12 Tage im Kloster – so finden Sie mit Meditation Ihre Berufung

Kann ein 12-tägiger Aufenthalt im Kloster helfen, die eigene Berufung zu klären? Die Antwort lautet: ja! Der Disclaimer: wenn man es richtig anpackt.

In meiner Arbeit als Coach berate ich auch häufig Solopreneure auf ihrem Weg in die Selbständigkeit. Es geht um Visionsarbeit, das Finden der eigenen Berufung und Ausrichtung. „Was will ich anbieten und wie passt dies zu meinen inneren Werten?“ sind häufige Fragestellungen. Und diese Fragestellung umtreibt natürlich auch mich in meiner Arbeit als Coach – sodass ich einen Selbstversuch startete. Auf der Suche nach Klarheit, Inspiration und Kreativität habe ich vor Kurzem einen „Grundkurs Meditation und Buddhismus“ in einem Kloster in Nepal gebucht.

Wie läuft so ein Meditationskurs also ab?

130 gleichgesinnte Menschen aus allen Altersgruppen, allen Nationalitäten, 130 Suchende, Fragende, 130 Lebensgeschichten und Lifestyles werden in einem umfangreichen Programm zusammengeführt, um mehr über die Philosophie des Buddhismus, seine Kraft und die Macht der Meditation und unseres Geistes zu erfahren. Neben den täglichen Meditationen verbringen wir die ersten acht Tage des Kurses damit, etwas über die Macht des Mitgefühls und die Kraft unseres Geistes zu lernen. Täglich erhalten wir Teachings der Mönche und während es auch umfangreiche Zeiten des Schweigens gibt, werden unsere Erfahrungen und Fragestellung auch in Diskussionsgruppen erörtert.

Was macht einen solchen Kurs so effizient?

Zeit in einem buddhistischem Kloster zu verbringen, weit weg vom Brummen unserer Städte, dem Lärm unserer Straßen und dem Highspeed unseres Lebens, kann sehr heilsam sein. Das Leben dort ist nicht von der Zeit diktiert, sondern vom Rhythmus des Kosmos und während Geschwindigkeit und Effizienz die Währung unseres westlichen Lebens ist, hat der Aufenthalt dort Langsamkeit in ein Geschenk verwandelt.

Was sind die Ziele einer Meditation?

Im Grunde verfolgt nahezu jeder Mensch ein anderes Ziel, wenn er sich dazu entschließt, zu meditieren. Generell kann jedoch gesagt werden, dass das übergeordnete Ziel das Loslösen von Gedanken ist. Wer von uns kennt diese Gedankenkreisel nicht, in denen sich der Kopf manchmal festbeißt. Dazu ständig wiederkehrende Diskussionen, Streitereien mit Kollegen, mit dem Partner, die Kinder fordern, Zukunftsängste.

All diese und viele weitere Gedanken prasseln tagtäglich auf uns nieder und sorgen dafür, dass das Gehirn bis zum Rand mit unterschiedlichen Gedanken gefüllt ist. Sich davon zu lösen, schafft Raum für Neues, Raum für Inspirierendes. So soll Steve Jobs beispielsweise durch seine Zen-Meditationen gelernt haben, intuitiver zu handeln und die Bedürfnisse seiner Kunden zeitiger als die Konkurrenz zu erkennen.

So wirkt sich Meditation auf Ihre Berufung aus

Kommen wir nun zu einem ganz wesentlichen Punkt, nämlich zu den Auswirkungen von regelmäßigem Meditieren auf Ihren beruflichen Erfolg. Dabei muss man nicht zwingend den Kompaktkurs wählen, es reichen 2-3 Mal die Woche 20 Minuten aus.

– Stress kann besser kompensiert werden: Zu sagen, dass Meditationen den Stress beseitigt, ist nicht ganz richtig. Die Stressfaktoren Ihres (beruflichen) Alltags werden schließlich nach wie vor vorhanden sein. Die regelmäßigen Übungen können Ihnen jedoch sehr wohl dabei helfen, besser mit dem Stress umzugehen und ihn zu kompensieren. Daneben lassen sich Stressauslöser besser identifizieren, da diese in einer Mediation häufig „hochploppen“.

– Unterbrechung der Gedankenspirale: Haben Sie schon einmal versucht, nicht zu denken? Allein der Gedanke, nicht zu denken, erschafft den Gedanken „nicht zu denken“. Wer sich aber voll und ganz der Meditation hingibt, viel übt und geduldig ist, kann einen inspirierend „leeren“ Zustand erreichen. So entsteht Raum für Neues auf einer ganz anderen, unbewussten Ebene.

– Ideen entstehen: In der Hektik unseres Alltags jagt ein Gedanke den nächsten. Bevor eine Idee reifen kann, wurde sie quasi schon von der nächsten überrollt und platt gemacht. Im stillen Raum der Meditation gelingt es, dass man viel fokussierter über bestimmte Dinge nachdenken kann.

– Energie tanken: Beim Meditieren werden Akkus sprichwörtlich wieder aufgeladen. Meditation ist eine hervorragende Möglichkeit, um mentale Kraft zu tanken, die Konzentration verbessert sich enorm, ein Fokus entsteht.

– Die innere Ruhe und Gelassenheit nimmt zu: Etwas, was man beim Meditieren wirklich lernt, ist Geduld. Geduld mit sich selbst und Geduld mit anderen Dingen und Menschen.

Was hat es verändert?

Nachdem ich zwölf Tage mit den Mönchen verbracht habe und mir eine Geschichte über den wahren Sinn des Lebens angehört habe, beginne ich langsam zu verstehen, warum die buddhistische Philosophie wohl die intelligenteste ist, die ich auf dieser Erde finden kann. Wenn man den Kurs richtig begreift, kann er zu einer lebensverändernden Erfahrung werden: über die Art und Weise, die Dinge zu betrachten und seine innere Haltung zu verändern. Es ist schwierig in unserer westlichen Gesellschaft, in der Zeit und Geld die wichtigste Währung zu sein scheint.

So frage ich mich nun jeden Morgen in meiner Meditation „how can I become a benefit for others“ – wie kann ich andere unterstützen? Was braucht mein Kollege, Kunde, Coachee von mir? Wie kann ich der alten Dame an der Kasse helfen, anstatt mich darüber aufzuregen, dass sie ihr Kleingeld sortiert?

Ich bin sehr in meine Kraft gekommen. Ich platze vor Ideen und Kreativität. Meine Sinne haben sich extrem verstärkt (ich rieche einen Apfel auf 4 Metern Entfernung!). Ich übe mich stärker in Geduld. Ich nehme mir mehr Zeit, anderen zuzuhören, auch fremden Menschen. Das wichtigste aber: Meine Motivation hat sich verstärkt, ebenso wie meine Frustration, meine Grenzen. Ich sehe also klarer. Das ist das, was ich gesucht habe: Klarheit.

Stellen Sie sich ein paar Fragen:

– Zeit ist ein konstruiertes Konzept. Was wäre, wenn Zeit keine Rolle spielt?
– Was wäre, wenn Geld keine Rolle spielt?
– Was wäre, wenn wir aufhören, unsere Zeitknappheit mit Wichtigkeit zu verwechseln, aufhören unser „ach-so-beschäftigt-Sein“ zu feiern?
– Was wäre, wenn wir stattdessen mehr Zeit damit verbringen, zuzuhören, nachzudenken, zu meditieren und die Zeit mit lieben Menschen verbringen?

Das größte Geschenk aber ist für mich die Aussage unserer Kursleiterin:

„The whole world can change for you if you change your mind.“ – Karin Valham

Hilft hartnäckiges Träumen? – Warum Fantasie und Vorstellungskraft so wichtig für unser Glück sind

Sehen Ihre Tage häufig gleich aus? Oftmals bestimmten Routinen und Gewohnheiten unseren Alltag. Dabei ist es für unser Glück förderlich, auch mal Routinemuster zu durchbrechen. Wie Sie Ihre Fantasie und Vorstellungskraft trainieren, um auf Dauer glücklicher zu sein.

Wann waren Sie das letzte Mal so richtig verrückt? Wann haben Sie sich selbst überrascht oder gar über sich selbst schmunzeln müssen? Wann haben Sie Ihr inneres Kind mal wieder raus gelassen, Luftschlösser gebaut und der eigenen Fantasie keine Grenzen gesteckt? Das ist wahrscheinlich schon wieder viel zu lange her. Und doch ist es so wichtig für uns, alle Regeln, Konformen und Erwartungen auch mal gut sein zu lassen und größeren Visionen, Träumen und Wünschen Platz einzugestehen. Und eben auch – oder erst recht? – wenn sie utopisch erscheinen.

