Burn-out – erste Anzeichen erkennen und Stress vermeiden

Erschöpfungszustände, Stress und Antriebslosigkeit – die ersten Anzeichen eines Burn-outs entwickeln sich schleichend und meistens über Jahre. Sie früh zu erkennen und die eigene Motivation wieder zu fördern, sind für viele Betroffene die größten Herausforderungen. Denn Burn-out ist heute längst nicht mehr nur Führungskräfte- und Managersache.


 

Katharina Straesser arbeitet als ganzheitliche Burn-out-Therapeutin in eigener Praxis. In der burnout akadmie Straesser gibt sie ihr Wissen an andere weiter. XING Coaches sprach mit ihr über dieses komplexe Thema und die ersten Anzeichen einer Überforderung.


 

XING Coaches: Hallo Frau Straesser, wie ist die Definition eines Burn-outs?

Katharina Straesser: Burn-out ist nicht als Krankheit anerkannt und somit gibt es keine allgemein gültige und einheitliche Begriffsdefinition. Der Interpretationsraum ist groß. In der Literatur sind bis zu 160 unterschiedliche Symptome genannt, die bei Burn-out auftreten können. Dadurch ist es nachvollziehbar, dass eine klare Definition eine große Herausforderung darstellt.

Im ersten Schritt geht es darum, herauszufinden, in welchem Bereich sich eine Person befindet. Betrachten wir zuerst den Bereich der „Herausforderung“. Dieser ist gekennzeichnet von sehr viel positivem Stress. Die Ziele sind klar und herausfordernd. Die Erfolgserlebnisse werden als motivierend und stärkend empfunden. Es entsteht ein Energieschub – man genießt häufig einen Zustand des „Flows“.

Der nächste Bereich ist die „Überforderung“. Bildlich gesprochen ist dieser Bereich vergleichbar mit einem Hamster im Laufrad. Die Herausforderungen sind schwerlich zu bewältigen, der Erfolg bleibt oft aus. Frustration gewinnt die Oberhand. Eine Aufgabe jagt die nächste. Am Ende des Tages ist eine Entspannung fast nicht möglich. Körperliche Symptome treten auf.

Von einem Burn-out spreche ich erst, wenn der Betroffene keine Kraft mehr hat. Meist können die beruflichen Tätigkeiten nicht mehr ausgeübt werden. Kraft und Energie fehlen manchmal sogar für einfache Tätigkeiten im Haushalt oder gar für die Körperpflege.

XING Coaches: Wie können sich die körperlichen Symptome äußern?

Katharina Straesser: Die körperlichen Symptome können sich von A wie Appetitlosigkeit bis Z wie Zähneknirschen äußern. Besonders häufig sind Schlafstörungen, Müdigkeit, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden anzutreffen. Oft wird der Betroffene vom Arzt gründlich untersucht, aber keine Ursache gefunden. Dann heißt es: psychosomatische Beschwerden. Viele Symptome sind bereits im Bereich der Herausforderung zu finden und belasten unser Stressempfinden zusätzlich.

XING Coaches: Wenn ich mich in der Überforderung befinde, wie kann ich mich vor dem Burn-out bewahren?

Katharina Straesser: Im Bereich der Überforderung geht es um das Thema Eigenverantwortung. Den Chef, die Kollegen und die Arbeitsumgebung kann man nicht ohne weiteres verändern. Deshalb empfehle ich, bei sich selbst zu beginnen:

– gesunde, vor allem vitaminreiche Ernährung

– die Mittagspause tatsächlich auch als Pause nutzen

– Ausdauersport – dreimal pro Woche 30 Minuten oder aber spazieren gehen, Treppe statt Fahrstuhl benutzen, das Auto bewusst etwas weiter weg parken, …

– Entspannungstechniken erlernen und täglich mehrfach praktizieren

– Auszeiten nehmen – auch wenn es nur für eine Stunde ist

– Aufgaben gewichten, d.h. 80/20-Regel anwenden, delegieren, oder unwichtiges komplett in den Papierkorb befördern

– überlegen was einem selbst gut tut, und sich dieses „Gute“ regelmäßig zukommen lassen.

XING Coaches: Was versteht man unter dem sogenannten „Wochenend-Burn-out“?

Katharina Straesser: Häufig beobachte ich Menschen mit einem „Wochenend-Burn-out“. Von Montag bis Freitag geben diese Menschen alles in ihrem Job und auch für ihre Familie. Am Wochenende fallen sie fast in sich zusammen, ziehen sich von allen zurück, sind kraftlos und liegen schlimmstenfalls mit Migräne im Bett. Eine Regeneration erfolgt gerade soweit, dass sie am Montag wieder von vorne beginnen können. In diesem Fall ist unbedingt Handlungsbedarf gegeben. Eine Stunde Auszeit pro Woche reicht nicht mehr aus.

XING Coaches: Können Chefs denn etwas tun, damit die Mitarbeiter gesund bleiben?

Katharina Straesser: Eine große und wichtige Aufgabe der Führungskraft ist die Mitarbeitermotivation. Führungskräften sollten sich intensiv mit diesem Thema beschäftigen. Zahlreiche Studien belegen eindeutig, dass schlechter Führungsstil Auswirkung auf die Gesundheit der Mitarbeiter hat.

Falls ein Mitarbeiter in die Erschöpfungsspirale gerät, sollte die Führungskraft / das Unternehmen bereits einen Plan zur Auflösung dieser Spirale haben. Manche Unternehmen stellen hierzu z. B. speziell geschulte Ansprechpartner innerhalb oder außerhalb des Unternehmens bereit. Um bei Bedarf die richtigen Maßnahmen ergreifen zu können, muss eine Überlastung aber auch erkannt werden. Deshalb ist die Sensibilisierung der Führungskräfte ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit.

XING Coaches: Gibt es Burn-out auch im Studium?

Katharina Straesser: Burn-out ist eine langfristige Überforderung des Systems „Mensch“ (Körper, Geist und Psyche). In der Regel sind Menschen betroffen, die 40 Jahre oder älter sind. Studenten sind normalerweise deutlich jünger. Sie empfinden allerdings häufig viel Stress. Dazu können Versagensängste vor Prüfungen auftreten. Leistungsdruck, hohe Erwartungen an sich selbst, Perfektionismus und Reizüberflutung sind weitere Gefährdungsfaktoren. Über einen längeren Zeitraum hinweg vorhanden, können diese auf jeden Fall auch bei jüngeren Menschen zum Zusammenbruch führen.

Man muss auch hier genau genau hinschauen: steckt eine Angsterkrankung, eine Depression oder eine andere Erkrankung hinter den Symptomen?

XING Coaches: Gibt es bei weiblichen Klienten Besonderheiten zu beachten?
Katharina Straesser: Kommen junge Frauen mit Burn-out-Beschwerden in meine Praxis, prüfe ich auch, ob die Symptome mit hormonellen Dysbalancen im Zusammenhang stehen können. Hormonelle Verhütungsmethoden können z.B. für Burn-out-Beschwerden verantwortlich sein.

Bei jungen Menschen können zudem der Konsum von Alkohol, Drogen, Energydrinks und einseitigem Fastfood eine Rolle spielen.

Um Ihre Frage zu beantworten: ja, Burn-out kann es auch bei Schülern und Studenten geben. Die Erholung oder Regeneration funktioniert in jungen Jahren allerdings viel schneller als bei älteren Menschen.

XING Coaches: Und was ist der Unterschied zwischen Depression und Burn-out?

Katharina Straesser: Bei Depressionen handelt es sich um einen klar definierten Symptomenkomplex. Folgende Kriterien werden dabei zugrunde gelegt:

Leitsymptome:

1. depressive Stimmung,
2. Interessen- und Freudlosigkeit,
3. hohe Ermüdbarkeit

Nebensymptome:

1. verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit,
2. Schuldgefühle und Gefühl der Wertlosigkeit
3. negative Zukunftsperspektive
4. Suizidgedanken
5. verminderter Appetit
6. Schlafstörungen

Bereits zwei Leitsymptome und zwei Nebensymptome über einen Zeitraum von nur zwei Wochen rechtfertigen die Diagnose einer Depression. Daraus resultierend hat jeder, der sich in der Überforderung oder im Burn-out befindet, auch eine Depression. Die Abklärung durch einen Arzt ist zwingend erforderlich.

Der Umgang mit der Diagnose „Burn-out“ ist für viele Betroffene einfacher als seine Probleme mit einer Diagnose „Depression“ zu begründen.

Wird bei einem Patienten eine Depression festgestellt und die medikamentöse und psychologische Therapiemaßnahmen zeigen Wirkung, bleibt es bei der Diagnose. Helfen diese nicht, spricht man bevorzugt von Burnout.

XING Coaches: Wie verhält man sich richtig im Beruf bei erkanntem Burn-out? Gehe ich zum Chef?

Katharina Straesser: Arbeitnehmer, die im Falle von Burn-out den Vorgesetzten über ihr Burn-out informieren, erfahren häufig Unterstützung und Verständnis. Jedoch berichten mir Patienten leider auch immer wieder, dass sie in der Zeit nach ihrer Genesung bei Beförderungen nicht mehr berücksichtigt werden.

Betroffene im Bereich der Überforderung oder des Burn-out möchten ihrem Vorgesetzten den Grund ihrer Krankschreibung oft ehrlich mitteilen. Meine Empfehlung ist allerdings nicht zu früh mit der Führungskraft zu sprechen. Besteht das Bedürfnis sich zu „outen“ nach zwei oder drei Wochen Krankschreibung nach wie vor, dann spricht aus meiner Sicht nichts dagegen. Wichtig ist, nichts zu überstürzen und pro und contra genau abzuwägen.

Viele Unternehmen verfügen bereits über externe Netzwerke oder interne Ansprechpartner für betroffene Mitarbeiter.
Fazit: Offenheit kann sich lohnen, muss aber nicht. Hier muss der Betroffene individuell entscheiden.

XING Coaches: Welche Berufe sind besonders gefährdet?

Katharina Straesser: Jeder Arbeitnehmer ist gefährdet, wenn er langfristig gegen seine persönlichen Werte, Überzeugungen und Persönlichkeitsstruktur agieren muss.

Wenn ich diese Frage auf Persönlichkeitstypen beziehe, dann kann ich konkreter sagen, dass introvertierte, sensible Menschen, mit einem großen Bedürfnis nach Sicherheit und Perfektion am häufigsten betroffen sind. Dies ist aus meiner Sicht, unabhängig von bestimmten Berufsgruppen.

