Manchmal rasseln Persönlichkeiten mit unterschiedlichen Wertevorstellungen aneinander
Peter ist neu im Team. Die Geschäftsführung hat ihn als Teamleiter für eine kleine Abteilung gewinnen können, und die Mitarbeiter erwarten Peter mit Spannung. In den ersten Tagen gerät Peter mit einem anderen Teamleiter aneinander und sucht Bestätigung bei seinen Leuten. Die Team-Mitglieder bleiben jedoch verhalten. In den Hahnenkampf zweier Alphatiere wollen sie sich nicht einmischen. So wird Peter zum Einzelkämpfer und bringt Unruhe in sein Team und andere Abteilungen. Wie sollen sie mit dieser neuen Situation umgehen?
Konfliktmanagement als Angebot zur Weiterentwicklung
Unternehmen, die ihren Mitarbeitern als Konfliktmanagement ein Coaching anbieten, liegt am Wohle der Belegschaft – und an der Gesundheit des Unternehmens. Denn Mitarbeiter, die sich verstanden und ernstgenommen fühlen, bringen bessere Leistung. Dass es beim Coaching nicht allein darum gehen kann, sich zu optimieren, ist logisch. Menschen sind schließlich keine Maschinen – und Coaches sind keine Mechaniker, die an Schrauben drehen.
Neben Einzelgesprächen kann es sinnvoll sein, Coaching für ein ganzes Team bereitzustellen, denn niemand arbeitet in einer hermetisch abgeschlossenen Bubble. Im Unternehmen wird einander zugearbeitet, und Mitarbeiter wollen sich darauf verlassen können, dass Aufgaben erledigt werden, die indirekt mit ihren Aufgaben zu tun haben. Teamarbeit ist das alte Spiel von Geben und Nehmen. Komplexe Projekte werden sinnvoll aufgeteilt und die Teilaufgaben und Verantwortlichkeiten werden an die jeweils zuständigen Mitarbeiter vergeben. Dass persönliche und fachliche Differenzen bestehen können, versteht sich dabei von selbst. Denn jeder bringt andere Wertevorstellungen, Voraussetzungen und Motivation mit ins Team. So auch Peter. Peter kommt in ein bestehendes Team und soll die Führung übernehmen, Entscheidungen treffen und im Sinne des Unternehmens handeln. Dass sein Team das Unternehmen besser kennt als er, macht es nicht einfacher. Peter hätte vor seinem Arbeitsantritt mit einem Einzelcoaching auf seine Aufgabe besser vorbereitet werden können. Und auch ein Team-Coaching hätte dabei helfen können, die neue Konstellation des Teams aufzubauen und zu stärken. Doch Team-Coachings werden häufig erst dann in Erwägung gezogen, wenn bereits ein Schaden entstanden ist. Dabei lässt sich dieser mit gezieltem Coaching häufig vermeiden.
Für ein Gruppen-Coaching gibt es viele gute Gründe, z.B.:
– Umstrukturierung im Unternehmen: Teams werden neu zusammengestellt
– Teambuilding & Teamentwicklung: Wie wird aus Mitarbeitern ein Team, das sich den Ball zuspielt
– Positionierung innerhalb des Teams: Wer steht wo, und sind alle damit zufrieden
– Konflikte: Wenn’s im Team knallt, z.B. Machtkämpfe innerhalb des Teams, innerpolitische Differenzen, Streit um Verantwortlichkeiten, Motivationsmangel bei einzelnen Team-Mitgliedern
Im Falle von Peter und seinem Team müssen die entstandenen Differenzen aufgearbeitet werden, sonst droht dem Unternehmen ein Leistungseinbruch. Die Mitarbeiter fühlen sich in ihrer Arbeitsumgebung nicht mehr wohl. Sie verstehen Peters Machtgehabe nicht und halten ihn als Leiter für ihr Team nicht geeignet. Die Leistung und Stimmung innerhalb der Abteilung sinkt. Und andere Abteilungen beginnen sich zu wundern. „Was ist da eigentlich los?“ Diese Frage stellen sich die Mitarbeiter und wenden sich an den nächsten Vorgesetzten, der die Situation einschätzt und dem Team ein Coaching ans Herz legt.
Was dürfen Mitarbeiter und Arbeitgeber von einem Team-Coaching erwarten?
Das Team um Peter erwartet keine Wunder. Aber es erwartet Klärung der Situation, in der es sich befindet. Die Mitarbeiter wollen die wertschätzende Arbeitsatmosphäre wiederhaben, die Peter durch sein Verhalten beschädigt hat. Und sie brauchen einen Teamleiter, der mit den anderen Abteilungen im Sinne des Teams verhandelt. Peter, der Neue, hört sich im geschützten Rahmen des Coachings an, was sein Team braucht. Und er versteht, dass er als Leiter für das Team da ist. Nach einigen Gruppensitzungen und Einzelgesprächen mit einem Coach hat das Team Klarheit darüber, wer wo steht und wie im Team gearbeitet werden soll.
Hat Peter sich nach dem Coaching ins Team integriert? Nun, Peter hat aus dem Coaching viel für seine Persönlichkeitsentwicklung mitgenommen. Er hat dabei festgestellt, dass er als Teamleiter eigentlich nicht geeignet ist. An seinem letzten Tag hat er Blumen und Pralinen für sein Team mitgebracht.
Ein Team-Coaching ist ein Win-Win für beide Seiten: Mitarbeiter werden gefördert und gestärkt und können sich als Team weiterentwickeln, denn ein Coaching ist immer auch ein Angebot zur Weiterentwicklung. Und das Unternehmen profitiert von zufriedeneren Mitarbeitern, die gerne Leistung erbringen und die Marke stärken. Wenn sich wie im Falle von Peter beim Coaching herausstellt, dass ein Mitarbeiter im Unternehmen eigentlich fehl am Platze ist, ist auch dies positiv für beide Seiten.
Bild: Death to Stockfoto, plainpicture