So machen Sie Ihr Unternehmen fit für die Zukunft

Henry Ford hat einmal gesagt: „Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt: “schnelle Pferde“. Er hat jedoch ein Auto gebaut. Das Beispiel zeigt: Es geht nicht nur darum, die aktuellen Kundenwünsche zu erfüllen. Um als Unternehmen langfristig erfolgreich zu sein, muss über die momentanen Bedürfnisse hinaus gedacht und langfristige Ziele festgelegt werden.

 

Zukunftsorientierte Unternehmen geben sich eine Vision. So hatte Bill Gates beispielweise die Vision, dass irgendwann in jedem Haushalt ein Computer steht – heute sind es im Durchschnitt drei Computer pro Haushalt. Visionen sind auch deshalb so wichtig für die zukunftsorientierte Unternehmensgestaltung, da man auf dem Weg der Vision auch Niederlagen erlebt. Beispiel Steve Jobs: Er verlor seine Firma und hatte trotzdem sein Ziel vor Augen. So ist Steve Jobs über Umwege dann wieder in sein Unternehmen eingestiegen. Eine Vision gibt langfristig Kraft, auch in Zeiten von Niederlagen.

 

Warum braucht es eine Vision?

Die Vision richtet sich direkt an alle Mitarbeiter eines Unternehmens und indirekt auch an andere Interessenten und Anspruchsgruppen wie beispielsweise Anteilseigner. Aus diesem Grund muss die Vision sehr gut zu deren Vorstellungen, Einstellungen, Werten, Zielen, Interessen und Anforderungen passen. Das wird nur erreicht, wenn die Anspruchsgruppen, und ganz besonders die Mitarbeiter, in die Entwicklung einer Vision einbezogen werden.

Es ist die Aufgabe des Managements, zukunftsorientiert zu denken, vorausschauend zu agieren und klare Vorstellungen davon zu haben, was das Unternehmen in den nächsten Jahren erreichen soll. Gute Führungskräfte können Szenarien entwickeln und diese in klare Bilder und Botschaften verpacken. Sie sind die Grundlage für die Entwicklung einer Unternehmensvision. Sie zeigt auf, was der zentrale Fokus aller Abläufe im Unternehmen sein sollte und welches Ziel das Unternehmen in den nächsten Jahren erreichen will. Das Ergebnis dieses „Nachdenkens über die eigenen Ziele, Vorstellungen und Wünsche“ in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern wird in einer Vision formuliert.

 

Arbeitsschritte zur Unternehmensvision

– Überlegen Sie nun selbst, welche Ihrer Ziele Sie mit Ihrem Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren erreichen wollen.

– Halten Sie fest, worauf es Ihnen in den letzten Jahren aus Ihrer Sicht immer wieder ankam.

– Stellen Sie diese Überlegungen den Ergebnissen Ihrer Gespräche mit den Mitarbeitern gegenüber.

– Entwickeln Sie alternative Formulierungen für Ihre Vision.

– Überlegen Sie: Welche Schlagzeile würden Sie gerne in fünf Jahren in der Tageszeitung über Ihr Unternehmen lesen?

– Halten Sie fest, was einzelne Mitarbeiter dazu meinen.

Eine Vision könnte lauten: „Wir gestalten Fortschritt mit innovativen Lösungen, die begeistern.“ Solche Unternehmen blicken in die Zukunft, sind innovativ und gestalten Fortschritt. Der Verdienst hat in diesen Unternehmen einen untergeordneten Stellenwert. Denn zukunftsorientiert Unternehmensgestaltung hat sehr viel mit Ethik und Moral zu tun. Die jetzt und in Zukunft auf den Arbeitsmarkt drängenden Generationen Y und Z sind vielmehr an ethischer Führungskultur, Work-Life-Balance, flexiblen Arbeitszeitmodellen und gutem Gesundheitsmanagement interessiert, als an einem hohen Gehalt. Das Privatleben steht für diese Generationen an erster Stelle und der Beruf muss damit vereinbar sein.

 

Führungskräfte müssen umdenken

Dieses Umdenken ist in vielen Führungsetagen noch nicht angekommen: Das Fraunhofer-Institut hat eine Untersuchung veröffentlicht, bei der Vorgesetzte aus DAX-Unternehmen unter anderem nach den Prioritäten ihrer Mitarbeiter befragt wurden. Das Ergebnis war, dass die meisten davon ausgehen, dass an oberster Stelle das Gehalt steht. Falsch gedacht: Die Mitarbeiter wollen in erster Linie Anerkennung, einen erfüllten Job und einen Chef, der sie unterstütz. Werte spielen also eine ganz zentrale Rolle. Mein Vorschlag an alle Zukunftsorientierten Unternehmen: Befragen Sie Ihre Mitarbeiter aktiv danach, was ihnen im Job fehlt und was ihnen wichtig ist. Denn um etwas im Unternehmen verbessern zu können, muss man erst mal wissen, wo Verbesserungsbedarf besteht.