Wer immer nur Existenz sichert, kommt nicht zum Gestalten

Viele Menschen in vermeintlich sicheren Ländern der sogenannten „Ersten Welt“ leben so, als würden sie in der Dritten Welt leben. Existenzsicherung hat Vorrang vor allem anderen. Freude, Erfüllung, Kreativität und Wachstum verkümmern. Wie entkommt man dieser Falle?

In Ländern der Dritten Welt wird das Leben vor allen Dingen davon bestimmt, die eigene Existenz zu sichern. Die Schul- und Ausbildung, sprich die Weiterentwicklung, bleibt da gehörig auf der Strecke. Somit fällt das „Gestalten“ des eigenen Lebens eher gering aus. Ein Dach, Nahrung und die Sicherung der Existenz haben Vorrang vor Entwicklung und Selbstverwirklichung.

Existenzsicherung auf höherem Niveau

Doch sieht es in Industrieländern wirklich anders aus? Lernen wir nicht von klein auf, dass Sicherheit und ein geregeltes Einkommen das Wichtigste bei der Berufswahl sind? Mit dem Ergebnis, dass auch unser Leben von dem bestimmt wird, was es zu tun gibt, um die eigene Existenz zu sichern – wenn auch auf höherem Niveau. Auch hier bleibt die Weiterentwicklung auf der Strecke. Das „Gestalten“ des eigenen Lebens fällt eher gering aus. Ein Dach, Nahrung und die Sicherung der Existenz haben Vorrang vor Entwicklung und Selbstverwirklichung. Eine verwunderliche Parallele.

Keine Zeit zum Gestalten

Ihr Bekanntenkreis ist sicher voller Menschen, die keine Zeit zum Gestalten haben, weil sie andere teure Dinge bezahlen müssen. Diese haben sie angeschafft, da der Job so viel frustet und man im „Kaufen“ wenigstens ein bisschen Freude empfindet. In Deutschland ist die Erwerbstätigenquote so hoch wie nie. Doch sind noch lange nicht alle Arbeitnehmer auch zufrieden mit ihrem Job oder ihren Lebensumständen.

Vom Flüchtling zum Reisenden

Viele Menschen flüchten aus einer beruflichen Situation in die nächste, in der Hoffnung, irgendwann (durch Zufall?) am richtigen Ort anzukommen. Sie wollen „weg von…“. Ein Reisender hingegen fühlt sich von seinem Ziel angezogen und selbst wenn er mit dem Rucksack unterwegs ist und viele Stationen bereist, so lässt er sich von einem „hin zu“ oder „da will ich hin“ auf seinen Reisen leiten. Immer freudig mit einem Ziel vor Augen.

Die Glücksforschung hat mittlerweile bewiesen, dass Ziele, die im Kontext eines „hin zu“ stehen, nachhaltig zufriedener machen als jene, die das „weniger von… oder „keine“…zum Ergebnis haben. „Keine Wartezeiten“ oder „weniger unzufriedene Kunden“ sind eben solche Ziele.

Perspektivenwechsel

Und so sollten Sie sich bei der Gestaltung Ihres Lebens nicht davon leiten lassen, was Sie bei Ihrem nächsten Arbeitgeber nicht wollen, sondern sich besser fragen: Welchem Arbeitgeber, welcher Organisation, welchen Kollegen und welcher Aufgabe möchte ich meine Zeit widmen? Wechseln Sie Ihre Perspektive; werden Sie vom Flüchtling, der „weg von“ etwas will, zum Reisenden auf dem Weg „hin zu“ etwas und gehen Sie freudig auf Ihr Ziel zu!

„Wohin des Weges?“ Wie Sie entspannt Entscheidungen treffen

Das Leben besteht aus einer Aneinanderreihung von Entscheidungen. Diese werden bewusst oder unbewusst getroffen. Wenn Sie bemerken, dass Sie in Ihrem Handeln eingeschränkt sind, liegt das eventuell an falschen Entscheidungen, die sich durch Ihr Leben ziehen. Um dem Teufelskreis zu entkommen, müssen Sie sich auf die Meta-Ebene begeben.

Die Situation, sich im Kreis zu drehen und nicht voranzukommen, ist unerträglich. Es fällt aber auch nicht leicht, den gewohnten Wegen und den damit verbundenen Einschränkungen zu entkommen. Mit ein paar Tricks können Sie jedoch Ihre Entscheidungen bewusster wahrnehmen und letzten Endes auch beeinflussen.

Entscheidungen als Vernunftsentscheidungen

Treffen Sie Ihre Entscheidungen fortan auf der Meta-Ebene. Das bedeutet, dass Sie die eigene Situation aus der Ferne, von oben betrachten sollen. Sie wissen, dass man das häufig sagt, es umzusetzen ist jedoch – wie immer – deutlich schwieriger. Das Verlassen der Ich-Perspektive ist bei der Entscheidungsfindung besonders wichtig, da es darum geht, diese von Gefühlen loszulösen. Denn Gefühle sind immer Ergebnis der Entscheidungen und nicht der Auslöser.

Treffen Sie Entscheidungen mit der linken Gehirnhälfte

Bei der Entscheidungsfindung, hilft es Ihnen, wenn Sie einige Tricks des NLP anwenden. NLP, also Neuro-Linguistisches Programmieren, ist das Stichwort. Ein Stichwort, dass bereits in vieler Munde ist, nicht zuletzt da NLP ein Baukasten mit zahlreichen Möglichkeiten ist, die Kommunikation mit sich und mit anderen zu vereinfachen. Gerade da wir im Schnitt 20.000 Entscheidungen pro Tag treffen, sind einige Skills hilfreich.

Der neurowissenschaftliche Hintergrund Ihrer Entscheidungen

Wer weiß, wie das Gehirn funktioniert und so die neurobiologischen Grundbedürfnisse der Menschen kennt, der kann sein Denken und Handeln auf eine wissenschaftliche Basis stützen und vollkommen neu ausrichten.

Die Methoden des NLP berücksichtigen Ihre individuellen Denk- und Handlungsstrategien. Allein das Bewusstsein darüber, wie Sie oder Menschen in Ihrer Umgebung Denken und Fühlen gibt Ihnen einen enormen Zuwachs an Handlungs- und Gestaltungsspielräumen.

Sie können in einem Coaching Strategien und Muster aufdecken, damit Sie bestehende Formate verändert werden können und Neues entstehen kann.

Prüfen Sie Ihre Entscheidungen

Was Sie jetzt schon tun können?
Das Wichtigste ist, die bevorstehende Entscheidung einmal zu überprüfen. Dafür wird die linke Gehirnhälfte benötigt: Machen Sie sich frei von Gefühlen. Das ist daher hilfreich, dass wir oftmals gar nicht bemerken, welche Faktoren uns beeinflussen. Zum einen geschieht das unterbewusst und zum anderen neigen wir dazu, vertraute Alternativen den Vortritt zu geben.

Gerade unter Stress laufen die Prozesse automatisch ab. Das ist oftmals sehr gut (denken wir nur an Notversorgungen im Krankenhaus), kann aber auch eine denkbar schlechte Voraussetzung dafür sein, gute Entscheidungen zu treffen. In Filmen haben Sie das sicher schon gesehen: Menschen rennen weg oder erstarren. Und wer überhaupt reagiert, macht oft das Falsche.

Wenn Sie also die Zeit haben, gibt es ein paar Begrifflichkeiten, an denen Sie sich entlanghangeln können. Anhand von verschiedenen Bereichen kann eine Überprüfung durchlaufen werden, die nach sechs wichtigen Bereichen fragt (nach Robert Dilts):

– Umgebung: Wie leben Sie gerade?
– Verhalten: Welche Handlungen sind notwendig, damit die Entscheidung wirksam wird?
– Fähigkeiten: Was fehlt Ihnen noch an Fertigkeiten?
– Glaubenssätze: Was ist Ihnen wichtig im Leben?
– Identität: Wer Sind Sie?
– Zugehörigkeit: Mit wem fühlen Sie sich verbunden?

