Warum gute Vorsätze allein nicht reichen

Am Silvesterabend wird der Nachthimmel durch das alljährliche Feuerwerk in den schillerndsten Farben erleuchtet. Teils hören wir begeisterte Kommentare zu den farbenfrohen Illuminationen  und natürlich auch kritische Stimmen, die nicht verstehen können, wie man so viel Geld in die Luft „verballern kann“. Ähnlich verhält es sich mit den jährlich wiederkehrenden „Guten Vorsätzen“ zum Jahreswechsel. Während die einen mit Begeisterung wieder einmal eine ganze Liste guter Absichten erstellt haben, denken die anderen gar nicht erst darüber nach, weil sie meinen „das bringe doch sowieso nichts“.

 

Seit 2011 führt das Forsa Institut in Deutschland im Auftrag der DAK-Gesundheit eine repräsentative Umfrage zu den guten Vorsätzen in Deutschland durch. Von den Befragten, die sich mit Änderungsplänen befassen, steht an erster Stelle das Thema „Stress vermeiden oder abbauen“ – und das seit einigen Jahren. Ebenso konstant ist die Nummer zwei mit „mehr Zeit für Familie/Freunde“, gefolgt vom Klassiker „mehr bewegen/mehr Sport“. Wer bislang vermutet hat, dass „Abnehmen“ oder „mit dem Rauchen aufhören“ die Spitzenpositionen besetzt, der sieht sich getäuscht. „Abnehmen“ rangiert über Jahre auf Platz sechs mit rund einem Drittel der Nennungen und „Rauchen“ finden wir auf dem letzten Platz mit etwa zehn Prozent. Neu ist bei der jährlichen Umfrage zu den guten Vorsätzen der Deutschen die Nutzung von digitalen Medien. Die Zahl der Nennungen von Menschen, die öfter mal abschalten wollen, stieg seit 2014 von 15 auf 20 Prozent.

In Angesicht der Neujahrsplanungen steigt dann auch die Zahl der Neuanmeldungen in Fitnessstudios im Laufe des Januars sehr deutlich. Allerdings sind die meisten der Fitness-Enthusiasten im Frühjahr schon nicht mehr im Studio zu finden. Untersuchungen haben ergeben, dass ein Viertel der Deutschen ihre Vorsätze nach einem Monat fallen lassen. Nach drei Monaten stehen nur noch etwa die Hälfte zu ihren Plänen.

 

Wie schafft man es denn nun, die guten Vorsätze mit Erfolg umzusetzen?

In der Psychologie unterscheidet man generell zwei Hauptmotive für unser Handeln. Das eine Motiv ist Schmerz und das andere ist Liebe. Wenn wir nun mit unserer Figur nicht zufrieden sind, dann bereitet uns der Blick in den Spiegel Unbehagen, also Schmerz. Wenn uns der Hausarzt am Ende der Untersuchung eröffnet, dass wir nur noch wenig Zeit unter unseren Lieben verbringen werden, wenn wir nicht sofort mit dem Rauchen aufhören, dann ist dieser Schmerz sicher Anlass genug, sofort die Zigarettenpackung wegzuwerfen. Ist unser Lebenspartner Nichtraucher, dann findet unser Entschluss mit dem Rauchen aufzuhören sicher viel Lob und Anerkennung. Allerdings wird man unschwer erkennen, dass das Motiv Liebe bei weitem nicht so stark wirkt wie der Schmerz. Das heißt, es muss also ein Motiv geben, dass stark genug ist, unser Verhalten zu ändern. Und damit kommen wir gleich zum nächsten Punkt. Über 90 Prozent unserer Handlungen werden vom Unterbewusstsein gesteuert. Jedes Verhalten ist ein gelerntes Verhalten, welches durch Belohnung aufrechterhalten wird. Die Psychologie spricht hier von operanter Konditionierung. Das geschieht durch Lob oder Vermeidung von negativen Konsequenzen. So führt ein gutes Essen natürlich zu Wohlgefühl, die Zigarette beruhigt uns, überdurchschnittliches Engagement bei der Arbeit trägt zum Erhalt des Arbeitsplatzes bei, ausgiebiger Medienkonsum und Nutzung sozialer Netzwerke belohnt unser Informations- und Mitteilungsbedürfnis. Gemein ist, dass die Belohnung in unserem Gehirn durch die Ausschüttung von chemischen Botenstoffen gefördert wird. Für den Aufbau von Glücksgefühlen spielt vor allem Dopamin in Verbindung mit Noradrenalin und β-Endorphin eine zentrale Rolle, genauso wie Serotonin. Und die vermissen wir natürlich ein Stück weit bei der Unterlassung von lieb gewordenen Gewohnheiten. Ganz entscheidend für den Umsetzungserfolg ist die eigene Motivation. Viele Klienten kommen in die Hypnosepraxis, um sich das Rauchen abzugewöhnen, weil ihr Partner sie geschickt hat. Das funktioniert in der Regel nie. Das Unterbewusstsein wir sofort erkennen: Das ist nicht mein Ziel!

 

10 Tricks, die Ihnen helfen können, Ihre guten Vorsätze umzusetzen

– Machen Sie Ihre Ziele messbar: Einfach mal abnehmen ist kein konkretes Ziel. Wenn ich mir vornehme, in sechs Monaten zwölf Kilo abzunehmen, dann kann ich mir Etappenziele abstecken. Das sind dann nur zwei Kilo pro Monat und gerade mal fünfhundert Gramm pro Woche. Und das ist doch wohl zu schaffen, oder?

– Konzentrieren Sie sich auf ein erreichbares Ziel: Die Durchsetzung von verschiedenen Vorsätzen kostet nicht nur viel Kraft, sie kann auch unser Gehirn schlichtweg überfordern. Darüber hinaus sollte die Veränderung unbedingt erreichbar sein, sonst tritt leicht Frust auf.

– Halten Sie Ihre Ziele schriftlich fest: Eine Studie über erfolgreiche Absolventen der Havard University hat gezeigt, dass diejenigen Studenten im späteren Berufsleben überdurchschnittlich erfolgreich waren, die ihre Ziele vorher schriftlich festgehalten hatten.

– Erstellen Sie einen Plan: Das ist der nächste Schritt nach der schriftlichen Zielfixierung – ein Umsetzungsplan. Bitte auf keinen Fall seitenlange Maßnahmenkataloge erstellen, eine Seite reicht völlig aus. Da steht dann zum Beispiel: Bis zum 31. Januar beim Fitnessstudio anmelden. Täglich nach dem Aufstehen auf die Waage und ins Gewichtstagebuch eintragen. Montag und Mittwoch 30 Minuten spazieren gehen. Und so weiter.

– Visualisieren Sie Ihre Veränderungen: Unser Unterbewusstsein liebt Bilder und kann dabei Fiktion und Realität kaum unterscheiden. So hat man beispielsweise festgestellt, dass Sportler ihren Erfolg immens steigern können, wenn sie neben körperlichem Training auch ihre Vorstellungskraft einsetzen.

– Belohnen Sie sich für Teilerfolge: Wie schön ist es, wenn man schon mal einen Teil seines gesteckten Zieles geschafft hat. Wenn von den geplanten zwölf Kilo bereits fünf geschafft sind, dann ist eine Belohnung durchaus angebracht. Das sollte nicht unbedingt eine große Packung Eis sein. Wie wäre es da beispielsweise mit einem Kinobesuch?

– Schaffen Sie sich Verbündete: Geteiltes Leid ist halbes Leid, sagt der Volksmund. Eine Gruppe von gleichgesinnten Sportkollegen schafft Anreize. Das was sonst eher zu Neid und Frust führt, nämlich der Vergleich mit anderen, kann hier ein wichtiger Ansporn sein.

