Gerade in stürmischen, hektischen Zeiten ist es keine leichte Aufgabe, den Verstand einzuschalten bevor man aus einem Impuls heraus reagiert. Der Schlüssel zu mehr Besonnenheit liegt im Verlernen gewohnter Reaktionen, weiß TopCoach Karin Beck-Sprotte.
Eine Schlüsselkompetenz ist eine übergreifende Qualifikation, die zur Handlung befähigt. Im Kontext der Besonnenheit geht es um die Qualifikation, überlegt und durchdacht zu Handeln. Während sich Gelassenheit auf die emotionale Ebene bezieht, ist die Besonnenheit auf den Verstand ausgerichtet. Im Volksmund wird häufig gesagt: „Der ganz normale Menschenverstand soll doch bitte eingeschaltet werden“. Doch genau dies ist leichter gesagt als getan. Die Herausforderung besteht nämlich darin, dass die Veränderungen nicht nur objektiv aus „dem“ menschlichen Verstand sondern eben auch aus ganz individueller subjektiver Sichtweise – dem eigenen Referenz- und Orientierungssystem der eigenen Werte und Normen – betrachtet und bewertet werden. Wie kann denn dann Besonnenheit erlernt und geschult werden?
Perspektivenwechsel denken und abwägen von Handlungsoptionen
Nicht immer ist Lernen, sondern Verlernen die eigentliche Qualifizierungsmaßnahme. Wir sind in unserer Verhaltensweise und damit durch unsere Handlungen sowie den daraus resultierenden Erfahrungen und Erkenntnissen geprägt und konditioniert. Das heißt: Wir alle haben unsere Verhaltensmuster. Besonnenheit kann entstehen, wenn wir verlernen unmittelbar durch Reiz mit gewohnter Reaktion zu antworten. Wenn Sie sich Zeit nehmen die Veränderung aus unterschiedlichen Perspektiven zu durchdenken, um dann ganz in Ruhe nach Abwägung unterschiedlicher Handlungsoptionen eine Entscheidung für Ihre Handlungen zu treffen, dann handeln Sie wohlüberlegt und damit besonnen.
Besonnenheit als Führungsinstrument
Da ist er wieder, der Chef, oder die Chefin! „Wir müssen Wachstum und Effizienz steigern – es kann nicht so bleiben wie es ist“. Stellenabbau, Kapazitätsauslastung, Budget,…um nur einige Schlagwörter aus der Betriebswirtschaft zu benennen. Das „Spiel: Führen nach Zahlen“ durch klare Ansagen scheint ein Trend der Zeit zu sein. Doch wie wäre es, wenn Sie als Führungskraft einmal die Besonnenheit als Führungsinstrument einsetzen? Könnte es sein, dass Sie bei Abwägung durchdachter Perspektiven zu einem ganz anderen Ergebnis kommen? Probieren Sie es einfach mal aus – mit der nötigen Besonnenheit!