Treffen Sie Entscheidungen, mit denen Sie auch in Zukunft zufrieden sind

Wie das gehen soll? Auch hier können Sie die Vorteile der logischen Gehirnhälfte nutzen. Versuchen Sie, folgende Fragen zu beantworten:

– Wie werde ich über meine Entscheidung in 10 Minuten denken?
– Wie werde ich über meine Entscheidung in 10 Monaten denken?
– Wie werde ich über meine Entscheidung in 10 Jahren denken?
– Wie fühle ich mich bei dem Gedanken der Umsetzung meiner Entscheidung?

Wenn Sie sich an diesen Fragen orientieren, können Sie mit Ihren Entscheidungen dauerhaft zufrieden sein. Nehmen Sie sich also die Zeit, darüber nachzudenken und treffen Sie Entscheidungen nicht ad hoc.

Schluss mit „Everybody‘s Darling“: So sagen Sie im Job richtig „Nein“

In angemessener Form „Nein“ sagen zu können, ohne sich vor Konsequenzen zu fürchten, wünschen sich viele Arbeitnehmer. Wenn Sie Ihre Aufgaben in Ruhe erledigen wollen, ohne unterbrochen zu werden, hilft nur eins: Werden Sie präzise.

Es fällt nicht leicht, einem Kollegen eine Bitte oder eine Idee auszuschlagen. Doch häufig führen solche kleinen Hilfestellungen zur Unterbrechung der eigenen Arbeit und – schlimmer noch – dazu, dass das eigene Ziel nicht erreicht wird.

Welche Gründe halten Menschen davon ab, konsequenter mit dem „Nein“ zu sein?

Kommen Sie häufig in die Situation, sich ausgenutzt zu fühlen und das Gefühl zu haben, die Balance von Geben und Nehmen stimmt nicht mehr? Sie merken: Andere schaffen es immer wieder, Sie zu etwas zu überreden, was Sie eigentlich gar nicht tun wollen? Und dennoch sagen Sie „Ja“ und platzen innerlich eigentlich vor Wut auf sich selbst? Sie machen sich Vorwürfe, sich nicht durchgesetzt zu haben? Alles gemeinsam führt dazu, dass sie sich unter Druck gesetzt und gestresst fühlen. Wieso haben Sie nicht „Nein“ gesagt? Sie sagen sich, es hätte sowieso nicht funktioniert, da eine einfache Formulierung des „Nein“ nicht ausreicht, um akzeptiert zu werden und schon drehen Sie sich im Kreis.
Diese verschiedenen Aspekte führen dazu, dass zu wenig „Nein“ gesagt wird.

– Sie möchten andere nicht verletzen. Sie befürchten, der Kollege fühlt sich als Mensch abgelehnt und zieht sich zurück.
– Sie empfinden sich selbst als egoistisch. Sie wollen ein zugänglicher Mensch sein, der stets hilfsbereit ist. Eine Ablehnung empfinden Sie als unfair.
– Sie brauchen auch mal die Hilfe von anderen. Deshalb wollen Sie es sich nicht mit anderen verscherzen, sondern stets Möglichkeiten offenhalten.
– Sie fürchten negative Konsequenzen für Ihr berufliches Weiterkommen. Sie denken, ein „Nein“ wirkt wie „Ich schaffe es nicht, weil ich nicht kompetent genug bin“.
– Sie wollen bei allen beliebt sein. Ein „Nein“ könnte Ihrer Beliebtheit schaden.
– Die Kollegen sind sehr nett und schmeicheln Ihnen. Es fällt Ihnen schwer, einem sympathischen Menschen, der so viel von Ihnen hält, vor den Kopf zu stoßen.
– Die Kollegen akzeptieren das „Nein“ nicht und machen Ihnen Vorhaltungen. Sie scheuen diese Konfrontation oder fühlen sich rhetorisch unterlegen.
– Sie halten sich für unersetzbar. Keiner kann es so gut wie Sie. Wenn die Aufgabe dann nicht richtig erledigt ist, fällt es auf Sie zurück.

Wie Sie mit Ihrem „Nein“ souveräner umgehen

Oftmals muss es gar nicht so weit kommen, dass Sie ein klares „Nein“ aussprechen müssen. Klären Sie vorher die gegenseitigen Erwartungen und präzisieren Sie die Aufgabenstellung.
Klären Sie erst die exakten Konditionen:  Nur so erfassen Sie den Gesamtgehalt der Aufgabe und laufen nicht Gefahr, dass diese letztlich umfangreicher ist als gedacht. Wichtig ist es, nachzuhaken: Soll die Aufgabe tatsächlich sofort erledigt werden oder bleibt noch etwas Zeit? Was genau erwartet der Ansprechpartner?
Gehen Sie auf den Kollegen zu und stellen Sie Fragen. Am besten sofort bei der Bitte um Hilfe oder aber auch nachdem Sie sich einen Moment Zeit genommen haben, die Anforderungen durchzulesen, zu erfassen. So wirken Sie kompetent, ruhig und führen das Gespräch auf Augenhöhe – denn Sie sind vorbereitet und nicht überrumpelt. Folgende Fragen können bei der Gesprächsführung behilflich sein:

– „Bis wann brauchen Sie das?“
– „Was genau soll bis wann erledigt werden?“
– „Wofür brauchen Sie das?“ (Vielleicht können Sie ja andere Lösungen anbieten?)
– „Welche Aufgabe kann ich dafür zurückstellen?“

Neben den oben genannten Fragen können Sie einzelne Vorkehrungen für die nächste Situation treffen, indem Sie:

Proaktiv auf Kollegen zugehen: Kündigen Sie an, dass Sie heute an einer wichtigen Aufgabe sitzen und ungestört arbeiten möchten. Bieten Sie für etwaige Fragen ein bestimmtes Zeitfenster an.

Signale vereinbaren: Vereinbaren Sie in Ihrem Team Signale, an denen jeder erkennen kann, ob Sie oder auch andere gerade ansprechbar sind oder ob Sie ungestört Ihre Aufgaben erledigen möchten. Verdeutlichen Sie, wann Sie angesprochen werden möchten, z. B. durch Ihre offene oder geschlossene Tür oder ein Schild auf dem Schreibtisch.

Stimme und Körpersprache beachten: Wenn Sie „Nein“ sagen wollen, sollten Sie darauf achten, dass Sie es mit ruhiger Stimme und aufrechter Körperhaltung tun. Die nonverbalen Signale verraten dem Gegenüber, ob Sie hinter dem stehen, was Sie sagen oder ob Sie unsicher sind.

Sich selbst nicht in Frage stellen: Sie können von anderen keine Akzeptanz erwarten, wenn Sie Ihre Entscheidung selbst nicht akzeptieren. Geben Sie sich also innerlich die Erlaubnis auch mal etwas abzulehnen, was Ihnen nicht guttut. Machen Sie sich klar, dass Sie trotzdem kollegial und hilfsbereit sind, auch wenn Sie nicht immer „Ja“ sagen können. Lehnen Sie eine Aufgabe lieber direkt ab und nicht erst nach halber Strecke, wenn es Ihnen zu viel geworden ist. Viele Menschen tun dies erst, wenn das Fass am überlaufen ist und sind dann zu emotional und können kein klares „Nein“ mehr äußern.

Eine Begründung geben: Geben Sie eine kurze Begründung à la „Nein, weil…“. Erklären Sie aber nicht zu viel, da es sonst wie eine Rechtfertigung wirken kann. Ein „Nein“ wird noch eher akzeptiert, wenn Sie eine Alternative anbieten können, z. B. „Heute schaffe ich es nicht mehr. Sind Sie damit einverstanden, wenn ich die Aufgabe gleich morgen bearbeite?“

Üben Sie im Alltag „Nein“ zu sagen. Beginnen Sie mit Bekannten, weiten Sie dies dann auf Ihren engen Kollegenkreis aus und vielleicht wenden Sie schon bald Ihre neuen Techniken bei Ihren Kollegen an.

Rhetorik für Profis: Wenn Sie so sprechen, wollen Menschen Ihnen zuhören

Ihre Stimme ist eines Ihrer mächtigsten Instrumente – lernen Sie, dieses richtig zu spielen und Sie werden nicht nur im Job erfolgreicher sein. Wie also sollten Sie sprechen, sodass Menschen Ihnen gerne zuhören?

