Mitarbeiter erwarten von ihren Vorgesetzten oft klare Vorgaben, wie sie ihre Aufgaben erledigen sollen. Kluge Vorgesetzte erziehen ihr Team zum Mitdenken. Sie nehmen die Mitarbeiter in die Verantwortung – um sich Freiräume für die eigene Tätigkeit zu schaffen. Business-Coach Jens Taubel hat 10 Tipps, wie das gelingt.
Tipp 1: Zuhören
Schenken Sie Ihren Mitarbeitern in Gesprächen Aufmerksamkeit. Hören Sie gezielt auf das, was nicht gesagt wird.
Tipp 2: Beobachten
Achten Sie auf Gestik, Mimik und Körperhaltung im Dialog mit den Mitarbeitern. Beobachten Sie, wie die Mitglieder im Team untereinander kommunizieren. Passen die Aussagen zu ihrer Körpersprache?
Tipp 3: Machen Sie den Test
Geben Sie gezielt Informationen in unterschiedliche Flussrichtungen und überprüfen Sie, wann und wie diese bei dem entsprechenden Mitarbeiter angekommen sind.
Tipp 4: Hinterfragen Sie.
Sowohl der Überbringer als auch der Empfänger können Informationen manipulieren. „Das hat der mir so aber nicht gesagt!“ Achten Sie also auf die Zwischentöne und formulieren Sie im Gespräch präzise.
Tipp 5: Wer mit wem?
Skizzieren Sie für sich einen Plan, welcher Mitarbeiter mit wem häufig und intensiv spricht und wie viel Zeit verbringt. Analysieren Sie ebenso, wer mit wem kaum oder gar nicht in Kontakt steht.
Tipp 6: Warum nicht?
Recherchieren Sie anschließend, die Motive. Falls möglich, ermitteln Sie, wann es beispielsweise zu einem Streit zwischen Mitarbeitern kam sowie worum es ging. Sprechen Sie den Konflikt gegebenenfalls offen an und fragen Sie, weshalb er nicht beigelegt werden konnte.
Tipp 7: Abstellen
Bieten Sie den Beteiligten eine Lösung an. Völlig klar: Das ist ein schwieriger Schritt, der Energie (er wird Sie aussaugen), Zeit und Motivation bindet. Es lohnt sich. Permanente Auseinandersetzungen unter Kollegen innerhalb einer Abteilung und im Unternehmen schaden.
Tipp 8: Teamkultur
Besprechen Sie mit Ihrem Team, wie die Kollegen miteinander umgehen, wie sie kommunizieren und arbeiten. Verpflichten Sie alle, gemeinsam erarbeitete Regeln einzuhalten – und ermahnen Sie jeden, selbst bei kleinen und unbedeutenden Verfehlungen.
Tipp 9: Hören Sie sich keine Probleme an!
Manche Mitarbeiter stellen immer weiter Fragen – statt selbst zum guten Ergebnis zu kommen. In diesen Fällen kann eine Zusatzaufgabe Wirkung zeigen. Beispiel: Der Betreffende erstellt einen Bericht. Er erledigt einen nicht so angenehmen Kundenauftrag – je nach Aufgabengebiet. Es sollte sich um eine für ihn unliebsame Tätigkeit handeln, die rund 30 bis 60 Minuten der Arbeitszeit in Anspruch nimmt und einen fixen Abgabetermin hat. Irgendwann wird der Mitarbeiter bemerken, dass sein Arbeitsspektrum steigt, wenn er zu viel fragt, statt zu erledigen. Neben dem wichtigen Effekt, dass die Mitarbeiter so an Ihren eigenen Lösungsvorschlägen und Ideen arbeiten, verschwindet die Ausrede, der Vorgesetzte hat das so gewollt.
Tipp 10: TUN Sie es ab jetzt.
Erfolg hat 3 Buchstaben!
Handeln Sie sofort – mit welchen Punkt fangen Sie an?