– Führen Sie ein Erfolgstagebuch: Was ist das für ein tolles Gefühl am Ende des Tages auf ein vollbrachtes Werk zurückzuschauen. Genau so geht es uns, wenn wir unsere Erfolge schwarz auf weiß niederschreiben.

– Lassen Sie sich von Experten helfen: Manche guten Vorsätze lassen sich mit fachlicher Hilfe von ausgebildeten Therapeuten viel besser umsetzen. Dazu gehört beispielsweise das Thema „Rauchen abgewöhnen“ ebenso wie „Wunschgewicht“, „weniger Alkohol trinken“ und vieles mehr.

Erzählen Sie es Freunden und Bekannten: Wenn Sie so vielen Leuten wie möglich von Ihren bevorstehenden Veränderungen erzählen, ernten Sie bei Nichteinhaltung sicher Hohn und Spott. Für manch einen mag das ja funktionieren, ist aber nicht jedermanns Sache.

Und wenn auch nur einer dieser Tipps passt, dann bitte auf jeden Fall anwenden. Denn nicht der Gedanke führt zum Erfolg, sondern nur die Tat.

 

Dieser Beitrag ist Teil der “Neujahrsspecial”-Reihe des XING Coaches Magazins. Eine Übersicht aller Artikel aus der Reihe finden Sie hier.

Die 7 ersten Schritte zur optimalen Coach-Webseite

Sieht man der Webseite an, dass sie zum Beispiel aus einem Homepagebaukasten ist, ist das im Umfeld persönlicher Beratung fatal. Dasselbe gilt auch für verwendete Bilder: Ganz allgemein gehaltene Fotos von einer Bildagentur kann jeder günstig erwerben. Damit sagen Sie nichts mehr aus. Kommt dazu ein mittelmäßig fotografiertes Portrait auf einer 0/8/15 erstellten Baukastenwebseite, gewinnt ein Besucher schnell den Eindruck, dass hier jemand unterwegs ist, der selbst nicht prägnant genug ist, um andere zu prägen.

 

Ein Coach braucht nicht nur irgendwie eine neue Webseite, sondern eine Webseite, die sich abhebt von den durchschnittlichen Webseiten im Netz. Die Webseite soll die Persönlichkeit zum Ausdruck bringen und potenzielle Kunden wirklich ansprechen.

Neben dem Thema Ansprache und Design ist der technische Aspekt nicht zu vernachlässigen. Änderungen und Neuerungen in der Technik, besonders bei Google und sozialen Netzwerken, sind jedes Jahr so umfangreich sind, dass man leicht ein Buch damit füllen könnte. Dieser regelmäßig hohen Innovation kann man nur schwer in Eigenleistung begegnen und es ist sicher eine gute Idee, einen versierten Freelancer für Webdesign bei Bedarf an der Hand zu haben. Die folgenden Punkte können helfen, beim Thema Webseite Fehler zu vermeiden.

 

Anforderungen an eine wirklich gute Webseite für Coaches

1. Um eine klar auf die Person abgestimmte Strategie in Text und Design konsequent umzusetzen, ist es hilfreich, zuerst eine Liste mit Adjektiven zu erstellen, die Designs beschreiben. So klären Sie zuerst die Anforderungen, an denen sich das Design messen muss. Folgende Begriffspaare können helfen, das richtige Konzept zu finden:

elegant – rustikal

exotisch – heimisch

extravagant – klassisc

hell – dunkel

innovativ – konservativ

minimalistisch – opulent

monochrom – farbig

traditionell – modern

trendy – zeitlos

urban – ländlich

2. Diese Liste lässt sich beliebig erweitern. Sie können auf der Liste alle Begriffe streichen, die für Sie keine Relevanz haben. Die verbleibenden Begriffe können Sie mit einem Wert von minus 5 für “bitte auf keinen Fall” bis plus 5 für “muss unbedingt rüberkommen” versehen.

3. Für die Umsetzung sollten Sie einen fähigen Webdesigner zur Seite haben, aber nicht für jede Kleinigkeit von diesem Dienstleister abhängig sein. Eine gute Lösung ist, dafür auf ein Content Management System mit guter Verbreitung zu setzen. Für ein solches System finden Sie immer Support, auch wenn Ihr Designer oder die Werbeagentur wegfallen sollte. Wählen Sie ein System mit geringen Folgekosten. Wartungen und Anpassungen bei einem Typo3 System sind komplexer und teurer zu erwarten, als beispielsweise bei WordPress. Bei dem System ist auch darauf zu achten, dass man am Ende damit zurechtkommt.

4. Lassen Sie von einem Business-Fotografen gute Fotos machen. Sie sollten mindestens sechs gute Bilder zur Auswahl haben. Wenn Sie ansprechende Geschäftsräume haben, ist es eine gute Idee, direkt dort zu fotografieren. Eigene Fotos, die Sie und Ihre Arbeit porträtieren, sind besonders überzeugend. Bilder können so Transparenz schaffen und informieren, nicht nur dekorierend wirken.

5. Lassen Sie sich von Farbpaletten inspirieren. Lassen Sie die Farben und Designs auf sich wirken. Sie werden schnell merken, was Ihnen entspricht und was Ihnen weniger zusagt. Wenn Sie mit Farben experimentieren wollen ist “Paletton” ein hervorragendes Tool, um Harmonien zu finden.

6. Sparen Sie nicht zu sehr beim Hosting von Webseiten. Es gibt sehr preiswerte Angebote bei denen 2.000 Webseiten auf derselben IP-Adresse liegen. Das kann zu Performanceproblemen führen. Ihre Webseite sollte immer gut erreichbar sein und nicht schon bei mehr als fünf Besuchern merkbar langsamer werden.

7. Wenn nicht schon vorhanden: Eignen Sie sich ein Grundwissen über Newsletter und Social Media Profile an. Alternativ können Sie natürlich einen Dienstleister mit diesen Aufgaben betrauen. Eine zeitgemäße Webseite erleichtert Kunden die Kontaktaufnahme auf mehreren Wegen. Sie hat Mittel zur Kundenbindung wie z. B. die Möglichkeit, Benachrichtigungen bei neuen Inhalten oder Newsletter zu bestellen.

Fit ins neue Jahr – So gestalten Sie Ihren (Berufs-)Alltag aktiver

Bewegung ist sehr wichtig, denn wir können dadurch Erkrankungen vorbeugen, bestehende Risikofaktoren reduzieren und zum Beispiel einen psychischen Ausgleich zum stressigen (Berufs-)Alltag schaffen. Die heutzutage wenig körperlich anstrengenden Dienstleistungsberufe tragen jedoch dazu bei, dass wir uns immer weniger bewegen, weshalb man uns auch schon als den „Homo sedens“, dem zum Sitzen ruhiggestellten Menschen, bezeichnet. Damit soll 2018 Schluss sein? Dann gestalten Sie Ihren Alltag mit diesen Tipps aktiver.

