Ins Schwimmbad, mit meiner Figur? Jeder Mensch hat das Recht – egal mit welchen körperlichen Voraussetzungen ausgestattet – in Bewegung und sportlich zu sein. Coach Tina Stavemann gibt Tipps, wie Betroffene ihre Körperscham überwinden und gesunde Lebensstrategien zurückerobern.
1. Lebensqualität bewusst machen
Machen Sie sich eine Liste, wie sie sich als Kind im Wasser gefühlt haben. Was hat Ihnen die Bewegung im kühlen Nass gegeben? Welche Erinnerungen sind damit verbunden?
Was würden Sie gewinnen, wenn Sie sich wieder ins Wasser trauen würden? Diese Argumente im Hinterkopf sind eine gute Ausgangslage für die nächsten Schritte Richtung Schwimmbad.
2. Sich bewusst andere Körper ansehen
Viele Menschen denken, im Schwimmbad würden ausschließlich Top-Models flanieren. Das ist nicht der Fall! Deshalb empfehle ich Ihnen, sich mindestens einen Tag bewusst die Körper der Menschen in ihrer Umgebung anzusehen – im Supermarkt, am Arbeitsplatz, während Sie in einer Schlange warten. Welche vermeintlichen Makel fallen Ihnen an den „Top-Models“ in ihrem Alltag auf? Und welche schönen Körpermerkmale stellen Sie an Menschen fest, die Sie normalerweise als weniger attraktiv einstufen würden?
Macht es dann nicht plötzlich Sinn, dass auch Sie viele schöne Seiten an ihrem Körper haben, wie jeder andere Mensch auch?
3. Wert auf gute Bademode legen
Jeder kennt das – in einem gut sitzenden Kleid oder Anzug fühlt man sich wohler als im Flitter aus der letzten Ecke im Kleiderschrank. Erst recht, wenn man – vermeintlich – im Rampenlicht steht. Das ist im Schwimmbad nichts Anderes. Deshalb sollten Sie sich die Zeit nehmen, gutsitzende Bademode auszusuchen.
4. (Lebens-) Wege überprüfen
Für viele Neueinsteiger ist der Weg von der Umkleidekabine ins Wasser der schwierigste Part. Doch machen Sie sich bewusst – egal, für welche vermeintlichen Makel Sie sich schämen, sie werden von manchen Menschen wahrgenommen und von anderen nicht. Auch wenn Sie angezogen sind. Wenn Sie z.B. dick sind, sind Sie es sowohl in Kleidung als auch ohne. Es macht also keinen Unterschied, ob sie angezogen durch ihr Leben oder 20 Meter im Badeanzug bis zum Beckenrand laufen.
Schwimmbad mit Bedacht auswählen
Nehmen Sie nicht das erstbeste Schwimmbad in ihrer Nähe, sondern prüfen Sie, was Ihnen wichtig ist. Möchten Sie für den Anfang lieber ein kleines Nichtschwimmerbecken nutzen? Legen Sie Wert auf eine besondere Atmosphäre? Muss das Wasser eine bestimmte Temperatur haben, damit Sie nicht frieren? Erkundigen Sie sich auf den Webseiten der Bäder/Thermen & Spa´s und machen Sie ihren ersten Schwimmbadbesuch als Neueinsteiger zu einem Happening!