XING Coaches: Wie entwickelt sich die Krankheit?

Katharina Straesser: Die Entwicklung eines Burnouts kann sich über mehrere Monate oder auch Jahre erstrecken. Die Ursachen sind in der Regel nicht nur im beruflichen oder privaten Bereich zu finden, sondern sie sind multifaktoriell. Auch der körperliche Zustand eines Menschen spielt eine Rolle. Häufig ist die Veränderung ins Negative schleichend.

Typischerweise reicht während einer langen Phase der chronischen Überforderung ein vermeintlich kleiner Stressor (z. B. eine Erkältung, o. ä.) aus, um in ein Burn-out zu fallen.

XING Coaches: Wie kann man einem Burn-out vorbeugen? 

Katharina Straesser: Es gibt keine allgemeingültige Aussage dafür, weil Menschen unterschiedlich sind. Präventivmaßnahmen sollten abhängig vom individuellen Persönlichkeitstypen ausgewählt werden. Generell können gefährdete Menschen

– über eigene Ziele, Wünsche und Bedürfnisse nachdenken

– die eigenen Grenzen erkennen und akzeptieren (unabhängig von den Grenzen Anderer)

– Perfektionismus und Überengagement vermeiden

– ausreichend Ruhephasen einplanen

– Erfolge feiern, Misserfolge ignorieren

– das Leben auf mehrere Säulen stellen (Beruf, Familie, Freizeit)

– Zeit für Familie, Freunde und Bekannte reservieren

– verstehen lernen, wie unser Körper funktioniert

– Krisen als Chance für Veränderung benutzen.

 

Hier erfahren Sie mehr über Katharina Straesser

 

Jetzt Coach auf XING Coaches finden!

Stressmanagement – so meistern Sie entspannt den Arbeitstag!

“Unser Körper baut unter Stress Energie und Anspannung auf, um schnell auf außerordentliche Herausforderungen reagieren zu können. Diese Anspannung muss körperlich umgesetzt werden, denn nur so kommen wir wieder in die Entspannung.”

Stress und Hektik begleiten uns tagtäglich durch unseren Berufsalltag. Zeitmanagement ist dabei für viele Menschen die größte Herausforderung. Dabei kann jeder mit einigen Tricks seine Zeit effektiv nutzen und Stress weitestmöglich vermeiden.


Ellen Pachabeyan ist Business und Personal Coach. Sie verfügt über mehr als zehn Jahre Erfahrung als Diplom-Psychologin und psychologische Fachberaterin im Gesundheitsbereich. Seit 2006 konzentriert sie sich auf Coaching zum Selbstmanagement, Karriereorientierung, Work-Life-Balance sowie Coaching für Unternehmen. Als Trainerin ist sie in den Bereichen Stressmanagement, Selbstmanagement für Führungskräfte und Kommunikation tätig. Im Interview mit XING Coaches gibt die Beraterin wertvolle Tipps für einen entspannteren Arbeitsalltag.


 

XING Coaches: Wie teile ich meine Zeit am besten ein und wie nutze ich sie effektiv?

Ellen Pachabeyan: Zeit ist eine knappe und begrenzte Ressource – egal wie gut wir lernen, sie zu managen. Was ein guter oder optimaler Umgang ist, hängt von unseren Zielen und unseren Werten ab.

Jeder sollte sich also fragen: Was ist (mir) im Moment wichtig? Welche Schritte haben Priorität, um meine Ziele heute, für diese Woche, dieses Quartal und in diesem Jahr zu erreichen? Im Arbeitskontext haben unsere Prioritäten bestenfalls eine hohe Übereinstimmung mit dem, was Unternehmen, unser Vorgesetzter und unsere Kunden als wichtig erachten.

Wenn ich die eigenen Werte und Prioritäten kenne, kann ich auch selbstbestimmter entscheiden – und ggf. eine Aufgabe begründet ablehnen oder ignorieren.

Zeit selbstbestimmt und bestmöglich zu nutzen heißt also:

– Ich weiß, was für mich wichtig ist. Ich habe meine Ziele für diesen Arbeitstag, diese Arbeitswoche und dieses berufliche Jahr.

– Bei jeder Entscheidung, die ich treffe, um meine Zeit einzuteilen, mache ich den Check, ob diese mit meinen Zielen übereinstimmt.

– Ich bleibe mir selbst treu und weiche Konflikten nicht aus. Ich sage auch mal „Nein“ oder „später“, um mich nicht durch die Prioritäten anderer treiben zu lassen.

– Ich bin mir bewusst und akzeptiere, dass ich niemals alle anstehenden Aufgaben bearbeiten kann, und ignoriere Anfragen/Aufgaben bewusst, die unterhalb einer gewissen „Bedeutungsschwelle“ für mich liegen.

XING Coaches: Wie kann ein Unternehmen Maßnahmen zum Stressabbau finden und umsetzen?

Ellen Pachabeyan: Wirksame Maßnahmen zur Prävention oder einem Abbau von Stress setzen idealerweise an mehreren Ebenen im Unternehmen an. Einerseits gibt es Veränderungen, die jeder Mitarbeiter für sich selbst herbeiführen und umsetzen kann (Verhaltensprävention). Schlechte Arbeitsorganisation, fehlende Konfliktfähigkeit, unklare Kommunikation gegenüber Kollegen bei bestehender Überlastung oder Perfektionsstreben an der falschen Stelle – all diese Faktoren tragen zu Stress bei. Sie können nur von jedem Mitarbeiter eigenverantwortlich in Angriff genommen werden.
Ein Unternehmen kann einen solchen Veränderungsprozess beispielsweise durch Einzelcoaching, Mitarbeitertrainings und -seminare zur Stressprävention unterstützen.

Ein Unternehmen sollte aber den Fokus ebenso auf die kulturellen und strukturellen Faktoren legen (Verhältnisprävention). Hierzu zählen beispielsweise Maßnahmen, die die Mitarbeiter in die Lage versetzen, ihre Aufgaben ohne Dauerüberforderung erledigen zu können. Das können sein:

– durchdachte Arbeitsverteilung

– Unterstützung durch fachliche Schulungen und Know-how

– Verfügbarkeit von personellen und finanziellen Ressourcen

Die Sensibilisierung und Schulung der Führungskräfte für diese Zusammenhänge in einem Unternehmen durch alle Führungsebenen hindurch ist dabei ein sehr wichtiger Hebel (Stichwort: „Gesundes Führen“).

Damit ein Unternehmen die für sich passenden Maßnahmen herausfiltert, können Unternehmen sich gezielte Beratung und Know-how durch Experten zum Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM), Coaches und Trainer holen.

XING Coaches: Welche Methoden zur Entspannung und zum Stressabbau gibt es im Arbeitsalltag?

Ellen Pachabeyan: Unser Körper baut unter Stress Energie und Anspannung auf, um schnell auf außerordentliche Herausforderungen reagieren zu können. Diese Anspannung muss körperlich umgesetzt werden, denn nur so kommen wir wieder in die Entspannung. Dies gelingt vor allem Menschen mit kopflastigen Jobs nicht ausreichend. Deshalb sind Bewegung und Sport ein wichtiger Schlüssel zum Stressabbau. So banal die folgenden Dinge klingen, so wirksam sind sie:

– Mal die Treppen hochjoggen, anstatt den Fahrstuhl zu nutzen.

– Mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren und sich die Anspannung des Arbeitstages auf dem Nachhauseweg abstrampeln.

– Mittags 15 Minuten mit schnellem Schritt eine Runde im Park spazieren gehen, anstatt länger als nötig in der Kantine zu sitzen.

Aufmerksamkeitslenkung ist eine weitere Methode, die wir im Arbeitsalltag bewusst nutzen können. Ich kann mich bewusst entscheiden, eine Aufgabe liegen zu lassen und mich etwas anderem zuzuwenden, wenn ich gerade nicht weiterkomme oder den Tunnelblick habe. Ich kann mich ablenken, eine kurze Pause einlegen, zwei Minuten aus dem Fenster schauen oder einen Kaffee mit einem vertrauten Kollegen trinken, der gerade ein offenes Ohr hat. All dies kann helfen, um von meinem momentanen Stresslevel wieder „runterzukommen“.

Für den Freizeitbereich gilt all das ebenfalls und noch mehr. Hier sollte der Fokus vor allem auf Aktivitäten und sozialen Kontakten liegen, die wir als positiv erleben. Dort können wir auftanken und uns auf eine gute Weise entspannen.

XING Coaches: Welche positiven Effekte haben Yoga, autogenes Training und Co.?

Ellen Pachabeyan: Es gibt mittlerweile eine Reihe von bewährten und gut erforschten Entspannungsverfahren. Manche gehen den Weg über den Körper (z. B. progressive Muskelentspannung, Atementspannung). Andere setzen stärker auf der mentalen Ebene, „dem Stress im Kopf“ an (z. B. autogenes Training oder MBSR – Mindfulness Based Stress Reduction). Yoga bezieht – je nach Schule und Praktik – sowohl die eine als auch die andere Ebene ein. Jede dieser Techniken führt, wenn sie ausreichend geübt und richtig eingesetzt wird, in die Entspannung. Da akuter oder andauernder Stress immer mit Anspannung verbunden ist, wirken solche Techniken einer Dauer- oder akuten Anspannung unmittelbar entgegen. Somit haben sie einen positiven Effekt auf unser Wohlbefinden, die Konzentration, die Stimmung, das Immunsystem und vieles mehr. Unser ganzes System kann sich dadurch mental, emotional und physisch regenerieren und ist für die nächste Hochleistungsphase besser gewappnet.

Hier erfahren Sie mehr über Ellen Pachabeyan

Jetzt Coach auf XING Coaches finden!

Kind und Karriere – so vereinen Sie stressfrei Beruf und Familie!

“Während der Elternzeit macht es Sinn, den Kontakt zu den Kollegen, dem Chef und der Personalabteilung zu halten.”

Kind und Karriere zu vereinen, stellt viele (werdende) Eltern vor Herausforderungen. Unweigerlich kommen Fragen auf, wie: Wann sage ich es meinem Chef – und wie? Was kann ich als Alleinerziehende(r) unternehmen, um einen neuen Job zu finden?


 

Sascha Schmidt arbeitet als ganzheitlicher Karriere-Coach. XING Coaches sprach mit dem Münchener Karriereberater und holte sich Anregungen und Tipps rund um Vereinbarkeit von Karriere und Familie.