Wieso verharren wir so oft im Alteingesessenen? Weil etwas schief gehen könnte? Viel schlimmer wäre es doch, wenn wir es gar nicht erst versuchen. Stellen Sie sich vor, Sie lassen als alter Mensch Ihr Leben Revue passieren. Wäre es nicht viel schlimmer zu realisieren, dass Sie Ihren Träumen gar nicht erst eine Chance gegeben haben, anstatt das Scheitern zu riskieren? Wir bereuen im Alter doch viel öfter die Dinge, die wir NICHT getan haben.

Das Gehirn kennt keinen Unterschied zwischen Vorstellung und Wirklichkeit

Zu oft hängen wir in unserem Daily Business, all unseren To Do’s, Routinen und Rollen, die wir zu erfüllen haben. Wir lassen es gar nicht so weit kommen, scheinbar unmögliche Ideen entstehen zu lassen. Wir müssen uns befreien, um wieder „Out of the Box“ zu denken und zu leben. Lassen Sie uns mehr Gedanken-Experimente wagen, unsere Kreativität aufleben und somit die Fantasie beflügeln. Das hält das Gehirn auf Trab und wir gehen auf Entdeckungstour fernab der ausgetretenen Pfade.

Das Gehirn macht nämlich keinen Unterschied zwischen Vorstellungen und der Wirklichkeit. Ob wir die Erlebnisse tatsächlich hatten oder sie uns nur in der Fantasie ausgemalt haben, sie werden als Geschehnisse abgespeichert. Je detaillierter wir unsere Ziele visualisieren und uns den Ablauf bewusst machen, je öfter wir uns das vor Augen halten und uns vorstellen, desto wahrscheinlicher wird es auch, dass man es wirklich macht, weil man sich quasi selbst den Weg ebnet, den Fokus setzt und sich dahingehend orientiert.

Durch Wahrnehmung die reale Welt verändern

Es gibt einige Studien zu diesem Thema, unter anderem auch von Neurowissenschaftlern vom Karolinska Institut in Schweden. Die Experimente zeigen, dass, wenn Menschen sich etwas vorstellen, sich ihre Wahrnehmung der realen Welt verändern kann. Wenn sich Menschen also Geräusche oder Formen einbilden, dann verändert das wirklich ihre Sinneswahrnehmungen.

Wenn wir uns konkrete Situationen vor Augen führen, uns an bestimmte Dinge erinnern, dann aktiviert unser Gehirn die entsprechenden Areale, Hormone werden ausgeschüttet und all das wirkt sich natürlich auch auf unseren Körper aus, es folgen Sinneseindrücke und Gefühle. Faszinierend, was unser Gehirn leisten kann und manchmal spielt es uns so eben auch Streiche. Und genau diese können wir für uns nutzen.

Stellen Sie ein „Visionboard“ zusammen

Fangen Sie einfach an: Wie wäre es zum Beispiel mit einem „Visionboard“? Noch nie gehört?
Visionboards sind so individuell wie wir selbst. Wie stellen Sie sich das Leben, Ihren Beruf oder die Welt vor? Für manche ist es ein Sammelsurium an Worten, ein wildes Mind-Map, Assoziationen, Informationen, gesammelte Texte, Headlines oder Bilder. Also schnappen Sie sich Zeitschriften, durchforsten Sie Zeitungen oder greifen selbst zu Stift und Farbe und legen Sie los: Schneiden, reißen und collagieren Sie, was das Zeug hält. Machen Sie die Welt wie sie Ihnen gefällt, zumindest erst einmal auf dem Papier. Geht nicht, gibt’s nicht: Hier gilt keine Ausrede, dass man nicht kreativ sei. Das stimmt nicht, Sie werden sehen.

Schneiden Sie aus, was Sie anspricht, was Ihr Herz höher schlagen lässt, was Ihnen gut tut. Das muss auf den ersten Blick nichts miteinander zu tun haben im rationalen Sinne. Die Verbindungen werden von ganz alleine entstehen. Wichtig ist, sich im wahrsten Sinne des Wortes vor Augen zu führen, wohin die Reise gehen darf. Wie die konkreten Schritte aussehen, welches Equipment und welches Team Sie dafür brauchen, das kommt danach. Malen Sie sich erst einmal euer Wunsch-Panorama aus, wofür es sich lohnt, sich auf die Reise zu machen.

Umgeben Sie sich mit inspirierenden Menschen

Außerdem hilft es, sich mit inspirierenden Menschen zu umgeben. Wir sind der Durchschnitt der fünf Menschen, mit denen wir am meisten Zeit verbringen. Na, wer ist das? Überlegen Sie sich, wer Ihnen Kraft gibt, wer Sie anfeuert, wer Sie im positiven Sinne zum Sprudeln bringt, Sie lebendig fühlen lässt? Umgeben Sie sich mit solchen Leuten, sie sind es, die Ideen Wirklichkeit werden lassen.
Sprechen Sie mit vielen Leuten über Ihre Ideen, vor allem aber auch mit Kindern. Sie sind so herrlich unbedarft, denken nicht in „Wenns und abers“ und zelebrieren das, wovon wir uns ein großes Stück abscheiden können: Einfach machen.

Malen Sie sich Ihre Ziele in bunten Fantasien aus

Aber nun lassen Sie uns doch mal unsere Vorstellungskraft in Aktion treten und wilde Spinnereien erfinden. Was ist das Unmöglichste, das Sie sich gerade jetzt vorstellen könnt? Fallschirm springen? Beruflicher Neuanfang? Wolkenmonster? Es gibt kein richtig und kein falsch. Führen Sie sich vermeintlich absurde Bilder und Geschichten vor Augen und Sie werden sehen, es wird Wunder bewirken. Machen Sie das jeden Tag. So üben Sie sich darin und es erscheint nicht mehr so schwer und seltsam, sondern es kurbelt die Fantasie an.

Nur, wenn wir unsere Ziele und Wünsche in den buntesten Farben ausmalen, sie uns lebhaft vorstellen, für uns realistisch zurecht legen, mit anderen teilen und sie nach außen tragen, dann haben sie überhaupt nur eine Chance, real zu werden.

Das, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten, das wächst und vermehrt sich. Das ist das Gesetz der Anziehung und funktioniert. Wenn wir aus unserer Lethargie und Bequemlichkeit herauskommen und zu uns selbst stehen, kann Großartiges entstehen. Probieren Sie es aus!

Was würden Sie tun, wenn Sie keine Angst hätten?

Angst ist eine existenzielle Emotion. Die Angst vor Fehlern, vor Ungewissheit und vor Veränderung hindert uns jedoch oftmals daran, Chancen wahrzunehmen und führt dazu, dass wir uns in unserem Handeln einschränken und Konfrontationen meiden. Woran Sie angstgeleitetes Verhalten erkennen und wie Sie Angstspiralen entkommen können.

In den vergangenen Jahren habe ich mit sehr vielen Führungskräften Tiefeninterviews und Potenzialanalysen durchgeführt, um mit ihnen gemeinsam herauszufinden, ob eine bestimmte Führungsposition für sie geeignet wäre. Bei vielen Gelegenheiten habe ich die Notwendigkeit gesehen, folgende Frage zu stellen: „Was würden Sie tun, wenn Sie keine Angst hätten?” Unsere Ängste lassen uns davor zurückschrecken, Neues auszuprobieren oder Altes aufzugeben.

Die drei großen Ängste

Viele Menschen fürchten sich davor, Fehler zu machen. Diese Angst trainieren wir bereits seit unserer Kindheit, denn schon in der Schule war es früher üblich, die Schüler vor allem auf die Fehler hinzuweisen, die sie gemacht hatten. Eng mit der Angst vor Fehlern verbunden ist auch die Angst, nicht zu „genügen” oder zurückgewiesen zu werden. Im beruflichen Umfeld kennen wir dazu Aussagen wie: „…da hätte ich aber von Ihnen mehr erwartet…”.

Ein drittes großes Thema ist die Angst vor Ungewissheit. Wir wollen Verlässlichkeit in unserem Leben, denn sie gibt uns Sicherheit. Das „Normale” hat etwas Beruhigendes. Hundert kleine Rituale vermitteln uns das Gefühl, etwas „kontrollieren“ zu können und zu wissen, wohin wir gehören.

Ignorieren der Angst verstärkt sie auf Dauer

Orientiert man sich an der Bedürfnispyramide von Maslow, greifen diese aufgeführten drei Ängste uns auf einer sehr existenziellen Ebene an. Die Zugehörigkeit zu einer Gruppe ist für uns aus evolutionär-biologischer Sicht immer noch überlebenswichtig. Unsere Gruppenzugehörigkeiten definieren uns stärker, als wir es uns eingestehen wollen. Die Angst vor dem Verlust der Gruppenzugehörigkeit, sei es durch Jobverlust, Abteilungswechsel, Umzug oder Ähnliches, kann sich für uns lebensbedrohend anfühlen.

