in einem Jahr zu leistenden Arbeitszeiten fest. Sie erhalten ein monatlich fixes Gehalt. Dieses Arbeitszeitmodell kommt häufig auch beim Homeoffice zum Einsatz.
Ein immer beliebteres Arbeitszeitmodell: Homeoffice
In den vergangenen Jahren rückte dieses Modell immer mehr in den Fokus: Homeoffice. Die Vorteile für Sie liegen auf der Hand: Sie haben keine Anfahrtswege, können zu Hause flexibel agieren und sogar Beruf und Familie vereinen. Auch die in den meisten Fällen ruhige Arbeitsumgebung bietet einen wesentlichen Vorteil. Nachteilig ist sicherlich die soziale Entfernung vom Unternehmen, die mangelnde persönliche Absprache und, seitens des Arbeitgebers, die fehlende Kontrolle.
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