 

Was vielen nicht präsent ist, ist die Tatsache dass wir von unserem genetischen Pool eigentlich immer noch als Jäger und Sammler konzipiert sind. Die Evolution verzeiht uns daher nichts. Früher hatten wir Stress wenn wir vor dem Säbelzahntiger fliehen mussten. Es kam zu einer „sinnvollen“ Adrenalinausschüttung und der Stress (Cortisol) wurde über die Bewegung abgebaut. Heutzutage sitzen wir vor dem Computer und empfinden Stress, doch wir können unserem Bewegungsdrang nicht folgen, bewegen uns nicht und der Stress breitet sich immer mehr aus. Demnach „entstresst“ Bewegung, denn die Stresshormone können abgebaut werden und wir sind dadurch wieder entspannter. Außerdem macht Bewegung glücklich, sie fördert die Produktion von Glückshormonen und verhindert das Auftreten von depressiven Verstimmungen. Und wie viel bewegen Sie sich? Schaffen Sie 10.000 Schritte am Tag? 150 Minuten Ausdauertraining im moderat-intensiven Bereich pro Woche? Oder 75 Minuten Ausdauertraining im intensiven Bereich pro Woche? Oder 30 Minuten täglich? All das sind nämlich Empfehlungen, welche verschiedene Organisationen postulieren, damit man „gesund“ ist und beispielsweise Herz-Kreislauf-Erkrankungen abwenden kann. Vermutlich gehören Sie aber zu den rund 85 % der Bevölkerung, welche diese Empfehlungen nicht erreichen. Das soll Sie aber nicht entmutigen, denn es ist nie zu spät, etwas zu verändern! Mein Tipp: Fangen Sie erst einmal kleinschrittig mit mehr Aktivität im Alltag an, dann werden Sie schnell spüren, wie gut es Ihnen tut. Denn jede Art von Bewegung ist schließlich besser als keine Bewegung. Hier ein paar Tipps und Tricks, wie Sie direkt im neuen Jahr mehr Bewegung in Ihren (Berufs-/Büro)Alltag bringen:

– Viel trinken – denn das ist gesund und regt den Stoffwechsel an.

– Mülleimer außer Reichweite platzieren und den Drucker vom Schreibtisch weg stellen. So muss man zwangsläufig aufstehen um etwas wegzuwerfen oder zu drucken.

– Treppen statt Aufzug oder Rolltreppe nehmen. So machen Sie viele wertvolle Schritte und haben gleichzeitig ein kleines „Beintraining“ für Ihre Oberschenkel- und Gesäßmuskulatur.

– Zum Kollegen gehen statt anrufen oder E-Mails schreiben.

– Meetings im Team gemeinsam im Stehen abhalten.

– Distanzen mal zu Fuß oder mit dem Fahrrad statt mit dem Auto zurücklegen (z. B. Einkäufe erledigen oder die Kinder zum Kindergarten oder in die Schule begleiten).

– Hausarbeiten wie Saugen, Putzen, im Winter Schneeschaufeln etc. in einem schnelleren Tempo oder mit einem größeren Krafteinsatz als gewöhnlich erledigen.

 

Wie schaffen Sie es, Ihre Ziele auch erfolgreich umzusetzen?

Mobilisieren Sie möglichst viele Kollegen, Freunde und die Familie zu mehr Bewegung oder Sport, denn je mehr Personen mit Ihnen an einem Strang ziehen, desto leichter wird es Ihnen fallen. Gehen Sie alle gemeinsam zu Fuß in das Stockwerk, wo das Meeting stattfindet. Suchen Sie sich einen Kollegen, der vor oder nach der Arbeit oder in der Mittagspause mit Ihnen laufen oder spazieren geht. Und suchen Sie sich auch im Freizeitkontext einen Sparringspartner, denn gerade in der dunklen Jahreszeit fällt es vielen sehr schwer, sich zum Rausgehen zu motivieren.

Haben Sie denn schon mal versucht, vor der Arbeit laufen zu gehen? Oder in der Mittagspause einen ausgedehnten und zügigen Spaziergang zu machen? Falls ja, haben Sie sicherlich schon bemerkt, dass der Kopf frei wird und man danach durch die vermehrte Durchblutung Aufgaben wieder effektiver und motivierter angeht. Falls nicht, probieren Sie es aus! Anfangs wird es Ihnen vielleicht schwer fallen, früher aufzustehen oder sich an die frische Luft zu begeben, wenn es im Büro doch so schön warm ist. Aber direkt danach werden Sie merken, dass Sie sich wieder entspannter und ausgeglichener fühlen. Wenn man das Training vor der Arbeit absolviert, hat man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Man ist aktivierter und motivierter für den Tag, hat seinen Sport bereits gemacht und muss ihn nicht abends noch einflechten, wo vielleicht die Familie zuhause wartet oder spontane Verabredungen das Training hinfällig machen. Außerdem fühlt man sich im Laufe des Tages vitaler und dieses gute Gefühl begleitet einen den gesamten Tag.

 

Machen Sie sich die Technik zu Nutze

Eine sinnvolle Ergänzung zu kleinen Umstellungen kann ein Activity Tracker als App oder als Sportuhr sein. Denn häufig ist es uns gar nicht bewusst, wie wenig wir uns bewegen. Wenn wir es aber über einen gewissen Zeitraum schwarz auf weiß visualisieren, sind wir in der Regel motivierter, etwas daran zu ändern. Je nach Einstellung der Stufe der körperlichen Aktivität (Bewegungslevel) wird unsere Aktivität nicht nur aufgezeichnet, sondern wir werden auch daran erinnert uns zu bewegen. Bei einer Sportuhr mit Activity-Tracker wird eine leichte Vibration am Handgelenk ausgelöst wenn es – je nach Bewegungslevel – wieder an der Zeit ist, sich zu bewegen. Inzwischen gibt es auch zahlreiche Apps, wo man sich eigene Ziele setzen kann, immer daran erinnert wird und vor allen Dingen immer wieder visualisiert bekommt, ob und in welchem Ausmaß man seine Ziele erreicht hat (täglich, wöchentlich, monatlich).

 

So setzen Sie sich richtig Ziele

Das Wichtigste, um Ihre Vorsätze aber tatsächlich auch in die Tat umzusetzen ist, dass Sie sich realistische Ziele setzen. Die Tipps für den Büroalltag können Sie bereits ohne großen Aufwand und ohne große Mühe beherzen. Wenn es um den Sport geht, so setzen Sie sich ganz in Ruhe hin und überlegen, wie Ihre letzten zwei Wochen zeitlich und sportlich aussahen und die kommenden zwei Wochen voraussichtlich aussehen werden. Wie oft haben Sie es zum Sport geschafft? Mitteln Sie alle vier Wochen und setzen sich diese Anzahl als tägliches Wochenziel. Und dann machen Sie sich einen Plan, wann und wo Sie Ihren Sport einbauen. Überlegen Sie sich auch immer einen Plan B, falls der geplante Tag oder die geplante Zeit mal nicht funktionieren sollte, denn das entspricht nur der Realität. Ein Beispiel: Wenn Sie im Winter als Frau nicht alleine im Dunkeln laufen wollen, dann suchen Sie sich einen Trainingspartner oder schließen sich einer Laufgruppe an. Oder wenn es draußen stürmt und schneit, dann absolvieren Sie eben mal ein Mobilitäts- oder Krafttraining zuhause und gehen dann am nächsten oder übernächsten Tag laufen, anstatt gar nichts zu tun. Egal für was Sie sich entscheiden, fangen Sie heute schon kleinschrittig an und versuchen, nicht von heute auf morgen Ihren gesamten Lebensstil zu ändern. Denn das wird Ihnen mit einer sehr hohen Wahrscheinlichkeit nicht gelingen. Setzen Sie sich langfristige und realistische Ziele, dann haben Sie eine viel größere Chance diese zu erreichen, da Sie Ihren Lebensstil verändern und das ist das Entscheidende. Radikale Umstellungen haben bei den wenigsten Menschen Erfolg, sie frustrieren und entmutigen, nehmen Sie sich daher Zeit für die Lebensstilveränderung. So wie sich Ihre Gewohnheiten über die Zeit eingeschlichen haben, so müssen sie sich auch Zeit einräumen, diese wieder abzulegen oder sie zu verändern. Denn nur wenn Sie dies schaffen, erreichen Sie auch die von Ihnen gesteckten Ziele. Das Verhalten zu mehr Bewegung benötigt auch ebendiese Zeit. Daher sollte die Bewegung nach und nach erhöht werden, damit Sie ein elementarer Bestandteil in Ihrem Leben wird und Sie auch möglichst lange und zufrieden an Ihren Zielen festhalten können. Fakt ist: Bewegung ist das preiswerteste Medikament.