Und weil wir diese negativen Gefühle nicht mögen, vermeiden wir es möglichst lange, unseren Ängsten Raum zu geben. Wir wollen sie nicht spüren und tun alles, um ihnen so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen. Wenn das Angstgefühl nicht mehr geleugnet werden kann, versuchen wir, zu fliehen. Wir lenken uns ab, sind sehr beschäftigt, treiben plötzlich ganz viel Sport oder wir beruhigen unseren Kopf durch Essen, Rauchen, Alkohol, Facebook, Tinder oder Ähnliches. Aber auch das funktioniert nur für eine gewisse Zeit. Denn die Angst ist immer noch da und inzwischen stärker geworden.

Schlafstörungen, Schreckhaftigkeit, Unsicherheit und Niedergeschlagenheit sind Symptome, die uns zeigen, dass wir unsere Angst nicht mehr ignorieren können und Gefahr laufen, eine Angststörung zu entwickeln. Die Symptome werden häufig verwechselt mit den Symptomen eines Burnout. Obwohl sie diesem sehr ähnlich sind, haben sie aber eine andere Grundlage und werden anders behandelt. Im fortgeschrittenen Stadium bedürfen Angststörungen ebenso wie Burnout Probleme der Unterstützung eines entsprechend ausgebildeten Facharztes oder Psychologen.

Drei mögliche Wege aus der Angstspirale

Wie können wir mit unseren Ängsten besser umgehen, damit es gar nicht zu einer Verschlimmerung kommt?
Ich verfolge in der Arbeit mit meinen Klienten drei Wege, um ihnen dabei zu helfen, sich von ihren Ängsten zu lösen und ihre Handlungsmöglichkeiten besser zu entfalten.

1. Wir nähern uns den Ängsten in kleinen, gut aushaltbaren Schritten und akzeptieren die aufkommenden negativen Gefühle aus einer „Beobachterrolle”, so lange wir es aushalten können. Die Aufmerksamkeit liegt auf der Beobachtung, wie unser Körper auf die Angst reagiert. Fängt das Herz an zu rasen? Geht der Atem schneller? Was war der Auslöser dafür? Eine Bemerkung meines Gegenübers? Eine Vorstellung oder Erinnerung an eine frühere negative Situation? Tatsächlich erlauben wir uns als Erwachsene häufig nicht, einzuräumen, dass wir überhaupt Angst empfinden. Die typische Reaktion meiner Klienten auf meine Frage „Was würden Sie tun, wenn Sie keine Angst hätten?“ ist immer: „Ich habe überhaupt keine Angst!“ Deshalb üben wir im nächsten Schritt gemeinsam, die Angst zu akzeptieren und sie als etwas anzusehen, mit dem wir arbeiten können, statt vor ihr davon zu laufen.

2. Wenn es mir gelingt, mich selbst und meine Reaktion auf die Angst zu beobachten, kann ich im nächsten Schritt hinterfragen, worauf meine Angst beruht. Ich versuche, mögliche Ursachen zu benennen, z.B. indem ich sie aufschreibe. Ein Coaching-Beispiel: „Ich habe Angst davor, meinen Kollegen zur Rede zu stellen, weil ich mir vorstelle, wie meine Stimme kippt und ich mich total blamiere, während alle anderen Kollegen über mich lachen.“ Es geht nun darum, sich diese Situation so genau wie möglich vorzustellen, sich in sie hinein zu versetzen. Wenn wir sie ganz deutlich vor uns sehen, können wir sie in unserer Vorstellung auch verändern, z.B. durch die Frage: „Und was, wenn nicht? Wie würde es ablaufen, wenn der Kollege tief bestürzt wäre?“ Dieses Spielen mit alternativen Handlungsverläufen führt uns zum wichtigen dritten Schritt:

3. Wir erkennen, dass sich die gleiche Situation in ganz unterschiedliche Richtungen entwickeln kann, abhängig von der Reaktion des Umfeldes. Unsere Angst beruht immer auf einer ganz konkreten Vorstellung darüber, wie sich alle anderen uns gegenüber verhalten. Sie zeigt in unserer Vorstellung immer den schlimmstmöglichen Fall, den wir uns vorstellen können. Wenn wir uns aber auch fünf andere Varianten vorstellen können, ist die eine angstbehaftete Version der möglichen Geschehnisse nur ein Szenario unter anderen. Wir nehmen an, dass eine bestimmte Situation genauso stattfinden wird, wie wir es uns vorstellen. Genau so und nicht anders.

Ängste als Mittel zum Zweck

Sind diese drei Schritte einfach zu erlernen? Nein, es braucht ein wenig Übung, sich nicht durch das ungute Gefühl der Angst davon tragen zu lassen, sondern die Beobachter-Position so lange wie möglich zu halten. Hier hilft ständige Wiederholung. Die vielen kleinen Fortschritte sind der Weg zum erfolgreichen Umgang mit den eigenen Ängsten.

Es geht nicht darum, die eigenen Ängste zu besiegen oder sie zu bekämpfen. Es geht darum, sie als Mittel zum Zweck zu erkennen. Ängste können uns lehren, wie wir in unserem Kopf mit Annahmen, Wünschen und Erwartungen umgehen. Sie bieten uns die Möglichkeit, uns besser kennenzulernen und weniger von anderen Menschen zu erwarten. Sie können uns dabei helfen, flexibler zu werden und uns beibringen, mit jeder Situation umgehen zu können, die das Leben für uns bereithält.

Unsere Lebensaufgabe: Warum wir sie nicht entdecken und ohne sie ziellos sind

Die eigene Lebensaufgabe zu entdecken hat sich zu einem buchstäblichen Hype entwickelt. Immer mehr Menschen fragen sich, ob es das jetzt schon gewesen sein soll. Doch selbst die Entdeckung der Lebensaufgabe gestaltet sich für die meisten Menschen frustrierend. Wie kann das sein?

Der Hauptgrund liegt darin, dass wir unsere Lebensaufgabe nicht entdecken, sondern definieren müssen. Die Hoffnung, eines Tages zu wissen, was wir mit unserem Leben anstellen sollen, bedeutet ein passives Abwarten. Mit der Kenntnis, dass es an uns liegt, die Lebensaufgabe festzulegen, begeben wir uns ins aktive Tun. Das ist eine äußerst wichtige Unterscheidung. Dazu kann man sechs wichtige Punkte betrachten. Drei, die Ihnen verraten, wie Sie beginnen können, sich in die Richtung Ihrer Lebensaufgabe zu bewegen und drei, die Ihnen verdeutlichen, warum es so wichtig ist, die Lebensaufgabe zu definieren und in sie hineinzuwachsen.

1. Verbringen Sie am Morgen Zeit mit sich

Was ist das erste, das Sie nach dem Aufwachen tun? Werfen Sie einen Blick in Ihr Handy? Gönnen Sie sich einen Kaffee und lesen dabei die Schlagzeilen? Oder starten Sie hektisch in den Tag?
Es ist verheißungsvoll, fehlende Zeit, elterliche oder berufliche Verpflichtungen oder Stress als Gründe zu benennen, warum die morgendliche Zeit für sich zu kurz kommt. Doch wenn wir bedenken, dass immerhin Ihr Lebenssinn daran hängt, gewinnt die Art und Weise, wie Sie Ihren Morgen beginnen, eine vollkommen neue Bedeutung.

Fragen Sie sich: Wie können Sie dafür sorgen, dass Sie die erste Stunde Ihres Morgens für sich und Aktivitäten, die Sie persönlich weiterbringen, einplanen? Lesen Sie positive Lektüre, bewegen Sie sich, verzichten Sie auf jegliche Form von Bildschirmen, meditieren Sie, machen Sie Atemübungen, gestalten Sie Ihren Tag, reflektieren Sie über Ihr Leben.

2. Planen Sie Ihren Tag

Die Gestaltung Ihrer Tage ist äußerst entscheidend für Ihre Lebensqualität. Das scheint trivial, doch allzu oft wird übersehen, dass sich eine Tagesplanung nicht auf To Do‘s beschränkt. Für die meisten Menschen bedeutet ein typischer Arbeitstag das Erledigen von Aufgaben, die oft nicht von ihnen, sondern von anderen Menschen auferlegt wurden. Am Ende des Tages fragen sie sich zurecht, welche Bedeutung dies für ihre persönliche Genugtuung hatte. Doch die Schuld anderen zuzuschieben, ist nur eine vorübergehende Lösung.