 

XING Coaches: Wann ist es nach der Elternzeit ratsam, wieder arbeiten zu gehen?

Sascha Schmidt: Kleinkinder brauchen feste Bezugspersonen, zu denen sie eine liebevolle und sichere Beziehung aufbauen können. Ich bin zutiefst davon überzeugt, dass die besten Bezugspersonen die Mutter oder der Vater sind – sprich: die leiblichen Eltern. Wenn das nicht möglich ist, sollte es eine andere konstante Person geben, wie zum Beispiel eine feste Tagesmutter. Dann ist es möglich, sehr früh wieder mit der Arbeit anzufangen. Wenn ich mein Kind aber in eine Krippe mit wechselndem Personal gebe, würde ich eher empfehlen, mit dem Wiedereinstieg zu warten. Der Zeitpunkt sollte zum Wohle des Kindes von der Qualität der externen Betreuung abhängig gemacht werden. Das ist wiederum hoch individuell und können nur die Eltern entscheiden. Mein Tipp: Hören Sie auf Ihre Intuition als Mutter und Vater.

XING Coaches: Wie können Unternehmen ihre Mitarbeiter beim Wiedereinstieg unterstützen?

Sascha Schmidt: Der Wiedereinstieg wird mit flexiblen Arbeitszeitmodellen erleichtert, wie Teilzeit- oder Homeoffice-Optionen. In manchen Unternehmen gibt es Kindergarten- oder Krippenplätze. Viele Arbeitgeber glauben, sie müssten eine Krippe oder einen Kindergarten eröffnen. Dabei können Arbeitgeber Familien unterstützen, indem sie einfach die externen Betreuungskosten übernehmen. Diese Maßnahmen sind im Rahmen einer familienfreundlichen Personalpolitik machbar. Viel schwieriger wird es beim „Mindset“, denn dabei geht es um Führungskultur. Viele Unternehmen behaupten, familienfreundlich zu sein, aber die Abteilungsleiter interessiert das nicht. Viele Mitarbeiter entscheiden sich daher, länger wegzubleiben, bevor sie nur halbherzig arbeiten können oder mit Aufgaben versehen werden, die einfach nicht ihrer Qualität entsprechen.

XING Coaches: Wie trete ich mit der Schwangerschafts-Thematik an meinen Vorgesetzten heran?

Sascha Schmidt: Ganz wichtig: Kinder sind nicht planbar. Es ist auch nicht planbar, wie ein Kind die Persönlichkeit einer Frau beeinflusst. Ich habe Mütter bei mir im Gespräch gehabt, die sagten, ich war ganz „karrieregeil“ und jetzt bin ich Mutter geworden – und habe andere Prioritäten. Die Geburt eines Kindes ist ein großes Glück und wirft uns gleichzeitig in eine Phase der Unplanbarkeit. Wenn ich ein gutes Verhältnis zu meinem Chef habe, werde ich ihr oder ihm im Vorfeld mitteilen, was ich vorhabe. Sie können sich Gedanken machen, wer die Aufgaben von Ihnen übernehmen kann. So können Sie Ihren Chef einigermaßen gut vorbereitet entgegentreten und sagen: ‚Ich falle aus – und so können wir damit umgehen.’

XING Coaches: … und wenn ich nun kein gutes Verhältnis zu meinem Chef habe?

Sascha Schmidt: In der Mehrzahl der Unternehmen ist dieses Vertrauensverhältnis nicht vorhanden. Oft erlebe ich es, dass Frauen gar nichts sagen oder erst dann, wenn der Bauch nicht mehr versteckt werden kann. Für den Chef ist so eine Information eine Art „Mini-Schock“. Denn plötzlich fällt eine Mitarbeiterin aus, auf die er vielleicht groß gesetzt hat. Einige freuen sich für die Mitarbeiterin, aber es kommt sofort die Frage auf: Was bedeutet das für mich? Wer macht die Arbeit? Wann kommt sie wieder? Je mehr Sie im Vorfeld schon Antworten oder Ängste nehmen, desto besser ist dieser Wiedereinstieg im Vorfeld besprechbar. Während der Elternzeit macht es Sinn, den Kontakt zu den Kollegen, dem Chef und der Personalabteilung zu halten.

XING Coaches: Dabei ist es sicherlich wichtig, meine Pläne mitzuteilen, oder?

Sascha Schmidt: Genau. Wenn sich die Pläne beispielsweise ändern, ist der direkte Dialog wichtig. Außerdem zeigen Sie so Ihr Interesse, dass Sie in diesen Job zurückkommen möchten. Das ist ganz wichtig, denn es gilt leider der Spruch: Aus den Augen, aus dem Sinn. Wenn ich zwei Jahre weg bin und kein Interesse zeige, ist es sehr unwahrscheinlich, dass ein Vorgesetzter sich mit Freuden an mich erinnert. Vielleicht hat er in der Zwischenzeit eine Ersatzkraft und mit dieser funktioniert es sehr gut. Also: Kontakthalten ist ganz wichtig!

XING Coaches: Ich habe meinen Beruf also wieder aufgenommen. Gibt es praktische Tipps, die den Arbeitsalltag erleichtern?

Sascha Schmidt: Wenn Eltern heute wieder arbeiten gehen, bedeutet das eine Art von Prioritätenmanagement, häufig sagt man Zeitmanagement – aber letztendlich geht es um Prioritäten. Berufstätige Eltern sind oft effizient in ihrer Arbeit. Der Job muss in den Betreuungszeiten für das Kind erledigt werden. Langer Small Talk auf dem Büroflur fällt aus; ermüdende Meetings ohne Ergebnisse fangen an zu nerven.

Meine konkreten Tipps:

  • Setzen Sie in der Arbeit Prioritäten!
  • Suchen Sie nach einer qualitativ hochwertigen Betreuung für Ihr Kind. Achten Sie dabei auf konstante und liebevolle Bezugspersonen für Ihr Kind.
  • Schauen Sie, wer Sie im Haushalt entlasten kann.
  • Sehr wichtig: Investieren Sie weiterhin bewusst Zeit in Ihre Partnerschaft als Frau und Mann. Oftmals reicht es schon, wenn Sie einmal im Monat einen schönen Abend gemeinsam verbringt – ohne Kind und ohne Arbeit.

XING Coaches: Und wenn ich nun aus der Elternpause herauskomme und vorher keine Anstellung hatte – wie finde ich dann die passende Stelle?

Sascha Schmidt: Alleinerziehende Mütter haben leider „die schlechtesten Karten“ auf der Hand. Ich will aber nicht jegliche Hoffnung nehmen: Es gibt Arbeitgeber, die damit umgehen können. Das sind eher kleinere und mittelständische Unternehmen. Da helfen Netzwerke wie XING. Dort können Sie schauen:

  • Wen kenne ich in meinem Bekanntenkreis?
  • Gibt es die Möglichkeit des Quereinstiegs? Gerade bei kleineren Agenturen, oder bei Arbeitgebern, die nachweislich familienfreundlich, ist das eine Option.

XING Coaches: Gibt es spezielle Netzwerke, die mich unterstützen?

Sascha Schmidt: Es gibt natürlich XING-Gruppen, wie die Teilzeitgruppe für berufstätige Mütter und Väter. Generell gibt es auf XING spezielle Interessen-Gruppen, in denen teilweise innerhalb dieser Gruppen Teilzeit-Jobs ausgeschrieben werden. XING bietet hier sehr gute Möglichkeiten. Vielen ist das nicht bewusst. In meinen Karriereberatungen überprüfen wir daher auch immer die XING-Profile – mit manchmal sehr schnellem Erfolg.

Hier erfahren Sie mehr über Sascha Schmidt

Jetzt Coach auf XING Coaches finden!

Sich selbst zu motivieren, ist nicht einfach – aber auch nicht unmöglich

Erst gestern hat der Vorgesetzte im Meeting eine zündende Rede gehalten und Sie haben noch darauf gebrannt, an Ihrem Rechner die Projektplanung zu erstellen. Doch heute fällt Ihnen schon wieder das Aufstehen schwer und aufs Büro haben Sie so gar keine Lust. Da hilft alles nichts: Sie müssen Ihr eigener Animateur sein und sich selbst motivieren. Dazu gibt es mehrere Wege.

Sich selbst motivieren am Arbeitsplatz

Selbstständige haben es zugleich leichter und schwerer: Gelingt es Ihnen nicht, sich selbst zu motivieren und die Arbeit zu erledigen, fehlen Ihnen die entsprechenden Einkünfte. Allein der Gedanke an den Kontostand reicht daher oft schon zur Motivation. Angestellte hingegen können durchaus einmal den halben Tag „verbummeln“ oder die nächste private Urlaubsreise planen – und das monatliche Gehalt fließt trotzdem. Doch wer immer wieder Schwierigkeiten hat, sich selbst zu motivieren, fällt irgendwann als Low Performer auf. Am Ende droht Mobbing durch frustrierte Kollegen, die Ihre Arbeit für Sie mit erledigen, oder gar die Kündigung. Wie aber können Sie sich selbst motivieren?

Die aktuelle Situation analysieren

Möglicherweise sind Sie völlig demotiviert, weil Sie seit Längerem das Gefühl haben, in einem Hamsterrad zu stecken, aus dem es kein Entrinnen gibt. Vielleicht missfällt Ihnen auch die jüngste Entwicklung Ihres Unternehmens, sodass Sie sich einfach nicht mehr zu größerem Engagement aufraffen können. In diesen Fällen hilft Ihnen ein Beratungsgespräch mit einem erfahrenen Coach. Analysieren Sie die aktuelle Situation am Arbeitsplatz gemeinsam. Der Coach wird Ihnen Lösungswege aufzeigen. Vielleicht können schon ein klärendes Gespräch mit dem Chef oder die Übernahme neuer Aufgaben helfen, um aus dem Trott auszubrechen. Vielleicht ist aber auch ein Jobwechsel die bessere Lösung. In dem Fall kann Ihnen der Coach bei diesem großen Schritt helfend zur Seite stehen.