 

Dieser Beitrag ist Teil der “Neujahrsspecial”-Reihe des XING Coaches Magazins. Eine Übersicht aller Artikel aus der Reihe finden Sie hier.

Darum sollten Führungskräfte ihre Mitarbeiter bei der Arbeit stören

Effizienz ist in Unternehmen oft das Problem, nicht die Lösung. Viele glauben ja, dass man Kreativität einfach planen kann. Man gebe ein wenig Freiraum, stellt den Kicker in die Ecke, schafft die Kleiderordnung ab und los geht´s: die Ideen sprudeln nur so. Kreativität ist aber nicht planbar. Kreativität entsteht auch nicht in der Ratio, sondern im Bauch. Und der meldet sich nicht nur, wenn er hungrig ist, sondern auch eben mal intuitiv, mit einer guten Idee. Dann heißt es aber: Reagieren. Wohin damit? Wissen Ihre Mitarbeiter, was sie mit einer guten Idee tun sollen? Mit wem sie darüber sprechen sollen?

 

Die Ziele einer Organisation oder eines Unternehmens sind aber nun mal auf Effizienz ausgelegt. Und hier erfordert es Planung – das ist das Problem. Wenn man mal in die augenscheinlich so innovativen Unternehmen schaut, dann stellt man schnell fest, dass es oft Einzelpersonen sind, die ihre Kreativität an die Unternehmen weitergeben. Oder vielmehr die, die eine Vision haben und sich verschiedener Talente und Organisationeinheiten eines Unternehmens bedienen. Schauen Sie sich die Biografie von Steve Jobs an, er sagt im Film selbst: „Musiker spielen ihre Instrumente. Ich spiele das Orchester“. Er folgt seiner Vision und stellt sich baukastenmäßig die Talente zusammen, die es zur Umsetzung braucht. Talente wie Jobs könnten sich in straff geführten Organisationen gar nicht entfalten. Denn die Rahmenbedingungen für Kreativität gehen eben meistens nicht vom Unternehmen aus.

 

Wie also kann man Kreativität in Unternehmen gezielt fördern?

Creativity hack 1: Den Raum für Kreativität muss es immer und immer geben, er muss dauerhaft geschaffen werden. Schaffen Sie eine Anlaufstelle, einen Schutzraum: Seien Sie selbst der Schutzraum, indem Sie jede Idee willkommen heißen und zunächst nicht bewerten. Damit sind Sie zugleich ein Vorbild. Sammeln Sie die Ideen und stimmen Sie gemeinsam mit dem Team ab, welche davon weiterverfolgt werden sollen und lassen Sie die Auswahl dann in den Design Thinking Prozess einfließen, um einen Prototypen zu erstellen.

Creativity hack 2: Lernen Sie, vermeintliche Ineffizienz auszuhalten. Da wird schon wieder gekickert, in einem Büro wird permanent geplauscht und der ein oder andere dehnt die Mittagspause über einen langen Spaziergang aus? Gewöhnen Sie sich dran. Bei den meisten Menschen führt dies unterm Strich zu weit mehr Effizienz. Jede Hierarchie, jede Weisung beschränkt Freiräume und damit die Motivation und das Querdenken.

Creativity hack 3: Stören Sie ihre Mitarbeiter. Holen Sie sie aus eingefahrenen Prozessen raus. Kreieren Sie Chaos. Fordern Sie doch mal kurzfristig ein Reporting an – aber unter Berücksichtigung völlig neuer KPIs. Setzen Sie Ihre Kollegen dabei unter Druck, signalisieren Sie gleichzeitig, dass ein Einseiter reicht. Holen Sie doch mal jemanden dazu, der noch nie ein Reporting erstellt hat. Der Soziologe Ronald Burt von der Universität Chicago hat nachgewiesen, dass der kreative Funke zwischen Menschen überspringt – aber nie zwischen denselben. Immer die gleichen Gesichter in den immer gleichen Meetings bringen als Ergebnis mehr vom Gleichen hervor. Spannend wird es, wenn Störelemente hinzukommen. Loben Sie das Ergebnis, egal, wie es ausfällt. Machen Sie dabei verständlich, dass Perfektion und Fehler oder Versäumnisse für Sie nebensächlich sind zugunsten der entstandenen Teamwork, der neuen Herangehensweise.

Übrigens habe ich diese Artikel geschrieben, während ich eine Kürbis-Kokossuppe gekocht habe. Immer wieder habe ich einen Satz ergänzt, den Kürbis erdolcht, einen Absatz umgestellt, in der Suppe gerührt, ein Wort umformuliert. Von außen betrachtet alles andere als effizient. Aber der Text ist fertig (und die Suppe auch)!

NEUJAHRSSPECIAL im XING Coaches Magazin

Egal ob beim Thema Ernährung, Sport, Karriere, Liebe oder Familie: Viele Menschen nehmen sich zum Jahreswechsel vor, im neuen Jahr irgendetwas in ihrem Leben zu ändern. Doch diese Vorsätze werden häufig ganz vergessen, sobald Silvester vorbei ist, oder die geplanten Veränderungen werden nur halbherzig angestoßen. Um Ihnen für 2018 eine kleine Starthilfe zu geben, haben einige Coaches wertvolle Tipps zusammengetragen, wie Sie erfolgreich das neue Jahr beginnen und Ihre Vorsätze in die Tat umsetzen. Ab dem 02. Januar finden Sie diese Beiträge nach und nach in diesem Artikel: 

 

So klappt es mit den Vorsätzen für 2018

Als Coach erfolgreich ins Jahr 2018 starten

Fit ins neue Jahr – So gestalten Sie Ihren (Berufs-)Alltag aktiver

8 Tipps für gesunde Ernährung im Büro

Warum gute Vorsätze allein nicht reichen

2018 wird alles anders – wirklich?

Gute Vorsätze für Coaches

Vorweihnachtsstress? Mit diesen Tipps feiern Sie entspannter

Eigentlich sollte Weihnachten eine besinnliche Zeit sein. Wärmender Glühwein auf dem Adventsmarkt, gemütliche Abende mit der Familie, mit den Kindern den Baum schmücken und lustige Weihnachtsessen mit den Verwandten – was in der Theorie so entspannt klingt, ist es in der Praxis für viele Menschen nicht. Sie jagen vom Vorweihnachtsstress im Job in einen beinahe noch stressigeren Weihnachtsurlaub, dank Last-Minute-Geschenkejagd, Konflikten mit den Verwandten oder verkochtem Weihnachtsessen. So manches Weihnachtsfest gleicht einer Hollywood-Komödie und es geht gefühlt alles schief, was nur schiefgehen kann. Damit Ihnen das nicht passiert, haben wir die besten Tipps für entspannte Weihnachten zusammengetragen.