Wenn Sie heute Ihren Tag gestalten, sorgen Sie dafür, dass Sie mindestens eine Sache mit auflisten, die Ihnen persönlich etwas bedeutet. Das ist in der Tat sehr einfach, doch erkennen Sie die Tragweite? Wenn Sie in einem Jahr jeden Tag nur eine bedeutsame Sache erledigen, kommen Sie am Ende des Jahres immerhin auf 365 Erfolge. Ihre Lebensaufgabe beginnt mit der täglichen Umsetzung von mehr bedeutsamen Aufgaben.

3. Überlassen Sie Ihren Fortschritt nicht dem Zufall

Ohne Orientierungshilfen fühlen sich selbst die erfolgreichsten Menschen verloren. Das ist mitunter ein Grund, warum sie ihre Fortschritte regelmäßig messen. Menschen, die ihre Lebensaufgabe definiert und täglich in sie hineinleben, kennen ihre Richtung, weil sie bewusst Meilensteine platzieren. Wie können Sie beginnen, Ihren eigenen Fortschritt effektiv zu messen? Es gibt zwei einfache, bewährte Methoden.

1. Reflektieren Sie regelmäßig über Ihr Leben. Halten Sie Ihre Visionen, Ziele, Erlebnisse, Erkenntnisse und Lernerfahrungen schriftlich fest. Durch diese einfache Übung gewinnen Sie mit der Zeit eine entscheidende Übersicht über Ihren Standpunkt im Leben und können gezielt Ihren Kurs korrigieren.

2. Messen Sie Ihren Fortschritt, indem Sie sich regelmäßig in verschiedenen Lebensbereichen bewerten. Diese Selbstevaluierung weckt den Elan in Ihnen. Sie wollen automatisch höher hinaus und beschleunigen gleichzeitig Ihre Reise auf dem Lebensweg.

Nun bleibt zu klären, warum die Kenntnis Ihrer Lebensaufgabe so wichtig ist:

1. Ihre Lebensaufgabe gibt Ihnen Ihre Richtung vor

Wenn Sie definieren, was Sie aus Ihrem Leben machen, zu welcher Person Sie werden und wie Sie sich verhalten möchten, geben Sie Ihrem Leben automatisch eine neue Richtung vor. Die Kenntnis Ihrer angestrebten Destination setzt nicht nur schlummernde Energien frei, sondern Sie erlangen Klarheit über die nötigen Etappenziele.
Sie müssen nicht zuerst Ihre Lebensaufgabe entdecken, bevor Sie Ihre Richtung kennen, sondern Sie müssen zuerst Ihre Lebensaufgabe definieren und dann der daraus resultierenden Richtung folgen.

2. Ihre Lebensaufgabe spendet Kraft

Die Kenntnis Ihrer Lebensmission spendet Ihnen Kraft, insbesondere, wenn Sie mit Herausforderungen konfrontiert werden. Langanhaltender Erfolg, Fortschritt und Erfüllung basieren auf Kontinuität, Produktivität und Ausdauer – um nur einige Faktoren zu nennen. Wenn Sie wissen, warum und wofür Sie einstehen, bleiben Sie nach einem Rückschlag nicht liegen, sondern stehen auf und gehen weiter.

3. Ihre Lebensaufgabe erleichtert Entscheidungen

Menschen, die sich entscheiden, sind in der Regel produktiver als Aufschieber. Denn wenn Sie Ihre Mission kennen, sind Sie sich gleichzeitig bewusst, welche Aktivitäten Ihnen dienlich sind und was Sie vom Weiterkommen abhält. Sie können getrost beginnen, Dinge, die nicht im Einklang sind mit Ihrer Lebensaufgabe, zu minimieren oder gänzlich loszulassen. Natürlich gelingt dieser Prozess nicht von heute auf morgen, noch kann man alle Störquellen radikal aus dem Leben schaffen. Insbesondere alltägliche Verpflichtungen gehören nach wie vor – oder vielmehr – auch bei Kenntnis Ihrer Lebensaufgabe dazu.

Es ist ein leichtes und zugleich gefährliches Spiel, wichtige Bereiche seines Lebens auf Kosten von ehrgeizigen Karrierezielen zu vernachlässigen. Prüfen Sie daher, dass Sie Ihre Lebensaufgabe nicht einseitig, sondern unter Betracht aller wichtigen Lebensaspekte definieren. Dann können Sie eine Lebensaufgabe definieren, in die Sie problemlos hineinwachsen können und die Sie dauerhaft erfüllt.

Routinierte Denkweisen ablegen – warum Selbstreflexion im Coaching so wichtig ist

Selbstreflexion ist essentieller Bestandteil einer jeden Coaching-Situation und die Grundvoraussetzung für inneres Wachstum und das Lösen von persönlichen Konflikten. Doch warum ist das so und was macht Selbstreflexion eigentlich aus? Und was können Sie als Coach tun, wenn es beim Klienten einmal „hakt“?

Selbstreflexion ist der Prozess des Überlegens über die eigene Situation, die Betrachtung des Selbst aus verschiedenen Perspektiven und der Vergleich des Ichs im Jetzt-Zustand mit einem möglichen Zustand. Reflexion ist ein Mittel, das genutzt werden kann, um routinierte Denkweisen, die nicht zu einem befriedigenden Ergebnis führen, abzulegen. Eigene Erlebnisse werden prüfend beleuchtet; Phantasien, Wünsche, Träume ergründet, um aus der Erfahrung für die Zukunft zu lernen. Derartige Selbsterfahrung ermöglicht uns in heutiger Zeit, Abstand von dem Überfluss an Ratschlägen zu nehmen und unseren eigenen Weg zu finden. Daher ist Selbstreflexion naheliegend, um Ihren Klienten zu helfen, ihr eigenes Verhalten zu verbessern. Aber es kann schwierig sein, denn sie müssen sich dabei auch mit negativen Gedanken und Gefühlen auseinandersetzen.

Das Spannende und zugleich Schwierige an Reflexionsprozessen ist, dass Sie zu Beginn der Reise nicht wissen, wo sie enden wird. Selbstreflexion ist immer wirkungsunsicher, nicht steuerbar und ergebnisoffen. Als Coach helfen Sie Ihren Klienten bei der Suche nach einer Antwort, wer sie sind, beziehungsweise werden könnten. Antworten sind somit als Annäherungen an die persönliche Wirklichkeit und Wahrheit zu betrachten; als Anregungen zum Reflektieren – über die eigene Identität und die des Gegenübers. Denn allein mit der Erkenntnis der «Innenwelt» kann der Zugang zur Problemlösung in der «Aussenwelt» gefunden werden.

Offene Fragen als Bestandteil der Reflexion

Um Antworten zu finden, braucht es Fragen. Sie sind wesentlicher Bestandteil jeglicher Reflexion. Dabei sind es eher die offenen und zirkulären Fragestellungen, die uns zum Denken anregen. Offene Fragen oder besser: öffnende Fragen überlassen Ihrem Klienten die Entscheidung, wie und mit welchen Fakten er antworten möchte. Als Coach lernen Sie so sehr viel über die Erfahrungen, Gedanken, Erwartungen und Befindlichkeiten Ihres Klienten und öffnen diesem gleichsam den Raum für die Auseinandersetzung mit der eigenen Gedanken- und Gefühlswelt.

Fragen als Mittel, den Selbstreflexionsprozess anzuregen, funktionieren, weil sie den Menschen in den Mittelpunkt und das Leben in den Fokus nehmen. Sie lösen Gedanken, Gefühle, Assoziationen und Sinnbilder in uns aus. Sie konfrontieren und irritieren uns. Sie machen uns bewusst, was uns gerade am meisten beschäftigt und was für uns Priorität besitzt.

Vier Tipps gegen routinierte Denkweisen

Falls es bei Ihrem Klienten einmal „hakt“, helfen die folgenden Tipps. Wichtig zu beachten ist hierbei, dass Sie diese nicht blind anwenden sollten, sondern als Coach stets authentisch bleiben und sich im Klaren über die Wirkung Ihrer eigenen Handlung sein sollten.

a) Überraschungsmomente
Um Klienten aus festgefahrenen Denkmustern zu befreien hilft es, durch Überraschungsmomente neue Impulse zu geben. Verlassen Sie ein wenig das bisherige Setting und wenden Sie Methoden an, beispielsweise Verbildlichungen oder die „Wunder-Frage“.

b) Perspektivenwechsel
Fällt Ihrem Klienten der geistige Perspektivenwechsel schwer, so führen Sie diesen physisch durch. Tauschen Sie den Platz mit Ihrem Klienten und lassen Sie ihn die Thematik aus einer neuen Perspektive sehen.

c) Übungen
Führen Sie gemeinsam mit Ihrem Klienten eine Übung durch, beispielsweise „die Reise in sich selbst“, und lassen Sie den Klienten in die Rolle seiner Körperteile wechseln.

d) Emotionale Ebene
Sie können auch versuchen, Ihren Klienten behutsam von der kognitiv-rationalen Ebene auf die intuitiv-emotionale Ebene zu bewegen. Dies erreichen Sie am effektivsten durch spezifische Fragen, die auf die Emotionen abzielen.

