Eine erfolgreiche Präsentation zeichnet sich durch mehrere Aspekte aus, die harmonisch zusammenspielen: Inhalt, Körpersprache, Emotionen und die Stimme. Rhetorik-Coach Christian Rangenau hat eine Checkliste zusammengestellt, mit der Ihre Präsentation zum Erfolg wird.
Bereiten Sie sich inhaltlich vor:
– Befassen Sie sich mit Ihren Zuhörern. Entwerfen Sie ein Profil Ihrer Zuhörer. Welche Interessen, Probleme und Wünsche haben sie? Welche Erwartungen haben die Zuhörer an Ihren Vortrag?
– Legen Sie Ziele für Ihren Vortrag fest. Überlegen Sie sich, welche Ziele Sie mit Ihrem Vortrag und wie Sie diese erreichen wollen. Legen Sie auch Teilziele fest und sammeln Sie überzeugende Argumente, damit Ihre Zuhörer ihre Ziele erreichen. Bereiten Sie sich auch auf etwaige Fragen, Einwände und Gegenargumente vor.
– Suchen Sie sich sinnvolle Hilfsmittel für Ihren Vortrag. Arbeiten Sie lieber mit einem Manuskript oder Stichwortkarten? Überlegen Sie sich eine sinnvolle Struktur und ein sinnvolles Format. Lassen Sie gegebenenfalls Platz für Randbemerkungen für den Redestil (z. B.: Blickkontakt).
– Planen Sie frühzeitig den Einsatz von Präsentationsmitteln. Der Einsatz dieser hängt von Ihren Vorlieben sowie den technischen Gegebenheiten vor Ort ab. Wenn Sie einen Beamer oder andere technische Hilfsmittel benutzen, planen Sie frühzeitig einen Test vor Ort ein und bereiten Sie entsprechende Unterlagen rechtzeitig vor.
Bereiten Sie sich körperlich vor:
– Atmen Sie tief, ruhig und gleichmäßig ein und aus. Gehen Sie Ihren Vortrag entspannt an. Warten Sie ab, bis Ruhe im Zuschauerraum einkehrt und atmen Sie vor dem ersten Satz bewusst ein.
– Sprechen Sie entspannt und kraftvoll. Achten Sie auf eine gute Betonung und ein verständliches Sprechtempo. Sie können Ihre Stimme durch ein langsames Abspannen des Zwerchfells unterstützen.
– Sprechen Sie lebendig und deutlich. Orientieren Sie Ihre Sprache an den Zuhörern. Achten Sie darauf Ihren Kiefer, Ihre Zunge und Ihre Lippen locker und flexibel zu halten.
– Nehmen Sie eine sichere Körperhaltung ein. Stützen Sie sich locker auf dem Rednerpult ab. Sollten Sie mit einem Manuskript oder Stichwortzetteln arbeiten, halten Sie diese in der Hand.
Bereiten Sie sich emotional vor:
– Achten Sie darauf, ruhig und konzentriert zu bleiben. Nehmen Sie Ihren Gang, Ihr Tempo, Ihr äußeres Auftreten und Ihre Körpersprache (Gestik und Mimik) wahr.
– Bleiben Sie in Verbindung mit Ihrem Redethema und fokussieren Sie Ihr Ziel. Lassen Sie Ihre Zuhörer an Ihrer Begeisterung für das Thema teilhaben.
– Bleiben Sie authentisch und Ihrem eigenen Stil treu. Versuchen Sie nicht, andere Redner zu imitieren.
– Informieren, überzeugen und motivieren Sie Ihre Zuhörer. Versuchen Sie nicht, Ihre Zuhörer zu belehren oder zu manipulieren.
Planen Sie die Durchführung:
– Achten Sie darauf, Ihre Zuhörer richtig anzusprechen. Halten Sie sich an die richtige Reihenfolge für die Begrüßung (Damen zuerst) und machen Sie sich Notizen über besondere Gäste.
– Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf die Zuhörer. Halten Sie Blickkontakt und setzen Sie Ihre Mimik und Gestik ein. Nehmen Sie insbesondere Interesse oder Desinteresse, Mimik und Gestik Ihrer Zuhörer wahr.
– Halten Sie Ihre Redezeit ein. Teilen Sie sich Ihr Redekapital zeitlich ein und überschreiten Sie Ihre Zeitvorgabe nicht.
– Halten Sie sich an Ihre Gliederung und vermeiden inhaltliche Sprünge in Ihrem Vortrag. Notieren Sie sich den Aufbau Ihrer Präsentation auf Stichwortkarten, damit Sie sich zwischendurch daran orientieren können.
– Vermeiden Sie Verlegenheitsgesten (z. B. die Hände in die Hosentasche zu stecken). Seien Sie sich dieser bewusst und achten Sie darauf, sie zu vermeiden.
– Machen Sie bewusst Pausen. Diese sind dazu da, um die Aufmerksamkeit zu erhöhen, um dem Zuhörer Zeit zum Nachdenken zu geben, um sich selbst korrigieren zu können und weiterhin ruhig und entspannt zu atmen.
– Gehen Sie auf die Fragen Ihrer Zuhörer ein. Informieren Sie Ihre Zuhörer bereits am Anfang des Vortrages, wann Sie deren Fragen beantworten wollen. Dies können Sie beispielsweise so formulieren: „Ihre Fragen beantworte ich gerne am Schluss meiner Präsentation“. Hören Sie sich Gegenargumente an und lassen Sie Ihre Zuhörer aussprechen.
– Bleiben Sie während Ihres gesamten Vortrags immer souverän, höflich, humorvoll und freundlich. Geben Sie zu, wenn Sie etwas mal nicht wissen. Vermeiden Sie häufige Entschuldigungen.
– Achten Sie auf einen guten Sprachstil. Benutzen Sie klare und kurze Sätze, wenige und nur gebräuchliche Fremdwörter und keine modischen Redewendungen. Passen Sie Ihren Sprachstil und Ihre Ausdrucksweise Ihren Zuhörern und dem Thema an (Niveau, Dialekt, Formulierungen). Vermeiden Sie Schriftdeutsch und Verlegenheitslaute wie „äh“ oder „ähm“.
– Achten Sie auf einen guten Redestil. Passen Sie Ihr Sprechtempo dem Redeinhalt an. Sprechen Sie nicht zu eintönig, zu leise oder abgehackt.
– Formulieren Sie ein schriftliches Ende für Ihres Vortrags. Geben Sie ihm in Form einer Zusammenfassung, eines Appells oder eines Fragesatzes ein Ende und beziehen Sie die Zuhörer in Ihre Schlussworte mit ein.
Diese Tipps sind auf einen Schlag nicht leicht verdaulich und können am besten über einen längeren Zeitraum hinweg geübt und umgesetzt werden. Nehmen Sie sich kleine, für Sie gut machbare Schritte vor und gehen Sie nach und nach auf mehrere Aspekte ein, um Ihre Präsentationsfähigkeiten auszubauen. Und je mehr Sie vortragen, umso besser werden Sie, denn schließlich macht Übung den Meister.