Demografischer Wandel, krankheitsbedingte Engpässe oder Nachwuchsmangel – die personellen Anforderungen an Unternehmen sind vielfältig. Gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlen oft die Ressourcen, um langfristige Personalstrategien zu entwickeln. Die Bundesministerien für Wirtschaft und für Arbeit und Soziales schaffen Abhilfe.
Das Bundesministerium für Wirtschaft hat ein für KMU sehr interessantes Förderprogramm aufgesetzt. „go-digital“, mit den Modulen „IT-Sicherheit“, „Digitale Markterschließung“ und „Digitalisierte Geschäftsprozesse“ richtet sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und an das Handwerk. KMU können zu 50 % geförderte Beratungsleistungen in Anspruch nehmen, um sich fit zu machen für den digitalen Wandel. Es gilt, Schritt zu halten mit den technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Bereich Onlinehandel, Digitalisierung des Geschäftsalltags und dem steigenden Sicherheitsbedarf bei der digitalen Vernetzung – daher „go-digital“! Das Programm sieht in der ersten Phase eine Potenzialanalyse vor, danach folgt die Umsetzungsphase. Gegebenenfalls kann in dieser Phase auch ein externer Berater hinzugezogen werden, der nicht zwangsläufig ein für das Programm akkreditierter Berater sein muss. Vorgeschrieben sind Beratertage für das Thema IT-Sicherheit, insbesondere auch im Hinblick auf die sich ändernde Datenschutzrichtlinie DS-GVO, die im Mai 2018 in Kraft tritt. Insgesamt sind 30 Beratertage förderfähig, das heißt, man kann schon Einiges in Bewegung setzen!
Ein weiteres sehr interessantes Programm ist „unternehmensWert:Mensch plus“, gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom ESF (Europäischen Sozialfonds). Auch hier steht das Thema Digitalisierung im Vordergrund. Es richtet sich ebenfalls an KMU, anders als bei „go-digital“ hat man hier primär die Mitarbeiter der KMU im Fokus. Die pauschale Förderquote von 80 % für KMU, die die Voraussetzungen erfüllen, ist sicher ausgesprochen spannend. Die Methode, die dem Programm zugrunde liegt, ist vergleichbar mit SCRUM – der Berater ist eher ein Prozessbegleiter.
Das schon länger am Markt bestehende und sehr erfolgreiche Programm zielt darauf ab, nachhaltige Lern- und Veränderungsprozesse in Unternehmen anzustoßen und den Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung einer mitarbeiterorientierten Personalpolitik konkrete Unterstützung zu bieten. Hier geht es um die Themen Personalführung, Wissen und Kompetenz, Chancengleichheit und Gesundheit. Die Förderquote beträgt abhängig von der Mitarbeiterzahl 50 – 80 % – ein hochinteressantes Feld für alle KMU, die Veränderungsprozesse, die von allen Mitarbeitern getragen werden, in Gang setzen möchten.