Mithilfe dieser Tipps veranlassen Sie Ihre Klienten dazu, ihre eigenen Potentiale zu erkennen und sich im Chaos der Möglichkeiten einen eigenen Platz zu geben. Einen, mit dem sie sich emotional verbunden fühlen und der ihren Neigungen und Interessen entspricht. Gleichermaßen geben Sie ihnen durch Ihr gezieltes Einlenken Struktur und Halt.

Besser sitzen am PC – wie Sie Rückenschmerzen trotz langem Sitzen vermeiden

Wie fühlen Sie sich am Ende Ihres Arbeitstages? Sind Sie echt kaputt, haben Sie einen verspannten Nacken und können Sie sich zu keiner Unternehmung mehr aufraffen? Zu langes und falsches Sitzen kann die Ursache dafür sein.

Vorbilder und Erziehung prägen unsere Körperhaltung

Als kleine Kinder bewegen wir uns in Harmonie mit unserem Körper: Skelett, Muskeln und Gelenke spielen perfekt zusammen und machen uns mobil. Doch im Laufe unseres Lebens verändern sich auch unsere Bewegungsmuster. Imitation zum Beispiel spielt eine große Rolle. Kinder schauen sich die Haltungen und Bewegungen ihrer Eltern und anderer Vorbildpersonen unbewusst ab. Mutter und Tochter oder Vater und Sohn haben daher häufig eine ganz ähnliche Körperhaltung. Das kann sogar so weit gehen, dass ein Kleinkind wie sein Vater humpelt, obwohl es dafür keinen medizinischen Grund gibt.

Auch die Erziehung prägt unsere Körperhaltung. „Sitz gerade!“ – diese Ermahnung haben wir meist als Kind zur Genüge von unseren Eltern gehört. Aber was ist eigentlich gerade? Brust raus und Bauch rein? Sicher nicht, denn das Nach-hinten-Ziehen der Schultern ist eine Überstreckung, die unsere Muskeln genauso beansprucht wie das andere Extrem der nach vorn hängenden Schultern. In der wirklich entspannten geraden Haltung geben uns Skelett und Muskeln Halt und Stabilität, ohne viel arbeiten zu müssen.

Falsche Gewohnheiten abgewöhnen

Eine falsche Körperhaltung quittiert unser Körper oft mit Schmerzen und Verspannungen. Die gute Nachricht: Wir können ungesunde Bewegungsmuster auch wieder loswerden und werden dafür mit mehr Energie und Lebensfreude belohnt. Der Weg dorthin führt über unsere Wahrnehmung und über eine veränderte „Körperlandkarte“.

Der australische Schauspieler Frederick Matthias Alexander kam um 1900 dem Geheimnis einer freien Haltung auf die Spur. Er entdeckte, dass die Stelle, wo der Schädel auf dem obersten Halswirbel sitzt, ganz entscheidend für die Bewegungsfreiheit ist. Wenn wir hier locker sind, dann ist auch der Rest der Wirbelsäule frei und beweglich. Oder andersherum: Ist diese Stelle verspannt, dann sind wir insgesamt blockiert. Probieren Sie es gleich mal aus: Spannen Sie Ihre Nackenmuskulatur an und ziehen Sie Ihre Schultern etwas hoch. Wie beweglich sind Ihr Rücken und der Rest Ihres Körpers? Und jetzt lockern Sie Ihren Nacken – spüren Sie, wie flexibel Ihr Körper wird?

Mehr Bewegungsfreiheit im Alltag – so geht’s

1. Checken Sie möglichst oft Ihre Körperhaltung: Wie sitzen Sie gerade? Am besten, wenn Sie sich an den Schreibtisch setzen oder vor Beginn einer neuen Tätigkeit.

2. Achten Sie auf die Schlüsselstelle: Am Übergang vom Schädel zur Wirbelsäule sollten Sie die Muskulatur bewusst locker lassen, dann ist auch Ihr gesamter Körper beweglich.

3. Kleine Erinnerungen helfen, an einen lockeren Nacken zu denken: Das kann ein Bildschirmschoner, ein Handy-Klingelton oder ein Post-it am Monitor sein.

4. Und wenn Sie sich dann doch verspannt haben, dann kreisen Sie die Schultern langsam rückwärts – hochziehen zu den Ohren, nach hinten nehmen und fallen lassen. 3-4 Mal wiederholen. Und dann wieder zu Punkt 2 übergehen.

Was hat Existenzangst mit dem Beruf zu tun – und wie überwinden Sie diese?

Jeder Mensch leidet (manchmal) unter Existenzangst und diese bringt nicht nur im Privat-, sondern auch im Berufsleben zahlreiche Nachteile mit sich. Welche und was können Sie dagegen tun?

Existenzangst ist eine auf die Existenz bezogene Angst. Auf gut Deutsch bedeutet das: Wer unter Existenzangst leidet, ängstigt den Verlust seines Lebens. Es kann sich dabei um Todesangst handeln, doch umfasst die Existenzangst zahlreiche weitere Aspekte, nämlich die Angst vor dem Verlust von als lebenswichtig und für die Existenz unabkömmlichen Dingen wie:

– Familie
– sozialer Rückhalt
– Essen und Trinken
– Geld
– Gesundheit
– ein Dach über dem Kopf
– u. v. m.

Der Mensch sehnt sich also nach der Sicherheit, dass seine Existenz in der gewohnten Form auch zukünftig weiterbesteht. Wer mit einem Dach über dem Kopf aufgewachsen ist, fürchtet sich vor der Obdachlosigkeit. Er sieht dadurch seine Existenz gefährdet, obwohl diese nicht den Tod und damit den Verlust des Lebens bedeuten würde. Diese Existenzangst zu empfinden, ist übrigens ganz normal und tief im Menschen verankert. Das Bedürfnis nach Sicherheit, Geborgenheit und Berechenbarkeit der Geschehnisse ist ein Instinkt, der seit jeher im Menschen sowie auch in vielen Tieren tief verwurzelt ist. Leider ist das Leben aber nicht berechenbar und daher leiden alle Menschen an Existenzangst – die einen mehr und häufiger, die anderen eben weniger und seltener. Doch prinzipiell dürfte jeder von Ihnen diese Existenzangst kennen.

Wie wirkt sich der Job auf die Existenzangst aus – und umgekehrt?

Der Job spielt in dem Streben nach Sicherheit und Geborgenheit natürlich eine tragende Rolle. Einerseits geht es dabei um den finanziellen Aspekt: Geld ist in unserer Gesellschaft unerlässlich für die „Existenz“ im bereits definierten Sinne. Andererseits kommen aber auch Faktoren wie dem sozialen Rückhalt, dem Gefühl des Gebrauchtwerdens, dem unbefristeten Arbeitsvertrag oder der scheinbaren Kontrolle über die eigene Karriere eine große Bedeutung zu. Um die Existenzangst überwinden oder zumindest auf einem Mindestmaß halten zu können, sehnen sich viele Menschen nach einer scheinbar sicheren Anstellung und einem regelmäßigen Einkommen.

Dies erklärt, warum Personen mit großer Existenzangst eher in ein Angestelltenverhältnis oder sogar Beamtentum treten, während Menschen mit geringer ausgeprägten Ängsten auch mit einer Selbstständigkeit oder einem anderen wenig berechenbaren Arbeitskonzept zurechtkommen. Dabei spielen aber natürlich auch Faktoren wie das Vermögen oder der soziale Rückhalt eine Rolle. Sie sehen: Die Existenzangst hat große Auswirkungen auf die Berufswahl und der Job hilft wiederum dabei, die Ängste im Zaum zu halten. So entsteht ein Kreislauf, der zwar völlig natürlich, nicht aber unbedingt wünschenswert ist.

Warum es sich lohnt, die Existenzangst abzulegen

Die Existenzangst ist nämlich genau genommen ein Gedankengefängnis, welches Sie selbst kreieren und in welchem Sie sich gefangen halten. Sie beeinflusst Ihre Lebensentscheidungen und damit auch Ihr Glück erheblich – nur leider nur selten im positiven Sinne. Wer es hingegen schafft, sich (größtenteils) von seinen Ängsten zu verabschieden, lebt freier und kann bessere Entscheidungen treffen, die auf realen Gründen basieren und nicht auf unwillkürlichen Instinkten. Um beim Beispiel zu bleiben: Wenn Sie sich Ihr Leben lang nach der Freiheit der Selbstständigkeit sehnen, aufgrund Ihrer Angst aber lieber im Angestelltenverhältnis verharren, werden Sie eines Tages unglücklich und voller Reue in die Vergangenheit zurückblicken. Selbiges trifft für viele weitere Lebensentscheidungen zu, sei es in der Liebe, bei Reisen, in der Karriere & Co.

