Change! Wie Sie in 7 Schritten ausgetretene Pfade verlassen

Die Chance zur Veränderung nutzen: So lautet die Devise, um Prozesse zu optimieren und das Unternehmen auf eine erfolgreiche Bahn zu führen. Change lautet das Stichwort. Viele Führungskräfte reagieren aber erst, wenn sich Anzeichen einer Krisensituation abzeichnen. Im Idealfall allerdings installieren Vorgesetzte einen permanenten Veränderungsprozess, um optimale Strukturen zu schaffen. Wichtig wird es dabei sein, bestimmte Regeln einzuhalten. Dr. Constatin Sander, Business-Coach und Autor des Buches „Change! Bewegung im Kopf“, erklärt in sieben Schritten, worauf beim Veränderungsprozess zu achten ist.

 

1. Stoppen: Den Autopilot ausschalten

Sie müssen den Autopiloten ausschalten, um die gängigen Muster zu unterbrechen. Wer immer nur seinen Reflexen folgt, sucht auch nur die auslösenden Reize dazu und nimmt nichts mehr wahr, was sich jenseits seines Wahrnehmungshorizontes bewegt. Nur so können Sie den Blick weiten. Also: Stoppen und Pause machen.

2. Innehalten: Achtsames Beobachten

Achtsamkeit braucht den Separator, wie es im NLP so schön heißt. Achtsamkeit braucht einen Atemzug und Entschleunigung. Öffnen Sie Ihre Augen und Ohren. Hören und sehen Sie, was gerade in Ihrer Umgebung passiert. Sammeln Sie Informationen, beleuchten Sie diese kritisch, stellen Sie Fragen. Dr. Otto Scharmer, Buchautor und Senior Lecturer an der MIT Sloan School of Management, spricht von der „Öffnung des Denkens“.

3. Umwenden: Empathisch sein

Hier geht es über die rein faktische Wahrnehmung hinaus, um das Hineinspüren in sich selbst und in andere. Wie geht es Ihnen, welche Empfindungen haben Sie momentan? Welche Gefühle spüren Sie bei anderen? Scharmer bezeichnet dies als „Öffnung des Fühlens“. Dieser Schritt ist wichtig, um mit uns selbst und anderen Menschen in Kontakt zu treten, Vertrauen aufzubauen sowie konstruktiv und produktiv miteinander zu kommunizieren.

4. Loslassen: Die Zukunft wachsen lassen

Was ist Ihre Mission, worin sehen Sie Ihre Aufgabe? Was erscheint Ihnen sinnvoll? Der Berater und Wissenschaftler Scharmer spricht vom „Presencing“. Es handelt sich um ein Kunstwort aus presence (Gegenwart) und sensing (wahrnehmen). Gemeint ist die Gegenwärtigung der Zukunft.

5. Hervorbringen: Das Neue verdichten

Hier geht es anfangs noch nicht um einen konkreten Plan, sondern um eine sinnbildliche Vorstellung der Zukunft. Entwickeln Sie eine Vision, und leiten Sie daraus wiederum Strategien und Ziele ab.

6. Testen: Das Neue erproben

Konstruieren Sie einen Prototypen. Testen Sie das Neue. Sie werden wahrscheinlich feststellen, dass Nachbesserungen erforderlich sind. Sie erleben Erfolge, aber auch Rückschläge. Lassen Sie sich in dieser Phase vor allem nicht durch die notorischen Zweifler von ihrem Ziel abbringen.

7. Performing: Das Neue auf den Weg bringen

Neues verändert das System und wird vom System modifiziert. Diese Erfahrung macht jeder, der ein neues Produkt auf dem Markt platziert ebenso wie Führungskräfte, die soziale Strukturen und Prozesse verändern wollen. Change ist wie das Surfen auf stürmischer See. Man tanzt im Dialog mit den Wellen und mit dem Wind und wird im Idealfall eins mit den natürlichen Elementen.