 

Viele Deutsche haben über die Weihnachtsfeiertage Urlaub, häufig direkt bis ins neue Jahr hinein. Im Job bedeutet das in der Regel, alle Projekte bis zum Weihnachtsurlaub fertigstellen zu müssen und so manchem Kunden fallen kurz vor dem Jahresende noch allerhand Dinge ein, die plötzlich dringend bis gestern erledigt werden müssen. In den meisten Branchen herrscht deshalb vor den Feiertagen Hochbetrieb und die Vorweihnachtszeit gleicht eher einem Dauerlauf als einer Gelegenheit für Besinnlichkeit. Was können Sie tun?

 

Drei Grundregeln gegen den Vorweihnachtsstress im Büro:

– Kündigen Sie Ihren Weihnachtsurlaub frühzeitig an, zum Beispiel mittels Hinweis in Ihrer E-Mail-Signatur. So können sich die Kunden, Kollegen & Co frühzeitig auf Ihre Abwesenheit vorbereiten und dementsprechend auch ohne Zeitdruck ihre Anliegen einreichen, wenn noch etwas dringend vor dem Weihnachtsurlaub fertig werden muss. Gerne können Sie auch eine Aufforderungsmail senden à la „Wenn Sie noch wichtige Projekte, Deadlines, etc. vor Weihnachten haben, reichen Sie diese bitte bis zum TT.MM.JJJJ ein.“

– Organisation ist gerade vor Weihnachten das A und O. Verschaffen Sie sich einen Überblick über Ihre To-Dos bis zum Urlaub und arbeiten Sie mit Listen. Eventuell können Sie Aufgaben delegieren oder auf das neue Jahr verschieben. Betrachten Sie Ihren Kalender vor Weihnachten als eine Art Puzzle, das Sie optimal zusammensetzen müssen, um zum Beispiel Kunden, Ihren Chef, Kollegen, usw. – zufriedenzustellen, ohne im Stress zu versinken.

– Erstellen Sie außerdem einen Plan für Ihre außerberuflichen Verpflichtungen in der Vorweihnachtszeit wie das Besorgen von Geschenken, die Anwesenheit auf diversen Weihnachtsfeiern oder das Kaufen des Baumes. Halten Sie sich hierfür entsprechende Zeitfenster in Ihrem Kalender frei. Sollte dies nicht möglich sein, erledigen Sie so viel wie möglich bereits bevor erfahrungsgemäß der weihnachtliche Bürostress beginnt. Geschenke können Sie zum Beispiel schon im November kaufen.

 

Was, wenn die Verwandtschaft Konflikte provoziert?

Doch kaum haben Sie es mehr oder weniger entspannt in Ihren wohlverdienten Weihnachtsurlaub geschafft, geht hier der Stress häufig weiter. Nicht selten liegen die Nerven der Familie blank. Die Kinder haben Ferien, sind gelangweilt und ungeduldig, bis es endlich Zeit für die Bescherung ist. Dir fühlen sich beim Kochen für zehn Personen überfordert und Ihre Verwandtschaft streitet schon, bevor sie überhaupt am Tisch sitzt. Soziale Konflikte widersprechen eigentlich dem Grundgedanken der Weihnachtsfeier, stellen aber leider ein häufiges Problem dar. Rund 78 Prozent der Deutschen geraten alle Jahre wieder an Weihnachten in Konflikte mit der Familie oder Verwandten. Der Hauptgrund Nummer eins ist der Hausputz. Was also können Sie für ein harmonisches Weihnachten mit der Verwandtschaft tun?

– Verlagern Sie das Familienessen an einen neutralen Ort. Wenn Sie sich zum Beispiel in einem Restaurant zusammenfinden, muss niemand das Essen kochen, niemand wird auf die Sauberkeit Ihres Hauses achten und jeder kann das Menü wählen, das ihm schmeckt. So vermeiden Sie eine Menge Stress und damit auch Konfliktpotenzial präventiv.

– Besprechen Sie vorab, ob Sie sich etwas schenken möchten und grob zu welchem Budget. Achten Sie auch bei Ihrer Geschenkewahl darauf, möglichst allen Verwandten ähnlich wertvolle Gaben mitzubringen – vielleicht sogar dasselbe – und vermeiden Sie dadurch Streit aufgrund von Neid, Eifersucht oder Missgunst.

– Planen Sie für sich selbst vor dem Zusammentreffen eine kleine Auszeit zur Entspannung ein. Gehen Sie zum Beispiel am Mittag in die Sauna, so starten Sie am Abend entspannt in das Verwandtentreffen und reagieren bei eventuellen Provokationen gelassener oder können bei einem Streit als Schlichter fungieren. Liegen Ihre Nerven hingegen von Vornherein blank, weil Sie noch hektisch Geschenke einpacken mussten oder anderweitig gestresst auftauchen, steigt damit auch das Konfliktpotenzial.

– Delegieren Sie Aufgaben und binden Sie dadurch alle Verwandten mit ein. Feiern Sie im Restaurant, soll zum Beispiel einer die Reservierung übernehmen, jemand anderes die Einladungen und ein Dritter holt die gebrechliche Großmutter aus dem Altenheim ab und spielt quasi Chauffeurdienst. So gibt es hinterher keinen Streit, weil einer das Gefühl hatte, an ihm bliebe die gesamte Arbeit hängen – und gleichzeitig entlasten Sie sich selbst. Auch bei einer Feier im eigenen Zuhause können Sie Aufgaben wie den Hausputz, das Kochen, das Decken des Tisches oder Schmücken des Baumes fair unter den Familienmitgliedern aufteilen.

– Sprechen Sie sich zudem mit allen Familienmitgliedern ab, ob und wann Gäste kommen. Wenn Sie bspw. einfach Ihren Bruder und seine Familie für die gesamten drei Tage einladen, Ihr Ehepartner damit aber absolut nicht einverstanden ist, ist der Streit vorprogrammiert.

– Einfacher ist es in der Regel, vorab die Termine abzusprechen, wann Sie wen besuchen oder mit wem essen möchten. Nutzen Sie hierbei die gesamten drei – oder mehr – Tage, um zu viel Termindruck zu verhindern.

 

Und was, wenn das alles nichts hilft? Dann sollten Sie sich einmal selbst hinterfragen, denn häufig steckt hinter zu viel Weihnachtsstress und einem hohen Konfliktpotenzial Ihr eigener Perfektionismus. Viele Menschen haben an Weihnachten (zu) hohe Erwartungen. Was wäre so schlimm daran, wenn es ein einfacheres Essen gäbe oder das Haus eben nicht perfekt sauber wäre? Wie wäre es stattdessen, einfach mal die Koffer zu packen und das Weihnachtsfest ganz anders zu verbringen – irgendwo am Strand, ohne Baum und vor allem ohne Verwandtschaft? Stellen Sie einmal Ihre Erwartungshaltungen und bestenfalls auch die Ihrer Familie auf den Prüfstand, wägen Sie diese gegeneinander ab und finden Sie Kompromisse, die für alle Beteiligten akzeptabel sind und das Weihnachtsfest deutlich entspannter gestalten. Fragen Sie sich also, worauf es an Weihnachten für Sie wirklich ankommt: Viele Geschenke? Ein sauberes Haus? Ein Festessen? Oder Harmonie? Zeit mit der Familie? Entspannung? Dankbarkeit? In diesem Sinne wünschen wir Ihnen frohe und vor allem entspannte Weihnachten – ohne Konflikte und Vorweihnachtsstress!

 

Wenn Sie eine ausführliche Konfliktberatung in Anspruch nehmen wollen, kann ein professioneller Coach helfen. Eine Auswahl passender Coaches finden Sie hier. Weitere interessante Coaches für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung finden Sie unter diesem Beitrag.