Rhetorik beschreibt die Redekunst. Eine weitere Definition ist die Lehre der wirkungsvollen Gestaltung der Rede. Bei der Rhetorik geht es also nicht nur um die richtige Wortwahl. Stattdessen spielen zahlreiche weitere Aspekte eine Rolle, sodass diese Worte ihre gewünschte Wirkung entfalten. Die Tonlage, Gestik, Lautmalerei oder Emotionalität sind Beispiele für solche Faktoren, doch die Liste ist noch deutlich länger. Eine gute Rhetorik ist also ein großes Ganzes. Niemand hat schließlich behauptet, zum Profi in Sachen Rhetorik zu werden und Menschen mit seinen Worten in den Bann zu ziehen, sei einfach. Das ist es sicherlich nicht! Aber es ist möglich. Wie?

Alte Gewohnheiten abzulegen, schafft Platz für neue

Es mag tatsächlich Menschen geben, die mit einem rhetorischen Talent geboren wurden. Sie haben die Ausstrahlung sowie eine Art und Weise der Wortwahl, sodass ihnen ihr Gegenüber gerne zuhört, ja das Gesagte geradezu aufsaugt. Dies ist aber nur selten der Fall. Häufiger haben Profis in Sachen Rhetorik ihr Handwerk jahrelang studiert sowie trainiert.

Auch Sie können sich rhetorisch jederzeit verbessern. Hierfür müssen Sie erst einmal alte Gewohnheiten ablegen, die dazu führen, dass Ihnen scheinbar niemand (gerne) zuhört. Dazu gehören folgende sieben Fehler – welche der professionelle Redner Julian Treasure als die sieben Todsünden der Rhetorik betitelt:

1. Negativität. Wer negativ spricht und eine negative Ausstrahlung hat, wird niemals seine Zuhörer begeistern. Menschen möchten inspiriert werden. Sie wünschen sich Worte, die in ihnen positive Emotionen hervorrufen.

2. Verurteilung. Viele Menschen neigen dazu, andere Personen zu verurteilen. Sie wissen alles besser, können alles besser und würden alles besser machen. Erstens stimmt das mit großer Wahrscheinlichkeit nicht und zweitens macht das ständige Verurteilen Ihres sozialen Umfeldes unsympathisch. Und wer unsympathisch ist, dem wird nicht gerne zugehört – das ist Fakt!

3. Klatsch und Tratsch. Kennen Sie das? Es gibt Kollegen, die den ganzen Tag scheinbar nichts anderes im Sinne haben, als die neuesten Gerüchte sowie Lästereien. Was zu Beginn vielleicht noch halbwegs interessant klingt, geht Ihnen schon bald auf die Nerven. Es wird Ihnen schwerfallen, diesen Informationen noch aufmerksam zu folgen. Suchen Sie sich daher spannendere Gesprächsthemen, wenn Sie Ihre Zuhörer nicht langweilen möchten.

4. Jammern. Niemand hört gerne Menschen zu, die sich den ganzen Tag beschweren – über das Wetter, die viele Arbeit, den unfreundlichen Chef, die unbequemen Schuhe und und und… In der deutschen Kultur wird gerne und viel gejammert. Sie selbst wissen bestimmt, wie nervenzerreißend das für die Zuhörer sein kann.

5. Ausreden. Weiterhin gibt es Menschen, die scheinbar für alles eine Ausrede haben. Auch hier merken Sie vielleicht, wie Sie unbewusst abschalten und nicht mehr zuhören. Noch schlimmer ist es, wenn die Schuld auf jemand anderen beziehungsweise etwas anderes geschoben wird. Hauptsache, keine Verantwortung übernehmen.

6. Übertreibungen. Gehörig auf die Nerven gehen auch Übertreibungen. Es ist nicht notwendig, jede Geschichte ins Unendliche auszuschmücken und niemals einen Punkt zu setzen. Punkt.

7. Dogmatismus. Das Verwechseln oder Verschmelzen von Tatsachen und Meinungen macht Zuhörern das Leben schwer. Es verhindert jede Form der sachlichen Diskussion auf Augenhöhe, sodass die Zuhörer innerlich resignieren und abschalten.

Wenn Sie Ihre Rhetorik verbessern möchten, wissen Sie nun also, was Sie nicht tun sollten. Fehlt nur noch die Antwort auf die Frage: Wie geht fesselnde Redekunst stattdessen?

Checkliste: Bessere Rhetorik in vier simplen Schritten

Auch hier kennt Julian Treasure die Antwort. Demnach basiert eine gute Rhetorik auf vier Grundpfeilern:

1. Ehrlichkeit. Menschen möchten nicht belogen werden, sei es durch Lügen im eigentlichen Sinne oder durch Übertreibungen, Klatsch und Tratsch & Co. Wer sich hingegen ehrlich sowie authentisch präsentiert und die Dinge auf den Punkt bringt, wird sich den Respekt und damit auch das Gehör seines Gegenübers verdienen.

2. Authentizität. Das zweite Stichwort ist bereits gefallen. Seien Sie nicht nur ehrlich in Ihrem Gesagten, sondern auch ehrlich zu sich selbst. Verstellen Sie sich nicht. Spielen Sie keine Rolle. Treten Sie mit Ihrem wahren und unverfälschten „Ich“ vor Ihre Zuhörer, vertreten Sie Ihre Meinungen, stehen Sie zu diesen – wobei Sie zwischen Meinung und Fakten unterscheiden können – und zeigen Sie wahre Emotionen.

3. Integrität. Zu Ihren Meinungen beziehungsweise Worten zu stehen, bedeutet auch, ihnen Taten folgen zu lassen. Seien Sie für Ihre Zuhörer also berechenbar. Wenn Sie etwas sagen, dann machen Sie es auch. Das erwirkt Vertrauen und auch in Zukunft werden die Vorgesetzten, Kollegen oder andere Personen aus dem sozialen Umfeld Ihren Worten mehr Gewicht schenken.

4. Leidenschaft. Zuletzt sind es die wahren Emotionen, die Leidenschaft für Ihre Worte, Ihre Visionen und Ideen, welche andere Menschen begeistern und das Gesagte aufsaugen lassen. Auch an dieser Stelle erneut der Appell: Strahlen Sie Positivität aus. Wählen Sie ehrliche, aber nette Worte. Treten Sie anderen Menschen aufgeschlossen gegenüber und wünschen Sie ihnen nur das Beste. Kommen Ihre Worte also wirklich von Herzen, so werden Ihnen andere Menschen gerne zuhören. Und mit dieser Leidenschaft kommen auch weitere Aspekte einer guten Rhetorik wie die emotionale Sprache oder lebendige Gestik quasi ganz von selbst.

Sie möchten mehr über das Thema erfahren und Ihre Rhetorik trainieren? Ein professioneller Coach kann helfen. Eine Auswahl passender Coaches finden Sie hier. Weitere interessante Coaches für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung finden Sie unter diesem Beitrag.

Besser streiten: So lassen Sie sich in Konflikten nicht von Ihren Emotionen leiten

Kennen Sie das? Eigentlich wollten Sie während der Diskussion mit Partner oder Kollegen Ihre Argumente klar und sachlich darlegen. Stattdessen vergessen Sie Ihre gute Vorbereitung und reagieren doch wieder emotional. Wieso ist das Umsetzen von guten Vorsätzen oft so schwierig? In der neurowissenschaftlichen Forschung gibt es Erklärungsansätze, die Ihnen mögliche Lösungen aufzeigen.

In Konfliktsituationen, unabhängig davon, ob im beruflichen oder privaten Umfeld, fühlen wir uns manchmal wie fremdgesteuert. Alle guten Vorsätze, die wir uns vorgenommen haben, werden im Streit über Bord geworfen und wir sagen oder tun Dinge, von denen wir genau wissen, dass wir sie besser nicht sagen oder tun. Neurowissenschaftlich lässt sich dies erklären.

Wie funktioniert unser Hirn?