So befreien Sie sich in drei simplen Schritten von Ihren Existenzängsten

Klar scheint also, dass Sie Ihre Existenzangst ablegen sollten. Unklar ist hingegen den meisten Menschen, wie das funktioniert. Eigentlich müssen Sie dafür nur folgende drei Schritte befolgen:

Schritt 1: Machen Sie sich klar, dass nichts im Leben sicher ist.

Sich mit seiner Existenzangst bewusst auseinanderzusetzen, ist bereits ein großer Schritt in die richtige Richtung. Denn viele Menschen lassen sich von Ängsten leiten, ohne sich dieser Problematik bewusst zu sein. Sie führen also genau genommen ein fremdbestimmtes Leben – und zwar von ihrem eigenen Gehirn beziehungsweise ihren Instinkten. Machen Sie sich stattdessen bewusst, dass es weder absolute Sicherheit noch eine Berechenbarkeit der Zukunft gibt. Führen Sie sich die Endlichkeit vor Augen und lernen Sie dadurch, Ihr Leben wieder mehr zu schätzen und vor allem sinnvoller zu nutzen.

Schritt 2: Fragen Sie sich, wie Sie ohne Angst leben würden.

Nehmen Sie sich Papier und einen Stift zur Hand und stellen Sie sich die Frage: „Wie würde ich leben, wenn ich keine Angst hätte?“. Würden Sie vielleicht Ihren Job kündigen und auf Weltreise gehen? Hätten Sie einen aufregenderen Lebenspartner gewählt? Oder wären Sie in einem anderen Beruf abgeblieben? Gehen Sie also in die Selbstreflexion und erforschen Sie Ihre wahren Wünsche, indem Sie den Gesichtspunkt der Existenzangst rein hypothetisch ausblenden. Nun müssen Sie diese Hypothese nur noch zur Realität machen.

Schritt 3: Spielen Sie das „Worst-Case-Szenario“ durch.

Hierbei kann es helfen, das „Worst-Case-Szenario“ durchzuspielen. Fragen Sie sich also, wovor Sie Angst haben und was Sie von der Umsetzung Ihrer Wünsche abhält. Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte – wenn Sie beispielsweise kündigen, die Scheidung einreichen, alleine reisen gehen oder so ähnlich? In der Regel merken Sie schnell, dass sogar der schlimmste mögliche Fall im Endeffekt gar nicht so beängstigend wäre und es (fast) immer eine Lösung gibt. Die Existenzangst findet also zu großen Teilen nur in Ihrem Kopf statt. Haben Sie das einmal begriffen, werden Sie ab sofort anders durch Ihr Leben schreiten, und zwar im positiven Sinne.

 

Sie wollen mehr zum Thema erfahren oder brauchen Hilfe bei der Angstbewältigung? Ein professioneller Coach kann helfen. Eine Auswahl passender Coaches finden Sie hier. Weitere interessante Coaches für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung finden Sie unter diesem Beitrag.

9 Gründe, warum Sie Sprachen lernen sollten – aber gehirn-gerecht

Wie oft haben Sie schon mit dem Gedanken gespielt, eine neue Sprache zu lernen? Doch meist fehlt Ihnen die Motivation oder die richtige Lernmethode? Durch gehirn-gerechtes Lernen können Sie sich eine Fremdsprache effektiv, nachhaltig und zeitsparend aneignen. 9 positive Gründe, warum Sie unbedingt damit anfangen sollten.

Erinnern Sie sich an den Sprachunterricht aus der Schule? Meist verbinden wir damit das klassische Auswendiglernen von Vokabeln und Grammatik. Leider haben wir heute den Großteil davon wieder vergessen.

Wenn Sie eine Fremdsprache gehirn-gerecht lernen, ist die Chance größer, dass sie nicht mehr in Vergessenheit gerät. Wie das geht? Zunächst einmal dürfen Sie sich nicht zum Lernen zwingen, sondern sollten Lust darauf haben, eine neue Sprache zu lernen. Das stumpfe Auswendiglernen von Vokabeln ist nicht effektiv für unser Gehirn. Vielmehr geht es darum, auf natürliche Weise zu lernen, indem Sie eine Fremdsprache durch Zuhören zum Beispiel erst einmal kennenlernen. Auch kürzere Lerneinheiten von etwa 10 Minuten am Tag sind gehirn-gerechter, als in Stunden-Blöcken zu lernen. Fangen Sie am besten noch heute an.

1. Sie bleiben fit im Kopf

Sprachen lernen ist wie Gehirnjogging. Das belegen sogar aktuelle Studien. Wer ständig zwischen zwei oder mehr Sprachen wechselt, tut seinem Gehirn etwas Gutes. Dieser positive Einfluss auf die Gehirnfunktion kann Alzheimer und Demenz vorbeugen.
Aktuelle Untersuchungen haben ergeben, dass bei Mehrsprachigen alle erlernten Sprachen im Gehirn aktiv sind, selbst wenn sie nicht alle gesprochen werden. Das führt dazu, dass unser Gehirn einerseits die nicht gesprochenen Sprachen unterdrückt und andererseits die Gedächtnisleistung verbessert. Mehrsprachige können deshalb konzentrierter arbeiten und unwichtige Faktoren besser ausblenden. Ihr Erinnerungsvermögen ist ebenfalls besser im Vergleich zu Einsprachigen. Wann fangen Sie mit dem Gehirnjogging an?

2. Ihr Selbstvertrauen wächst

Wenn Sie eine Sprache gehirn-gerecht lernen, werden Sie schnell merken, dass das Vertrauen in Ihnen wächst. Sie haben ein Vokabular im Kopf, das Sie sich unbewusst angeeignet haben und permanent selbstsicher anwenden können. Auf der nächsten Geschäftsreise bestellen Sie wie selbstverständlich Ihren Kaffee mit extra viel Milch. Sie sind stolz auf sich, weil Sie kein Wörterbuch brauchen. Sie reden selbstsicher mit Geschäftspartnern und denken nicht darüber nach, ob Sie nun wirklich die richtige Zeitform wählen. Selbst Muttersprachler werden von Ihrem Können begeistert sein und sich freuen, dass Sie ihre Sprache sprechen. Sie werden für Ihre erworbenen Sprachkenntnisse Zuspruch bekommen. Das gibt Ihnen enorme Motivation, weiterzulernen und am Ball zu bleiben.

3. Sie können woanders leben, arbeiten oder studieren

Mit einer neuen Sprache können Sie einfach mal die Koffer packen und für eine Weile im Ausland leben, arbeiten oder studieren. Vor allem für Abenteurer bietet sich die perfekte Chance für neue Erlebnisse. Sie möchten an einer amerikanischen Hochschule studieren? Oder Sie bevorzugen subtropisches Klima? Oder Sie möchten als Nomade durch die Welt ziehen und neue Länder kennenlernen? Fremdsprachen bieten Ihnen hierfür alle Möglichkeiten.

4. Sie erleben neue Kulturen

Beim Erlernen einer neuen Sprache wird nicht nur ein neuer Wortschatz erlernt, sondern auch eine neue Kultur. Sie erhalten einen Einblick in neue Traditionen und Denkweisen. In internationalen Geschäftsverhandlungen kann es sehr hilfreich sein, andere Kulturen zu kennen, denn Sie können das Verhalten Ihres Gegenübers besser verstehen. Wenn Sie die Sprache Ihres Gegenübers sprechen, erschließt sich für Sie das Denken, Fühlen und Handeln des Anderen.

5. Sie können eine Gehaltserhöhung fordern

Ein Drittel der Unternehmen suchen ihre zukünftigen Mitarbeiter nach deren Sprachfähigkeiten aus. Es ist kein Geheimnis, dass Sprachen ein Türöffner in der Arbeitswelt sind. Wer in eine führende Position aufsteigen möchte, sollte zumindest Englisch sicher beherrschen. Englisch ist in Deutschland mit weitem Abstand – nach Deutsch natürlich − die zweite Unternehmenssprache. Und wenn Ihr Chef merkt, dass Sie international einsatzfähig sind, klettern Sie die Karriereleiter schnell nach oben. Das zeigt sich auch auf Ihrem Konto, denn Mehrsprachige können bis zu 20% mehr Gehalt fordern.