Finden Sie Ihre innere Inspiration

Möchten Sie sich selbst motivieren, abends zur Joggingrunde aufzubrechen, feuert Sie der innere Cheerleader mit der Aussicht auf einen gesünderen Lifestyle an. Auch im beruflichen Leben sollten Sie sich einen inneren Cheerleader zulegen, der Sie an schlechten Tagen motiviert und antreibt. Stellen Sie sich dazu einige Fragen:

  • Wie sehe ich meine nähere Zukunft?
  • Wie stelle ich mir den erfolgreichen Abschluss dieses Projektes vor?
  • Welche Hindernisse stehen mir im Weg?
  • Was hält mich bei der Umsetzung meiner Pläne auf?
  • Welche Ablenkungen machen mir zu schaffen?

Es ist leichter, sich selbst zu motivieren, wenn Sie eine klare Vision haben: Malen Sie sich konkret aus, wie Sie vom Chef nach Abschluss des Projektes gelobt werden und beim jährlichen Mitarbeitergespräch endlich den Wunsch nach einer Gehaltserhöhung vorbringen können.

Analysieren Sie auch potenzielle Blockaden: Kommen Sie mit einem Projekt nicht voran, weil Sie alle zehn Minuten auf dem Smartphone nachschauen, was bei Twitter los ist oder ob Sie neue Whatsapp-Nachrichten bekommen haben? Verstauen Sie das Smartphone außerhalb Ihrer Sichtweite. Fragen Sie sich aber auch, ob es ein Problem mit dem Projekt gibt: Vielleicht verstehen Sie das Konzept oder die Inhalte nicht genau und kommen deshalb nicht weiter? Vielleicht stolpern Sie immer wieder über Fachbegriffe, die Ihren Flow ausbremsen? Ein Gespräch mit dem Projektleiter oder Vorgesetzten kann Ihnen einen echten Motivationsschub geben.

Sich selbst motivieren mit professioneller Hilfe

Leiden Sie ganz allgemein unter Problemen mit der Selbstmotivation, hilft Ihnen möglicherweise ein Coaching. Erfahrene Coaches kennen eine ganze Reihe Trainingsmethoden, mit deren Hilfe Sie sich selbst motivieren können. Eine beliebte Methode ist die Visualisierung: so, wie Sie sich ausmalen, dass Sie vom Chef nach erfolgreichem Projektabschluss die gewünschte Gehaltserhöhung bekommen. Möchten Sie sich selbst motivieren, abzunehmen oder gesünder zu leben, visualisieren Sie Ihr neues schlankes Ich in einem hinreißenden Kleid oder beim Gewinn des örtlichen Tennispokals.

Lassen Sie sich beibringen, wie Sie Ihr Denken umprogrammieren können. Fehlende Motivation hat oft mit dem Gefühl zu tun, eine bestimmte Aufgabe sowieso nicht zu schaffen. Begeben Sie sich mit dem Gedanken „Das schaff ich nie!“ an die Aufgabe, eine mitreißende Präsentation inklusive Kurzfilm, animierten Grafiken und Ton zu erstellen, sind Sie von Anfang an demotiviert und lustlos. Schulen Sie Ihr Gehirn stattdessen im positiven Denken: Begreifen Sie die Präsentation als Herausforderung, etwas über die Erstellung von animierten Grafiken oder Kurzfilmen zu lernen – dann steigt die Motivation ganz von selbst.

 

Jetzt Coach auf XING Coaches finden!

Bildnachweis: deathtostockphoto, plainpicture

Der erfolgreiche Weg in die Selbstständigkeit

“Wer den Schritt in die Selbstständigkeit geht, sollte über eine gute Portion Pioniergeist gepaart mit bodenständigem Realitätssinn verfügen. Ziel- und Lösungsorientierung sind wichtig, um den eigenen Weg im Blick zu behalten.”

Wer sich heute selbstständig machen möchte, sollte nicht nur eine gute Idee und Geschäftssinn mitbringen. Speziell bei der Gründung stellen sich viele Fragen: Starten Sie aus der Arbeitslosigkeit, aus dem Angestelltenverhältnis und wer unterstützt Sie finanziell?


 

Bernd Slaghuis arbeitet als Coach, Sparringspartner und Berater und hilft bei Fragen rund um Karriere, Bewerbung und Führung. Im Gespräch mit XING Coaches erklärt er die Herausforderungen der Selbstständigkeit und gibt wertvolle Tipps für Gründer.


 

XING Coaches: Was muss man beachten, bevor man sich selbstständig machen möchte?

Bernd Slaghuis: Die Frage ist doch: Wollen Sie das wirklich? Nur auf sich selbst gestellt sein? Niemand sagt, wo es lang geht. Finanzielle Durststrecken überwinden. Klinkenputzen für den nächsten Auftrag. Maximale Freiheit, aber auch maximale Selbstverantwortung und Disziplin. Kein geregelter Feierabend. Mehr arbeiten als bisher. Kein Urlaubsanspruch und kein bezahltes Krankfeiern. Keine Kollegen, mit denen Sie lästern können. Kein sicheres Gehalt am Monatsende. Es ist nicht die geniale Geschäftsidee oder der Wunschtraum, das Hobby zum Beruf zu machen. Entscheidend für Ihren Erfolg als Selbstständiger sind vielmehr die Motivation und Ihre Haltung für diesen Schritt. Frust im Job allein ist kein guter Antreiber, jetzt trotzig zum eigenen Chef zu werden. Auch plötzlicher Reichtum und Jetset-Leben sind heute nur noch einigen wenigen Gründern mit bahnbrechenden Erfindungen vorbehalten.

XING Coaches: Gibt es Fragen an mich selbst, mit denen ich feststellen kann, ob die Selbstständigkeit der richtige Schritt ist?

Bernd Slaghuis: Ja, die gibt es.

  • Was ist Ihnen im Beruf und im Leben besonders wichtig und trägt dieser Schritt dazu bei, dass genau jene Werte erfüllt sein werden? Vielen Angestellten, die mit einer Selbstständigkeit liebäugeln, sind Unabhängigkeit, maximaler Handlungs- und Entscheidungsspielraum sowie Kreativität wichtig. Wie ist es bei Ihnen?
  • Durchleuchten Sie Ihre persönliche Motivation von allen Seiten. Setzen Sie sich intensiv mit Ihren Werten und Zielen im Beruf, aber auch im Privatleben auseinander.
  • Was werden Sie als Selbstständiger alles aufgeben und sind Sie bereit hierfür?
  • Was erhoffen Sie sich, durch diesen Schritt auch zu gewinnen?

XING Coaches: Wenn ich nun über Klarheit verfüge, wie geht es dann weiter?

Bernd Slaghuis: Wenn Sie echte Klarheit über Ihre Motivation für die Gründung des eigenen Unternehmens gewinnen konnten und der Schritt in die Selbstständigkeit für Sie aus heutiger Sicht, als ein guter Weg erscheint, dann ernennen Sie sich selbst zum Leiter Ihres Projektes „Strategie & Gründung“:

  • Welche Geschäftsstrategie verfolgen Sie?
  • Was sind Ihre Produkte zu welchem Preis und wer soll bzw. wird Ihre Produkte kaufen?
  • Wofür möchten Sie im Markt stehen und wie werden Sie sich von Wettbewerbern abgrenzen?
  • Möchten Sie alleine starten oder gründen Sie mit Geschäftspartnern?
  • Welche Investitionen sind in den ersten Jahren erforderlich und woher stammt das Kapital?
  • Welche Umsätze erwarten Sie und mit welchen Kosten rechnen Sie?

Diese und viele weitere Überlegungen münden in einen detaillierten Businessplan für die nächsten 5 bis 10 Jahre – je nach Größe Ihres Unternehmens.

XING Coaches: Sollte man komplett umsteigen oder nebenberuflich anfangen?

Bernd Slaghuis: Hier gibt es keine allgemeingültige Lösung. Die meisten Angestellten können es sich finanziell nicht leisten, den Job von heute auf morgen zu kündigen und über Monate auf ihr bisheriges Einkommen zu verzichten. Insbesondere, wenn sie Familie haben oder das Haus noch nicht abbezahlt ist, sind die finanziellen Restriktionen klar umrissen. In der Karriereberatung entscheiden sich viele, den bisherigen Beruf erst einmal weiter auszuüben und sich bewusst Freiräume zu schaffen, um die Selbstständigkeit vorzubereiten und die ersten selbstständigen Gehversuche nebenbei zu machen. Oft entscheiden sie sich für eine Reduzierung der Arbeitszeit, manchmal reicht aber auch schon eine veränderte Haltung zum bisherigen Beruf aus, um außerhalb der Arbeitszeit Freiraum für das Neue zu schaffen. Einige Angestellte kündigen ihren Job und suchen sich gezielt unter neuem Vorzeichen eine andere Beschäftigung – vielleicht auch in Teilzeit – um von dort aus den Schritt ganz in die Selbstständigkeit vorzubereiten, jedoch weiterhin ein regelmäßiges Grundeinkommen zu beziehen.

XING Coaches: Kann dieses Vorgehen auch nachteilig sein?

Bernd Slaghuis: Die Kehrseite dieser Lösungen: Sie werden sich nie ganz auf Ihr eigenes Business fokussieren können. Es bleibt eine Nebenbeschäftigung und der Grad zum bezahlten Hobby ist sehr schmal. Ich bin da eher ein Freund von ganz oder gar nicht und die Gefahr bei diesem Modell ist hoch, im Angestelltenverhältnis trotz Teilzeit weiter im Hamsterrad zu rennen und zudem großen Frust zu verspüren, das eigene Baby doch nicht ausreichend voranbringen zu können.

XING Coaches: Muss ich denn meinen Arbeitgeber über die Nebenbeschäftigung informieren?

Bernd Slaghuis: Wenn Sie als Angestellter weiter bei einem Arbeitgeber beschäftigt sind, dann sollten Sie ihn über Ihre nebenberufliche Tätigkeit informieren und klären, in welchem Ausmaß Sie dieser nachkommen dürfen. Vielleicht sprechen Sie mit ihrem Chef oder mit HR auch offen über einen schrittweisen Ausstieg in den nächsten ein bis zwei Jahren und planen so Ihren Wechsel in die Selbstständigkeit. Anders verhält es sich, wenn bereits ausreichende Mittel zur Verfügung stehen, um eine anfängliche Durststrecke zu überbrücken. Hilfreich sind sicherlich auch Kontakte aus dem eigenen Netzwerk, aus denen Sie in der Gründungsphase erste sichere Aufträge und Umsätze generieren können.

XING Coaches: Welche Hilfen gibt es vom Staat?

