Die Kunst der Kommunikation ist im Berufsleben in vielerlei Hinsicht wichtig. Wer sie beherrscht, kann mehr sowie bessere Kontakte knüpfen, Konflikte vermeiden und sich selbst optimal präsentieren. Sie bildet also die Grundlage für Stichworte wie Selbstmarketing oder Netzwerk – und damit für zahlreiche wichtige Erfolgskomponenten im Job. Um Ihre Karriere anzukurbeln, sollten Sie also dringend an Ihrer Kommunikationsfähigkeit feilen. Dazu gehört nicht nur Ihre Sprache, sondern auch die Mimik sowie Gestik. Gewiss ist Ihnen bislang nicht bewusst, welch große Wirkung Letztere hat?!
Kommunikation ist ein häufiger Inhalt unterschiedlichster Coachings für Führungskräfte, Selbstständige, Arbeitnehmer & Co. Jeder Mensch profitiert von einer ausgezeichneten Kommunikationsfähigkeit – nicht nur im Beruf. Kommunikation umfasst als Begriff die Verständigung von Menschen. Das hauptsächliche aber längst nicht einzige Mittel ist hierfür die Sprache. Doch Kommunikation geht weit über aneinandergereihte Worte hinaus. Auch Ihr Tonfall, Ihre Körpersprache, Ihre Mimik und Ihre Gestik haben großen Einfluss darauf, wie Sie und das Gesagte von Ihrem Gegenüber aufgenommen werden. Wenn Sie ein Kompliment mit hochrotem Kopf schreien und dabei wild durch die Gegend fuchteln, sind Ihre Worte nur wenig glaubhaft. Gute Kommunikation bedeutet also, ein stimmiges Gesamtbild Ihrer Botschaft zu vermitteln.
Welche Rolle spielt die Gestik bei der Kommunikation?
Es kann sich durchaus lohnen, die einzelnen Komponenten der Kommunikation in einem Coaching genauer unter die Lupe zu nehmen. Gerade die Gestik wird von vielen Menschen hinsichtlich ihrer Bedeutung unterschätzt. Doch sie kann nicht nur Ihre Worte unterstützen, sie kann sogar für sich selbst sprechen. Erfolgreiche Menschen setzen bewusst oder unbewusst subtile Machtgesten ein – auch, wenn sie sich in einem eigentlich belanglosen Smalltalk befinden. Sie präsentieren sich also völlig unabhängig vom Gesprächsinhalt als „überlegener“ Gesprächspartner. Das Gegenüber nimmt diese Gesten ebenfalls bewusst oder unbewusst wahr und reagiert darauf. Wie? Menschen, die Machtgesten gekonnt sowie subtil einsetzen, wirken in der Regel attraktiver, erfolgreicher, charismatischer, sympathischer und schlichtweg als Mensch faszinierender.
Subtile Machtgesten wirken auf der unbewussten Ebene
Vielleicht haben Sie selbst schon einmal diese Erfahrung gemacht, nach einem Gespräch völlig von einem Menschen eingenommen gewesen zu sein, ohne sich diesen Effekt logisch erklären zu können?! Das liegt mit hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass dieser Mensch in besagtem Gespräch subtile Machtgesten eingesetzt hat, die anschließend auf Ihrer unbewussten Ebene wirken. Sie nehmen den Menschen als Ihnen überlegen wahr, also klüger, erfolgreicher, attraktiver, talentierter oder in anderer Art und Weise „besser“ als Sie selbst. Sie hegen den Wunsch, erneut mit diesem Menschen zu sprechen, wählen ihn als Vorbild und möchten von ihm lernen. Er scheint eine geborene Führungspersönlichkeit zu sein.
Kommunikationsfähigkeit: Angeboren oder erworben?