6. Sie können mehr reisen

Sie wollten schon immer mal Urlaub im Ausland machen und es scheiterte bislang an fehlenden Sprachkenntnissen? Mit neuen Sprachen verändern sich Ihre Urlaubsreisen. Anstatt alleine im Hotelzimmer zu sitzen, werden Sie sich abends in Restaurants oder Bars mit Einheimischen oder anderen Urlaubern unterhalten. Sie werden Insider Reisetipps erfahren und Ihr Urlaub wird zu einem unvergesslichen Erlebnis.

7. Sie haben mehr Freude im Leben

Sprachen lernen führt zu innerer Zufriedenheit. Es fühlt sich gut an, die Sprache des Anderen zu verstehen. Gehirn-gerechtes Sprachenlernen macht unheimlich viel Spaß. Sie lernen durch Spielen – auch als Erwachsener. Und wer möchte nicht gern mal im „Mensch ärgere dich nicht“ gewinnen und gleichzeitig seine Sprachkenntnisse aufbessern?

8. Sie werden kreativer

Durch das gehirn-gerechte Sprachen lernen werden Sie zum Gehirnbenutzer. Sie erlangen ein flexibel trainiertes Gehirn, das mehr Plastizität besitzt. Ihr Wissensnetz wird dichter und Ihre Konzentration sowie Ihre Aufmerksamkeit steigern sich. Sie können komplizierte Aufgaben besser lösen und entwickeln kreativere Lösungswege.

9. Ihr Gehirn altert langsamer

Der Gehirnverschleiß im Alter ist definitiv geringer, wenn Sie zwei oder mehr Sprachen sprechen. Ihre kognitiven Fähigkeiten sind besser als bei einsprachigen Menschen. Dabei ist es unwichtig, wann Sie die zweite Sprache erlernt haben. Ob Sie diese mit 17 oder 70 Jahren angefangen haben. Schluss mit Ausreden. Fangen Sie noch heute an, eine neue Sprache zu lernen – am besten gehirn-gerecht und Ihr Gehirn bleibt jung und fit.

Stoffwechselkiller Dauerstress − warum der Grund für Ihre Erschöpfung chemisch bedingt ist

Sie nehmen sich Zeit zum Erholen, fühlen sich aber trotzdem immer erschöpft? Dass Sie in Ihrer Kraft eingeschränkt sind, hat eine neurobiologische Ursache. In diesem Artikel erfahren Sie welche das ist und wie Sie diesen Kreislauf durchbrechen.

Sie nehmen sich Zeit zum Erholen, machen zwischendurch einen Kurzurlaub, auch Wellness? Sie treiben Sport und Ähnliches, aber Sie merken, dass die Erholung nicht wirklich in Ihrem Körper ankommt? Wenn dem so ist, dann sind Sie erschöpft.

Die Neurobiologie sorgt in Ihrem Zustand dafür, dass sich Ihre Synapsen im Gehirn nicht mehr verschalten. Um sich zu entspannen, müssen sich Ihre Synapsen verschalten. Wenn der Stress sich derart in Ihrem Gehirn gespeichert hat, fühlen Sie sich ständig erschöpft, egal was Sie tun.

Burnout als Schutz

Ihr Gehirn arbeitet unter Stress nur einseitig aktiv, nicht länger kooperativ. Ihre Verknüpfungen sind „gestört“. Sie fühlen sich erschöpft, antriebs- und energielos. Die Flexibilität der Gedanken nimmt ab und der Zugriff auf andere Areale wird schwerfälliger.

Ignorieren Sie dieses hohe Stressniveau und machen einfach weiter – wird sich trotz z.B. Joggens und all der anderen Wohltaten, die Sie sich gönnen, kein gutes Gefühl einstellen – organische Schäden, Kreislaufprobleme, Bandscheibenvorfälle bis hin zu Infarkten sind die Folge. Ein Burnout rechtzeitig zu bekommen ist nichts anderes als der Schutz Ihres Körpers, sich nicht weiter zu ruinieren.

Adrenalin hilft dem Körper, Aufgaben zu bewältigen

Alles, was Sie von außen über Ihre Sinnesorgane an Informationen aufnehmen – über Ihre Augen, Ohren, Nase, Mund und Hände – wird blitzschnell bewertet bzw. beurteilt. Die „führende Rolle“ spielt dabei die Amygdala. Die Amygdala sitzt im Emotionszentrum. Sie gleicht das, was Sie jetzt gerade erleben/Ihre Eindrücke mit der Großhirnrinde ab. Das ist jener Bereich, in dem Ihre Erfahrungen sitzen, Ihre guten und weniger guten Erlebnisse, Ihre sogenannten Vergangenheiten und natürlich auch Ihre Kindheit.

Sie holt sich also die Information vom Langzeitgedächtnis wie z.B.

• ist es für mich jetzt feindlich
• ist es freundlich
• bin ich in Gefahr
• ist jemand in Gefahr und ich kann nicht helfen
• kann ich die Aufgabe bewältigen

und sendet unmittelbar danach ein Signal an Ihren Körper.

Ihr Adrenalin steigt im Körper, Ihre Gefäße gehen in dem Moment – in ca. 0,008 Sekunden – in die optimale Anspannung. Wird die Situation als nicht gefährlich eingestuft oder als normal, werden die Sinnesreize weitergeleitet an den Hippocampus, dort sortiert und gebündelt und in der Großhirnrinde abgelegt. Die Bewältigung der Aufgabe erzeugt positive Stressfolgen gepaart mit Entspannung und Erholung. Ihr Körper vitalisiert sich von selbst.

Was ist anders bei Dauerstress?

Der zu hohe Cortisollevel. Kann die Aufgabe nicht gelöst werden oder Ihre Anstrengungen über einen längeren Zeitraum führen nicht zu einem positiven Ergebnis, dann schüttet der Körper zum Adrenalin zusätzlich Cortisol aus. Cortisol greift direkt auf die Bahnen zwischen Amygdala und Hippocampus ein, und zwar in den synaptischen Verbindungen der Nervenbahnen mit entsprechend negativen Konsequenzen.

Durch Dauerstress z.B. am Arbeitsplatz, in der Beziehung, seelische Konflikte verlieren Sie schleichend Ihre Denk- und Regenerationsfähigkeit. Alle Entspannungsmaßnahmen laufen ins Leere. Sie stellen sich vielleicht die Frage: “Warum hilft mir kein ausgeschlafenes Wochenende mehr mich zu regenerieren?” Es scheint nichts mehr zu helfen. Ihre Überdosis an Stress schafft dieses Ungleichgewicht zwischen dem Antriebshormon Cortisol und den Entspannungs- und Regenerationsstoffen, den sogenannten Immunbotenstoffen.

Was ist denn letztendlich Ihre Regenerationsfähigkeit?

Was brauchen Sie, um morgens fit und vital aufzuwachen? Ihren Schlaf. Wenn Sie schlafen und tief träumen, dann bewegen sich die Augen unter den Lidern hin und her, ohne dass wir etwas mitbekommen. Dadurch wird der Stoffwechsel angeregt, was zur Folge hat, dass der unverarbeitete Stress verarbeitet wird. Nur so können die noch nicht verarbeiteten Erlebnisse des Tages den Hippocampus passieren und in Ihrem Langzeitgedächtnis abgelegt werden. Voraussetzung dafür ist jedoch, dass die Immunbotenstoffe nachts steigen. Diese steigen aber nur, wenn das Cortisol abends auf ein normales Maß sinkt.

Schlafstörungen hängen biologisch damit zusammen, dass die Immunbotenstoffe nachts nicht ausreichend hoch steigen, weil das Cortisol einen zu hohen Wert aufweist. Es kommt zur Unterbrechung der Reizweiterleitung, zur sogenannten Neurostressfragmentierung.

Unter Stress leiten Nerven nur noch fragmentiert. Das bewirkt eine Bildung von Stressspeichern, dies wiederum verändert die Wahrnehmungsmöglichkeit. Das, was sonst automatisch gefiltert wird (als „wichtig oder unwichtig“ wahrzunehmen), funktioniert nicht mehr. Auf einmal bekommt Unwichtiges eine hohe Bedeutung, ein Tunnelblick entsteht. Man sagt auch: „Zu viel Cortisol macht das Gehirn hohl.“

Yoga, Wellness und Auszeiten helfen nicht mehr wirklich – was nun?