Unsere Wahrnehmung, Interpretation und jeder Willensakt wird über komplexe Schaltkreise in verschiedenen Bereichen des Gehirns gesteuert. Stark vereinfacht kann das Gehirn in drei Teile geteilt werden, die besonders einflussreich auf die eine oder andere psychische Funktion sind: Stammhirn, Mittelhirn und Großhirnrinde. Stammhirn und Mittelhirn haben sich bereits bei Reptilien bzw. bei frühen Säugetieren herausgebildet.

Die Großhirnrinde ist entwicklungstechnisch erst viel später entstanden. Sie prägt unsere rational-analytischen Denkprozesse. Für alle emotionalen Prozesse sowie Bewertungs- und Entscheidungsprozesse hingegen wird das sogenannte limbische System als maßgeblich verantwortlich gesehen. Es erstreckt sich über Teile von Stamm- und Mittelhirn. Das limbische System läuft unbewusst und reagiert besonders schnell und wirksam auf alle Reize.

Was passiert in Konfliktsituationen?

In Konfliktsituationen nimmt unser Gehirn sowohl auf rational-analytischer Ebene als auch auf emotional gesteuerter Bewertungs- und Entscheidungsebene Informationen auf und verarbeitet diese. Das limbische System reagiert dabei um ein Vielfaches schneller als die rational-analytischen Prozesse. Wir handeln deshalb oft, bevor wir unsere vernunftgesteuerte Analyse abgeschlossen haben.

Für unser Überleben war und ist das eine sehr effiziente Arbeitsaufteilung. Für Konfliktsituationen, in denen es nicht um lebensbedrohliche Lagen geht, kann diese Aufteilung eher hinderlich erscheinen. Unbewusst feuern unsere Neuronen, ursprünglich um unser Überleben zu sichern. Heute und in Konfliktsituationen feuern sie genauso effizient, aber wohl häufiger und insbesondere dann, wenn wichtige motivationale Ziele bedroht sind.

Im Konflikt übernimmt scheinbar der „Autopilot“

Man kann also vereinfacht sagen, dass im Konflikt mit großer Wahrscheinlichkeit unser limbisches System die Steuerung übernommen hat und viel schneller reagiert als unser analytisches Denken. Doch natürlich können wir mit unserer Vernunft und unserem limbischen System so arbeiten, dass wir die Vorteile aus der Zusammenarbeit aller bewussten und unbewussten Prozesse im Gehirn schöpfen können.

Wie übernehmen wir in Konflikten wieder die Kontrolle?

Motivationale Ziele können, wie wir gesehen haben, treibende Kraft im Negativen – aber natürlich auch im Positiven sein. Ein (systemisches) Coaching startet daher immer zunächst mit der Zielarbeit, in der klare Zielsetzungen definiert werden. Nur dann können Verhaltensmuster nach ihrer Zieldienlichkeit hinterfragt und als wünschenswert bewertet werden.

Neurowissenschaftlich orientierte Coaching-Ansätze machen sich die oben beschriebenen neuronalen Funktionsweisen zu Nutze:

Sie zielen darauf ab a) die schnellen, unwillkürlichen Prozesse wirksam zu unterbrechen, b) dabei gewünschte Verhalten erlebbar zu machen und c) sogenannte Transferhilfen einzusetzen. Dies kann z. B. nach folgendem Muster passieren: Ihre ungewünschten und Ihre gewünschten Emotionen werden mit einer bestimmten Bewegung verknüpft und mit einer Übergangsbewegung miteinander verbunden nacheinander ausgeführt. Diese Bewegungsabfolge wird in „Trockenübungen“ einstudiert: Sie stellen vor, wie Sie in der Konfliktsituation z. B. so richtig wütend werden und starten dann die Bewegungsabfolge.

Die Körperbewegung hilft Ihnen, sich an das Wunschverhalten zu erinnern, sodass Sie das gewünschte Konfliktverhalten gedanklich erleben und durch Wiederholung einstudieren. Ähnlich wie bei einem Leistungssportler, der zur Vorbereitung wiederholt den Wettkampf im Kopf durchgeht, werden durch das mentale Training die gewünschten neuronalen Verknüpfungen geschaffen und gestärkt. Nach einer Zeit laufen diese mit Hilfe der Handbewegung fast wie von selbst und so schnell wie die Verknüpfungen Ihrer vorherigen Verhaltensweise ab. Der Trick dabei ist: Führen Sie die einstudierten Bewegungsabläufe in einer konkreten, realen Konfliktsituation aus, wird das gewünschte Konfliktverhalten quasi automatisiert mit hervorgerufen.

Im Coaching ist es einfacher!

Oftmals ist es für uns in Konfliktsituationen gar nicht so einfach, motivationale Ziele zu benennen und ungewünschtes und gewünschtes Verhalten klar zu differenzieren. Im Rahmen eines Coachings fällt es uns häufig leichter, einen Schritt zurückzutreten und die eigenen Gefühle, die Gedanken und das eigene Handeln zu hinterfragen. Auf der Basis der oben beschriebenen neurowissenschaftlichen Erkenntnisse und weiteren Coaching-Instrumenten können Sie nicht nur das bewusste Denken, sondern auch die Dynamiken des limbischen Systems hinterfragen. Mit Hilfe von erstaunlich pragmatischen Vorgehensweisen können Sie i.d.R. deutlich einfacher Ihre Vorsätze erfolgreich umsetzen.

Jeder fünfte ist hochsensibel – Gehören Sie auch dazu?

In der Kindheit wird diese Fähigkeit meistens nicht erkannt und so werden Kinder häufig als „Sensibelchen“ oder als „depressiv“ abgestempelt. Nur selten erkennt das Umfeld, dass Hochsensible verschiedene Sinnesreize verstärkt wahrnehmen. Doch es gibt Anzeichen, die auf diese Fähigkeit hindeuten.

Was bedeutet Hochsensibilität?

„Mir kommt es vor, als wäre mein Herz aus Seidenpapier. Ich wünschte, die Welt würde vorsichtiger mit ihm umgehen“, schreibt Richelle E. Goodrich und dieses Zitat trifft die Beschreibung von Hochsensibilität auf dem Punkt. Hochsensible Personen (HSP) fühlen sich anders – manchmal denken sie, sie seien von einem anderen Stern.

In der Kindheit wird diese Fähigkeit meistens fehlinterpretiert. Sehr selten erkennt das Umfeld, dass die Sprösslinge eine ganz besondere Art und Weise von Fühlen, Sehen, Schmecken, Hören haben. Hochsensible nehmen verschiedene Sinnesreize verstärkt wahr.

Das Schöne:
Viele Betroffene wissen gar nicht, dass Sie diese besondere Fähigkeit haben. Erst wenn die Erkenntnis von der „Andersartigkeit“ erlangt wird, erkennen die Personen ihre persönliche Gabe. Sinnesreize werden von HSP nicht nur auf emotionaler Ebene wahrgenommen, sondern ebenso auf körperlicher. Hochsensibilität ist eine Form der Hochbegabung, die Intuition, Ideenreichtum und vieles mehr beinhaltet. Das Gehirn von hochsensiblen Personen wird von Geburt an ganz anders trainiert als das von Normalsensiblen.

Die Kehrseite:
Georg Parlow beschreibt in seinem Buch „Zart Besaitet“ sehr gut, dass viele Fachleute Hochsensibilität und Introversion fälschlich gleichsetzen. Laien stempeln HSP als schüchtern, neurotisch, krankhaft oder gar als gehemmte oder verklemmte Menschen ab. Nicht zu wissen, was in einem selbst vor geht, ist somit nicht dienlich. Ohne dass der Einzelne beschreiben kann, wie er sich fühlt, kann das Gegenüber nicht nachvollziehen, nicht verstehen. Das „nicht zu wissen“ führt die eine oder andere HSP sehr oft in die Einsamkeit und in den Rückzug. Reizüberflutungen sind eine Qual und wenige HSP gehen damit richtig um.