Vielleicht ist er das auch. Schließlich gibt es viele Menschen, denen ein Kommunikationstalent und in diesem Zuge auch die subtile Verwendung bewusster oder unbewusster Machtgesten in die Wiege gelegt wurde. Doch diese Fähigkeit kann ebenso erworben sein – durch Coachings und viel Übung beispielsweise. Auch Sie können also zu einer solch „überlegenen“ Persönlichkeit werden. Durch subtile Machtgesten empfehlen Sie sich nicht nur als Führungskraft, sondern Sie werden auch in der alltäglichen Kommunikation, im Umgang mit Ihrem sozialen Umfeld, im Rahmen einer Selbstständigkeit oder bei der Partnersuche – schlichtweg in allen sozialen Situationen des Berufs- und Privatlebens – zahlreiche positive Veränderungen bemerken. Wie also sehen solche subtilen Machtgesten aus?
Beispiel: Subtile Machtgesten in einer Diskussion
Das Spektrum der Machtgesten ist weit gefasst und je nach Situation, können und sollten Sie eine unterschiedliche Gestik einsetzen. Bei einer Präsentation ist diese zum Beispiel viel größer, hektischer und auffälliger als bei einem lockeren Smalltalk an einem kleinen Tisch. Machtgesten können Sie zwar auch in diesen Situationen einsetzen, doch das heutige Coaching soll sich auf das Beispiel einer Diskussion fokussieren: Nehmen wir also an, Sie führen im Job eine Diskussion mit einem Kollegen, Kunden oder dem Vorgesetzten. Welche drei Machtgesten können und sollten Sie dabei einsetzen, um die Diskussion mit höherer Wahrscheinlichkeit zu gewinnen?
1. Achten Sie auf eine selbstbewusste und aufrechte Körpersprache sowie einen zielgerichteten Gang. Suchen Sie sich einen zentralen Platz im Raum. Setzen Sie sich also ans Tischende, stellen Sie sich in die Raummitte oder auf eine kleine Erhöhung. Ergreifen Sie zuerst das Wort und machen Sie sich dadurch zum Wortführer, der fortan durch das Gespräch leitet. Verschränken Sie niemals die Arme vor sich, sondern achten Sie auf eine offene, „große“ und ausladende Gestik. Nehmen Sie also bewusst Raum ein.
2. Meiden Sie den Blickkontakt. Zugegeben, das ist ein ungewöhnlicher Tipp, denn dem anderen in die Augen zu blicken, ist eigentlich Bestandteil jeder gelungenen Kommunikation. Aber darum geht es in einer Diskussion nicht. Durch den reduzierten Augenkontakt erwecken Sie bei Ihrem Gegenüber hingegen den Eindruck, „unerreichbar“ zu sein. Es wird im Versuch der Herstellung einer Kommunikation auf Augenhöhe auf Sie zukommen und Ihnen in diesem Zuge mit hoher Wahrscheinlichkeit Zugeständnisse machen. Achten Sie dennoch darauf, nicht unhöflich oder arrogant zu wirken. Sie bewegen sich also auf einem schmalen Grat.
3. Gehen Sie gerne auf Ihr Gegenüber zu, berühren Sie es oder überschreiten Sie vorsichtig dessen Komfortzone. Sie treten also in dessen Respektabstand hinein, ohne dass Sie die Grenzen zu sehr überschreiten. Eine kurze Berührung am Ellenbogen oder das etwas zu nahe Vorbeigehen am Gegenüber können dabei bereits machtvolle Gesten sein. Sie verletzen also die Distanzzone Ihres Gesprächspartners merklich, aber dennoch nur so minimal, dass sich dieser nicht dagegen zu wehren beginnt. Sobald er ein wenig zurückweicht, haben Sie die Diskussion schon fast gewonnen.
Dennoch sollte Ihnen bewusst sein, dass Machtgesten Ihre Kommunikation nur unterstützen. Sie gewinnen eine Diskussion nicht allein durch Ihre Gestik. Doch wenn Ihre Worte, Mimik, Körpersprache & Co ein dazu stimmiges Bild ergeben, können solch kleine Machtgesten große Wunder bewirken.
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