Warum Frauen nicht Manager werden wollen und die Frauenquote keine Lösung ist

Eine Führungsposition und der Status als „Manager“ – das gilt für viele Männer als das Nonplusultra ihrer Karriereziele. Es rufen Macht, Reichtum und Anerkennung. Attribute, nach denen Frauen nicht zu streben scheinen. Oder wie ließe sich sonst der Frauenmangel in den Führungsetagen der westlichen Geschäftswelt erklären? Liegt es am Problem „Kinder oder Karriere“? Nein, behauptet Daniela Lup im Rahmen ihrer Studie „Something to celebrate (or not): The differing impact of promotion to manager on the job satisfaction of women and men“. Sie ist sich hingegen sicher: Eine Führungsposition macht nur die wenigsten Frauen glücklich – und eine Frauenquote ist dementsprechend nicht die richtige Lösung.  

 

Die Gründe für die Unterrepräsentation des weiblichen Geschlechts in den deutschen – und gesamten westlichen – Führungsetagen sowie die Gender Pay Gap mögen vielfältig sein. Die Sozialisierung in der Kindheit, die schwierige Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die Doppelbelastung durch klassische Rollenmodelle (Haushalt, Angehörigenpflege & Co) – all das sind Faktoren, welche den hierarchischen Aufstieg für Frauen gegenüber ihren männlichen Kollegen erschweren. Doch in der zitierten Studie wirft Daniela Lup plötzlich eine ganz neue Theorie in den Raum und kann diese glaubhaft untermauern: Frauen wollen überhaupt nicht zum Manager ernannt werden. Während eine solche Beförderung die Jobzufriedenheit bei den Männern in der Regel erhöht, ist dies nämlich bei den meisten Frauen nicht der Fall.

Führungsposition steht bei Frauen als Synonym für einen ewigen Kampf

Frauen wollen also überhaupt nicht Manager werden? Das wäre die falsche Schlussfolgerung aus den Studienergebnissen. In Wahrheit ist es so, dass Frauen durchaus gerne eine Führungsposition übernehmen würden, ihnen aber schlichtweg mehr Hindernisse in den Weg gestellt werden als der männlichen Konkurrenz. Und eben diese Hindernisse vermiesen den Berufsalltag in der neuen Managerposition mehr, als dass diese Vorteile wie eine höhere Bezahlung oder mehr Handlungsspielraum mit sich bringen würde. Pro und Contra halten sich also bei weiblichen Managern nicht die Waage.

  • Ständige Infragestellung ihrer Autorität durch Kollegen, Mitarbeiter, Vorgesetzte, Kunden, Investoren & Co,
  • Unterschätzung ihrer fachlichen sowie sozialen Fähigkeiten,
  • mangelnde Anerkennung der eigenen Leistungen,
  • Ausschluss aus wichtigen beruflichen Netzwerken, Meetings oder Gremien,

solche und ähnliche „Spielchen“ machen weiblichen Führungskräften nach ihrer Beförderung das Leben schwer. Sie müssen sich trotz oder gerade aufgrund ihrer Beförderung Tag für Tag neu beweisen und dieser Druck macht die positiven Aspekte des neugewonnenen Managerstatus für viele betroffene Frauen kaputt. Höhere hierarchische Position gleich höhere Jobzufriedenheit? Eine Formel, welche in den meisten Unternehmen bislang nur für die Herren der Schöpfung aufgeht.

Wieso die Lösung nicht „Frauenquote“ lautet

Die Studienergebnisse lassen eine unweigerliche Schlussfolgerung zu: Die deutsche Politik befindet sich mit ihrer Idee der Frauenquote auf dem falschen Dampfer. Welchen Sinn hat es, Frauen künstlich in die Managerebene zu hieven, wenn diese das überhaupt nicht möchten? Es gilt stattdessen, die Motivation der weiblichen Fach- und Führungskräfte anzukurbeln, damit diese den hierarchischen Aufstieg aus eigener Kraft stemmen können und vor allem wollen. Und das ist nur möglich, wenn interne Hürden in deutschen Unternehmen abgebaut werden und ein Umdenken stattfindet. Gleichberechtigung muss nämlich nicht nur auf dem Papier, sondern vor allem in den Köpfen entstehen. Erst, wenn Frauen als Manager denselben Status genießen wie Männer, ohne sich Tag für Tag unter Beweis stellen zu müssen, werden auch diese hinsichtlich ihrer Jobzufriedenheit von der höheren Position profitieren – und diese überhaupt anstreben.

Die Frauen und der Fachkräftemangel: Ein starkes Team

Glücklicherweise spielt der Fachkräftemangel auf dem deutschen Arbeitsmarkt ambitionierten Frauen in die Karten. Die personelle Ressource „Frau“ gewinnt für Arbeitgeber nämlich zunehmend an Bedeutung. Wo es mehr und mehr an ausreichend qualifizierten Fach- und Führungskräften fehlt, können es sich deutsche Unternehmen schlichtweg nicht mehr leisten, auf die Hälfte der Bevölkerung – die Frauen – zu verzichten. Dementsprechend müssen sie früher oder später ein Umdenken in den eigenen Reihen anstoßen, um weiblichen Managern dieselben Privilegien einzuräumen wie ihren männlichen Kollegen.

Eine Führungsposition senkt die Jobzufriedenheit von Frauen sogar – aber wieso?

Auffallend an der Studie war auch, dass Frauen vor allem in höheren hierarchischen Ebenen ein Jahr nach der Beförderung sogar weniger zufrieden mit ihrem Job waren als zuvor. Klar, dass sie sich dann vielleicht doch lieber auf Kinder, Familie & Co konzentrieren, als einen weiteren karrieretechnischen Aufstieg und damit noch mehr Unzufriedenheit anzustreben. Da bleibt auch jede Frauenquote wirkungslos. Es ist demnach nicht so, als würden Frauen nicht prinzipiell in die Managerebene aufsteigen wollen. Sondern es sind schlichtweg die ihnen dort in den Weg gestellten Hindernisse, welche ihnen das Leben schwermachen.

 

Sie sind eine Frau in einer Führungsposition und haben mit den beschriebenen Herausforderungen zu kämpfen? Passende Coaches für Ihre Karriere finden Sie hier. Eine Auswahl weiterer interessanter Coaches zur persönlichen und beruflichen Weiterentwicklung finden Sie unter diesem Beitrag.

 

KMU aufgepasst: So wird Ihr Coaching vom Bundesministerium für Arbeit & Soziales gefördert

Demografischer Wandel, krankheitsbedingte Engpässe oder Nachwuchsmangel – die personellen Anforderungen an Unternehmen sind vielfältig. Gerade kleinen und mittelständischen Unternehmen fehlen oft die Ressourcen, um langfristige Personalstrategien zu entwickeln. Die Bundesministerien für Wirtschaft und für Arbeit und Soziales schaffen Abhilfe.

 

Das Bundesministerium für Wirtschaft hat ein für KMU sehr interessantes Förderprogramm aufgesetzt. „go-digital“, mit den Modulen „IT-Sicherheit“, „Digitale Markterschließung“ und „Digitalisierte Geschäftsprozesse“ richtet sich gezielt an kleine und mittlere Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und an das Handwerk. KMU können zu 50 % geförderte Beratungsleistungen in Anspruch nehmen, um sich fit zu machen für den digitalen Wandel. Es gilt, Schritt zu halten mit den technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen im Bereich Onlinehandel, Digitalisierung des Geschäftsalltags und dem steigenden Sicherheitsbedarf bei der digitalen Vernetzung – daher „go-digital“! Das Programm sieht in der ersten Phase eine Potenzialanalyse vor, danach folgt die Umsetzungsphase. Gegebenenfalls kann in dieser Phase auch ein externer Berater hinzugezogen werden, der nicht zwangsläufig ein für das Programm akkreditierter Berater sein muss. Vorgeschrieben sind Beratertage für das Thema IT-Sicherheit, insbesondere auch im Hinblick auf die sich ändernde Datenschutzrichtlinie DS-GVO, die im Mai 2018 in Kraft tritt. Insgesamt sind 30 Beratertage förderfähig, das heißt, man kann schon Einiges in Bewegung setzen!