Das Erkennen:
In Fachkreisen gilt die These, dass 15 bis 20% der Menschen hochsensibel sind. Das heißt: Auch in Ihrem Umfeld können sich Hochsensible befinden. Die folgenden Faktoren können darauf hinweisen, dass Sie einer HSP gegenüberstehen. Einer dieser Faktoren alleine macht noch nicht hochsensibel. Doch im Zusammenspiel mehrerer Zeichen können Sie Hochsensible erkennen. Zu diesen einzelnen Aspekten gehören unter vielen anderen:

– Leichtes Erschrecken
– Phasen von Weltschmerz
– Überdurchschnittliche Probleme mit drastischen Veränderungen
– Das Kind im Erwachsenen: Naivität
– Überstimulation sowie ein intensives Gefühlsleben
– Instabiles Selbstbewusstsein

Die dargestellten Punkte können laut Parlow in fast allen Fällen bereits ab der Geburt auftreten und festgestellt werden. Bedauerlicherweise ist dieses Phänomen jedoch noch viel zu wenig erforscht.

Die Problematik:
Menschen, denen nicht bewusst ist, dass sie hochsensibel sind, denken häufig, sie seien von einem anderen Stern. Sie fühlen sich ganz anders: rastlos und angespannt. Oftmals beginnen sie die verschiedensten Hobbies und bleiben keinem lange treu. Alles „Neue“ ist hochinteressant, verliert jedoch nach kurzer Zeit seinen Reiz. Mit „Neuem“ muss vorsichtig umgegangen werden. Mit verschiedensten Techniken können Hochsensible lernen, sich Dinge gründlich anzusehen. Auch wenn es wahnsinnig reizt, sollte nicht zu euphorisch an die Dinge herangegangen werden. Das wichtigste ist, Zeit für Projekte zu schaffen. HSP sollten ebenso Zeit für sich selbst einplanen, um Eindrücke zu verarbeiten.

Meine Erfahrungswerte:
Sowohl für eine HSP als auch deren direktes Umfeld gilt: Seien Sie entspannt. Verzweifeln Sie nicht daran, dass ständig neue Dinge ihren Reiz haben oder begeistern. Ihr Kind beispielsweise wird sicherlich nicht Ballett, Fechten, Reiten und Tuba spielen dauerhaft beibehalten. Denken Sie an ruhigen Sport, eventuell in der Natur. Gerade für Erwachsene bieten sich Yoga und Qi Gong an. Erlernen Sie Entspannungstechniken und nehmen Sie sich Zeit für sich oder den Hochsensiblen. Versuchen Sie Ängste offen anzugehen und zu akzeptieren und zeigen Sie Mitmenschen; Kindern, dass diese offen mit Ihnen über solche Situationen sprechen können. Nehmen Sie sich Zeit, schaffen Sie Rückzugsmöglichkeiten und versuchen Sie eine Energiequelle zu finden, aus der getankt werden kann.

Meine Tipps:
Sie sind hochsensibel?
Leben und lieben Sie Ihre Hochsensibilität und integrieren Sie diese in Ihrem Alltag. Reden Sie sich selbst gut zu, lenken Sie sich ab und finden Sie Gleichgesinnte. Menschenmengen können Ihnen in jungen Jahren nichts ausmachen, doch mit steigendem Alter kann das für Sie schlimmer werden. Hochsensibilität ist ein wahrlich großer Reichtum, der Ihnen im privaten und beruflichen Alltag auch Vorteile bringen kann, denn Sie haben das große Ganze stets im Auge. Sie können sich in verschiedene Positionen hineinversetzen und sind daher eine wichtige Informationsquelle.

Genießen Sie Ihre Andersartigkeit!

 

So überwinden Sie Ihren „inneren Kritiker“ und Selbstzweifel

Durch Zweifel, Selbstkritik und Druck legen wir uns häufig selbst Steine in den Weg, die uns im Beruf aufhalten. Anstatt die Wunschkarriere tatkräftig anzugehen, behindern wir uns selbst. Wie Sie Ihre beruflichen Ziele erreichen und Selbstzweifel überwinden? Achten Sie auf Ihre persönliche Einstellung.

Die Erwartungen der Unternehmen an Mitarbeiter und deren Leistungen sind extrem hoch. Doch nicht nur diese; auch wir selbst haben oft einen enormen Anspruch an uns selbst, der häufig nicht zu erfüllen ist. Demnach tragen wir maßgeblich dazu bei, dass wir unzufrieden mit unserer eigenen Leistung sind. In Momenten, in denen wir mutig voranschreiten sollten, wagen wir dann häufig nicht den Schritt, den es eigentlich braucht.

Wieso haben wir Angst davor, mehr zu wagen?

Warum aber haben wir oft das Gefühl, noch nicht perfekt genug zu sein? Warum erlauben wir es uns nicht, einen Fehler machen zu dürfen? Und warum sind unsere Erwartungen an uns selbst und somit auch der Druck so enorm hoch? Wir kommen von einer Frage zur nächsten und schon befinden wir uns in einem Teufelskreis: Aus Angst davor, Fehler zu machen oder noch nicht „gut genug“ für eine Aufgabe zu sein, machen wir genau diese befürchteten Fehler.

Selbstzweifel kommen nicht von ungefähr: Wie Sie Wertschätzung im Job besser erkennen

Häufig ist der Kern der Zweifel, dass es Angestellten an Wertschätzung und Anerkennung am Arbeitsplatz mangelt. Dadurch kommt schnell das Gefühl auf, dass die Leistung nicht gut genug, nicht ausreichend oder man selbst nicht geeignet für die Aufgabe ist.

Manchen Vorgesetzten fällt es schwer, ihre Mitarbeiter zu loben oder ihnen Anerkennung zu zeigen. Das kann unterschiedliche Gründe haben: Viele machen es nicht absichtlich und denken nicht daran, Lob auszusprechen. Oder aber sie erhalten selbst kaum Anerkennung und wollen oder können diese dann auch nicht weitergeben. Alternativ kann es auch sein, dass sie wirklich schlichtweg unzufrieden sind. Häufig ist es jedoch so, dass Vorgesetzte auf ihre ganz eigene Art und Weise Anerkennung zeigen – ohne dass diese als solche wahrgenommen wird. Die Herausforderung hierbei besteht darin, diese auch zu erkennen und anzunehmen.

Was kann als Anerkennung gedeutet werden?

Wenn ein Vorgesetzter Ihrer Meinung nach nicht zeigen kann, dass er Ihre Arbeit wertschätzt, so achten Sie bitte auf die kleinen Dinge: Manchmal kann Lob und Dank durch einfaches „Nicht-Beschweren“ gezeigt werden – hier gilt Schweigen als Anerkennung. Häufig ist aber auch das Übertragen von Aufgaben und das „Alleinlassen“ ein Zeichen von Wertschätzung, da es blindes Vertrauen verdeutlicht. Es kommt nicht selten vor, dass diese beiden Vorgehensweisen, ganz anders gedeutet werden. Warum?

Wenn Sie Ihre eigene Leistung nicht erkennen, wie sollen Sie dann daran glauben, dass jemand anderes diese wertschätzt? Ein Teufelskreis: Durch die Angst zu versagen, haben wir Angst vor Fehlern und dadurch scheinen Fehler nahezu angezogen zu werden.

Worin liegt der Kern dieses Teufelskreises?

Die Problematik liegt in einer zu strengen Bewertung der eigenen Person und auch der eigenen Fehler begründet. Durch eigene Ansprüche kommen wir schnell in die Situation, anderen beweisen zu wollen, dass wir alles können und sowieso perfekt sind. All das ist sehr erschöpfend, wenn man selbst weiterhin der Meinung ist, nicht „gut genug“ zu sein.

Tipp: Gehen Sie mit sich selbst nicht so hart ins Gericht: Sie sind keine Maschine, sondern ein Mensch. Erlauben Sie sich selbst, Fehler zu machen. Natürlich ist es nicht angenehm einen Fehler zu begehen, aber Sie werden merken: Das, was Sie daraus lernen, diesen wieder geradezurücken, hilft nicht nur Ihnen, sondern eventuell dem gesamten Unternehmen. Nur durch diesen Lerneffekt haben wir die Möglichkeit an unseren Aufgaben zu wachsen.

