Wenn die Nacht zum Feind wird – mit Schlafimagination gegen stressbedingte Schlafstörungen

Wenn man die aktuellen Statistiken bemüht, fällt eines auf: stressbedingte Schlafstörungen scheinen zuzunehmen. Sehr viele berufstätige Menschen sind in der Stress-Spirale vorangeschritten und haben dann Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten. Wer diese Schwächung über viele Wochen erlebt und trotzdem zur Arbeit geht, ist allerdings irgendwann ein Risiko fürs Unternehmen.

Mittlerweile ist bekannt, dass eines der massivsten Symptome bei Burn-out die Schlafstörungen sind. Sie sind aber auch ein wichtiges Warnsignal, das man nicht überhören darf. Diese Spirale ist umso bedenklicher, als man sich die Auswirkungen vor Augen führen muss. Dauerhafte Antriebsschwäche und Kraftlosigkeit sind das eine, Unfallgefährdung, Leistungsabfall das andere.

 

Auf welche Symptome muss man achten?

Wer jede Nacht zum Beispiel zwischen 3 und 4 Uhr aufwacht, der hat ein Problem; denn wenn diese wichtige Phase des Tiefschlafes so massiv gestört ist, dann kann sich der Betroffene nicht mehr erholen. Die Zellerneuerung funktioniert nicht richtig, die Erlebnisse des Tages können nicht vollständig verarbeitet werden, das Immunsystem wird geschwächt, weil wichtige Immunbotenstoffe nicht mehr aufgebaut werden können. Hinzu kommt häufig die sogenannte „Grübelphase“, das bedeutet, wenn die Betroffenen aufwachen, dann grübeln sie in der Regel über schwierige Aufgabenstellungen, unangenehme Aspekte ihrer Arbeit/ihres Privatlebens nach, alles, was schwierig ist oder in dieser Phase so erscheint. Fazit: alles verstärkt sich, schädigende Stresshormone werden ausgeschüttet, der innere Druck nimmt zu. Solch ein Zustand über viele Wochen rädert, und die Angst vorm Zubettgehen nimmt zu.

Es gibt auch eine bestimmte Gruppe von Menschen, die zum Arzt gehen und sich Medikamente verschreiben lassen, das kann auf Dauer aber nicht zwingend die Lösung sein. Die merkbaren Symptome sind Antriebsschwäche, Kraftlosigkeit, die Lebensfreude verabschiedet sich nach und nach und es kommt schnell zum Teufelskreis: „hoch pflichtbewusst parat stehen und dabei extrem unerholt sein.“

 

Wie kann man solche Teufelskreise aufbrechen?

Von Betroffenen hört man oft: „Ohne Schlafmittel kann ich gar nicht schlafen“. Das ist nicht wesentlich, wenn sie diese Mittel über zwei bis drei Wochen nehmen; ABER wenn sich das manifestiert und dieses Verhalten über Zeiträume von zum Beispiel über einem halben Jahr etabliert, dann braucht es eine längere Betreuung und unter Umständen psychologische Ansätze mit individuellen Therapien.

 

Typische Symptome bei langwierigen Schlafstörungen:

– Erschöpfung
– geringer Antrieb und Lustlosigkeit/Teilnahmslosigkeit
– Immunsystem wird geschwächt
– In der Folge gibt es gehäuft Infekt Erkrankungen, Erkältungen dauern statt einer Woche dann vier Wochen
– Wichtige Mineralstoffe können nicht mehr aufgenommen werden
– Die allgemeinen Stresssymptome verstärken sich
– Angstspiralen/Medikamentenabhängigkeit können sich manifestieren
– Die übliche Leistungsfähigkeit wird enorm eingeschränkt

 

Gibt es Möglichkeiten, den Schlafstörungen selbstbestimmt etwas entgegenzusetzen?

Bei Einschlafschwierigkeiten bei Erwachsenen kommen nach einer umfassenden Ursachenanalyse zunehmend Methoden wie die der „Schlafimagination“ zum Einsatz. Was die meisten Anwender überzeugt: Eine Schlafimagination als Bestandteil der wissenschaftlichen Methode „Neuroimagination“ dient der gezielten Selbststeuerung und betroffene Menschen erlernen eine Technik, um die körpereigenen Botenstoffe und Hormone zu aktivieren, die in den Schlaf führen – ganz natürlich.

In der praktischen Umsetzung üben die Anwender eine Rechts-Links-Bewegung, die das Gehirn wieder in Balance bringt. Dieses einfache Bewegungsmuster wird ergänzt mit positiven inneren Bildern von guten Schlafsituationen aus der Vergangenheit. In der zweiten Stufe wird tiefer imaginiert und es wird ein Bild von einer guten Schlafsituation in der Zukunft aufgebaut. Eine dieser beiden Schlafimaginationen muss dann täglich eine ganze Weile praktiziert werden. Über diesen Weg werden im Gehirn die Netzwerke aufgebaut und die Hormone ausgeschüttet, die leicht in den Schlaf führen.

 

Kann man gutes Schlafen also tatsächlich trainieren?

Ja, aber Betroffene können sich nur selber helfen. Genauso wie Resilienz trainiert werden kann und dann der Resilienz Quotient (=RQ) gesteigert wird, müssen wir bei Schlafstörungen von der Analyse bis hin zur Verbesserung aktiv mitarbeiten und nicht ständig darauf warten, dass wir an die Hand genommen werden. Nur mit Aktivität kann der negative, ständig eskalierende und auf alle Lebensbereiche durchgreifende Kreislauf durch Schlafstörungen nachhaltig gestoppt und gelöst werden.