Gute Mitarbeiter zu finden und zu halten, mausert sich für viele Unternehmen mittlerweile zu einem echten Problem. Der Fachkräftemangel wird immer gravierender und in einigen Branchen liegen hoch qualifizierten Nachwuchstalenten unzählige Jobangebote vor, die sich gegenseitig durch überdurchschnittliche Gehälter & Co Konkurrenz machen. Um noch bei den Fachkräften punkten zu können, gewinnt das Employer Branding zunehmend an Bedeutung. Doch ein Unternehmen, das seine Versprechen nicht einhält, leidet unter einer hohen Mitarbeiterfluktuation. Es reicht eben nicht aus, nur neue Mitarbeiter zu gewinnen. Stattdessen müssen Sie diese auch im Unternehmen halten. Sollten hingegen immer wieder die besten Leute kündigen, könnte dies an folgenden sieben Ursachen liegen:
Erster Grund: Haltlose Versprechen
Wie bereits erwähnt, müssen Sie die Versprechen aus dem Vorstellungsgespräch sowie im Sinne des Employer Brandings auch einhalten. Wenn der Mitarbeiter hingegen hoch motiviert in sein neues Arbeitsverhältnis startet und anschließend feststellen muss, dass seine Erwartungen nicht einmal im Ansatz erfüllt werden, wird er sich sehr schnell eine neue berufliche Herausforderung suchen. Versprechen Sie daher im Bewerbungsprozess oder mittels Imagekampagne nichts, das Sie nicht auch halten können. Denn dies mag zwar Ihre Erfolgsrate bei der Mitarbeitergewinnung steigern, nicht aber bei der Mitarbeiterbindung.
Zweiter Grund: Fehlende Förderung
Natürlich lassen sich Nachwuchskräfte auch mit einem hohen Gehalt, einem Firmenwagen oder flexiblen Arbeitsmodellen locken. Doch die junge Generation Y legt längst nicht mehr nur Wert auf materielle Faktoren. Stattdessen stehen Aspekte wie Selbstentfaltung, Sinnsuche oder persönliche Weiterentwicklung im Fokus. Sie sehnen sich nach einer gezielten Förderung ihrer Talente durch den Arbeitgeber. Immer weniger Fachkräfte streben nach einer hierarchischen Laufbahn mit Führungsposition, stattdessen wünschen sich viele Nachwuchstalente die Möglichkeit zur Weiterentwicklung in ihrem Fachbereich. Sie möchten Spezialisten werden und dementsprechend die Chance auf Fort- und Weiterbildungen erhalten. Wo diese ausbleibt, zücken sie mit hoher Wahrscheinlichkeit früher oder später die Kündigung.
Dritter Grund: Ständige Überforderung
Ebenso schlecht für die Mitarbeiterbindung ist eine ständige Überforderung. Wo nur Zeitdruck, Kritik und Überstunden auf der Tagesordnung stehen, leidet zwangsweise das Betriebsklima. Zudem sollte die Förderung an das Individuum angepasst werden. Wer keine Führungsposition wünscht, wird mit dieser auch nicht glücklich. Viele Unternehmen verpassen es aber, gezielt auf die besten Mitarbeiter einzugehen und über- oder unterfordern diese dadurch regelmäßig. Bis diese mittels Kündigung die Notbremse ziehen, bleibt dann nur eine Frage der Zeit.
Vierter Grund: Mangelnde Innovationsfreude
Wir leben in einer Welt der ständigen Veränderung. Die Globalisierung, Digitalisierung und der demographische Wandel sind dabei nur einige Beispiele. Arbeitgeber, die nicht mit der Zeit gehen, geraten schnell in Schwierigkeiten, mit der moderneren Konkurrenz mitzuhalten – auch beim Recruiting von Mitarbeitern. Ebenso lassen sich die besten Fachkräfte gewiss früher oder später abwerben, wenn sie durch einen Jobwechsel flexiblere Arbeitszeiten, modernere Arbeitsgeräte oder schlicht ein innovativeres Mindset genießen würden. Als Arbeitgeber sollten Sie daher nicht verpassen, Entwicklungen wie die Digitalisierung frühzeitig zu erkennen, als Vorreiter zu fungieren und diesen Status für die Mitarbeiterbindung zu nutzen.
Fünfter Grund: Perspektivlosigkeit
Sie müssen dem Mitarbeiter Perspektiven auf eine Verbesserung seines Berufslebens einräumen – in welcher Art auch immer. Finden Sie heraus, was sich die Fachkraft von ihrer beruflichen Zukunft wünscht und bieten Sie ihr diese Möglichkeiten. Dies kann eine Führungsposition sein, mehr Geld oder die Übernahme eigener Projekte. Auch ein Auslandsaufenthalt an einem anderen Standort oder eine Reduzierung der Arbeitszeit sind häufige Ziele der jungen Millennials. Wo solche Perspektiven ausbleiben und die besten Mitarbeiter in eine langweilige Zukunft blicken, die von Stagnation und Routine geprägt sein wird, flattert garantiert bald die Kündigung in den Briefkasten.
Sechster Grund: Unterdurchschnittliche Gehälter
Es stimmt, dass die Fachkräfte der Zukunft weniger Wert auf Materielles legen als noch ihre Eltern und Großeltern. Dennoch brauchen sie natürlich Geld, um ihre Miete zu bezahlen und ihren Kindern ausreichend Essen auf den Tisch zu stellen. Ein zu geringes Gehalt ist deshalb nach wie vor einer der beliebtesten Kündigungsgründe deutscher Arbeitnehmer. Sie müssen Ihre besten Mitarbeiter zwar nicht zwangsweise durch überdurchschnittliche Gehälter locken, doch unterdurchschnittlich sollten sie auch nicht sein.
Siebter Grund: Fehlende Wertschätzung
Wenn die materiellen Werte stimmen, fehlen nur noch die immateriellen. Der Wichtigste ist hierbei wohl die Anerkennung. Jeder Mensch möchte Wertschätzung erfahren – sowohl im Privat- als auch im Berufsleben. Mitarbeiterbindung kann so einfach sein: Lassen Sie Ihren Arbeitnehmern Anerkennung zukommen und die Fluktuationsrate wird garantiert sinken. Schade, dass diese simple Maßnahme in so vielen deutschen Unternehmen vergessen wird. Ein einfaches Lob, eine Sonderzahlung oder eine Einladung zum Essen mit dem Chef und schon steigt die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter um ein Vielfaches.
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