Die gute Nachricht ist, dass Sie selbst diesen Kreislauf durchbrechen und Ihren Stoffwechsel wieder in Gleichklang bringen können. Die Hirnforschung belegt mittlerweile, dass bei der Bewältigung von Dauerstress neuronale Prozesse im Gehirn zu berücksichtigen sind. Und genau das macht die Methode Neuroimagination®. Der Körper kann nicht heilen, wenn das Gehirn es nicht zulässt. Die Neuroimagination hilft Ihnen dabei sich zu „befreien“, wenn schon Vieles nicht mehr helfen mag und buchstäblich eingefahren erscheint. Die Methode steht aus wissenschaftlicher Sicht für eine gelungene Umsetzung der systematischen Integration anerkannter Traumabehandlungsverfahren und ergänzender psycho- und körpertherapeutischer Verfahren in ein manualisiertes Behandlungskonzept, unter Berücksichtigung der Stress- und Traumaforschung.

Ausgebildete Coaches können mit der Methode die normale, geregelte Informationsverarbeitung wie im REM-Schlaf simulieren. Dadurch erhalten Sie den Zugriff auf alle Areale im Gehirn. Ihr Körper kommt endlich in die erwünschte Erholung durch das Auflösen Ihres Stressspeichers. Sie spüren Ihre Leistungskraft und Energie wieder.

Hoffentlich kann Ihnen dieser kurze Einblick in die Stressbiologie helfen, Ihren Dauerstress aufzulösen. Damit Sie endlich wieder voll in Ihrer Kraft sind.

Raus aus der Komfortzone – wie Angst aufregend und hilfreich sein kann und ab wann sie gefährlich ist

Persönliche Grenzen ausloten und Neues ausprobieren kann Spaß machen und ist förderlich für das Glück. Doch es gibt Grenzen – wenn wir dabei Angst empfinden, die uns lähmt. Wie Sie Ihrer Angst im Alltag begegnen.

Es ist wissenschaftlich bewiesen, dass es dem Wohlbefinden zuträglich ist, immer wieder etwas Neues zu lernen oder zu erfahren, sich selbst herauszufordern und positiv zu überraschen. Das Selbstwertgefühl steigt, neue Verknüpfungen im Gehirn entstehen, wir sind voll im Moment und lernen für’s Leben. Aber Herausforderung kann auch Angst machen. Während ernstzunehmende Angsterkrankungen psychotherapeutisch behandelt werden sollten, können Sie „alltägliche Ängste“, die jeder von uns kennt, auch mit Selbsthilfetipps begegnen. Versagensangst, Existenzangst und Angst vor Ablehnung kommen heute mit am häufigsten vor und werden ab einer bestimmten Ausprägung gefährlich für uns und unseren Körper. Haben Sie den Mut, sich selbst und Ihre Gefühle besser wahrzunehmen und kennenzulernen. Es ist wichtig, zu wissen, wer wir sind und wie wir mit Herausforderungen des Lebens umgehen können.

Bestätigung aus dem Umfeld gegen Selbstzweifel

Versagensängste werden oft ausgelöst durch enormen Leistungsdruck und Selbstzweifel. Wenn wir uns darauf besinnen, wer wir sind und was wir können, wenn wir unsere Messlatten nicht zu hoch hängen, Vorhaben mit mehr Gelassenheit angehen, uns gegenseitig unterstützen und weniger im „Ich“ und mehr im „Wir“ denken, kann man diesen Ängsten sicher sehr gut entgegenwirken.
Seit Kindesbeinen an bekommen wir eingetrichtert, was wir alles nicht dürfen und können. Schon in der Schule bekommen wir mit einem roten Stift angemarkert, was alles schief gelaufen ist. Wo bleibt der grüne Stift, der uns Mut macht und sagt, was alles prima lief?

Gestalten Sie ein „Mut-Board“ (Pendant zu Mood-Board), in dem Sie Ihre Mitmenschen befragen, was Sie ausmacht. Welche Charakterzüge sie schätzen, welche Fähigkeiten sie an Ihnen genial finden. Welche positiven Adjektive sie mit Ihnen verbinden. Sammeln Sie all diese Aussagen von Ihren Mitarbeitern, Chefs, Nachbarn, Freunden und von den engsten Verwandten. Sie werden staunen, wie sie Sie sehen und es wird sich wie ein warmer Sommerregen anfühlen, all diese Worte zu lesen. Hängen Sie sich das Plakat auf und schauen immer wieder darauf, gerade dann, wenn die Zweifel und Versagensängste wieder auftauchen.

Katastrophenpläne verstärken die Existenzangst

Hatten Sie schon einmal Existenzangst? Egal, ob man freiberuflich tätig oder fest angestellt ist – unsere Gedanken drehen manchmal durch und wir malen uns in den wildesten Farben Horrorszenarien aus, was alles schiefgehen könnte.
Es ist ganz normal, immer wieder auch Phasen des Zweifelns zu haben. So kann man Bestandsaufnahmen machen und schauen, ob man sich auf dem richtigen Weg befindet oder die Richtung ändern muss.

Es ist absolut in Ordnung und je nach Situation ratsam, zweigleisig zu fahren und einen Plan B zu haben. Es muss nicht immer ein „entweder/oder“ sein. „Und“ ist das Zauberwort, wenn man weiß, dass es viele Möglichkeiten gibt, wie es potentiell weitergehen kann.
Stellen Sie sich vor, Ihr Haus hat nur eine Säule, dann hält es bis zum ersten Erdbeben – bis diese Säule einen Riss bekommt und instabil wird. Es ist daher essentiell, sich mehrere Säulen zu errichten, um dem ganzen Konstrukt mehr Stabilität zu geben.

Das können verschiedene Geschäftspartner, Ideen, Tätigkeitsfelder, Produkte oder Projekte sein – Hauptsache Varianten, die einem mehrere Optionen lassen.
Wir sind Meister darin, Katastrophenpläne zu schmieden. Wir können uns unmittelbar vorstellen, was alles nicht klappen kann. Das „Worst Case Szenario“ haben wir lebendig vor Augen. Wie wäre es, wenn wir den Spieß umdrehen und uns in den schönsten Farben ein „Best Case Szenario“ ausmalen? Probieren Sie es mal aus, Sie werden sehen, welche Energien freigesetzt werden.

Interpretieren, analysieren und bewerten Sie weniger

Die Angst vor Ablehnung lässt uns oft Konfrontation vermeiden. Denn wir könnten ja abgelehnt werden, kritisiert werden oder eine Absage erhalten. Das Schlimmste, was passiert könnte wäre wohl, ein „Nein“ zu kassieren. Das aber tut (fast) nicht weh: wenn Sie ehrlich reflektieren und das Ego rausnehmen, kann Ihnen viel weiterhelfen und sogar neue Türen öffnen.

Wir haben ca. 60.000 Gedanken am Tag. Ein riesiger Teil davon beschäftigt sich mit „hätte, wenns und abers“. Wir interpretieren, analysieren und bewerten den lieben langen Tag und meinen zu wissen, was andere von uns denken oder über uns reden. Hier brauchen wir wieder mehr Gelassenheit, denn zum Glück dreht sich nicht immer alles um uns und die Reaktionen der anderen spiegeln manchmal auch ihre eigenen Baustellen wider und sind nicht immer automatisch auf uns bezogen.

Natürlich wünschen wir uns Anerkennung, Bestätigung und Wertschätzung. Aber diese sollte aus einer innerlichen Kraft und nicht aus dem Mangel oder der Angst heraus entstehen.
Versuchen Sie einen Tag lang, Ihre Gedanken genau zu beobachten: Wann interpretieren Sie Worte, Reaktionen oder Verhaltensweisen von anderen? Und machen Sie gleichzeitig ein paar kleine Experimente: Behandeln Sie Ihre Mitmenschen (egal ob Supermarktkassiererin oder Vorstandschef) so, wie Sie selbst behandelt werden möchtet: Mit offenen Worten, Dankbarkeit und Freundlichkeit. Es wird zurückkommen und für schöne Momente sorgen.

Angst zu überwinden ist eine Frage der Balance

Angst bedeutet, dass wir uns in unbekannte Gefilde begeben, vielleicht sogar in Gefahr, zumindest definitiv heraus aus der Komfortzone. Angst bedeutet, Sicherheiten aufzugeben. Aber nur so kann auch Neues entstehen.
Angst ist das Zeichen „Achtung, jetzt wird es spannend!“. Manchmal kann es hilfreich sein, genau dann genauer hinzuschauen und sich gut zu überlegen, ob man nun vielleicht genau das ausprobieren und die Herausforderung annehmen sollte oder, ob es doch zu sehr an die eigene Substanz geht und man darauf verzichten muss.

Angst haben ist normal, sie immer mal wieder zu überwinden ist aber ein geniales Gefühl, was einem enorm dabei hilft, zu wachsen und an sich zu glauben. Aber denken Sie auch hier dran: Es ist alles eine Frage der Balance, passen Sie also gut auf sich auf.