Bernd Slaghuis: Es gibt den Gründungszuschuss der Bundesagentur für Arbeit. Jeder vormals Angestellte kann diesen mit dem Schritt in die Selbstständigkeit beantragen, sofern er Ansprüche auf Arbeitslosengeld hat. Die Höhe richtet sich nach dem Arbeitslosengeld I und beträgt etwa 60 Prozent des letzten Nettogehalts zuzüglich 300 Euro Pauschale zur sozialen Absicherung. Der Gründungszuschuss ist eine Ermessensleistung, auf die kein Rechtsanspruch besteht. Gewährt wird er für zunächst sechs Monate, sofern die Voraussetzungen hierfür erfüllt sind. Haben Sie selbst gekündigt, müssen Sie mit einer Sperrzeit von drei Monaten rechnen. In bestimmten Fällen, z. B. bei Vorliegen eines Aufhebungsvertrages, entfällt diese Sperrfrist. Mein Tipp: Informieren Sie sich frühzeitig über die Voraussetzungen und die Aussicht auf einen Gründungszuschuss. Da die Gewährung im Ermessen der Arbeitsagentur liegt, sollte Ihr Businessplan – und Ihr Leben – jedoch auch ohne diesen Zuschuss tragfähig sein.

XING Coaches: Welche Möglichkeiten habe ich noch, um meine Idee finanziell zu verwirklichen?

Bernd Slaghuis: Darüber hinaus gibt es vielfältige weitere Möglichkeiten, die Gründung des eigenen Unternehmens zu finanzieren:

  • Die KfW-Förderprogamme bieten günstige Kredite für Existenzgründer, Freiberufler und Start-Ups.
  • Auch auf EU- oder Länder-Ebene gibt es unterschiedliche Förderprogramme für Existenzgründer und Kleinunternehmer.
  • Nicht staatlich, jedoch immer beliebter wird das Crowdfunding. Bei dieser auch Schwarmfinanzierung genannten Form der Beschaffung von Finanzmitteln investieren in der Regel viele private Internetnutzer kleine Beträge in neue Produktideen oder innovative Geschäftsmodelle und erhalten hierfür Beteiligungen oder die Produkte nach Markteinführung.

XING Coaches: Und wer kann mir beim Businessplan helfen?

Bernd Slaghuis: Ja, viele meiner Kunden haben Respekt vor der Erstellung eines Businessplans, denn so etwas klingt kompliziert und haben sie in der Regel noch nie gemacht. Die Hilfe von Experten ist hier durchaus sinnvoll. Vor allem dann, wenn der Gründungszuschuss beantragt werden soll. Hierfür benötigen Sie nämlich den Nachweis einer sogenannten fachkundigen Stelle, das sind zum Beispiel Handelskammern, Gründungszentren oder Kreditinstitute. Sie bescheinigen offiziell, dass Ihr Businessplan tragfähig ist.

Wer verfügt über betriebswirtschaftliche Kenntnisse oder ist selbst diesen Weg schon gegangen und kann Ihnen im ersten Schritt behilflich sein? Wichtig: Es kommt nicht nur auf die Excel-Tabelle mit Zahlen zu erwarteten Umsätzen und Kosten oder eine saubere Kapitalbedarfs- und Finanzierungsplanung an, sondern vor allem auf die plausiblen Annahmen dahinter. Hier sollten Sie Vorarbeit leisten und sich überlegen, welche Absatzmengen Ihres Produktes in welcher Zeit realistisch möglich sind, wie hoch Sie den Preis festlegen möchten, ob Sie eigene Mitarbeiter einplanen möchten, mit welchen Kosten für Miete, Geschäftsausstattung und Werbung Sie rechnen usw. Es ist nur ein Plan und Sie sind kein Hellseher. Doch für Sie sollte dieser Plan auf realistischen Füßen stehen, Schönfärberei ist hier nicht angebracht.

XING Coaches: Welche Tipps gibt es für Selbstständigkeit aus der Arbeitslosigkeit, welche für aus der bestehenden Beschäftigung heraus?

Bernd Slaghuis: Hier sind insbesondere die Voraussetzungen für die Beantragung des Gründungszuschusses zu beachten. Aus der bestehenden Beschäftigung heraus müssen Sie zunächst den Anspruch auf Arbeitslosengeld geltend machen, erst dann – theoretisch am folgenden Tag – können Sie gründen. Wer schon Arbeitslosengeld bezieht, muss die Regelungen zur spätmöglichen Beantragung des Gründungszuschusses beachten.

In der Karriereberatung erlebe ich es häufig, dass mit der Dauer der Arbeitslosigkeit die Motivation für eine Selbstständigkeit immer präsenter wird. Nach dem Motto: Wenn mich niemand will, dann mache ich mich eben selbstständig! Verzweiflung und Trotz sind kein guter Motor für einen solchen Schritt. Das bewusste Hinterfragen der echten Motivation ist also umso wichtiger, je länger Sie schon arbeitslos sind.

Auf der anderen Seite treffe ich auf Angestellte, die eine Entscheidung für die Selbstständigkeit treffen und zu diesem Zeitpunkt ihres Ausscheidens nahe einem Burn-out sind. Hier sofort in die anstrengende Phase der Gründung zu gehen, ist ebenso wenig ratsam. Etwas Abstand zum alten Job und innere Ruhe sind wichtig, um fokussiert und begeistert in das eigene Business zu starten.

XING Coaches: Welche Herausforderungen stehen beim Start in die Selbstständigkeit an?

Bernd Slaghuis: 50 Prozent aller Neugründungen scheitern innerhalb der ersten sechs Jahre. Neben den finanziellen sind es vor allem mentale Herausforderungen, die Selbstständige insbesondere beim Start mit sich selbst zu bewältigen haben:

  • Eigenmotivation,
  • Durchhaltevermögen und
  • Strategische Weitsicht.

Es wird Tage geben, da sprudeln die Ideen und neue Kunden stehen Schlange. Es wird aber auch Zeiten geben, in denen Sie vielleicht auch alles hinwerfen möchten. Denn niemand interessiert sich für Sie und Ihre Produkte, Dinge gehen schief, Sie müssen Rückschläge verbuchen. Anders als in der Beschäftigung als Angestellter stehen Sie täglich neu vor der Herausforderung, als eigener Chef Ihr Business aktiv voranzutreiben.

XING Coaches: Was ist bei der Geschäftsgründung besonders wichtig?

Bernd Slaghuis: Sichtbarkeit ist entscheidend. Viele Gründer glauben, mit ein paar Flyern oder einer Anzeige im Lokalteil der Zeitung ist es getan. Wichtig ist, dass Sie die richtigen Kanäle und Marketingstrategien finden, die zu Ihren Produkten oder Dienstleistungen passen und mit denen Sie Ihre Kunden erreichen und ansprechen.

XING Coaches: Woran scheitern die meisten Gründer?

Bernd Slaghuis: Aus meiner Erfahrung scheitern die meisten Selbstständigen, weil ihnen entweder schneller als erwartet das Geld ausgeht oder sie feststellen, dass ihnen diese Form der Arbeit doch nicht liegt. Viele unterschätzen die Dauer, die erforderlich ist, um vom eigenen Geschäft leben zu können, sowie die in einigen Branchen üblichen hohen Umsatzschwankungen im Jahresverlauf. Selbstständigkeit erfordert eine andere Haltung zum Beruf und zum Leben. Herausforderungen gehören dazu und führen Sie immer einen Schritt weiter. Wer schon als Angestellter lieber über Probleme als über Lösungen gesprochen hat, der wird sich mit dieser Haltung gerade in der Gründungsphase schwer tun.

XING Coaches: Was sollten Gründer für eine Persönlichkeit mitbringen?

Bernd Slaghuis: Wer den Schritt in die Selbstständigkeit geht, sollte über eine gute Portion Pioniergeist gepaart mit bodenständigem Realitätssinn verfügen. Ziel- und Lösungsorientierung sind wichtig, um den eigenen Weg im Blick zu behalten. Selbstbewusstsein ist nötig, um die eigenen Produkte und Leistungen aktiv und sichtbar im Markt zu platzieren. Gelassenheit und Selbstvertrauen sind gut, um nicht beim ersten Rückschlag den Kopf in den Sand zu stecken. Und Selbstverantwortung, denn nur Sie haben es in der Hand und sind verantwortlich dafür, Ihr eigenes Business zu gestalten.

Hier erfahren Sie mehr über Dr. Bernd Slaghuis

 

Jetzt Coach auf XING Coaches finden!

Selbsttest: Bin ich hochsensibel?

„Jetzt nimm dir das doch nicht so zu Herzen!“, „Lass nicht alles so an dich heran!“ Das sind Sätze, die hochsensible Personen schon von Kindesbeinen an zu hören bekommen. Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann sind sie vielleicht hochsensibel und sollten sich Ihrer Stärken bewusst werden.

Bis zu 20 Prozent der Bevölkerung sind nach aktuellen Schätzungen hochsensibel. Hochsensible nehmen das Leben und alles um sie herum intensiver wahr, manchmal sind es Gerüche oder Geräusche, die meisten betroffenen Personen bekommen die Stimmungen Ihrer Mitmenschen sehr stark und ungefiltert wahr. Es ist eine Gabe, die man sich weder aussucht noch abstellen kann, die viel Freude, aber auch Leid mit sich bringen kann, da man alles intensiver empfindet und erlebt.

Die amerikanische Psychologin Elaine Aaron, die den Begriff der Hochsensibilität geprägt hat und seit mehr als 20 Jahren in diesem Bereich forscht, erfasst mit diesem Fragebogen, ob Menschen in ihrem Sinne hochsensibel sind. Kreuzen Sie die Aussagen an, die für Sie komplett oder teilweise zutreffen.

– Ich fühle mich leicht überwältigt durch starke Sinneseindrücke.

– Offenbar habe ich eine feine Wahrnehmung für Unterschwelliges in meiner Umwelt.-

– Die Stimmungen anderer Menschen beeinflussen mich.

– Ich reagiere eher empfindlich auf körperlichen Schmerz.

– Ich habe an geschäftigen Tagen das Bedürfnis, mich zurückzuziehen – entweder in ein dunkles Zimmer oder an einen anderen Ort, wo ich allein sein und mich von der Stimulation erholen kann.

– Auf Koffein reagiere ich heftiger als viele andere Menschen.

– Ich fühle mich schnell überwältigt von Dingen wie grelle Lichter, starke Gerüche, raue Textilien auf meiner Haut oder Martinshörner in meiner Nähe.