Selbstzweifel auflösen: Wie Sie lernen, sich selbst wertzuschätzen

Trauen Sie sich selbst eine neue Herausforderung zu. Solange Sie selbst an sich zweifeln, wird auch ihr Gegenüber diese Unsicherheit spüren und Bedenken haben, ob Sie Aufgaben wirklich meistern können. Legen Sie ruhig eine große Portion Selbstbewusstsein an den Tag: Wenn Sie selbst von sich überzeugt sind, kann eine neue Aufgabe nur gelingen.

Seien Sie sich Ihrer eigenen Stärken und Fähigkeiten bewusst. Zeigen Sie Ihrem inneren Kritiker, dass Sie das Können und das sogenannte Zeug haben, noch viel mehr zu schaffen – sonst wären Sie schließlich nicht da, wo Sie jetzt sind. Natürlich gibt Selbstkritik uns auch die Möglichkeit, uns weiterzuentwickeln: Durch diese lernen wir uns selbst zu reflektieren, um Optimierungspotential zu erkennen. Wichtig ist dann nur, dass wir auch die einzelnen Schritte der Weiterentwicklung anerkennen und diese angehen.

Stellen Sie sich selbst folgende Fragen: „Wann würdest du wissen, dass du gut genug bist? Was müsste passieren, dass du damit anfängst zu glauben, dass du gut bist, so wie du bist?“ – Es geht nicht immer darum noch besser zu sein, es geht darum sich selbst anzuerkennen, selbst zu wissen, was man gut kann, was die eigenen Stärken sind und diese dann auch einzusetzen. Wenn Sie wissen, welches Umfeld Sie benötigen, um sich wert geschätzt zu fühlen, können Sie dies in einem Gespräch mit Ihrem Vorgesetzten besprechen.

Noch ein abschließender Tipp:
 Schreiben Sie sich jeden Abend eins, zwei Dinge auf, die Sie an diesem Tag gut gemeistert haben. Es muss nichts Großes sein, es dürfen auch Kleinigkeiten sein. Und dann seien sie stolz auf das, was auf diesem Zettel steht. Erkennen Sie selbst ihre eigene Leistung an und sagen Sie sich, dass Sie gut sind, genau so wie Sie sind. Loben Sie sich zwischendurch für Ihre tolle Leistung und seien Sie stolz auf sich.

Gedächtnistraining: So bringen Sie Ihr Gehirn auf Hochtouren

Manche Menschen haben ein besseres Kurzzeitgedächtnis, andere ein exzellentes Langzeitgedächtnis. Vielleicht haben Sie auch das Gefühl, allgemein kein gutes Gedächtnis zu besitzen. Aber keine Sorge: Gedächtnistraining kann helfen.

Hierfür ist es hilfreich, erst einmal zu verstehen, was eigentlich hinter dem Begriff steckt, welche Arten von Gedächtnis es gibt und welcher Lerntyp Sie sind. Anschließend können Sie durch gezieltes Gedächtnistraining an Ihren Schwächen arbeiten oder Ihre Stärken weiter fördern. Beim Gedächtnis handelt es sich um den Datenspeicher im Gehirn. Hier werden sämtliche Informationen wie Lebenserfahrungen oder auch Lernstoff aufgenommen, abgelegt und bei Bedarf wieder abgerufen. Das funktioniert jedoch in einigen Fällen besser und in anderen eben nicht. Genau genommen gibt es drei verschiedene Arten von Gedächtnis:

Das Ultrakurzzeitgedächtnis speichert wenige Sekunden

Der unbekannteste Teil davon ist das sogenannte Ultrakurzzeitgedächtnis. Dieses nimmt Sinnesreize auf und speichert sie für rund ein bis zwei Sekunden. In diesem Zeitraum entscheidet das Gehirn, ob die Informationen „speicherungswürdig“ sind – welche also in das Kurzzeitgedächtnis wandern und welche anschließend sofort wieder gelöscht werden. Gespeichert werden oft jene Sinnesreize, die besonders viel Aufmerksamkeit bei Ihnen erregen oder gewisse Emotionen negativer beziehungsweise positiver Art hervorrufen. Was Ihnen hingegen gleichgültig ist, wird direkt wieder verworfen. Ansonsten wäre der Datenspeicher ja, wie in einem Computer auch, irgendwann voll beziehungsweise schlichtweg überfüllt. Das Gehirn sortiert also automatisch aus.

Das Kurzzeitgedächtnis hilft beim Lernen

Was als „speicherungswürdig“ kategorisiert wird, wandert in das sogenannte Kurzzeitgedächtnis. Diesen Begriff haben Sie bestimmt schon einmal gehört. Hier bleiben die Informationen für mehrere Tage bis Wochen erhalten. Es wird deshalb auch als Arbeitsgedächtnis bezeichnet und nimmt beim Lernen eine essentielle Rolle ein. Im Gegensatz zum Ultrakurzzeitgedächtnis, werden die Informationen im Kurzzeitgedächtnis nämlich bewusst verarbeitet sowie abgerufen. Geschieht Letzteres jedoch nicht (in regelmäßigen Abständen) und spricht ihnen das Gehirn daher keine sonderliche Bedeutung zu, werden sie irgendwann wieder gelöscht. Sie erreichen demnach nicht das Langzeitgedächtnis.

Im Langzeitgedächtnis geht nichts verloren

Nur sehr wenige Informationen schaffen es also bis ins Langzeitgedächtnis – hier geht allerdings nichts verloren. Dennoch kann es vorkommen, dass die Erinnerungen aus dem Langzeitgedächtnis nicht einfach, nicht immer oder nur sehr schwer wieder aufrufbar sind. Dies kann geschehen, wenn die Informationen nur selten genutzt und daher in „passives“ Wissen umgewandelt werden. Da sie aber theoretisch noch vorhanden sind, können sie auch in der Praxis mit verschiedenen Techniken in der Regel wieder hervorgeholt werden.

Gedächtnistraining: Besser und nachhaltiger lernen

Wie bereits erwähnt, fungiert das Kurzzeitgedächtnis als Arbeitsgedächtnis und nimmt daher im Bildungsprozess sowie später im Beruf die wichtigste Rolle ein. Hier entscheidet sich, wer effektiv lernen kann. Bestenfalls gehen die Informationen natürlich sogar ins Langzeitgedächtnis über und bleiben hier jederzeit abrufbar. Entscheidend dafür ist das aktive Lernen und eine häufige Wiederholung der Informationen. Dennoch gibt es nicht den einen richtigen Weg, sondern es wird zwischen vier Lerntypen unterschieden:

1. Der visuelle Lerntyp kann Informationen besonders gut über die Augen erfassen. Er hat es dementsprechend einfach, denn er kann schlichtweg lesen für ein effektives Lernen und ist damit in der Schule, Universität & Co klar im Vorteil.

2. Der auditive Lerntyp behält Informationen hingegen besser, wenn er sie hört. Er kann also Vorträge sehr gut verarbeiten oder sich überdurchschnittlich an Gespräche erinnern.

3. Apropos Gespräche: Der kommunikative Lerntyp lernt am besten im Austausch mit anderen Personen und ist deshalb perfekt geeignet für Lerngruppen oder eine Diskussionsrunde.

4. Der motorische Lerntyp muss eine Tätigkeit hingegen unmittelbar ausführen, um sie sich optimal zu merken. Er ist demnach eher praktisch als theoretisch veranlagt.

Wer im Endeffekt wie am besten lernt, hängt also von den individuellen Gegebenheiten ab. So muss jeder Mensch die für sich geeigneten Lernstrategien finden. Worauf es jedoch immer ankommt, ist – wie bereits erwähnt – die möglichst häufige Wiederholung. Dennoch gibt es einige Tipps und Tricks, die jedem Lerntypen beim Gedächtnistraining helfen können. Welche sind das?

Tipps und Tricks für ein besseres Gedächtnis

Haben Sie Spaß an der Sache, denn mit Spaß lernt es sich am besten sowie nachhaltig. Finden Sie also eine Lernstrategie, die Sie begeistert und an welcher Sie Freude haben. Auch das gezielte Lernen mit Spaß über eine Gamification als Sonderform des E-Learnings kann Ihre Lernerfolge drastisch erhöhen.