 

Ein weiteres sehr interessantes Programm ist „unternehmensWert:Mensch plus“, gefördert vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales und vom ESF (Europäischen Sozialfonds). Auch hier steht das Thema Digitalisierung im Vordergrund. Es richtet sich ebenfalls an KMU, anders als bei „go-digital“ hat man hier primär die Mitarbeiter der KMU im Fokus. Die pauschale Förderquote von 80 % für KMU, die die Voraussetzungen erfüllen, ist sicher ausgesprochen spannend. Die Methode, die dem Programm zugrunde liegt, ist vergleichbar mit SCRUM – der Berater ist eher ein Prozessbegleiter.

Das schon länger am Markt bestehende und sehr erfolgreiche Programm zielt darauf ab, nachhaltige Lern- und Veränderungsprozesse in Unternehmen anzustoßen und den Unternehmen bei der Entwicklung und Umsetzung einer mitarbeiterorientierten Personalpolitik konkrete Unterstützung zu bieten. Hier geht es um die Themen Personalführung, Wissen und Kompetenz, Chancengleichheit und Gesundheit. Die Förderquote beträgt abhängig von der Mitarbeiterzahl 50 – 80 % – ein hochinteressantes Feld für alle KMU, die Veränderungsprozesse, die von allen Mitarbeitern getragen werden, in Gang setzen möchten.

Happiness Hacking – Wie Sie spielerisch den Arbeitsalltag verglücklichen

Das Thema Glück ist in aller Munde. Jeder sucht es irgendwie, nur wer findet es? Ist Glück dauerhaft oder doch nur ein Moment? Ist es überhaupt förderlich, dem großen Glück hinterherzurennen oder sollten wir uns vielmehr auf das kleine Glück fokussieren?

 

Glück ist attraktiv, erstrebenswert und doch so schwer greifbar. Das liegt vielleicht daran, dass es für jeden etwas anderes ist. Es gibt nicht die ultimative Definition. Vielmehr gibt es in Deutschland über 80 Millionen Definitionen vom Glück. Und genauso vielseitig ist auch die Herangehensweise.

 

Glück hat Nebenwirkungen

Wir alle wissen, dass Stress, Überforderung, Burnout, Depression, Schlafstörungen enorm das Leistungsniveau senken. Krankschreibungen wegen psychischer Leiden haben laut dem DAK Psychoreport ein neues Rekordniveau erreicht. Daher sind positive Emotionen wichtig, zum Beispiel bei Veränderungsprozessen oder stressigen Phasen wie Personalknappheit. Die Positive Psychologie belegt, dass Optimismus und Dankbarkeit dazu verhelfen, Alltagsroutinen positiver wahrzunehmen, dass diese Denkweise Auszeiten in Stressphasen ermöglicht oder negative Gedanken relativiert. Glück hat positive Auswirkungen auf die Gesundheit, Leistung, Motivation und Produktivität. Glückliche Mitarbeiter sind teamfähiger, stressresistenter, kreativer und loyaler – das sind alles ziemlich gute Gründe, sich eingehend damit zu beschäftigen und das Glück aktiv in den Arbeitsalltag zu integrieren!

 

Positive Psychologie

In der positiven Psychologie wird der Fokus auf das Gute, Schöne und Funktionierende gesetzt. Anstatt Krankheitsbilder zu behandeln, werden präventiv positive Aspekte wie Glück, Optimismus, Resilienz, Vertrauen, individuelle Stärken, Vergebung oder auch Solidarität gefördert. Das psychische Immunsystem wird gestärkt und somit kann Burnout aktiv vorgebeugt werden. Doch wie macht man das? Wie kann ich Glück in mein Unternehmen bringen? Wie kann ich den Arbeitsalltag von mir selbst, meinen Kollegen und Mitarbeitern verglücklichen? Versuchen Sie es doch mal mit Happiness Hacking! Noch nie davon gehört? Na dann mal raus aus der Komfortzone, ein Lächeln aufgesetzt und mitgemacht:

 

Happiness Hacking

Dies ist die experimentelle Praxis, wesentliche Erkenntnisse der Glücksforschung und Positiven Psychologie mit spielerischen Elementen zu verbinden und sie auf diese Weise mit alltagsnahen und interaktiven Aktionen und Installationen in einen größeren, sozialen Kontext zu setzen. Hier geht es um ein spielerisches und interaktives Auseinandersetzen sowie um die Vermittlung von Informationen zu wichtigen Themen.

Für Happiness Hacking gibt es sehr viele interaktive Ansätze. Glück ist so vielseitig, dass es wichtig ist, dieses schwer greifbare und abstrakte Thema spielerisch rüberzubringen und die intrinsische Motivation bei den Menschen zu wecken, selbst aktiv werden, zu wollen und mitzumachen. Es geht nicht darum, Probleme zu ignorieren. Wir haben alle unsere Baustellen und Herausforderungen, aber wir können dies meistern, indem wir kleine Stellschrauben drehen und uns gegenseitig dabei unterstützen. Jeder kann für sich in seinem Wirkungskreis aktiv werden, seinen kleinen Teil zum großen Ganzen beitragen und somit Schritt für Schritt dabei helfen, etwas zum Positiven hin zu verändern. Das Ganze soll Spaß machen, Sinn erzeugen und Bindung aufbauen (untereinander und natürlich auch an das Unternehmen). Happiness Hacking bedeutet mit Leichtigkeit, Humor und spielerischen Elementen (Gamification) Themen anzupacken, die sperrig oder manchmal auch mühselig erscheinen.

 

Gamification

Als Gamification wird die Anwendung spieltypischer Elemente in einem spielfremden Kontext bezeichnet. Durch die Integration dieser spielerischen Elemente soll im Wesentlichen eine Motivationssteigerung der Personen erreicht werden, die ansonsten wenig herausfordernde, als zu monoton empfundene oder zu komplexe Aufgaben erfüllen müssen. In Anwendungen des Gesundheitsbereiches ist das Ziel neben der Motivationssteigerung eine Verhaltensänderung bei Anwendern.

Es können kleine Aufmerksamkeiten und Aktionen sein, die zum Nachdenken, Schmunzeln und Mitmachen anregen. Dinge, die den Wohlfühlfaktor erhöhen, den Altruismus und das Zwischenmenschliche fördern. Die wichtigen Themen wie Achtsamkeit, Wertschätzung oder Entschleunigung werden in den Mittelpunkt gesetzt.

 

Happiness hack yourself!

Überlegen Sie sich mal ganz konkret, wo es in Ihrem Arbeitsalltag, in Ihrer Abteilung oder in Ihrem Unternehmen gerade hapert und hakt. Welche Themen stehen im Raum? Was würden Sie gerne verändern oder angehen und wissen aber nicht so genau wie? Und dann denken Sie neu. Wie könnte man diese Herausforderung nun aus einem spielerischen Ansatz heraus bearbeiten?

