Konflikte sind am Arbeitsplatz vorprogrammiert. Wo Menschen aufeinandertreffen, miteinander arbeiten und kommunizieren, gibt es Missverständnisse, Reibungen und Spannungen. Einerseits ist das gut und wichtig, denn aus Unterschieden entstehen innovative Lösungen und kreative Ideen. Wären alle Menschen gleich und gäbe es keine Visionäre, wäre unsere moderne Welt nicht dieselbe. Andererseits sind Konflikte belastend, echte Zeitfresser und für Unternehmen ein großer Kostenfaktor. Mitarbeiter mit einer hohen emotionalen Intelligenz sind für den Arbeitgeber daher Gold wert und können sich in der Zukunft beste Karrierechancen ausrechnen. Gehören auch Sie dazu?
Wörter wie „Empathie“, „emotionale Intelligenz“ oder „soziale Kompetenzen“ schmücken aktuell so ziemlich jede Stellenanzeige. Mitarbeiter, die gut mit Menschen umgehen können, werden händeringend gesucht. Bei den deutschen Unternehmen scheint endlich die Einsicht gewachsen zu sein, dass ein guter Arbeitnehmer mehr braucht als nur fachliches Knowhow. Denn wo lauter „Fachidioten“ zusammenarbeiten, entstehen Konflikte. Missverständnisse führen zu Fehlern und diese verursachen wiederum hohe Kosten für die Arbeitgeber. Emotional intelligente Mitarbeiter haben einen positiven Einfluss auf das Arbeitsklima im Unternehmen. Das bedeutet zum Beispiel:
– Zufriedenere und motiviertere Mitarbeiter.
– Eine Verringerung der Krankenstände im Unternehmen.
– Eine Erhöhung der Loyalität sowie Verbesserung der Mitarbeitergewinnung.
– Gedrückte Kosten durch eine höhere Produktivität im Unternehmen.
Es ließen sich noch zahlreiche weitere positive Auswirkungen von emotional intelligenten Angestellten auf das Unternehmen aufzählen. Klar, dass sich Arbeitgeber angesichts dessen die Frage stellen: Wie lässt sich emotionale Intelligenz bei einem Mitarbeiter erkennen? Und auch Sie fragen sich aus der eigenen Perspektive vielleicht: Bin ich überhaupt emotional intelligent? Oder schreibe ich es nur in die Bewerbung, weil es gut klingt?
Emotionale Intelligenz lässt sich mit einem einfachen Trick überprüfen
Wenn Sie als Arbeitgeber oder Arbeitnehmer ein Gespür für emotionale Intelligenz entwickeln möchten – sei es bei sich selbst, bei einem Bewerber, einem Arbeitskollegen, dem Vorgesetzten oder im privaten sozialen Umfeld – müssen Sie nur einen simplen Trick anwenden: Achten Sie auf das Wort „Ich“. Zuhören ist bekanntlich das A und O erfolgreicher Kommunikation. Emotional intelligente Menschen hören also nicht nur gut zu, sie stellen auch zahlreiche Fragen, um ihr Gegenüber besser verstehen zu können. Das ist es nämlich, worum es schlussendlich bei emotionaler Intelligenz geht: Das Gegenüber verstehen, sich in dessen Gefühlswelt hineinversetzen und dementsprechend Konflikte verhindern oder gemeinschaftlich Kompromisse finden. Sie versuchen, die Welt aus der Perspektive des Gesprächspartners zu verstehen – also aus der „Du“-Perspektive. Menschen mit geringer emotionaler Intelligenz befinden sich hingegen die meiste oder ganze Zeit in der „Ich“-Perspektive. Sie
– hören ihrem Gegenüber nur mit halber Aufmerksamkeit zu.
– lenken das Gespräch immer wieder auf sich selbst.
– haben Schwierigkeiten damit, sich in den Gesprächspartner hineinzufühlen und vergleichen das Gesagte stets mit ihren eigenen Ansichten, Werten oder Meinungen. Sie können also nicht zwischen dem „Du“ und dem „Ich“ unterscheiden.
– verwenden häufiger das Wort „Ich“ als die Wörter „Du“ beziehungsweise „Sie“.
Achten Sie also bei sich selbst sowie Ihrem sozialen Umfeld, sei es beruflich oder privat, auf die Häufigkeit des Wortes „Ich“ und Sie haben mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Indikator für die emotionale Intelligenz ihres Gegenübers – oder von sich selbst.
Wie können Sie Ihre emotionale Intelligenz trainieren
Sobald Sie das Prinzip der emotionalen Intelligenz verstanden haben, können Sie den Mechanismus ganz einfach umdrehen. Sie können nun nicht nur bei sich selbst oder in Ihrem sozialen Umfeld emotionale Intelligenz erkennen, sondern diese auch aktiv trainieren. Versuchen Sie einfach, in nächster Zeit so gut wie möglich auf das Wörtchen „Ich“ zu verzichten. So merken Sie einerseits, wie schwer Ihnen das wirklich fällt, und andererseits erhöhen Sie nach und nach Ihre eigene emotionale Intelligenz und lernen, sich in die Perspektive des Gegenübers zu versetzen, konzentriert zuzuhören und mehr Fragen zu stellen, als selbst zu erzählen.
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