Verbannen Sie Ihre Angst vor dem Alter. Natürlich wird das Gedächtnis mit dem Alter zumeist schlechter, jedoch liegt das vor allem an Ihrer Einstellung. Je entspannter Sie mit dem Thema umgehen und je gelassener Sie bleiben, umso besser ist auch Ihr Gedächtnis. Blockieren Sie sich also nicht selbst durch eine negative Herangehensweise.

Bleiben Sie auf Trab – beziehungsweise halten Sie Ihr Gehirn auf Trab. Wer regelmäßig etwas Neues lernt, trainiert dadurch indirekt auch sein Gedächtnis. Nicht nur die neuen Informationen, sondern auch die bestehenden bleiben also besser erhalten sowie abrufbar. Sei es eine neue Sportart, eine neue Sprache oder der Umgang mit einem technischen Gerät – eigentlich ist egal, was Sie lernen. Hauptsache, Sie lernen!

– Mittlerweile gibt es spezielle Apps für das „Gehirnjogging“. Diese sind zwar eher spielerisch ausgelegt, bringen aber durchaus Erfolge und machen vor allem Spaß. Dieser wiederum verstärkt die positive Wirkung des Gehirntrainings, wie Sie ja bereits wissen. Einen Versuch ist das digitale „Gehirnjogging“ also durchaus wert.

– Noch effektiver ist aber das normale Jogging. Wer regelmäßig läuft, hält nicht nur seinen Körper, sondern auch sein Gehirn fit. Dies wirkt sich auf das Gedächtnis ebenso positiv aus wie auf weitere Areale wie beispielsweise das Konzentrationsvermögen.

– Zuletzt sollten Sie regelmäßig Pausen einlegen, sowohl im großen Stil als auch im kleinen. Machen Sie beim Lernen also beispielsweise jede halbe Stunde für fünf Minuten Pause und gönnen Sie sich zweimal jährlich einen Entspannungsurlaub am Strand. Geben Sie Ihrem Gehirn Zeit, die Informationen zu verarbeiten, zu sortieren und „korrekt“ abzuspeichern. Gedächtnistraining geht also auch passiv und muss nicht immer anstrengend sein – ganz im Gegenteil!

 

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Diese Aufgabe ist dringend! Wie Sie Ihre Zeit bei Termindruck effektiv managen

Sind Sie durchgetaktet mit Abgabefristen und Terminen, die keine Luft zum Atmen mehr lassen? Die Gefahr, im Dringlichkeitsstrudel unterzugehen, kennen inzwischen nicht nur Führungskräfte. So finden Sie Ihre ganz persönliche Methode für ein besseres Zeitmanagement, um der Falle zu entkommen.

Klassische Selbstmanagement-Seminare behandeln häufig im Schwerpunkt die Methoden aus dem Zeitmanagement wie Priorisieren, Kalenderplanung etc. Als Teilnehmer testet man wirklich großartige Methoden, die einleuchtend sind und Abhilfe versprechen. Hochmotiviert ist man sich sicher: „Jetzt wird alles besser!“ Doch die Realität zeigt, dass der Großteil der Teilnehmer schon nach kurzer Zeit in die ursprüngliche Routine zurückfällt.

Woran liegt das?

Selbstmanagement hat mehr Facetten als die reine Zeitorganisation. Und ob Methoden funktionieren, hängt davon ab, welche persönlichen Faktoren Sie in Ihrem Handeln beeinflussen und was Sie wirklich brauchen, um nachhaltig Ihr Verhalten zu verändern.

Diese 5 Facetten prägen unsere Selbstorganisation:

1. Organisation des Arbeitsumfeldes (z. B. Schreibtisch, Ordnerstrukturen, Ablagen)
2. Grundsätzlicher Arbeitsstil (z. B. Zielsetzung und -einhaltung, Priorisierung, Strukturierung und Prozesse)
3. Zeitmanagement und persönliches Verhalten (z. B. Zeiteinteilung, Zeitfresser, Tages- und Wochenplanung)
4. Persönliche Leistungskurve (z. B. aktives Energiemanagement, Stressresistenz)
5. Individuelle Stärken (z. B. grundsätzliche genetische Anlagen, Werte und daraus resultierende Verhaltensmuster)

In der Regel setzen Trainings bei den ersten drei Facetten an. Beginnen Sie zunächst mit den Punkten 2 und 3, um die optimale und individuelle Lösung für sich selbst zu finden.

Analysieren Sie Ihre persönliche Leistungskurve

Die Chronobiologie weist biologische Rhythmen nach, die Einfluss auf unsere Leistungsfähigkeit zu bestimmten Zeiten haben. Wenn Sie auf Ihre sog. innere Uhr hören, können Sie Ihre Aufgaben weitgehend entsprechend Ihrer persönlichen Leistungskurve einplanen und so deutlich effektiver und mit weniger Anstrengung zu guten Ergebnissen kommen.

Hinzu kommt, dass unser Körper in Intervallen von 90 Minuten arbeitet (Anspannungsphasen). Das bedeutet, dass automatisch nach spätestens 90 Minuten hoher Aufmerksamkeit (je nach Aufgabe auch früher) ein kleines Tief vorprogrammiert ist. Fortschrittliche Unternehmen bieten aus diesem Grund bereits Ruhe- oder Kreativzonen an. Achtung: Übergehen Sie diese Tiefs und lassen vielleicht auch noch die Mittagspause eher spartanisch ausfallen, haben Sie kaum eine Chance, am Nachmittag nochmals zu Höchstleistungen aufzulaufen.

Tipp: Beobachten Sie Ihren Biorhythmus für einige Tage/Wochen und testen Sie verschiedene Aufgaben zu unterschiedlichen Zeiten.

Beobachten Sie Ihren Umgang mit Stress

Stress (lat. Anspannen) entsteht durch Daueranspannung. Anspannungsphasen sind absolut in Ordnung, denn Sie bringen uns zu eben diesen Höchstleistungen, jedoch brauchen wir auch die Entspannungsphasen. Wobei auch hier das Empfinden der Stressoren individuell ist. Während ständige Unterbrechungen durch Kollegen oder Kunden den einen im konzentrierten Arbeiten komplett aus der Bahn werfen, machen andere einfach nach dem Gespräch weiter als wäre nichts gewesen.

Tipp: Analysieren Sie, was Sie bei welchen Aufgaben stresst und versuchen Sie diese dann so zu organisieren, dass diese Stressoren vermieden oder reduziert werden (z. B. durch ein „Bitte nicht stören“ Schild).

Benennen Sie Ihre Stärken und finden Sie dazu passende Zeitmanagement-Methoden

Unser Gehirn besteht aus zwei Hemisphären, die durch Nervenfasern verbunden sind. Die beiden Gehirnhälften sind sich in der Struktur durchaus ähnlich, funktionieren jedoch unterschiedlich. Die linke Hemisphäre steuert das logisch-analytische Denken und das Umsetzen unserer Gedanken in Worte. Die rechte Hälfte denkt vor allem in Bildern und Analogien und steuert das räumliche Denken. Im Laufe unserer Entwicklung trainieren wir eine Hälfte häufig stärker, wodurch eine Dominanz entsteht. Nutzen wir genau diese trainierten Denk- und Verhaltensmuster, arbeiten wir effektiver. Das bedeutet nicht, dass wir die andere Gehirnhälfte nicht nutzen (können).

Tipp: Finden Sie heraus, welche Gehirnhälfte Sie hauptsächlich nutzen und strukturieren Sie Ihre Aufgaben entsprechend. Links-dominant mag Check- und To-do-Listen, rechts-dominant kommt mit Mind-Maps besser zurecht. Ergänzend ermöglichen Ihnen sog. Stärkenprofile ein tieferes Verständnis über Ihre Präferenzen.