– Ich besitze ein reiches, vielschichtiges Innenleben.

– Laute Geräusche bereiten mir Unbehagen.

– Kunstvolle Musik bewegt mich tief.

– Manchmal liegen meine Nerven derart blank, dass ich nur noch alleine sein möchte.

– Ich bin ein gewissenhafter Mensch.

– Ich bin schreckhaft.

– Es bringt mich leicht aus der Fassung, wenn ich in kurzer Zeit viel erledigen muss.

– Wenn andere Menschen sich in einer Umgebung unwohl fühlen, weiß ich eher als manche andere, was notwendig ist, um Wohlbefinden herzustellen (zum Beispiel durch eine Veränderung der Beleuchtung oder der Sitzordnung).

– Ich werde ärgerlich, wenn man von mir erwartet, zu viele Dinge gleichzeitig zu tun.

– Ich gebe mir große Mühe, Fehler zu vermeiden oder Dinge nicht zu vergessen.

– Fernsehsendungen und Spielfilme mit Gewaltszenen meide ich.

– Ich fühle mich unangenehm erregt, wenn sich um mich herum viel abspielt.

– Hungergefühle stören nachhaltig meine Konzentration und beeinträchtigen meine Stimmung.

– Veränderungen in meinem Leben treffen mich sehr heftig.

– Ich bemerke und genieße feine Düfte, Geschmäcker, Klänge oder Kunstwerke.

– Ich empfinde es als unangenehm, wenn ich mich mit mehreren Dingen gleichzeitig beschäftigen muss.

– Für mich ist es sehr wichtig, mein Leben so zu organisieren, dass ich Situationen vermeide, in denen ich mich ärgern muss oder die mich überwältigen.

– Laute Geräusche, chaotische Szenen und ähnliche starke Reize stören mich.

– Wenn ich mit anderen Menschen konkurrieren muss oder beobachtet werde, während ich eine Aufgabe erfülle, macht mich das so nervös und unsicher, dass ich weitaus schlechter abschneide, als ich eigentlich könnte.

– Als Kind haben meine Eltern und Lehrer mich als sensibel oder schüchtern angesehen.

Ergebnis: Wenn Sie 14 oder mehr Aussagen angekreuzt haben, sind Sie wahrscheinlich hochsensibel.

Ich bin hochsensibel, was heißt das?

In unserem häufig sehr reizüberfluteten Alltag gibt es für Hochsensible viele Herausforderungen zu meistern, zum Beispiel im Büro, wenn mehrere Aufgaben sich auf einmal auftun, wenn Kollegen hintereinander zu einem kommen und Fragen haben, wenn gleichzeitig ein anderer Kollege laut telefoniert und generell hoher Termindruck herrscht. Auf der anderen Seite können Hochsensible aber auch in vielen Situationen Ihre Stärken ausspielen. Hier erfahren Sie mehr über Stärken, Talente und Herausforderungen und erste Tipps, wie Sie mit Ihrer Gabe umgehen können.

Nützliche Verhandlungstipps für Verkaufsgespräche

Nützliche Verhandlungstipps für Verkaufsgespräche

Gut verhandeln will gelernt sein – ganz gleich, ob es um die nächste Gehaltserhöhung geht oder um ein Verkaufsgespräch mit einem potenziellen Geschäftspartner. Wer einige wichtige Verhandlungstipps beherzigt, verzeichnet dabei in der Regel mehr Erfolg als derjenige, der unvorbereitet ins Gespräch geht.

Das wichtigste Verhandlungsgespräch des Jahres: das Gehaltsgespräch

Gerade beim Gespräch mit dem Chef über eine Gehaltserhöhung ist Fingerspitzengefühl gefragt. Sie sollten einerseits selbstbewusst auftreten und Ihren Wert für die Firma deutlich machen, dürfen jedoch andererseits auch nicht arrogant oder von sich selbst eingenommen wirken. Um sicher in die Verhandlung zu gehen, sollten Sie einige wichtige Argumente vorbereiten. Denn schließlich müssen Sie dem Chef gegenüber begründen, warum Sie sich das höhere Gehalt verdient haben:

  • Sie haben neue Kunden gewonnen, die Ihrer Firma hohe Profite gebracht haben.
  • Sie haben der Firma durch neue Ideen und Konzepte viel Zeit und Geld gespart.
  • Sie haben durch Ihren spontanen Einsatz nach dem Ausfall eines Kollegen einen wichtigen Auftrag gerettet.
  • Sie haben mit innovativen Ideen den Marktwert des Unternehmens gesteigert.

Argumente wie „Alles ist teurer geworden“ werden den Chef hingegen nicht interessieren. Im Gegenteil. Er könnte ebenso argumentieren, dass auch für das Unternehmen alles teurer geworden ist – und damit keine Gehaltserhöhungen drin sind. Auch der Hinweis auf eine andere Firma, bei der Mitarbeitern in vergleichbaren Abteilungen mehr gezahlt wird, führt nicht unbedingt zum Ziel. Weitere Verhandlungstipps für das Gehaltsgespräch: Bleiben Sie stets freundlich und locker und feilschen Sie nicht wie auf einem orientalischen Basar. Stellt sich der Chef in Sachen Gehaltserhöhung stur, ist es an der Zeit, eine andere Taktik zu fahren: Stellen Sie die Frage nach einem Firmenwagen oder nach anderen Vergünstigungen. Dazu können auch Fortbildungen gehören, die wiederum den eigenen Marktwert steigern – dann klappt es im nächsten Jahr auch mit dem höheren Gehalt.

Fünf Verhandlungstipps für Verkaufsgespräche

Das Gehaltsgespräch ist für Arbeitnehmer meist die wichtigste Verhandlung des Jahres, doch letztendlich auch nur ein Verkaufsgespräch. Steht hier im Fokus, die eigene Arbeit möglichst teuer zu verkaufen, geht es im geschäftlichen Alltag eher darum, erfolgreiche Abschlüsse zu erzielen. Haben Sie häufiger das Gefühl, Sie sind aus Verhandlungen nicht gut herauskommen und haben schlechte Ergebnisse für Ihr Unternehmen erzielt? Dann sollten Sie überprüfen, ob Sie einige wichtige Verhandlungstipps beherzigt haben:

  • gut vorbereitet in die Verhandlung gehen
  • konkrete Ziele vor Augen haben
  • die andere Seite kennen
  • richtig mit dem Verhandlungspartner umgehen
  • flexibel reagieren.

Die Vorbereitung

Die richtige Vorbereitung ist oft schon die halbe Miete in jeder Verhandlung und steht bei allen Verhandlungstipps an erster Stelle. Was wissen Sie über Ihren Gesprächspartner und sein Unternehmen? Sind Sie ausreichend über die aktuellen Verhältnisse am Markt informiert? Ist die Nachfrage gerade stark oder schwach? Gibt es Produktionsengpässe in Herstellerländern? Je mehr Informationen Sie zur Hand haben, desto souveräner können Sie auf Argumente der Gesprächspartner reagieren und auf Ihre Ziele hinsteuern.

Die Zielsetzung

Was wollen Sie eigentlich erreichen? Sicher, am Ende sollen Unterschriften unter einen Vertrag gesetzt werden, doch eine Verhandlung besteht aus verschiedenen Zwischenschritten und beinhaltet oft mehrere Ziele. Je konkreter Sie Ihre eigenen Ziele formulieren, umso leichter wird es Ihnen fallen, darauf hinzusteuern.

Die andere Seite kennen

Manche Gesprächspartner kennen Sie vielleicht schon seit Jahren. Andere sind Ihnen jedoch völlig fremd. Informieren Sie sich über die Hierarchie in der anderen Firma und darüber, welche Entscheidungsspielräume Ihr Gesprächspartner überhaupt hat. Wie ist es um die Firma bestellt? Geht es ihr wirtschaftlich hervorragend – hat sie also die größere Macht in der Verhandlung? Oder steht sie eher schlecht da und hängt von dieser Verhandlung viel ab? In dem Fall haben Sie ein großes Gewicht und daher mehr Spielraum.

Richtig mit dem Geschäftspartner umgehen

Sorgen Sie für ein angenehmes Gesprächsklima, in dem gerne verhandelt wird. Fällt es Ihnen schwer, offen und locker mit fremden Menschen umzugehen, lassen Sie sich von einem Coach beraten. Er hilft Ihnen dabei, die richtige Rhetorik und Körpersprache für den überzeugenden und zugleich sympathischen Auftritt zu entwickeln, und hält viele weitere Verhandlungstipps für Sie bereit.

Flexibilität

Haben Sie einen Plan B? Ist die Verhandlung festgefahren, bringt es gar nichts, stur auf den eigenen Wünschen zu beharren. Zeigen Sie sich flexibel und suchen Sie nach Auswegen. Ziehen Sie einen Plan B aus der Tasche, kann dies den berühmten Knoten häufig zum Platzen bringen.

Jetzt Coach auf XING Coaches finden!

Bildnachweis: deathtostockphoto, plainpicture

Gehen oder bleiben: Bei Frust am Arbeitsplatz richtig entscheiden

Heute schon gejammert? Wer permanent unzufrieden in seinem Job ist, sollte sich nicht seinem Schicksal ergeben. Karrierecoach Aila Kruska erklärt im Gespräch mit XING Coaches, wie Sie aus dem Teufelskreis ausbrechen können und in welchen Situationen nur noch ein Jobwechsel hilft.

XING Coaches: Woran erkenne ich meine Unzufriedenheit im Job?

Aila Kruska: Es gibt Unternehmen oder Menschengruppen, bei denen herrscht so etwas wie ein Grundjammerton. Es gehört zum guten Ton, dass man nicht begeistert ist und zum Beispiel nicht erzählt, was gerade gut im Job läuft oder wie gut einem ein Projekt gefällt. Es herrscht ein negativer Grundton. Ich nenne das eine „kollektive Unzufriedenheit“. Das kann sich zu einer Art Spirale, Kreislauf oder Teufelskreis entwickeln, aus dem schwer auszubrechen ist. Daher ist es wichtig, zu hinterfragen: Was genau macht mich unzufrieden? Was ist es ganz konkret, das mich stört.

XING Coaches: Und wie viel Frustration im Job ist „normal“?

