Niemand kann heute vorhersagen, wie die Arbeitswelt in zehn Jahren aussehen wird. Von den heute am stärksten nachgefragten Fähigkeiten existierten viele im Jahre 2007 noch gar nicht. Und die Arbeitswelt wird sich weiter wandeln, mit zunehmendem Tempo. In Anbetracht dessen gilt es, das erworbene Wissen laufend auf dem neuesten Stand zu halten und auch in Eigenregie zu ergänzen. Für Sie als Arbeitnehmer in einem Alter von 50plus wird diese Forderung bei dem sich verengenden Arbeitszeitfenster besonders relevant. Besonders, wenn Sie sich in einer Situation befinden, in der Sie sich beruflich neu orientieren möchten oder müssen. Wir verraten Ihnen, wie Ihnen mit einer durchdachten Markenbildung der berufliche Neustart in der zweiten Lebenshälfte gelingt.
Ziehen Sie Bilanz
Dazu kommt, dass in der Lebensmitte Sinnfragen stärker in den Mittelpunkt rücken. Man wird sich im Laufe der Zeit der Endlichkeit des Lebens bewusster, zieht Bilanz, sucht attraktive Perspektiven und neue Ziele und fragt sich: „War das alles? Wo bleibt das nächste Erfolgserlebnis?“
Die Herausforderungen der Lebensmitte als Chance begreifen
Bringen Sie eine Veränderungsbereitschaft mit, können Sie Ihre zweite Lebenshälfte auch beruflich voller Selbstbewusstsein aktiv gestalten. Nutzen Sie die Chancen und bauen Sie sich ein klares Markenprofil auf. Je älter Sie werden, desto wichtiger wird Ihre Positionierung im Arbeitsmarkt.
Auf die eigene Motiv-, Antriebs- und Wertestruktur setzen
Ihre Werte- und Motivstruktur ergeben den individuellen Fingerabdruck Ihrer Persönlichkeit. Machen Sie sich bewusst, welche Fach-, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen Sie im Berufsleben erworbenen haben, beschäftigen Sie sich selbstreflektiert mit Ihrer eigenen Persönlichkeit, ergründen Sie Ihre Lebensmotive und Werte. Ihr Profil muss sich von den Mitbewerbern differenzieren. Findet diese Differenzierung auf einer emotionalen Ebene statt, ist sie besonders wirksam.
Mit Selbsterkenntnis zu mehr Leistung und Arbeitsfreude
Wer seine wahren Motive und Lebensziele kennt, kann sein Arbeitsleben nach den Werten ausrichten, die es für jeden einzelnen individuell bedeutungsvoll machen. Diese Selbsterkenntnis können Sie bei einer Bewerbung in die Waagschale werfen. Ein Team der Harvard University hat erkannt, dass der Treiber zum Erreichen der größten Leistungsfähigkeit und Leistungsfreude die Selbsterkenntnis ist, das Kennen der eigenen Werte, das Aufspüren der persönlichen Lebensthemen und Lebensmotive.
Und begegnen Ihnen Vorurteile angesichts Ihres Alters, können Sie diese im Gespräch mit diesen Argumenten aus dem Weg räumen:
1. Lebenserfahrung ist wichtiger als Jugendlichkeit: Neben Loyalität gegenüber dem Unternehmen verfügen Sie als älterer Arbeitnehmer über einen großen Erfahrungsschatz. Spezialisiertes Fachwissen setzt Erfahrung voraus, das kann die Einarbeitungszeit signifikant verkürzen, gerade im Engineering kann das von Bedeutung sein. Die Altersforschung zeigt, dass Erwachsene mit zunehmendem Alter eine ganz andere Art von Intelligenz entwickeln. Von der fluiden zur kristallinen Intelligenz. Die fluide Intelligenz stützt sich hauptsächlich auf das Sammeln von Daten und Fakten. Bei der kristallinen Intelligenz gibt es eine stärkere Rückkoppelung mit dem Erfahrungswissen. Das heisst, die im Zeitverlauf gewonnen Erfahrungen und Erkenntnisse werden mehr berücksichtigt.
2. Eine angepasste Altersstruktur bringt mehr Kundennähe: Um sich erfolgreich auf die Diversität in der Gesellschaft einzustellen, braucht es auch eine Kultur der Diversität im Unternehmen. Fakt ist, die Gesellschaft wird immer älter. Sie als Best-Ager beraten Kundschaft im vergleichbaren Alter weit glaubwürdiger und erfolgreicher, als dies junge Berater können.
3. Managementerfahrung gezielt einsetzen: Immer mehr Grosskonzerne wie ABB, Nestle etc. betreiben einen eigenen Managementpool für ältere Mitarbeiter, die intern wie extern als Unternehmensberater arbeiten können. Diese Erfolgsbeispiele können Sie im Gespräch an passender Stelle anführen.
4. 50 ist das neue 35: Die heutige Generation 50plus ist gesünder und gebildeter als je zuvor, das althergebrachte und vielfach vorzufindende Bild des Alters stimmt nicht mehr. Heute machen sich 60-Jährige Pläne für die nächsten 20 Jahre. Die Hirnleistung eines heute 70-jährigen entspricht dem eines 50-jährigen in den 60er Jahren. Ein Drittel der Start-ups im kalifornischen Silicon Valley, werden heute von 60-jährigen gegründet. Das Vorurteil, dass ältere Arbeitnehmer weniger innovativ, kreativ und leistungsfähig sind als jüngere Beschäftigte, lässt sich nach den neuesten Erkenntnissen der Biomedizin nicht aufrechterhalten.
Service-Info: Sie gehören zu den 50 plus? Dann erfahren Sie im diesem Beitrag wie Ihnen eine Bewerbung gelingen kann.