Erst jetzt haben Sie den Schlüssel, um die für Sie persönlich passenden Tools der Selbstorganisation auszuwählen und erfolgreich und dauerhaft in Ihren Alltag zu integrieren. Manchmal fällt das in einer Gruppe leichter. Dann suchen Sie sich am besten ein Training zur Selbstorganisation, das individuelle Bedürfnisse berücksichtigt bzw. einen Coach, der Sie persönlich auf Ihren Weg begleitet.

Verborgene Talente? Diese besonderen Fähigkeiten besitzt jeder von uns

Viele Menschen haben aus Bescheidenheit Mühe, die Frage “Haben Sie Talent?” zu beantworten. Diese neun Intelligenzen besitzt jeder von uns – in unterschiedlichem Maße. Sie müssen sie nur erkennen und kultivieren.

Muss ein Talent nicht etwas Besonderes, etwas Herausragendes sein? Die Antwort ist Nein. Nicht immer sind Talente so augenfällig wie die motorische Begabung eines Balletttänzers oder das Ballgefühl eines Profifußballers. Wir alle besitzen jedoch besondere Fähigkeiten. Sie müssen Sie nur entdecken und kultivieren, damit sie sich voll entfalten können.

Stellen Sie sich ein Klassentreffen vor nach 30 Jahren. Bei dem einen oder anderen haben wir bereits Mühe, den einstigen Mitschüler zu entdecken. Andere sind erstaunlich jung geblieben. Bei manchen wundern wir uns: Warum hat der blitzgescheite Schüler keine Karriere gemacht? Und wie hat derjenige, der oft schlechte Noten bekam, wenig motiviert war und oft schwänzte, es nur geschafft, als Unternehmer so erfolgreich zu werden?

Die Erkenntnis: Manchmal fällt es demjenigen leichter, sein Talent zu erkennen und zu nutzen, der nicht im Überfluss und in vielen verschiedenen Bereichen damit gesegnet ist. Wer vermeintlich alles kann, dem fällt es dagegen oft schwer, sein Spielfeld zu finden und sich darauf zu konzentrieren. Das ist jedoch die Voraussetzung für ein erfolgreiches Leben.

Erfolgreiche Menschen leben ihre Stärken

Es gibt, nach Howard Gardner nicht eine, sondern multiple Intelligenzen, nämlich: die Sprachliche , die Musikalische, die Logisch-Mathematische, die Räumlich-Abstrakte, die Körperlich-Kinästhetische, die Intrapersonale, die Interpersonale, die Naturalistische und die Existenzielle Intelligenz:

Sprachliche Intelligenz: Die Fähigkeit, Sprache treffsicher einzusetzen, um eigene Gedanken auszudrücken und zu reflektieren. Auch die Fähigkeit, das Sprechen anderer zu verstehen, gehört zur sprachlichen Intelligenz. Berufe: DichterIn, SchriftstellerIn, JournalistIn, RechtsanwältIn, SprachwissenschaftlerIn etc.

Musikalische Intelligenz: Die Fähigkeit, Musik zu komponieren oder zu spielen, ein besonderes Gefühl für Klang, Harmonie, Rhythmus und Intonation gehört dazu, ebenso eine entsprechende Hörfähigkeit. Berufe: MusikerIn, KomponistIn, DirigentIn etc.

Logisch-mathematische Intelligenz: Die Fähigkeit, Schlussfolgerungen aufzustellen bzw. zu verstehen, mit Abstraktionen und Strukturen leicht umgehen zu können. Die logisch-mathematische Intelligenz bezeichnet auch die Fähigkeit mit Zahlen, Mengen und mentalen Operationen umzugehen. Berufe: WissenschaftlerIn, Computerfachleute, PhilosophIn etc.

Räumliche Intelligenz: Die Fähigkeit, räumliche Zusammenhänge leicht zu erkennen und gedanklich umformen zu können. Sie geht einher mit einem stark ausgebildeten räumlichen Vorstellungsvermögen. Berufe: ArchitektIn, KünstlerIn, BildhauerIn, SchachspielerIn, SeefahrerIn, KartographIn etc.

Körperlich-kinästhetische Intelligenz: Die Fähigkeit zu einer außergewöhnlichen Beherrschung, Kontrolle und Koordination des Körpers und einzelner Körperteile. Berufe: Sportler, Schauspieler, Tänzer, Chirurg etc.

Intrapersonale Intelligenz: Die Fähigkeit, seine Impulse zu kontrollieren, eigene Grenzen zu kennen und mit den eigenen Gefühlen klug umzugehen. Berufe: SchriftstellerIn, SchauspielerIn, KünstlerIn etc.

Interpersonale Intelligenz: Die Fähigkeit, andere Menschen zu verstehen und mit ihnen einfühlsam zu kommunizieren. Berufe: TherapeutIn, PolitikerIn, LehrerIn, VerkäuferIn etc.

Naturalistische Intelligenz: Die Fähigkeit, Lebendiges zu beobachten, zu unterscheiden und zu erkennen, sowie eine Sensibilität für Naturphänomene zu entwickeln. Berufe: BiologIn, FörsterIn, BotanikerIn, (Tier-)ÄrztIn etc.

Existentielle Intelligenz: Die neueste Intelligenz-Art. Sie wird auch als potentielle Intelligenz bezeichnet. Gardner versteht darunter die Fähigkeit, grundlegende Fragen der Existenz zu verstehen und zu durchdenken. Berufe: PhilosophIn etc.

Ob diese Fähigkeit tatsächlich als unabhängige Intelligenzart gelten kann, bleibt weiterer Forschung überlassen.

Welche Ausprägungen der Intelligenz herrschen bei Ihnen vor?

Jeder Mensch besitzt die verschiedenen Ausprägungen der Intelligenz in unterschiedlichem Maße. Wenn das Bildungssystem dies berücksichtigt, ist es mit jeder der erwähnten Intelligenz möglich, eine erfolgreiche Karriere zu machen. Schwächen sind nur dann zu bearbeiten, wenn sie zu einem karriere- oder lebenslimitierenden Faktor werden. Franz Beckenbauer wäre nicht der “Fußballkaiser” geworden wenn er anstelle des Fußballs-, Kraftsport-Training gemacht hätte. Erfolgreiche Menschen haben im Wesentlichen zwei Fähigkeiten gemeinsam:

1. Sie kennen Ihr Spielfeld.
2. Sie bleiben konsequent am Ball

Wie ist es bei Ihnen? Würden Sie sagen, dass Ihr Job für Sie die ideale Tätigkeit ist oder nicht? Umfragen zeigen, dass 1/3 der Befragten mit Nein antworten. Was sind die Konsequenzen eines Neins für den Betroffenen, für das Unternehmen, für die Gesellschaft? Wenig erfreulich. Das geht auf Kosten der Gesundheit und erhöht das Risiko, arbeitslos zu werden.

Wer nicht die Gelegenheit hat, seine Stärken auszuspielen, wird von Kollegen/-innen, Vorgesetzten und Kunden-/innen selten positives Feedback für seine Leistungen bekommen. Beförderungen gehen an einem vorbei. Erfolgserlebnisse bleiben aus, der Frust wird größer, die Motivation kleiner und das fehlende Engagement führt zu geringer Produktivität. Ein schlechtes Geschäft für alle.

Es ist nie zu spät, das eigene Potenzial zu entdecken

Eine Standortbestimmung in Zusammenarbeit mit einem Coach hilft, das Kompetenzportfolio zu erarbeiten und die Stärken, die individuelle Intelligenz zu konkretisieren. Nach dem heutigen Stand der Wissenschaft haben Talente sowohl eine genetische als auch eine soziale Komponente. Zur letzteren zählen die Persönlichkeit und das Umfeld, der Sozialisationskontext in der Kindheit. Der soziale Kontext, das Erziehungsmilieu und -klima, kann helfen, Begabungen zu Stärken zu kultivieren. Sie können aber auch verschüttet, gar behindert werden.

Stellen Sie sich die Fragen: „Wer bin ich?“ „Was treibt mich an?“ „Was sind meine Lebensmotive?“ „Was kann ich?“ „Was kann ich tun, um meine Talente zu verfeinern, meine besonderen Fähigkeiten zu trainieren?“

Viel Erfolg beim Kultivieren Ihrer Stärken!