Aila Kruska: Gegenfrage: Sind Sie jeden Tag zu 100 Prozent mit Ihrem Job und den damit verbundenen Tätigkeiten zufrieden? Und das auch über einen längeren Zeitraum? In der Tat ist das erstrebenswert – aber ganz ehrlich: Ich glaube, das ist nicht so wirklich realistisch. Viel entscheidender sind Fragen: Ab wann macht es krank? Wann bin ich so von dieser Thematik beherrscht, dass diese Unzufriedenheit in andere Lebensbereiche eingreift? Nicht immer sind wir Opfer. Wir sind gleichzeitig Akteure unseres Lebens, das heißt, wir stehen am Steuerrad und geben die Richtung vor. Klar, wir müssen Wellengang, Strömungen, die Windstärke und Untiefen berücksichtigen. Wenn ich mich aber nur als Spielball verstehe, habe ich keine Kraft und keine Ideen, etwas zu ändern. Es geht darum, es irgendwie zu ertragen. Wichtig ist daher, selbst etwas zu ändern. Und dann kommen wir zum nächsten Schritt und zur nächsten Fragestellung: Was habe ich von einem Wechsel oder einer Veränderung? Denn ich muss aktiv werden und einiges investieren – kein Geld, sondern Zeit, Energie und Gedanken. Welchen Nutzen ziehe ich daraus und was kommt am Ende heraus? Dann folgt die Abwägung: Lohnt sich das Investieren bei dem möglichen Ergebnis?

XING Coaches: Dabei spielen doch sicher auch die Arbeitstätigkeiten, das Arbeitsklima oder die Kollegen eine Rolle?

Aila Kruska: Genau, richtig! Was genau löst die Unzufriedenheit aus? Ist es vielleicht ein bestimmtes Projekt oder zu viel oder zu wenig Herausforderungen? Ist die Arbeit zu monoton, gibt es zu viel Routine oder sind die Aufgaben zu wechselhaft? Wir Menschen sind ganz unterschiedlich gestrickt. Vielleicht sind es auch die Kollegen, das Umfeld oder auch der Arbeitsweg? Wenn man jeden Tag nicht weiß, ob man eine halbe Stunde oder anderthalb Stunden für die Fahrt ins Büro oder nach Hause braucht, kann das unzufrieden machen. Es gibt viele Einflussgrößen auf Zufriedenheit. Daher ist es wichtig, die stärksten Einflüsse zu erkennen. Mit den Kollegen oder der Führungskraft kann ich ein Gespräch führen. Da habe ich irgendwie Einfluss drauf. Auf die Unternehmenskultur ist dies nur mittelbar möglich. Die Stimmung in der Abteilung lässt sich vielleicht auch beeinflussen, manche Dinge aber auch nicht.

XING Coaches: Muss man denn für einen Jobwechsel auch den Arbeitgeber wechseln?

Aila Kruska: Nein, nicht immer. In einem kleinen Betrieb sind die Möglichkeiten vielleicht eingeschränkt oder nicht ganz so groß, wie bei einem Großunternehmen oder Konzern. Zunächst kann ich überlegen, wie ich mein Aufgabenfeld ändern kann: Kann ich andere Projekte hinzunehmen oder abgeben? Dann bin ich vielleicht in einem anderen Team, habe andere Kollegen und andere Vorgesetzte. Vielleicht kann ich auch die Niederlassung oder das Arbeitsmodell wechseln. Oder Stichwort „Home Office“ – das hängt ganz klar vom Job und davon ab, ob dieses Modell möglich ist. Man kann sich überlegen, den Job an sich zu verändern, die Aufgabe oder die Rahmenbedingungen. Wenn man das ausgereizt hat, ist manchmal auch eine andere Unzufriedenheit vorhanden: Ich kann mit der Branche gar nichts mehr anfangen, also so eine Art „Sinnkrise“. Oder die persönlichen Werte und Prioritäten haben sich im Laufe der Zeit verändert: Nach dem Studium war man vielleicht begeistert als Unternehmensberater in ganz Deutschland oder Europa Einsätze zu haben, als Mittvierziger stehen vielleicht andere Themen hoch im Kurs. Dann merke ich einfach, ich will etwas komplett anderes machen. Dann reicht es vielleicht nicht mehr an der einen oder anderen „Stellschraube“ zu drehen, dann kann ein Arbeitgeberwechsel sinnvoll sein.

XING Coaches: Wie finde ich dann einen neuen Job, der zu mir passt?

Aila Kruska: Im nächsten Schritt schaue ich, was gibt es am externen Markt. Auch hier: Werden Sie zum Akteur: Schauen Sie sich Jobbörsen an, Unternehmen und deren Webseiten, welche Jobs werden angeboten. Aber auch hier kann ich schnell in eine Opferrolle rutschen, getreu dem Motto: Es gibt ja nichts auf dem Arbeitsmarkt! Neben dem Recherchieren ist es daher ebenso wertvoll, rauszugehen und mit Menschen zu sprechen. Der Blick über den Tellerrand und Gespräche mit Freunden und Kollegen sind wichtig. Man muss nicht jedem sagen, dass man auf Jobsuche ist – das ja nicht immer so günstig ist. Aber es lohnt sich, ein Gespräch zu führen, wie es in einer anderen Branche oder in einem anderen Unternehmen ist, welche Probleme und welche Herausforderungen es dort gibt. So bin ich Akteur der eigenen beruflichen Entwicklung. Oft bekommt man auch gleich Rückmeldung zu den eigenen Kompetenzen und ein besseres Gefühl für den Markt.

XING Coaches: Wie entscheidet man sich sinnvoll und richtig?

Aila Kruska: Zunächst sollten die Gründe der Unzufriedenheit sehr kleinteilig mit den Rahmenbedingungen des neuen Jobs verglichen werden, damit sie nicht erneut auftauchen. Es darf keine Blackbox-Entscheidung sein. Ich muss wissen, was ich brauche. Es geht darum, zu reflektieren und diesen Prozess bewusst zu gestalten. Wichtig: Lassen Sie dennoch Raum für das Bauchgefühl. Es geht auch immer darum, wie ich mich fühle. Wie ist das Bauchgefühl während eines Gesprächs in einem Unternehmen? Auch der Zufall ist wichtig. Indem ich Gespräche führe, rausgehe, mich unterhalte, und nicht im Teufelskreis der Unzufriedenheit und des Jammerns bleibe, kann ich viel ändern. Dann kann etwas Neues entstehen. Wie häufig berichten meine Klienten, dass sie plötzlich weiterempfohlen werden oder Hinweise bekommen von Unternehmen, die Leute mit ihren Erfahrungen suchen. Und warum? Weil sie etwas an ihrer inneren Haltung geändert haben. Sie haben quasi einen Schalter umlegt und Unzufriedenheit dient plötzlich als innerer Antrieb, um eine Änderung herbeizuführen.

XING Coaches: Wie können falsche Entscheidungen im beruflichen Kontext korrigiert werden?

Aila Kruska: Im Prinzip gilt zu definieren: Was genau ist falsch? Wenn ich nach dem vorher beschriebenen Prinzip vorgegangen bin, wird die Entscheidung seine Gründe gehabt haben. Manchmal kann man – auch wenn man sich anstrengt – nicht jede Entscheidung bis auf das letzte Detail abwägen, manchmal ändern sich auch unvorhergesehen die Rahmenbedingungen. Unternehmen werden verkauft, neue Märkte entwickelt, liebgewonnene Kollegen verlassen das Team oder das Unternehmen. Es gibt aber auch Menschen, die sich bei Entscheidungen lediglich auf ihr Bauchgefühl verlassen und denen jegliche sachliche Abwägung fremd ist. Auch dann, wenn sie später merken, dass es doch anders war, sagen sie trotzdem: In dem Moment war es richtig, weil mein Bauchgefühl mir das gesagt hat. Wir Menschen sind ganz unterschiedlich. Ich finde, in einer solchen Situation ist wichtig, nach vorne schauen. Wenn ich merke, eine Entscheidung hat sich – warum auch immer – als nicht ganz so prickelnd herausgestellt, muss ich weitergehen. Woran liegt es, dass ich nicht mehr zufrieden bin? Ich fange dann wieder von vorne an.

XING Coaches: Gibt es denn einen Tipp, wie ich von vornherein den „richtigen“ Weg einschlage?

Aila Kruska: Wenn Sie schon am Anfang genau hinschauen und sich fragen, was macht mich zufrieden und was eher nicht, dann können Sie diesen Kreislauf verhindern oder eher aussteigen. Es entwickelt sich kein Teufelskreis, denn aus dem herauszukommen, ist schwerer. Wir Menschen sind lernfähig, das heißt: Jobsuchende und Arbeitnehmer können sich weiterentwickeln. Lernfähig bedeutet für mich aber auch, aus Fehlern zu lernen.

Hier erfahren Sie mehr über Aila Kruska

Jetzt Coach auf XING Coaches finden!

Die eigene Rhetorik verbessern ist gar nicht so schwer

Die eigene Rhetorik verbessern ist gar nicht so schwer

Kaum jemand wird als brillanter Redner geboren. Die meisten Menschen müssen sich ihre rhetorischen Fähigkeiten erst nach und nach antrainieren. Wer seine Rhetorik verbessern möchte, kann an speziellen Seminaren und Workshops teilnehmen, in Diskussionsrunden üben und Ratgeber zu verschiedensten Tricks und Kniffen wälzen.

Rhetorik verbessern dank besserer Atemtechnik

Fragen Sie sich manchmal, wie der Redner bei der Produktpräsentation es schafft, seit zehn Minuten zu reden, scheinbar ganz ohne Luft zu holen? Wie der Vortragende bei seiner Rede alle in den Bann zieht, weil er mal leise und mal laut spricht und stets die richtigen Stellen betont? Diese Menschen haben vermutlich bei einem geschulten Coach ein Rhetoriktraining absolviert. Dazu gehört schließlich auch die richtige Atemtechnik: So geht Ihnen beim Vortrag nicht die Luft inmitten eines langen Satzes aus. Lernen Sie außerdem, Ihre Stimme zu beherrschen, sodass Sie nicht häufig räuspern müssen, sondern flüssig zwischen tiefen und höheren Lagen wechseln. Dies ist besonders für weibliche Rednerinnen wichtig, deren Stimmen gerade bei Nervosität oft höher werden können. Lernen Sie, wie Sie Worte deutlich formulieren und die richtigen Betonungen setzen, ehe Sie die eigentliche Rhetorik verbessern. Denn die besten Formulierungen nützen Ihnen nichts, wenn Sie zu leise, zu monoton oder zu abgehackt sprechen.