Ich gebe Ihnen zwei Beispiele:

Das innere Kind

Die Mitarbeiter fühlen sich gestresst, kommen aus dem Daily Business kaum noch raus, haben keine Zeit, mal quer zu denkend und innovative Ideen zu generieren. Möglicher Ansatz: Das innere Kind wecken, welches doch immer verrückte Einfälle hat, wunderbar im Moment sein und „abschalten“ kann. Schnappen Sie sich Ihre Kollegen und verbringen die Mittagspause auf dem Spielplatz nebenan. Erstaunte Gesichter, vorsichtige erste Schritte und anschließend juchzende Lacher auf der Schaukel sind garantiert

Der Stubenhocker

Wir alle merken ab und zu, dass wir den ganzen Tag vor dem Computer saßen und uns höchstens ein paar Mal zur Kaffeemaschine erhoben haben. Von Bewegung und körperlicher Auslastung keine Spur im stressigen Arbeitsalltag. Wie wäre es mit einem kleinen Wettbewerb unter Kollegen? Wer findet die kreativste Weise zur Arbeit zu gelangen? Trampen, radeln, Inline skaten. Wer es noch mutiger angehen möchte, bietet seinen Mitarbeitern an, die auf dem Arbeitsweg verbrauchten Kalorien zu zählen und dem Gewinner einen Urlaubstag zu schenken. Sie werden staunen, was hier möglich ist und wie aus den Stubenhockern Sportskanonen werden.

Machen Sie doch mal eine kreative Meinungsabfrage und denken Sie dabei an die positive Psychologie: Was läuft super? Was tut Ihnen gut? Was wünschen Sie sich? Und überlegen sich anschließend, wie Sie genau dieses fördern und stärken können. Und auch solche Meinungsabfragen können „happiness gehackt“ ablaufen: Wie wäre es mit einer riesigen Tafelwand, auf der nach Herzenslust gekritzelt und geschrieben werden darf? Mit einer Tombola? Oder einer bunten Girlande, die quer im Eingangsbereich hängt?

Letztlich darf jeder selbst entscheiden, wieviel Spielraum man sich schaffen möchte, um eine Portion Glück und Leichtigkeit in den Arbeitsalltag zu integrieren. Es lohnt sich allemal, probieren Sie es aus – Was haben Sie zu verlieren? Letztlich gibt es nur etwas zu gewinnen: Fröhliche Gesichter, herzhaftes Lachen und viele neue Erkenntnisse.

Und denken Sie dran: „Nimm das Leben nicht allzu ernst, du kommst am Ende ja doch nicht lebend davon.“

– Marie von Ebner-Eschenbach

So machen Sie Ihr Unternehmen fit für die Zukunft

Henry Ford hat einmal gesagt: „Wenn ich die Menschen gefragt hätte, was sie wollen, hätten sie gesagt: “schnelle Pferde“. Er hat jedoch ein Auto gebaut. Das Beispiel zeigt: Es geht nicht nur darum, die aktuellen Kundenwünsche zu erfüllen. Um als Unternehmen langfristig erfolgreich zu sein, muss über die momentanen Bedürfnisse hinaus gedacht und langfristige Ziele festgelegt werden.

 

Zukunftsorientierte Unternehmen geben sich eine Vision. So hatte Bill Gates beispielweise die Vision, dass irgendwann in jedem Haushalt ein Computer steht – heute sind es im Durchschnitt drei Computer pro Haushalt. Visionen sind auch deshalb so wichtig für die zukunftsorientierte Unternehmensgestaltung, da man auf dem Weg der Vision auch Niederlagen erlebt. Beispiel Steve Jobs: Er verlor seine Firma und hatte trotzdem sein Ziel vor Augen. So ist Steve Jobs über Umwege dann wieder in sein Unternehmen eingestiegen. Eine Vision gibt langfristig Kraft, auch in Zeiten von Niederlagen.

 

Warum braucht es eine Vision?

Die Vision richtet sich direkt an alle Mitarbeiter eines Unternehmens und indirekt auch an andere Interessenten und Anspruchsgruppen wie beispielsweise Anteilseigner. Aus diesem Grund muss die Vision sehr gut zu deren Vorstellungen, Einstellungen, Werten, Zielen, Interessen und Anforderungen passen. Das wird nur erreicht, wenn die Anspruchsgruppen, und ganz besonders die Mitarbeiter, in die Entwicklung einer Vision einbezogen werden.

Es ist die Aufgabe des Managements, zukunftsorientiert zu denken, vorausschauend zu agieren und klare Vorstellungen davon zu haben, was das Unternehmen in den nächsten Jahren erreichen soll. Gute Führungskräfte können Szenarien entwickeln und diese in klare Bilder und Botschaften verpacken. Sie sind die Grundlage für die Entwicklung einer Unternehmensvision. Sie zeigt auf, was der zentrale Fokus aller Abläufe im Unternehmen sein sollte und welches Ziel das Unternehmen in den nächsten Jahren erreichen will. Das Ergebnis dieses „Nachdenkens über die eigenen Ziele, Vorstellungen und Wünsche“ in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern wird in einer Vision formuliert.

 

Arbeitsschritte zur Unternehmensvision

– Überlegen Sie nun selbst, welche Ihrer Ziele Sie mit Ihrem Unternehmen in den nächsten fünf bis zehn Jahren erreichen wollen.

– Halten Sie fest, worauf es Ihnen in den letzten Jahren aus Ihrer Sicht immer wieder ankam.

– Stellen Sie diese Überlegungen den Ergebnissen Ihrer Gespräche mit den Mitarbeitern gegenüber.

– Entwickeln Sie alternative Formulierungen für Ihre Vision.

– Überlegen Sie: Welche Schlagzeile würden Sie gerne in fünf Jahren in der Tageszeitung über Ihr Unternehmen lesen?

– Halten Sie fest, was einzelne Mitarbeiter dazu meinen.

Eine Vision könnte lauten: „Wir gestalten Fortschritt mit innovativen Lösungen, die begeistern.“ Solche Unternehmen blicken in die Zukunft, sind innovativ und gestalten Fortschritt. Der Verdienst hat in diesen Unternehmen einen untergeordneten Stellenwert. Denn zukunftsorientiert Unternehmensgestaltung hat sehr viel mit Ethik und Moral zu tun. Die jetzt und in Zukunft auf den Arbeitsmarkt drängenden Generationen Y und Z sind vielmehr an ethischer Führungskultur, Work-Life-Balance, flexiblen Arbeitszeitmodellen und gutem Gesundheitsmanagement interessiert, als an einem hohen Gehalt. Das Privatleben steht für diese Generationen an erster Stelle und der Beruf muss damit vereinbar sein.

 

Führungskräfte müssen umdenken

Dieses Umdenken ist in vielen Führungsetagen noch nicht angekommen: Das Fraunhofer-Institut hat eine Untersuchung veröffentlicht, bei der Vorgesetzte aus DAX-Unternehmen unter anderem nach den Prioritäten ihrer Mitarbeiter befragt wurden. Das Ergebnis war, dass die meisten davon ausgehen, dass an oberster Stelle das Gehalt steht. Falsch gedacht: Die Mitarbeiter wollen in erster Linie Anerkennung, einen erfüllten Job und einen Chef, der sie unterstütz. Werte spielen also eine ganz zentrale Rolle. Mein Vorschlag an alle Zukunftsorientierten Unternehmen: Befragen Sie Ihre Mitarbeiter aktiv danach, was ihnen im Job fehlt und was ihnen wichtig ist. Denn um etwas im Unternehmen verbessern zu können, muss man erst mal wissen, wo Verbesserungsbedarf besteht.