Bereiten Sie Ihre Rede gründlich vor

Einfach eine lockere Rede aus der Hüfte heraus halten, mit witzigen Bemerkungen auf das Publikum eingehen und stets eine schlagfertige Antwort parat haben? Dies gelingt nur den wenigsten Sprechern. Möchten Sie Ihre Rhetorik verbessern, ist eine gründliche Vorbereitung der Rede wichtig. Auch hierbei kann Ihnen ein rhetorikerfahrener Coach beiseite stehen. Die Vorbereitung umfasst generell fünf Schritte:

  • Zusammenstellung der Argumente, die Ihre Rede enthalten soll
  • Gliederung der Rede, sodass Ihre Zuhörer bei der Stange bleiben
  • Feinschliff der Rede mit der richtigen Wortwahl und der Planung von Pausen
  • Einprägen der Rede (oder je nach Anlass auch Auswendiglernen)
  • Üben des Vortrages unter Beachtung der Stimme und der Körpersprache.

Handelt es sich um eine Rede, bei der Sie mit Fragen aus dem Publikum rechnen müssen (zum Beispiel bei einer Produktpräsentation oder einer Pressekonferenz), überlegen Sie sich vorab möglichst viele potenzielle Fragen und bereiten Sie eine Antwort darauf vor. So verschlägt es Ihnen nicht die Sprache, wenn ein Zuhörer Rückfragen an Sie hat. Müssen Sie mit Gegenargumenten zu Ihrer Rede rechnen (etwa bei einer Vorstandssitzung oder einem Meeting), bereiten Sie sich darauf vor, ihnen souverän zu begegnen und sie wirkungsvoll zu entkräften. Je gründlicher Sie vorbereitet sind, umso leichter können Sie Ihre Rhetorik verbessern und Ihre Zuhörer überzeugen.

Das Verfassen der Rede

Möchten Sie Ihre Rhetorik verbessern, weil Sie schon öfter gemerkt haben, dass Ihre Zuhörer nicht richtig bei der Sache sind? Dass sie mit ihren Smartphones spielen, auf ihren Notizblöcken malen oder verträumt aus dem Fenster blicken? Dann analysieren Sie Ihre bisherigen Reden mithilfe eines erfahrenen Rhetorik-Coaches. Möglicherweise benutzen Sie zu viele Fremdwörter, sodass Ihre Zuhörer Ihnen nicht folgen können und das Interesse verlieren. Oder Sie ergehen sich in zu vielen weitschweifigen Ausführungen, statt kurz und präzise zum Punkt zu kommen.

Überlegen Sie, welche Punkte Ihrer Rede besonders wichtig sind, und konzentrieren Sie sich auf diese. Fragen Sie sich, mit welchen Vorabinformationen Ihr Publikum zum Vortrag kommt und mit welcher Einstellung. Müssen Sie skeptische Geschäftspartner von Ihrem neuen Produkt überzeugen, klingt Ihre Rede anders, als wenn Sie zum 50. Geburtstag des Geschäftsführers vor der Belegschaft eine launige Laudatio auf ihn halten. Lesen Sie sich Ihren Entwurf mehrmals laut vor und überlegen Sie, an welchen Stellen Sie Ihre Rhetorik verbessern können. Achten Sie auf einen korrekten Satzbau und eine angenehme Satzmelodie. Und vermeiden Sie nach Möglichkeit abgenutzte Floskeln, die Ihre Zuhörer dazu verleiten, sich über sie lustig zu machen.

Üben Sie Ihre Rede vor Publikum

Solange Sie ernsthaft daran arbeiten, Ihre Rhetorik zu verbessern, sollten Sie Ihre nächsten Reden mit einem Rhetorikcoach üben. Er wird Ihnen bei der Sprechtechnik helfen, Ihre Körpersprache verbessern und die Rede selbst analysieren. Fühlen Sie sich sicherer und verbuchen schon die ersten Erfolge bei Ihren Vorträgen, üben Sie zu Hause mit dem Partner oder der Familie. Insbesondere Teenager sind meist das kritischste Testpublikum, das Sie sich wünschen können. Haben Sie diesen Test bestanden, sind Sie für die nächste große Konferenz gerüstet.

Jetzt Coach auf XING Coaches finden!

 

Bildnachweis: deathtostockphoto, plainpicture

Nach der Elternzeit Teilzeit arbeiten: Geht das?

Nach der Elternzeit Teilzeit arbeiten: Geht das?

Vor der Geburt des ersten Kindes denken viele Eltern, dass nach der Elternzeit wieder beide Vollzeit arbeiten gehen. Aufgrund der Erfahrungen aus der Zeit mit dem Kind daheim entscheiden allerdings viele Mütter und immer mehr Väter, ihre Arbeitszeit zu reduzieren. Doch wer nach der Elternzeit Teilzeit arbeiten möchte, stellt sich viele Fragen und muss einiges beachten. Wann besteht ein Anspruch auf Teilzeitarbeit? Muss der Arbeitgeber Ihrem Wunsch zustimmen? Hier finden Sie die Antworten.

Planen Sie frühzeitig Ihr weiteres Berufsleben

Im Idealfall machen Sie sich schon vor der Geburt Gedanken, wann und wie viele Stunden Sie nach einer individuell geplanten Auszeit wieder arbeiten möchten. Sie haben die Möglichkeit, drei Jahre bei Ihrem Kind zu bleiben und erst dann wieder in den Job einzusteigen. Wägen Sie diese Entscheidung gut ab, denn Sie müssen sich mindestens für die ersten zwei Jahre der Elternzeit festlegen. Spätestens sieben Wochen vor Beginn erwartet Ihr Chef Ihren Antrag. Diese lange Frist ermöglicht es den Firmen, sich rechtzeitig um Ersatz zu bemühen. Während der Elternzeit bleibt Ihr Arbeitsverhältnis bestehen. Es ruht so lange, bis Sie in den Job zurückkehren.

Haben Sie einen Anspruch darauf, nach der Elternzeit Teilzeit zu arbeiten?

Nach der Elternzeit lebt Ihr Arbeitsvertrag wieder ganz normal auf. Sie arbeiten wieder ebenso lange wie vor der Geburt. Bei einem Arbeitsvertrag ohne Öffnungsklausel muss Ihr Chef Sie wieder an einem gleichwertigen Arbeitsplatz einsetzen. Ist Ihre Tätigkeit nicht genau definiert, darf das Unternehmen Ihnen eine andere Stelle zuweisen. Unter bestimmten Voraussetzungen können Sie auf Wunsch nach der Elternzeit in Teilzeit arbeiten. Der § 8 TzBfG (Teilzeit- und Befristungsgesetz) regelt die geltenden Rahmenbedingungen.

Damit Sie nach der Elternzeit Teilzeit arbeiten dürfen, müssen folgende Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Das Arbeitsverhältnis zwischen Ihnen und Ihrem Arbeitgeber muss seit mindestens sechs Monaten bestehen.
  • Der Betrieb beschäftigt mindestens 15 Mitarbeiter, Auszubildende zählen nicht dazu.
  • Sie haben dem Arbeitgeber Ihren Wunsch, nach der Elternzeit Teilzeit zu arbeiten, mindestens drei Monate vor Ihrer Rückkehr an den Arbeitsplatz mitgeteilt.
  • Es sprechen keine betrieblichen Gründe gegen die Kürzung der Arbeitszeit. Zu den anerkannten betrieblichen Gründen, warum nach der Elternzeit Teilzeit zu arbeiten nicht möglich ist, gehören zu hohe Kosten für den Arbeitgeber. Auch wenn die Organisation der Arbeitsabläufe oder die Sicherheit im Betrieb gefährdet werden, darf der Arbeitgeber die Zustimmung verweigern.

Verhandeln Sie über Ihre künftige Arbeitszeit

Teilen Sie Ihren Wunsch, nach der Elternzeit in Teilzeit zu arbeiten, Ihrem Arbeitgeber schriftlich mit. Theoretisch ist eine mündliche Mitteilung ausreichend, praktisch fehlt Ihnen bei Bedarf ein Nachweis über Ihr Verlangen nach einer Arbeitszeitverkürzung. Der Gesetzgeber sieht vor, dass Sie als Arbeitnehmer in diesem Schreiben angeben, wie die Arbeitsstunden verteilt werden sollen. Möchten Sie an wenigen Tagen Vollzeit arbeiten und an anderen Tagen freihaben? Arbeiten Sie jeden Tag einige Stunden? In welchem Zeitfenster möchten Sie Ihre Arbeitsstunden leisten? Ihr Chef muss Ihren Vorschlag nicht annehmen. Das Befristungs- und Teilzeitgesetz sieht vor, dass sich Arbeitnehmer und Arbeitgeber einvernehmlich über die Verteilung der Arbeitszeit einigen. Spätestens einen Monat, bevor Sie beginnen möchten, nach der Elternzeit Teilzeit zu arbeiten, muss der Arbeitgeber Ihnen seine Entscheidung mitteilen. Hat er sich bis dahin weder zu Ihrem Vorschlag geäußert noch Ihr Ansinnen abgelehnt, gelten Ihre Wünsche automatisch als akzeptiert. Auch wenn bis zu diesem Zeitpunkt keine Einigung über die Arbeitszeit erzielt worden ist, gelten automatisch Ihre Vorschläge. Ist die Teilzeitregelung eingetroffen, darf der Arbeitgeber diese Zeiten nur noch ändern, wenn das betriebliche Interesse Ihr Interesse überwiegt. Es muss Ihnen mindestens ein Monat Zeit eingeräumt werden, bevor die neuen Arbeitszeiten gelten.

Holen Sie sich Unterstützung

Die Zeit nach der Geburt ist für Eltern besonders spannend und verändert die Sicht auf viele Dinge. Viele Mütter und Väter sind nicht sicher, ob sie nach der Elternzeit in Teilzeit arbeiten möchten. Suchen Sie Unterstützung bei einem persönlichen Coaching. Ein erfahrener Berater oder Trainer hilft Ihnen, Ihre Gedanken zu ordnen und langfristige Wünsche zu erkennen. Bei XING Coaches finden Sie zielsicher den richtigen Partner für ein Coaching zu privaten und beruflichen Fragen – entsprechend auch zu der, ob Sie nach der Elternzeit Teilzeit arbeiten gehen möchten.

Jetzt Coach auf XING Coaches finden!

Bildnachweis: deathtostockphoto, plainpicture